Rund um das Bischofsamt

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
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asderrix
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Beitrag von asderrix »

Alexander hat geschrieben: So blieb er und die Seinigen ohne Blut und Leib Christi.
Hallo Alexander,

es ist wichtig, dass ich durch das Blut Christi reingewaschen bin, dann bin ich ein Kind Gottes.

Das Eucharistieverständnis muß ich von der Bibel begründet finden
(will keine neue Diskussion darüber lostreten).
Wenn ich in meinem Herzen entsprechend meines Bibelstudiums zu der Erkenntnis komme, das das Eucharistieverständnis nicht der Lehre Christi entspricht, ist es mir Sünde, wenn ich an einer Eucharistie teilnehme.

Deshalb, nicht weil ich keinen Bischof kenne, habe ich im Gedächtnissmahl nicht teil am Leib und Blut Christi, sondern, weil ich davon überzeugt bin, dass es eine falsche Lehre ist.

LG
asder

stern
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Beitrag von stern »

asderrix hat geschrieben:
Alexander hat geschrieben: So blieb er und die Seinigen ohne Blut und Leib Christi.
Hallo Alexander,

es ist wichtig, dass ich durch das Blut Christi reingewaschen bin...

LG
asder
und wann bist du das?

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asderrix
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Beitrag von asderrix »

stern hat geschrieben:
asderrix hat geschrieben:
Alexander hat geschrieben: So blieb er und die Seinigen ohne Blut und Leib Christi.
Hallo Alexander,

es ist wichtig, dass ich durch das Blut Christi reingewaschen bin...

LG
asder
und wann bist du das?
so bald ich die Vergebung, die Christus mir durch das Vergießen seines heiligen Blutes für mich anbietet, annehme.

LG
asder

stern
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Beitrag von stern »

asderrix hat geschrieben:
stern hat geschrieben:
asderrix hat geschrieben:
Alexander hat geschrieben: So blieb er und die Seinigen ohne Blut und Leib Christi.
Hallo Alexander,

es ist wichtig, dass ich durch das Blut Christi reingewaschen bin...

LG
asder
und wann bist du das?
so bald ich die Vergebung, die Christus mir durch das Vergießen seines heiligen Blutes für mich anbietet, annehme.

LG
asder
so einfach ist das? Interessant

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Alexander
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Beitrag von Alexander »

asderrix hat geschrieben:Hallo Alexander
Grüß Dich Gott, Asderrix.
asderrix hat geschrieben:Das Eucharistieverständnis muß ich von der Bibel begründet finden
(will keine neue Diskussion darüber lostreten).
Dann enthalte dich doch solcher Beiträge. Wenn Du aber was sagst, dann setzt das voraus, daß Du eine Antwort erwartest --- oder bist Du ein Prophet, der nicht redet, sondern "verkündiget"?
der hl. Apostel und Evangelist Johannes hat geschrieben: Joh. 6:35 JEsus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubet, den wird nimmermehr dürsten.

(...)

48Ich bin das Brot des Lebens.

49Eure Väter haben Manna gegessen in der Wüste und sind gestorben.

50Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, auf daß, wer davon isset, nicht sterbe.

51Ich bin das lebendige Brot, vom Himmel kommen. Wer von diesem Brot essen wird, der wird leben in Ewigkeit. Und das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, welches ich geben werde für das Leben der Welt.

52Da zanketen die Juden untereinander und sprachen: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben?

53JEsus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Werdet ihr nicht essen das Fleisch des Menschensohnes und trinken sein Blut, so habt ihr kein Leben in euch.

54Wer mein Fleisch isset und trinket mein Blut, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken.

55Denn mein Fleisch ist die rechte Speise, und mein Blut ist der rechte Trank.

56Wer mein Fleisch isset und trinket mein Blut, der bleibt in mir und ich in ihm.

57Wie mich gesandt hat der lebendige Vater, und ich lebe um des Vaters willen, also, wer mich isset, derselbige wird auch leben um meinetwillen.

58Dies ist das Brot, das vom Himmel kommen ist, nicht wie eure Väter haben Manna gegessen und sind gestorben. Wer dies Brot isset, der wird leben in Ewigkeit.
der heilige Apostel Paulus hat geschrieben: 1Kor 11:23 Ich habe von dem HErrn empfangen, das ich euch gegeben habe. Denn der HErr JEsus in der Nacht, da er verraten ward, nahm er das Brot,

24 dankete und brach's und sprach: Nehmet, esset; das ist mein Leib der für euch gebrochen wird. Solches tut zu meinem Gedächtnis!

