Welche Bibel?

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
IngoB
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Welche Bibel?

Beitrag von IngoB »

Man moege mir das Auffrischen dieses Diskussion "Als Katholik evang. Bibel ?" verzeihen, aber meine Frage hat einen mehr persoenlichen Blickwinkel.

Kurz als Hintergrund: ich besitze bereits eine schwergewichtige englischsprachige Familienbibel. Die Uebersetzung ist die "Revised Standard Version - Catholic Edition" (RSV-CE). Das ist eine Ueberarbeitung aus den 50ern/60ern der King James Version, der "klassischen" englischen Bibel die m.E. eine goldene Mitte zwischen Textreue und (englischer) Sprachgewalt fand. Die RSV hat die Sprache sinnvoll modernisiert und einige textkritische Korrekturen angebracht. Die RSV ist dann fuer Katholiken ueberarbeitet worden (KJV ist "protestantisch") und hat als RSV-CE grosse Akzeptanz gefunden, von konservativ bis liberal. (Hingegen hat das Nachfolgewerk New RSV, NRSV, wegen seiner auf Geschlechtsneutralitaet getrimmten Sprache im konservativen Lager einen schlechten Ruf.) RSV-CE wird auch vom Vatikan im englischsprachigen Katechismus benutzt. Ich mag diese Uebersetzung sehr, und werde mir wohl auch noch eine hochwertige Taschenausgabe zulegen, fuer Strassenbahnfahrten. Die klassische katholische Uebersetzung der alten Vulgata ins Englische waere hingegen Douay-Rheims, ich bin aber nicht unbedingt darauf versessen...

Nun moechte ich mir auch eine gute, katholische, deutsche Bibel zulegen. Idealerweise als Taschenausgabe, da ich wie erwaehnt bereits eine sehr zufriedenstellende englische Familienbibel habe. Im der oben erwaehnten Kreuzgang-Diskussion hat Robert Ketelhohn seine Lieblingsuebersetzungen erlaeutert. Meine Suche nach der Augustin Arndt (in Nachffolge Franz Allioli) Bibel zeigt, dass die erstens recht teuer ist, und zweitens aus drei enormen Baenden besteht. Hinzu kommt, dass sie - 1914 zuletzt editiert - offensichtlich nicht von moderner Textforschung profitiert hat. Nun habe ich ehrlich gesagt null Plan was z.B. den Vatikan zu seiner Nova Vulgata inspiriert hat, aber ich bin durchaus nicht der Meinung, dass aelter da im Prinzip besser sein muss. Diese Uebersicht "Uebersetzungen der Bibel" sagt unter Allioli:
Später gab es mehrere Revisionen und Bearbeitungen: u.a. A. Arndt 1898, Karl Thieme 1947 (nur NT), E. Beck 1966 (nur NT). Eine weitere Bearbeitung trägt den Titel: "Das Neue Testament deutsch nach der Vulgata. Mit neuen Einleitungen und Erklärungen. Neu bearbeitet von L(udwig) A W(interswyl), Kolmar 1942". Ferner benutzte Simon Weber das AT für seine Auswahlbibel. Die Allioli-Bibel erschien ferner in zahlreichen Prachtausgaben und war die am weitesten verbreitete katholische Bibel des 19. und frühen 20. Jahrhunderts.
Gibt es da also irgendwo eine "moderne" Ueberarbeitung der kompletten (AT+NT) Allioli/Arndt Uebersetzung? Kennt jemand die erwaehnten modernen Versionen? Gibt es eine vernuenftige Taschenausgabe?

Als weitere Moeglichkeit, und vielleicht meiner englischen RSV-CE naeher, schien mir die von Robert Ketelhohn erwaehnte Pattloch-Bibel von Hamp, Stenzel und Kürzinger. Leider scheint Pattloch hauptsachlich auf Kunstbibeln zu machen. Soll heissen, alle Pattloch-HSK sind mehr oder weniger Kunstsammelstuecke, und somit erstens gross und fett und zweitens teuer wegen Vierfarbdruck von >40 Bildseiten. Darum sind gebrauchte Pattloch-HSK teilweise auch unbezahlbar, es sind Kunstsammelstuecke. Das billigste was ich da fand ist diese Rosina Wachtmeister Ausgabe, die eine Billig-Version dieser Rosina Wachtmeister Ausgabe zu sein scheint. Mir ist allerdings nicht klar, worin der Unterschied zwischen den beiden genau besteht, vielleicht Duenndruck. Nun mag ich die Wachtmeister Bilder leider nicht besonders und sonst ist alles teuer und schwer. Gibt es also irgendwo eine Taschenausgabe oder wenigstens eine Ausgabe ohne Kunst-Schnickschnack der HSK?

