Gestern habe ich am PC (Fernseher habe ich ja keinen) über die Tagesschau die Messe von Papst Benededikt XVI mir angesehen, ja mitgefeiert.
Es war wirklich mitreissend, da in der Messe heilige Worte Gottes zu hören sind. Es ist etwas ganz anderes als viele Predigten die ich kennen gelernt habe und die zum Teil oft sehr banal waren. Im besten Fall, wenn ein guter Prediger da war, waren sie auch begeisternd, aber lange nicht ganz so wie die heilige Messe.
Ich glaube in der Messe können wir wirklich in das Geheimnis der Gnade Gottes eintauchen wie sonst nirgends. Als ich noch in einer Freikirche war, wo das Abendmahl alle 4 Wochen gefeiert wurde, haben mir dort Leute versichert, dass dies immer der beste aller Gottesdienste sei, was ich auch so empfand. (In der ev. Kirche gibt es ja auch noch eine ev.Messe, die aber seltenst gelesen wird.)
Das Unsakrale hat mich auch immer mehr manchen andern christlichen Gemeinden entfremdet, auch wenn es da auch manche Momente gegeben hat, wo Gottes Licht und Gnade durchgeschienen ist. Z.B. habe ich bei einer bestimmten Brüdergemeinde in deren Liedgut auch etwas entdeckt, was in die sakrale Richtung geht, manchmal auch in etlichen meist älteren Liedern der charismatischen Freikirchen.
Gottesdienst und Sakralität
Was ist sakral, was unsakral, ich denke da gibt es keinen allgemeingültigen Maßstab.
Wenn ich sakral mit Heilig übersetze, und so verstehe ich's, dann gibt es sicher Momente, wo eine ganze Gemeinde die Gegenwart Gottes bei einer gewissen Handlung empfindet, aber auch sehr viele Situationen die von anwesenden Christen oft ganz unterschiedlich empfunden werden, je nach Gemütslage und nach Persönlichkeitsstruktur.
LG
asder
Wenn ich sakral mit Heilig übersetze, und so verstehe ich's, dann gibt es sicher Momente, wo eine ganze Gemeinde die Gegenwart Gottes bei einer gewissen Handlung empfindet, aber auch sehr viele Situationen die von anwesenden Christen oft ganz unterschiedlich empfunden werden, je nach Gemütslage und nach Persönlichkeitsstruktur.
LG
asder
asderrix hat geschrieben:Was ist sakral, was unsakral, ich denke da gibt es keinen allgemeingültigen Maßstab.
Wenn ich sakral mit Heilig übersetze, und so verstehe ich's, dann gibt es sicher Momente, wo eine ganze Gemeinde die Gegenwart Gottes bei einer gewissen Handlung empfindet, aber auch sehr viele Situationen die von anwesenden Christen oft ganz unterschiedlich empfunden werden, je nach Gemütslage und nach Persönlichkeitsstruktur.
LG
asder
Sakral ist für mich immer was aus Gott selber strömt, also Gottes Worte in der hlg. Schrift und Gottes Geist, den man spürbar erfahren kann.
Dass nicht jeder jeden Moment das Sakrale aufnehmen kann, abhängig von seiner aktuellen Verfassung usw. , ist richtig. Wenn man aber wie es oft geschieht, die Menschen vielfach mit menschlichen Worten (freilich auch mit Gottes Worten gemischt), zupflastert, dann ist das für mich nicht gerade sehr erbaulich, erst recht nicht sakral. Es gibt da ja nicht so wenige, die sich selber predigen und darstellen. Dann entsteht eher den Eindruck der Schauspielerei. Vorgestern erst hat mir eine kath. Frau, die ev.verheiratet ist, erzählt, dass sie einmal in einer ev. Weihnachtspredigt war,wo der Pfarrer erzählte und das auch noch ohne Zusammenhang mit dem Thema Weihnachten, der Geburt Jesu also, er habe vor kurzem einen neuen Wagen gekauft. Diese Frau will seither diesen Pfarrer nicht mehr hören. Nun ist das natürlich nicht bei allen Pfarrern so, aber mir ist das schon zuviel, wenn es einmal vorkommt, denn da ist nicht nur etwas falsch gelaufen, sondern etwas ganz Wesentliches. An Weihnachten geht es um die Geburt Jesu und deren Bedeutung für uns Menschen jedenfalls in der Kirche und nicht um banale Dinge.
Bei einer Messe kann das nicht passieren, es sei denn sie wird verunstaltet, was ja aber gar nicht erlaubt ist.
Zuletzt geändert von Edi am Donnerstag 28. April 2005, 19:51, insgesamt 1-mal geändert.
Heribert Mühlen hat geschrieben:Im Hinblick auf unsere Frage nach der Differenz heilig-profan halten wir nun folgendes fest: Heiligkeit im streng thologischen Sinne ist das Wesen des Wesens Gottes: Er zeigt sich in seiner radikalen Nähe zum Menschen und seiner Geschichtlichkeit als der absolut Ferne, nicht zu Begreifende. Demgegenüber ist die Schöpfung als Schöpfung das schlechthin Unheilige, das Profane. Deshalb kann der Mensch insofern er Geschöpf ist, die Heiligkeit Gottes von sich selbst her nicht erfahren: Nichts an der Kreatur als Kreatur ist göttlich und nichts in Gott als Gott ist kreatürlich! Dies schließt nicht aus, sondern ein, daß die Kreatur als ganzes auf Gott bezogen ist (wenn die Kreatur von sich selbst her göttlich wäre, wäre Gott nicht mehr Gott). Diese Bezogenheit der Schöpfung auf Gott muß deshalb ebenfalls als profan, als nicht-göttlich bezeichnet werden, ist aber gerade deshalb die Bedingung der Möglichkeit dafür, daß der Mensch - wie auch immer - aus dem Geschaffenen die ewige Kraft und Gottheit als eine wirkende erschaffende erkennen kann (Röm 1,20f.). Wenn diese kreatürliche Bezogenheit in sich selbst göttlich wäre, wäre es nicht möglich, daß der Mensch die Herrlichkeit (δόξα) des unvergänglichen Gottes vertauschen mit dem bloßen Bild von vergänglichen Menschen, Vögeln, vierfüßigen Tieren (Röm 1,22f.). Die "transzendentale" Erfahrung des Geschaffenseins ist nicht in sich selbst die Erfahrung der "Herrlichkeit" bzw. "Heiligkeit" Gottes, so daß sich diese Erfahrung fast mit Notwendigkeit kategorialisiert und auslegt in die Erfahrung der δόξα der Geschöpfe (die - wie wir noch zeigen werden - nichts anderes ist als ihr Geschaffensein selbst)....
Quelle: Heribert Mühlen: Entsakralisierung, S. 70f.
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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