25 Desselbigengleichen auch den Kelch nach dem Abendmahl und sprach: Dieser Kelch ist das neue Testament in meinem Blut. Solches tut, so oft ihr's trinket, zu meinem Gedächtnis!

26 Denn so oft ihr von diesem Brot esset und von diesem Kelch trinket, sollt ihr des HErrn Tod verkündigen, bis daß er kommt.

27 Welcher nun unwürdig von diesem Brot isset oder von dem Kelch des HErrn trinket, der ist schuldig an dem Leib und Blut des HErrn.

28 Der Mensch prüfe aber sich selbst und also esse er von diesem Brot und trinke von diesem Kelch.

29 Denn welcher unwürdig isset und trinket, der isset und trinket ihm selber das Gericht damit, daß er nicht unterscheidet den Leib des HErrn.

30 Darum sind auch so viel Schwache und Kranke unter euch, und ein gut Teil schlafen.

31 Denn so wir uns selber richteten, so würden wir nicht gerichtet.

32 Wenn wir aber gerichtet werden, so werden wir von dem HErrn gezüchtiget, auf daß wir nicht samt der Welt verdammet werden.
asderrix hat geschrieben:Wenn ich in meinem Herzen entsprechend meines Bibelstudiums zu der Erkenntnis komme, das das Eucharistieverständnis nicht der Lehre Christi entspricht...
Dann bedeutet das, daß Du eine unerhörte Willkür in der Verdrehung der Worte der hl. Schrift walten läßt.

Abgesehen von der sehr wohl gegebenen biblischen Begründung ist es doch völlig unwissenschaftlich, die ganze Praxis der Kirche von ihren frühesten Anfängen aus betrachtet dermaßen außer Acht zu lassen.

Der Kelch der Segnung , den wir segnen, ist er nicht die Gemeinschaft des Blutes des Christus ? Das Brot, das wir brechen, ist es nicht die Gemeinschaft des Leibes des Christus ? (1 Kor. 10:16)
Herr Gott,
großes Elend ist über mich gekommen.
Meine Sorgen wollen mich erdrücken,
ich weiß nicht ein noch aus.
Gott, sei gnädig und hilf.
Gib Kraft zu tragen, was du schickst,
laß die Furcht
nicht über mich herrschen.
(D. Bonhoeffer)

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asderrix
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Beitrag von asderrix »

Alexander hat geschrieben: Dann enthalte dich doch solcher Beiträge. Wenn Du aber was sagst, dann setzt das voraus, daß Du eine Antwort erwartest ---
Entschuldigung, das stimmt, es wäre besser auch hier deine Aussage nicht zu kommentieren.

Wenn ich etwas schreibe, erwarte ich keine Antwort, sondern mache eine Feststellung, die gerne unkommentiert stehen bleiben darf.
Das mache ich auch mit sehr vielen Feststellungen, die ich hier lese und die mich ganz schön aufregen (wenn alles außerhalb der rkK von Knecht als Irrlehre bezeichnet wird, wie in den letzten 24 h oft geschehen zB).
Das hat gar nichts damit zu tun:
Alexander hat geschrieben:oder bist Du ein Prophet, der nicht redet, sondern "verkündiget"?
Alexander hat geschrieben:Dann bedeutet das, daß Du eine unerhörte Willkür in der Verdrehung der Worte der hl. Schrift walten läßt.
Nein, das ich die Verdrehung der rkK nicht mitmache, schau bitte in Themen, wo das besprochen wurde, dort kannst du die Erklärungen zu den von dir oben angeführten Stellen lesen, die mich zu der Erkenntnis brachten, das das Gedächtnismahl im Sinn und Willen Christi gefeiert, richtig ist.
Alexander hat geschrieben:Abgesehen von der sehr wohl gegebenen biblischen Begründung ist es doch völlig unwissenschaftlich, die ganze Praxis der Kirche von ihren frühesten Anfängen aus betrachtet dermaßen außer Acht zu lassen.
Also hier würde ich vorschlagen sollten wir zu diesem Thema nichtmehr schreiben, da es dieses Thema verlässt.
Es wäre schon interessant, wenn du ein neues Thema aufmachen könntest, und mir erklärst, wo ich unwissenschaftlich bin, das ist mir in diesem Zusammenhang ganz neu.

