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Warum lässt ER zu das der Reichtum und die Armut wachsen?

Verfasst: Sonntag 16. Januar 2005, 00:26
von sternchen
Warum lässt ER zu das der Reichtum und die Armut gleichzeitig wachsen?

Wenn wir uns auf unserer einen Erde umblicken, sehen wir das das Vermögen einiger weniger immer weiter exorbitant anwächst, währenddessen andere in Armut und Elend versinken?

Warum lässt ER in D zu das die Vermögenden mit Hilfe der Kirchen die Hartz IV unterstützen noch vermögender werden, warum lässt ER das zu?

Wo ist ER, warum sieht ER zu das so viele Menschen in Arbeitslosigkeit leben müssen, währenddessen andere in verschwenderischen Luxus leben?

Verfasst: Sonntag 16. Januar 2005, 00:35
von Juergen
Stuss, Stuss, Stuss!

Die Frage ist nicht: Warum läßt ER das zu, sondern ER stellt die Frage: warum laßt ihr das zu?

Verfasst: Sonntag 16. Januar 2005, 00:58
von Fichtel-Wichtel
Wie heißt die Bibelstelle genau in der es heißt!
Die die wenig besitzen , werden noch weniger besitzen und die viel besitzen ,werden noch mehr besitzen!

Gruß,
Elisabeth

Verfasst: Sonntag 16. Januar 2005, 01:14
von Juergen
Micha hat geschrieben:Das ist nicht per se Stuss, sondern nur die Theodizeefrage in neuem Gewand... ad absurdum getrieben.
Seit den Zeiten des Paradieses fragt Gott den Menschen: Was hast Du getan? (Gen. 3,13; 4,10)
In der Neuzeit wird als Antwort keine Antwort mehr gegeben, sondern eine Gegenfrage gestellt: Gott, wie konntest Du es zulassen?

quod absurdum est!


Aber die ottonischen Theorien und Anmerkungen zur sozialen Frage kennen wir ja.

Verfasst: Sonntag 16. Januar 2005, 01:14
von sternchen
Fichtel-Wichtel hat geschrieben:Wie heißt die Bibelstelle genau in der es heißt!
Die die wenig besitzen , werden noch weniger besitzen und die viel besitzen ,werden noch mehr besitzen!

Gruß,
Elisabeth
Diese Elisabeth?

Lukas 16, 19 - 31

(19) Es war aber ein reicher Mann, und er kleidete sich in Purpur und feine Leinwand und lebte alle Tage fröhlich und in Prunk.
(20) Ein Armer aber, mit Namen Lazarus, lag an dessen Tor, voller Geschwüre,
(21) und er begehrte, sich mit den Abfällen vom Tisch des Reichen zu sättigen; aber auch die Hunde kamen und leckten seine Geschwüre.
(22) Es geschah aber, daß der Arme starb und von den Engeln in Abrahams Schoß getragen wurde. Es starb aber auch der Reiche und wurde begraben.
(23) Und als er im Hades seine Augen aufschlug und in Qualen war, sieht er Abraham von fern und Lazarus in seinem Schoß.
(24) Und er rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, daß er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und meine Zunge kühle; denn ich leide Pein in dieser Flamme.
(25) Abraham aber sprach: Kind, gedenke, daß du dein Gutes völlig empfangen hast in deinem Leben und Lazarus ebenso das Böse; jetzt aber wird er hier getröstet, du aber leidest Pein.
(26) Und zu diesem allen ist zwischen uns und euch eine große Kluft festgelegt, damit die, welche von hier zu euch hinübergehen wollen, es nicht können, noch die, welche von dort zu uns herüberkommen wollen.
(27) Er sprach aber: Ich bitte dich nun, Vater, daß du ihn in das Haus meines Vaters sendest,
28 denn ich habe fünf Brüder, daß er ihnen ernstlich Zeugnis gebe, damit sie nicht auch an diesen Ort der Qual kommen.
(29) Abraham aber spricht zu ihm: Sie haben Mose und die Propheten; mögen sie die hören.
(30) Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn jemand von den Toten zu ihnen geht, so werden sie Buße tun.
(31) Er sprach aber zu ihm: Wenn sie Mose und die Propheten nicht hören, so werden sie auch nicht überzeugt werden, wenn jemand aus den Toten aufersteht.

Verfasst: Sonntag 16. Januar 2005, 01:16
von Juergen
sternchen hat geschrieben:
Fichtel-Wichtel hat geschrieben:Wie heißt die Bibelstelle genau in der es heißt!
Die die wenig besitzen , werden noch weniger besitzen und die viel besitzen ,werden noch mehr besitzen!