Falls es sonst noch sinnvolle Alternativen (katholisch, texttreu, aber nicht pedantisch, dogmatisch einwandfrei - wie RSV-CE eben) gibt, bitte ich um Hinweise. Insbesondere auch gerne mit direktem Link zu lieferbaren Ausgaben. Vielen Dank im voraus! :mrgreen:

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ich habe die Pattloch-Bibel erstens in einer großformatigen Familienbibel-Ausgabe mit schönen Illustrationen, vor vielleicht 5 jahren für 15,- DM als Mängel-Exemplar (ohne erkennbare Mängel) auf dem Krabbeltisch gefunden.

Zweitens besitze ich sie als kleine Handausgabe im festen Pappeinband, 31. Aufl. 1991. Die löst sich nun nach dreizehn Jahren leider langsam auf.
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rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Peter
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Beitrag von Peter »

Das Katholische Bibelwerk hat eine revidierte Allioli-Übersetzung des NT herausgegeben; allerdings mit (nach erster Sichtung) durchaus verzichtbaren, lyrisierenden Kommentaren …

Nur so am Rande.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Was ist eigentlich von der alten Jerusalemer Übersetzung zu halten (also die vor 69er Übersetzung)??????
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Peter
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Beitrag von Peter »

Ich benutze die gerne, es ist, glaube ich, die alte «Herderübersetzung» – und halte sie für gut; allemal für besser als die Einheitsübersetzung. Habe mir diese Bibel gerade neu binden lassen, da der Einband aus dem Leim ging.

Allerdings überlasse ich das Urteil darüber lieber den Profis …

Cicero
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Beitrag von Cicero »

Peter hat geschrieben:Ich benutze die gerne, es ist, glaube ich, die alte «Herderübersetzung» – und halte sie für gut; allemal für besser als die Einheitsübersetzung. Habe mir diese Bibel gerade neu binden lassen, da der Einband aus dem Leim ging.

Allerdings überlasse ich das Urteil darüber lieber den Profis …
Mit der habe ich immer meine Griechischhausaufgaben kontrolliert.
Wenn es damit in etwa übereinstimmte, war der Lehrkörper in der Regel
einverstanden. Sie ist recht nah am Urtext. Ich benutze sie in der Regel auch für mich privat.
Für Kirchens ist allerdings in der Regel die Einheitsübersezung dran.

Peter
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Beitrag von Peter »

Was ist denn denn eigentlich der Vorzug von Alliolis Übersetzung?

Eine Übersetzung aus der Übersetzung (Vulgata) scheint mir doch zunächst ein Nachteil zu sein.

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Ketzerin
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Beitrag von Ketzerin »

Ich finde auch die Elberfelder ganz gut.
@Cicero: Die war bei mir"Griechischhausaufgabenkompatibel"....

Ganz gut soll auch das NT von F. Stier sein.
Und für´s AT natürlich immer wieder Buber/Rosenzweig....
:)
soli deo gloria

Pina Colada
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Beitrag von Pina Colada »

Hi,

ich hab eine Billigausgabe der Chagall-Bibel, vom Weltbild-Verlag, eine Hamp-Stenzel-Kürzinger-Übersetzung.

Allerdings benutze ich sie kaum, weil ich mit der Übersetzung nicht zurecht komme.....allein, dass da alle anders heissen, irritiert mich.....
Deshalb bleibe ich bei der Einheitsübersetzung, mag ja sein, dass es nicht die Beste ist, aber ich kenn sie halt ganz gut......

Edith
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Beitrag von Edith »

was isn das gleich wieder für eine Version, in der in der Genesis vom "Gevögel" die Rede ist? 8) *daschmeißtsmichjedesmalweg*

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Edith hat geschrieben:was isn das gleich wieder für eine Version, in der in der Genesis vom "Gevögel" die Rede ist? 8) *daschmeißtsmichjedesmalweg*
@ Edith! Und warum schmeisst dich das jedesmal weg???????? :kratz: :ratlos:

Kann sich doch nur um einige verschiedene Vogelarten handeln ?Oder! :kratz: :ratlos:

Was anderes fällt mir net ein. Nunja bin halt net zölibatärlebend ! Das bekommt man halt net solche Wegschmeissanfälle ,wie unser Edithchen!