LG
asder

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Alexander
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Re: Das Bischofsamt in der soteriologischen Perespektive

Beitrag von Alexander »

Zum Kirchenbegriff der antiken Christenheit:

Bild
Herr Gott,
großes Elend ist über mich gekommen.
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Linus
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Re: Das Bischofsamt in der soteriologischen Perespektive

Beitrag von Linus »

Bitte um eine Erklärung, Alexander
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holzi
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Re: Das Bischofsamt in der soteriologischen Perespektive

Beitrag von holzi »

Linus hat geschrieben:Bitte um eine Erklärung, Alexander
Das soll wohl heißen, die Orthodoxie sei auf dem Holzweg? :hae?: :achselzuck: :hmm:

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Peregrin
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Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Peregrin »

Hubertus hat geschrieben:
Stimmt. Aussagen, wie diese habe ich in den letzten Tagen auch zur Genüge zu hören bekommen:
Das öffentliche Siechtum von Johannes-Paul II. sei unerträglich gewesen. [...] „Es ist doch gut, wenn ein Mensch zurücktritt, weil er merkt, dass er nicht mehr leistungsfähig ist.“
Solche Parolen werden dem Nachfolger schon bald als eisiger Wind um die Ohren pfeifen.
Wo Bischöfe pensioniert werden, ist die Pensionierung von Päpsten nur logisch. Alles, was sich fürs "Lebenslang" des Papstes ins Treffen führen läßt, gilt nämlich ebenso für jeden einzelnen Bischof.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Juergen
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Juergen »

Peregrin hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:
Stimmt. Aussagen, wie diese habe ich in den letzten Tagen auch zur Genüge zu hören bekommen:
Das öffentliche Siechtum von Johannes-Paul II. sei unerträglich gewesen. [...] „Es ist doch gut, wenn ein Mensch zurücktritt, weil er merkt, dass er nicht mehr leistungsfähig ist.“
Solche Parolen werden dem Nachfolger schon bald als eisiger Wind um die Ohren pfeifen.
Wo Bischöfe pensioniert werden, ist die Pensionierung von Päpsten nur logisch. Alles, was sich fürs "Lebenslang" des Papstes ins Treffen führen läßt, gilt nämlich ebenso für jeden einzelnen Bischof.
:daumen-rauf:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Hubertus
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Hubertus »

Peregrin hat geschrieben:
Hubertus hat geschrieben:
Stimmt. Aussagen, wie diese habe ich in den letzten Tagen auch zur Genüge zu hören bekommen:
Das öffentliche Siechtum von Johannes-Paul II. sei unerträglich gewesen. [...] „Es ist doch gut, wenn ein Mensch zurücktritt, weil er merkt, dass er nicht mehr leistungsfähig ist.“
Solche Parolen werden dem Nachfolger schon bald als eisiger Wind um die Ohren pfeifen.
Wo Bischöfe pensioniert werden, ist die Pensionierung von Päpsten nur logisch. Alles, was sich fürs "Lebenslang" des Papstes ins Treffen führen läßt, gilt nämlich ebenso für jeden einzelnen Bischof.
Stimmt.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Juergen
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Juergen »

Unterschiedlicher Auffassung kann man allerdings über die Konsequenzen dieser Erkenntnis sein. :tuete:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Maurus
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Maurus »

Theologisch gesehen halte ich die Auffassung von der »Heirat« des Bischofs mit seiner Diözese, die er dementsprechend dann auch nicht verlässt, für sinnig und ein schönes Bild. Rein persönlich aber kann ich jeden Amtsträger verstehen, der dankbar dafür ist, dass seiner Amtszeit ein bestimmtes Ende gesetzt ist und er das Amt nicht bis zum letzten Atemzug ausüben »muss«. Dafür gibt es ja mit der Rente eine schöne Parallele. Wer also den Bischof bis zu seinem letzten Tag verpflichten will, der verzichte auch selbst auf die Rente. In Gen 3,17 heißt es auch: »alle Tage deines Lebens«. Von einer Rente steht da nichts. Vorwärts also! ;)

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umusungu
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von umusungu »

Der Bischof übernimmt in und für seine Diözese einen wirchtigen Dienst am Glauben der Menschen.
Das Bild von der Heirat mit dem Bistum ist eine völlig unzutreffende Mystifizierung.

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Maurus
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Maurus »

umusungu hat geschrieben:Der Bischof übernimmt in und für seine Diözese einen wirchtigen Dienst am Glauben der Menschen.
Das Bild von der Heirat mit dem Bistum ist eine völlig unzutreffende Mystifizierung.
Und wieso?