Gruß,
Elisabeth
Diese Elisabeth?

Lukas 16, 19 - 31
Wohl kaum.
Sie meint wohl eher Lk 19,11-27

Verfasst: Sonntag 16. Januar 2005, 01:30
von sternchen
Juergen hat geschrieben:
sternchen hat geschrieben:
Fichtel-Wichtel hat geschrieben:Wie heißt die Bibelstelle genau in der es heißt!
Die die wenig besitzen , werden noch weniger besitzen und die viel besitzen ,werden noch mehr besitzen!

Gruß,
Elisabeth
Diese Elisabeth?

Lukas 16, 19 - 31
Wohl kaum.
Sie meint wohl eher Lk 19,11-27
(26) Ich sage euch: Jedem, der da hat, wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, weggenommen werden.
(27) Doch jene meine Feinde, die nicht wollten, daß ich über sie König würde, bringt her und erschlagt sie vor mir. ???

Verfasst: Sonntag 16. Januar 2005, 01:54
von Fichtel-Wichtel
Danke Jürgen, jetzt weis ich immerhin wo dieses Bibelzitat zu finden ist.
Ich meinte jedoch nur Lk 19,26.
Gehört der Lk 19,27 auch noch dazu?

Gruß,
Elisabeth

Verfasst: Sonntag 16. Januar 2005, 02:01
von sternchen
Fichtel-Wichtel hat geschrieben:Danke Jürgen, jetzt weis ich immerhin wo dieses Bibelzitat zu finden ist.
Ich meinte jedoch nur Lk 19,26.
Gehört der Lk 19,27 auch noch dazu?

Gruß,
Elisabeth
Ja Elisabeth LK 19,27 gehört zur ungekürzten Verkündigung des Wort Gottes, und wenn wir LK 19,27 betrachten können wir LK 19,26 besser in unser Glaubensverständnis einordnen.

Verfasst: Sonntag 16. Januar 2005, 09:33
von Ketzerin
Vielleicht muss man ja auch zuerst mal den begriff des Reichtums definieren.
Ist das jetzt rein unter montetären Gesichtspunkten zu sehen, oder gehören da auch noch Kategorien wie Zufriedenheit, Familie, Lebensqualität dazu.
Wenn dem nämlich so wäre, würden manche mit viel Geld auf dem Konto recht arm aussehen.

Und: Es hindert uns ja nichts und niemand, dafür zu sorgen, dass die finaziellen Ungerechtigkeiten zumindest ein wenig gelindert werden.

Verfasst: Sonntag 16. Januar 2005, 10:27
von Geronimo
Vielleicht beantwortet sich die Frage von selbst, wenn man sich vor Augen hält, dass wir aus dem Paradies verstoßen wurden und demzufolge mit allen Unsäglichkeiten, Unwägbarkeiten und Katastrophen des Lebens knallhart konfrontiert werden. Gott begleitet uns auf diesem Weg - aber er ebnet ihn nicht. Sonst hätte er uns ja im Paradies lassen können. Es ist unsere Aufgabe, die Welt in eine "paradiesische" zu verwandeln. Daran werden wir gemessen werden.

Geronimo

Verfasst: Sonntag 16. Januar 2005, 12:32
von otto
Juergen hat geschrieben:Stuss, Stuss, Stuss!

Die Frage ist nicht: Warum läßt ER das zu, sondern ER stellt die Frage: warum laßt ihr das zu?
Ich weiß nicht warum ihr die Frage, warum Gott menschliches Leid zulässt, so unterschiedlich bewertet.

Als die Frage im Zusammenhang mit der „Tsunami-Welle“ gestellt wurde wagte keiner dies als Stuss, Stuss, Stuss zu bezeichnen.

Es gibt eben Fragen, die man nur mit Einfühlungsvermögen und theologischer Weisheit beantworten sollte.

Leider werden manche Fragen viel zu oft nur mit fruchtloser Rhetorik beantwortet die eher verwirrt als den Glauben erhellt.

Ich erinnere in diesem Zusammenhang an Frau Maischberger, die als synonym für alle steht, die sich nach eigenen Angaben von Gott und der Kirche abgewandt haben, aber dennoch die Frage wie Frau Maischberger in ihrer Sendung im Ersten die Frage warum lässt Gott diese Tsunami – Flutwelle und das anschließende Leid zu, an die anwesende Bischöfin zu stellen.

Der aufmerksame Leser wird feststellen wie schwierig es ist auf diese Fragen Antworten zufinden, die durch den Glauben tragen.


@sternchen ich stimme dir zu das Problem liegt darin das die Verkündigung von Jesus nur noch die Lauheit einer lauwarmen Suppe hat, die Antwort ist wirklich warum lassen WIR das zu!