Gruß,
Elisabeth :holy:


P.S. Meine Lieblingsbibel ist Hoffnung für Alle in großer Schrift!
Ist zwar net katholisch, doch vielleicht kann sich doch jemand dafür erwärmen! Ne Herder-Bibel han ich jedoch auch! Bin also auch kath.bibelmäßig versorgt!

Schlachterbibeln wurden auch noch net erwähnt ! Wenn mich net alles täuscht, ist das die Lieblingsbibel von Stefan-Jakob, oder ?

Hat einer die Version mit den Vögeleien mittlerweile gefunden? Damit Edithchens eminent wichtige Frage auch endlich beantwortet wird!
Dazu ist vermutlich eine Bibel-Inventur bei einigen Leuten erforderlich. Hab ich schon durchgeführt!
Zuletzt geändert von Fichtel-Wichtel am Donnerstag 25. November 2004, 20:56, insgesamt 4-mal geändert.

Cicero
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Beitrag von Cicero »

Ketzerin hat geschrieben: Ganz gut soll auch das NT von F. Stier sein.
Und für´s AT natürlich immer wieder Buber/Rosenzweig....
:)
Klick mal auf den Smiley:

:mrgreen:

Edith
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Beitrag von Edith »

Und Gott sprach: Es wimmeln die Wasser vom Gewimmel lebendiger Wesen, und Gevögel fliege über der Erde angesichts der Ausdehnung des Himmels!
Und Gott schuf die großen Seeungeheuer und jedes sich regende, lebendige Wesen, wovon die Wasser wimmeln, nach ihrer Art, und alles geflügelte Gevögel nach seiner Art. Und Gott sah, daß es gut war.
Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Wasser in den Meeren, und das Gevögel mehre sich auf der Erde! Und es ward Abend und es ward Morgen: fünfter Tag.


http://webserver.comma-ccnet.com/users/joachim/mo1.htm

An sich... ist die Übersetzung genial. Aber an der Stelle... (höre ich jede Osternacht in der Version).... musste ich mich... die ersten zwei Jahre echt beherrschen.... - jetzt... gehts....

reto
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Jerusalemer Bibel

Beitrag von reto »

Die Jerusalemer Bibel (Alte Ausgabe; nicht die Einheitsübersetzung!) ist eine sehr gute Übersetzung ist. Leider ist sie derzeit nicht mehr erhältlich, und antiquarisch eher schwer zu finden und relativ teuer. Im kath.net Forum gibt es einen Aufruf, den HERDER-Verlag zu bitten, eine Neuauflage in Erwägung zu ziehen. Verlag Herder GmbH, KundenServiceCenter, Tel.: +49 (0) 761 - 2717 440 - eMail: kundenservice@herder.de

Eine weitere Möglichkeit besteht bei www.booksagain.de , wo eine Alte
Jerusalemer Übersetzung möglicherweise wieder aufgelegt wird, wenn
mindestens 30 Vorbestellungen sind.

Wer Interesse hat, soll sich doch an dieser Initiative beteiligen.

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Fichtel-Wichtel
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Re: Jerusalemer Bibel

Beitrag von Fichtel-Wichtel »

reto hat geschrieben:Die Jerusalemer Bibel (Alte Ausgabe; nicht die Einheitsübersetzung!) ist eine sehr gute Übersetzung ist. Leider ist sie derzeit nicht mehr erhältlich, und antiquarisch eher schwer zu finden und relativ teuer. Im kath.net Forum gibt es einen Aufruf, den HERDER-Verlag zu bitten, eine Neuauflage in Erwägung zu ziehen. Verlag Herder GmbH, KundenServiceCenter, Tel.: +49 (0) 761 - 2717 440 - eMail: kundenservice@herder.de

Eine weitere Möglichkeit besteht bei www.booksagain.de , wo eine Alte
Jerusalemer Übersetzung möglicherweise wieder aufgelegt wird, wenn
mindestens 30 Vorbestellungen sind.

Wer Interesse hat, soll sich doch an dieser Initiative beteiligen.




So eine Herder-Jerusalemer Bibel in TB-Format habe ich. Bekam ich mal von einer meiner Tanten vor Jahrzehnten, gabs wohl vergünstigt, hat se nämlich gleich für alle Nichten und Neffen gekauft.
Also für eine Neuauflage ,jedoch auch in Großdruck und Großer Schrift und natürlich zu einem vernünftigen ,sehr günstigen Preis,also als weitere Volksbibel wäre ich wohl auch für .