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Kai
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Kai »

Naja, Bischöfe werden schon mal anderen Bistümern zugewiesen. Bei Verheirateten käme das nicht so gut. :)
"We have feminized the Church so much that it is not attractive to men."
(Eric Sammons)

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umusungu
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von umusungu »

für das Bild von der Heirat fehlen alle Parallelen, die zu einer Eheschließung gehören.
1. die Partner sind ungleich -der Bischof übernimmt einen Dienst für sein Bistum - aber nicht umgekehrt
2. die Partner haben sich nicht frei entschieden: der Bischof hat JA gesagt - das Bistum ist nicht gefragt worden.
3. es ist keine Liebesbeziehung
4. es ist keine Beziehung auf Ewigkeit (Bischöfe sind schon immer versetzt worden, müssen in Ruhestand gehen usw)
5. Bischof und Bistum stehen nicht für einander ein wie Eheleute
6. der Bischof empfängt das Sakrament eines Dienstes - das Bistum steht in keiner sakramentalen Beziehung zu seinem Bischof

der Bischof repräsentiert in seinem Dienst Christus - hier und jetzt.

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Protasius
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Protasius »

umusungu hat geschrieben:4. es ist keine Beziehung auf Ewigkeit (Bischöfe sind schon immer versetzt worden, müssen in Ruhestand gehen usw)
Das ist so nicht richtig. In Ruhestand gehen zu müssen kam erst im zwanzigsten Jahrhundert auf. Vorher ist man als Bischof in Amt und Würden gestorben (evtl. unterstützt von einem Kooperator mit Nachfolgerecht).
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Maurus
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Maurus »

Kai hat geschrieben:Naja, Bischöfe werden schon mal anderen Bistümern zugewiesen. Bei Verheirateten käme das nicht so gut. :)
Diese Versetzungspolitik ist ja grundsätzlich auch ein Übel.

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Maurus
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Maurus »

umusungu hat geschrieben:für das Bild von der Heirat fehlen alle Parallelen, die zu einer Eheschließung gehören.
1. die Partner sind ungleich -der Bischof übernimmt einen Dienst für sein Bistum - aber nicht umgekehrt
2. die Partner haben sich nicht frei entschieden: der Bischof hat JA gesagt - das Bistum ist nicht gefragt worden.
3. es ist keine Liebesbeziehung
4. es ist keine Beziehung auf Ewigkeit (Bischöfe sind schon immer versetzt worden, müssen in Ruhestand gehen usw)
5. Bischof und Bistum stehen nicht für einander ein wie Eheleute
6. der Bischof empfängt das Sakrament eines Dienstes - das Bistum steht in keiner sakramentalen Beziehung zu seinem Bischof

der Bischof repräsentiert in seinem Dienst Christus - hier und jetzt.
7. Die Ehe kann nicht vollzogen werden. Schon klar ;).


(Punkt 4 ist ja im Übrigen gerade das, was mit dieser Ehe-Parallele kritisch aufgegriffen werden soll).

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umusungu
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von umusungu »

Protasius hat geschrieben: Das ist so nicht richtig. In Ruhestand gehen zu müssen kam erst im zwanzigsten Jahrhundert auf. Vorher ist man als Bischof in Amt und Würden gestorben (evtl. unterstützt von einem Kooperator mit Nachfolgerecht).
In früheren Jahrhunderten hatten die Bischöfe auch oft nur die Tonsur ... und ließen alle bischöflichen Dienste von Weihbischöfen wahrnehmen (daher deren Herkunft).
Wer erlebte im 19 Jahrhundert denn seinen Bischof einmal - im Zeitalter der Kutsche?

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Protasius
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Protasius »

umusungu hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben: Das ist so nicht richtig. In Ruhestand gehen zu müssen kam erst im zwanzigsten Jahrhundert auf. Vorher ist man als Bischof in Amt und Würden gestorben (evtl. unterstützt von einem Kooperator mit Nachfolgerecht).
In früheren Jahrhunderten hatten die Bischöfe auch oft nur die Tonsur ... und ließen alle bischöflichen Dienste von Weihbischöfen wahrnehmen (daher deren Herkunft).
Wer erlebte im 19 Jahrhundert denn seinen Bischof einmal - im Zeitalter der Kutsche?
Planmäßig jeder alle paar Jahre (5 oder so) bei der Visitation und Firmspendung.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

TomS
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von TomS »