Verfasst: Sonntag 16. Januar 2005, 13:37
von Brunetti
Mensch, Otto! Ist die Kluft zwischen arm und reich eine Naturkatastrophe? Nein! Also ist es doch ein Unterschied, ob ich angesichts des Tsunamis die Gottesfrage stelle oder angesichts sozialer Unterschiede!

Sternchen: Ist deiner Meinung nach Gott eine Art himmlischer Finanzminister oder so ein Ober-Robin-Hood, der den Reichen das Geld aus der Tasche ziehen soll, um es an die Armen zu verteilen?

Ich bin geneigt, mich dem "Stuss Stuss Stuss" - Zwischenruf anzuschließen.

Verfasst: Sonntag 16. Januar 2005, 13:52
von otto
Brunetti hat geschrieben:Mensch, Otto! Ist die Kluft zwischen arm und reich eine Naturkatastrophe? Nein! Also ist es doch ein Unterschied, ob ich angesichts des Tsunamis die Gottesfrage stelle oder angesichts sozialer Unterschiede!

Sternchen: Ist deiner Meinung nach Gott eine Art himmlischer Finanzminister oder so ein Ober-Robin-Hood, der den Reichen das Geld aus der Tasche ziehen soll, um es an die Armen zu verteilen?

Ich bin geneigt, mich dem "Stuss Stuss Stuss" - Zwischenruf anzuschließen.
@Brunetti warum denkst du nur bis zur Hälfte des Ganzen?

Natürlich war die Tsunami-Welle ein Naturereignis. Aber die Folgen eben nicht, die waren dann doch die Folgen des sozialen Unterschieds. In Reichen Ländern gibt es Tsunami Vor-Warnsysteme und solide Häuser. Ganz so einfach wie du den Unterschied zwischen Naturereignis und sozialen Unterschied sehen möchtest ist er bei weitem nicht.

Wenn du dich den "Stuss Stuss Stuss" - Zwischenruf anzuschließen möchtest, zeigt dass nur das du den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung nicht theologisch einordnen möchtest.

Verfasst: Sonntag 16. Januar 2005, 14:38
von Erich_D
otto hat geschrieben:
Brunetti hat geschrieben:Mensch, Otto! Ist die Kluft zwischen arm und reich eine Naturkatastrophe? Nein! Also ist es doch ein Unterschied, ob ich angesichts des Tsunamis die Gottesfrage stelle oder angesichts sozialer Unterschiede!

Sternchen: Ist deiner Meinung nach Gott eine Art himmlischer Finanzminister oder so ein Ober-Robin-Hood, der den Reichen das Geld aus der Tasche ziehen soll, um es an die Armen zu verteilen?

Ich bin geneigt, mich dem "Stuss Stuss Stuss" - Zwischenruf anzuschließen.
@Brunetti warum denkst du nur bis zur Hälfte des Ganzen?

Natürlich war die Tsunami-Welle ein Naturereignis. Aber die Folgen eben nicht, die waren dann doch die Folgen des sozialen Unterschieds. In Reichen Ländern gibt es Tsunami Vor-Warnsysteme und solide Häuser. Ganz so einfach wie du den Unterschied zwischen Naturereignis und sozialen Unterschied sehen möchtest ist er bei weitem nicht.

Wenn du dich den "Stuss Stuss Stuss" - Zwischenruf anzuschließen möchtest, zeigt dass nur das du den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung nicht theologisch einordnen möchtest.
Auch reiche Länder können nur beschränkt gegen Naturkatastrophen vorsorgen.

Verfasst: Sonntag 16. Januar 2005, 15:00
von Peter
sternchen hat geschrieben:
Fichtel-Wichtel hat geschrieben:Danke Jürgen, jetzt weis ich immerhin wo dieses Bibelzitat zu finden ist.
Ich meinte jedoch nur Lk 19,26.
Gehört der Lk 19,27 auch noch dazu?

Gruß,
Elisabeth
Ja Elisabeth LK 19,27 gehört zur ungekürzten Verkündigung des Wort Gottes, und wenn wir LK 19,27 betrachten können wir LK 19,26 besser in unser Glaubensverständnis einordnen.


:D :D :D

Verfasst: Sonntag 16. Januar 2005, 15:06
von Juergen
Fichtel-Wichtel hat geschrieben:Danke Jürgen, jetzt weis ich immerhin wo dieses Bibelzitat zu finden ist.
Ich meinte jedoch nur Lk 19,26.
Alternativ könntest Du natürlich auch bei Mt 13,12
oder bei Mt 25,29
oder bei Mk 4,25
oder Lk 8,18
gucken

Verfasst: Sonntag 16. Januar 2005, 16:23
von Fichtel-Wichtel
Peter hat geschrieben:
sternchen hat geschrieben:
Fichtel-Wichtel hat geschrieben:Danke Jürgen, jetzt weis ich immerhin wo dieses Bibelzitat zu finden ist.
Ich meinte jedoch nur Lk 19,26.
Gehört der Lk 19,27 auch noch dazu?