Gruß,
Elisabeth

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

An dieser Stelle ein Aufruf von mir, sich bei booksagain registrieren zu lassen, damit die erforderlich Anzahl von 30 Interessenten für einen Reprint der Jerusalemer Bibel erreicht wird...

booksagain
Zuletzt geändert von Dr. Dirk am Samstag 27. November 2004, 15:21, insgesamt 1-mal geändert.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Edith hat geschrieben:was isn das gleich wieder für eine Version, in der in der Genesis vom "Gevögel" die Rede ist? 8) *daschmeißtsmichjedesmalweg*
Frag Google. Es handelt sich um die „unrevidierte“ Elberfelder.
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FranzSales
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Beitrag von FranzSales »

Es handelt sich um die „unrevidierte“ Elberfelder.
Ist in der "revidierten" Elberfelder dann nur noch von "Vögeln" die Rede?
:mrgreen:
"Herr Jesus Christus, wir beten Dich an und benedeien Dich. In Deinem Heiligen Kreuz hast Du die Welt erlöst."

IngoB
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Beitrag von IngoB »

Angesichts solch doch eher drolliger Beispiele, wie waere es denn mal mit einer Liste "entscheidender" Bibelstellen, die man nachschlagen kann um zu schauen ob die Uebersetzung was taugt? Ideal waeren wohl Stellen: 1) Wo die Konfession i.d.R. durchschlaegt. 2) Die notorisch schwierig zu uebersetzen sind wegen Mehrdeutigkeit der Ursprache (z.B. Elohim). 3) Bei denen einzelne Worte Symbolkraft haben und darum nicht austauschbar sind. 4) Bei denen der kulturelle Hintergrund umstritten ist. 5) Die oft herangezogen werden um umstrittene Dogmen zu verteidigen. 6) ...?

Schlagt doch mal Stellen vor und schreibt was in Euren Bibeln steht (auch bzgl. von anderen vorgeschlagener Stellen).

Ich mache mal einen offensichtlichen Anfang mit Genesis 1,1-2, hier nach Revised Standard Version - Catholic Edition:
RSV-CE hat geschrieben: In the beginning God created (a) the heavens and the earth. The earth was without form and void, and darkness was upon the face of the deep; and the Spirit (b) of God was moving over the face of the waters.
---
Fussnoten:
(a) Or When God began to create
(b) Or wind

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roncalli
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Beitrag von roncalli »

Linus hat geschrieben:Was ist eigentlich von der alten Jerusalemer Übersetzung zu halten (also die vor 69er Übersetzung)??????
Die Übersetzung ist imo gut und nahe am Urtext.

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Alberic-Maria
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Gute Bibel-Kommentierung für Nicht-Theologen

Beitrag von Alberic-Maria »

Könnt ihr mir eine gute Bibel-Kommentierung für Nicht-Theologen empfehlen (evtl. auch vor 1969)?
Im voraus Danke!

IngoB
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Beitrag von IngoB »

roncalli hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:Was ist eigentlich von der alten Jerusalemer Übersetzung zu halten (also die vor 69er Übersetzung)??????
Die Übersetzung ist imo gut und nahe am Urtext.
Wen es interessiert: die Jerusalem Uebersetzung ist auf Englisch noch zu kriegen, hier ist die Uebersicht. Die Edition von Alexander Jones ist die alte Jerusalem, die von Henry Wansbrough ist die neue Jerusalem (die gibt es in mehreren Ausgaben - die "Regular Edition" ist die mit den umfangreichsten Fussnoten und Kommentaren). Es gibt auch noch eine "Reader's Edition" von einem anderen Verlag in Taschenformat, mit gekuerztem Kommentar.

Hier findet Ihr einen Vergleich zwischen alter und neuer Jerusalem Bibel. Die Leute auf dieser Webseite haben's ueberhaupt nicht mit der "geschlechtsfreien" Sprache neuerer Bibeln, siehe z.B. den Veriss der NRSV. Trotzdem scheinen Sie insgesamt eher positiv zur neuen Jerusalem zu stehen (zwar seien die Kommentare "sekulaer" und es gaebe einige milde Verschlimmbesserungen bzgl. "geschlechtsfreier" Sprache, aber insgesamt sei die 1985 Uebersetzung genauer).

Habe mich entschieden mir die "New Jerusalem Regular Edition" zuzulegen. Ich habe ein paar Ausschnitte gelesen, und die Uebersetzung gefiel mir sehr gut (rein vom Sprachlichen). Nun habe ich bald zwei Englische Bibeln, aber immer noch keine Deutsche... :/

Peter
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Beitrag von Peter »

Ingo, ich wußte gar nicht, daß auch die Kommentare überarbeitet wurden.