Gruß,
Elisabeth
Ja Elisabeth LK 19,27 gehört zur ungekürzten Verkündigung des Wort Gottes, und wenn wir LK 19,27 betrachten können wir LK 19,26 besser in unser Glaubensverständnis einordnen.


:D :D :D
Peter was gibt es denn zu lachen! Das der Vers 27 auch zur Bibel gehört und zu Lukas 19 ist mir klar!

Doch im Zusammenhang mit Vers 26 gefällt der mir eigentlich nicht so sonderlich. bin eher von der friedfertigen Sorte Mensch.
Auch wenn ich einen königlichen-heiligen Vorname habe.

Gruß,
Elisabeth

Verfasst: Sonntag 16. Januar 2005, 23:18
von Robert Ketelhohn
Geronimo hat geschrieben:»Es ist unsere Aufgabe, die Welt in eine "paradiesische" zu verwandeln. Daran werden wir gemessen werden.«
Das ist nicht bloß falsch, sondern sogar häretisch.

Verfasst: Montag 17. Januar 2005, 00:01
von Micha
leer

Verfasst: Montag 17. Januar 2005, 00:14
von Geronimo
Dem kann ich nicht ganz folgen, Ralf. Vielleicht klingt mein Text schräg.
Lass es mich mal so erklären: Mein früherer Pfarrer sagte stets, dass wir uns Himmel und Hölle zunächst erstmal auf der Erde bereiten, gegenseitig oder auch einfach selbst. Das hat mir sehr eingeleuchtet. Einer unserer vordersten Aufgaben sollte es sein, für andere Menschen den Himmel auf Erden zu bereiten - eine blumige Umschreibung, aber sie heißt ja nur, dass man zum Segen für andere wird. Dass es sich hier nicht um die ewige Seligkeit handelt, die man anderen bereitet, ist klar. Und natürlich werde ich daran gemessen, wie ich mit anderen und mir umgegangen bin. Was ist denn daran häretisch? Meine Sünden werden auf mich zurückfallen, batz! Und wie mein früherer Pfarrer sagt: wenn ich nicht auf Erden anfange, kann ich das Drüben vergessen.

Tatsache ist auch, dass wir des Paradieses verlustig gegangen sind und die Folgen davon zu tragen haben und die sind nicht ohne. Müssen wir sie nicht zu mildern versuchen? Für andere und auch für uns? Und deshalb stellt sich für mich weniger die Frage dieses Threadtitels, sondern vielmehr die Frage: Was tue ich? Konstatiere ich ständig nur die Gegebenheiten oder tue ich in meinen Möglichkeiten etwas, um sie zu ändern?

Gott wird mich später nicht fragen, ob ich mir seinen Kopf zerbrochen habe, sondern was ich getan habe, damit diese Welt menschlicher wird. Und auf unsere irdische Weise eben "paradiesischer". Ihr werdet euch doch hoffentlich nicht an diesem Ausdruck gestoßen haben. Steht ja schließlich in Gänsefüßchen.

Geronimo

Verfasst: Montag 17. Januar 2005, 01:56
von Fichtel-Wichtel
Die Kluft zwischen Arm und Reich, egal wo auf der Erde, ist zwar keine Naturkatastrophe,jedoch eine Katastrophe deren Größe und Umfang sich nicht in Worte fassen lässt.

Ob sich für diese Katastrophe jemals eine Lösung finden wird,ist eine vermutlich nicht zu beantwortende Frage!

Gruß,
Elisabeth

Verfasst: Montag 17. Januar 2005, 08:35
von Geronimo
Solange auf dieser Welt noch Kinder an heilbaren Krankheiten sterben,weil sie in Gegenden ohne oder ohne ausreichende medizinische Versorgung leben, ist für uns noch sehr, sehr viel erledigen.

Geronimo

PS: Man kann ja übrigens bei allen Tätigkeiten ganz prima auch nebenbei philosophieren, das eine schließt das andere nicht aus. Obwohl ich eher das Gebet bevorzugen würde als das Grübeln ...

Verfasst: Montag 17. Januar 2005, 23:46
von sternchen
Ich lese große Ratlosigkeit!

Ich fürchte die Reichen werden diese Frage nie zufriedenstellend beantworten können.