(Irgendwie dauerst du mich nun. Sollen wir dir vielleicht eine Bibel zuschicken? ;) )

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Fichtel-Wichtel
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Re: Geschlechtsfreie Sprache in Bibelübersetzungen

Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Edith hat geschrieben:Dieser Thread wurde nicht von Edith eröffnet, sondern aus dem Thread «Welche Bibel» gesplittet.
IngoB hat geschrieben:Hier findet Ihr einen Vergleich zwischen alter und neuer Jerusalem Bibel. Die Leute auf dieser Webseite haben's ueberhaupt nicht mit der "geschlechtsfreien" Sprache neuerer Bibeln, siehe z.B. den Veriss der NRSV. Trotzdem scheinen Sie insgesamt eher positiv zur neuen Jerusalem zu stehen (zwar seien die Kommentare "sekulaer" und es gaebe einige milde Verschlimmbesserungen bzgl. "geschlechtsfreier" Sprache, aber insgesamt sei die 1985 Uebersetzung genauer).


Was bitte... ist denn eine "geschlechtsfreie Sprache" ???

:D
Gibt es solch eine Seite auch in Deutsch?

Gruß,
Elisabeth

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Brunetti
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Beitrag von Brunetti »

IngoB hat geschrieben:Angesichts solch doch eher drolliger Beispiele, wie waere es denn mal mit einer Liste "entscheidender" Bibelstellen, die man nachschlagen kann um zu schauen ob die Uebersetzung was taugt?
...
Schlagt doch mal Stellen vor und schreibt was in Euren Bibeln steht (auch bzgl. von anderen vorgeschlagener Stellen).
Eine gute Stelle ist Josua 19,51.
Es geht um die Vollendung der Verteilung des Landes. Im Hebräischen steht das Verb clh - genau wie bei der Vollendung der Schöpfung in Gen 2,1. Das ist sicher eine bewusste Bezugnahme und sollte mit dem selben Wort übersetzt werden.
Was macht die Einheitsübersetzung aus dem theologisch bedeutsamen Wort "vollenden" in Jos 19,51?
"Dann waren sie mit der Verteilung des Landes fertig." :shock:
Im Vergleich dazu:
Luther 1984: "und sie vollendeten so die Verteilung des Landes!" :!:
Revidierte Elberfelder: "Und so vollendeten sie die Verteilung des Landes" :!:
"Hoffnung für Alle": "So war nun die Verteilung des Landes Kanaan abgeschlossen" :nein:
Gute Nachricht Bibel: "Nun hatten sie die Verteilung des Landes abgeschlossen." :nein:

IngoB
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Beitrag von IngoB »

Booksagain sagt nun zur deutschen Alten Jerusalem Ausgabe von Herder:
2. Auflage ACHTUNG! Der Verlag Herder plant eine Neuauflage für 2005. Aus diesem Grund ist es nicht mehr möglich, die 2. Auflage von 1969 vorzumerken.
Allerdings scheint es sich um eine "bearbeitete" Version zu handeln:
kath.net

:kratz:

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

kath.net hat geschrieben:»Geplant ist einerseits eine „behutsame sprachliche Revidierung“ („Frau“ statt „Weib“, „Pferd“ statt „Ross“ etcetera sowie eine Umstellung der biblischen Namen auf die Schreibweise der modifizierten „Loccumer Richtlinien“). Auch die neue Rechtschreibung soll verwendet werden. Ebenso sind neue Fußnoten geplant, die derzeit von einer Redaktion erstellt werden.«
Wär’ ja auch noch schöner, wenn man die Gehirnwäschefront durchbrechen könnte. Abweichler werden erschossen.
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Beitrag von IngoB »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Wär’ ja auch noch schöner, wenn man die Gehirnwäschefront durchbrechen könnte. Abweichler werden erschossen.
Naja. Also die erwaehnten Sprachkorrekturen finde ich nicht notwendigerweise schlimm. Die Fussnoten waeren schon interessanter. Vielleicht verdeutschen die ja einfach die Fussnoten der englischen "New Jerusalem"? Wenn man mal bei meinem oben geposteten Link schaut: die Fussnoten wenigstens des Vergleichsbeispiels unterscheiden sich wenig, sind nur umfangreicher in der "New Jerusalem".

Nebenbei bemerkt wird auch die Einheitsuebersetzung derzeit neu bearbeitet, man schaue bei Absatz zwei.

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