Daß das Verhältnis eines Bischofs zu seinem Bistum als Ehe beschrieben wird, ist sehr wohl ein gebräuchliches Bild. Ich musste dabei sofort an Papst Clemens II. denken, der zuvor Bischof von Bamberg war. Leider konnte ich (auf die Schnelle) nicht die Originalquelle im Internet finden, deswegen hier nur ein kurzes Zitat aus der Bamberger Bistumszeitung (Hervorhebung von mir):
Heinrichsblatt hat geschrieben:Der bereits auf dem Sterbebett liegende Papst bestätigte der Diözese Bamberg in einer Art Abschiedsbrief ihre Besitzungen. Einleitend blickt er dabei zurück auf sein Leben und nimmt auf Gott Bezug, der als Herr der Himmel die Zeiten in Gang setzt und das Schicksal der Menschen bestimmt. Clemens II. erneuert das Schutzversprechen des Heiligen Stuhls für sein Bistum. Als Zweck dieser Güterbestätigung nennt er: „Damit du in deinen Söhnen und Töchtern immer Gott ergeben dienst“. In dieser sehr persönlich gehaltenen Urkunde, die von echtem Heimweh zeugt, bezeichnet Clemens Bamberg als seine geliebte Braut, von deren Seite er durch die Erhebung zum Papst gegen seinen Willen weggerissen worden sei.
Darüber hinaus: Der verpflichtende Ruhestand der Bischöfe wie auch die ständigen Wechsel von Bischöfen von einem Bistum zum anderen scheinen mir mit dem Weihesakrament zu kollidieren. Wenn schon Reform, dann sollte man hier ansetzen.

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Linus
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Linus »

Protasius hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:4. es ist keine Beziehung auf Ewigkeit (Bischöfe sind schon immer versetzt worden, müssen in Ruhestand gehen usw)
Das ist so nicht richtig. In Ruhestand gehen zu müssen kam erst im zwanzigsten Jahrhundert auf. Vorher ist man als Bischof in Amt und Würden gestorben (evtl. unterstützt von einem Kooperator mit Nachfolgerecht).
Wir haben in Wien derzeit einen Vakanten Bischiofsstuhl. Wer will iihn besetzen, ehe Bischof aus Rom zurückkehrt? :tuete:
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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leander12
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von leander12 »

Und der Papst ist dann die aufpassende Schwiegermutter des Bischofs, der mit den Gläubigen seines Bistums verheiratet ist? :pfeif:

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Maurus
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Maurus »

umusungu hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben: Das ist so nicht richtig. In Ruhestand gehen zu müssen kam erst im zwanzigsten Jahrhundert auf. Vorher ist man als Bischof in Amt und Würden gestorben (evtl. unterstützt von einem Kooperator mit Nachfolgerecht).
In früheren Jahrhunderten hatten die Bischöfe auch oft nur die Tonsur ... und ließen alle bischöflichen Dienste von Weihbischöfen wahrnehmen (daher deren Herkunft).
Wer erlebte im 19 Jahrhundert denn seinen Bischof einmal - im Zeitalter der Kutsche?
Es dauerte damals zugegebenermaßen oft, bis ein ernannter Bischof tatsächlich die Weihe empfangen hatte, aber wann und wo hatten diese Bischöfe »oft« nur die Tonsur? Das genügte mW nichteinmal für einen Platz in einem Domkapitel.

Dass man Weihbischöfen die geistlichen Dienste überlassen hat, hing in der Regel eher mit politischen Aufgaben des Diözesanbischofs zusammen, oder mit der Größe einiger Diözesen.

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Protasius
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Protasius »

Maurus hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben: Das ist so nicht richtig. In Ruhestand gehen zu müssen kam erst im zwanzigsten Jahrhundert auf. Vorher ist man als Bischof in Amt und Würden gestorben (evtl. unterstützt von einem Kooperator mit Nachfolgerecht).
In früheren Jahrhunderten hatten die Bischöfe auch oft nur die Tonsur ... und ließen alle bischöflichen Dienste von Weihbischöfen wahrnehmen (daher deren Herkunft).
Wer erlebte im 19 Jahrhundert denn seinen Bischof einmal - im Zeitalter der Kutsche?
Es dauerte damals zugegebenermaßen oft, bis ein ernannter Bischof tatsächlich die Weihe empfangen hatte, aber wann und wo hatten diese Bischöfe »oft« nur die Tonsur? Das genügte mW nichteinmal für einen Platz in einem Domkapitel.

Dass man Weihbischöfen die geistlichen Dienste überlassen hat, hing in der Regel eher mit politischen Aufgaben des Diözesanbischofs zusammen, oder mit der Größe einiger Diözesen.
Oder damit, daß man gleichzeitig Bischof von mehreren Diözesen war, wie bei Clemens August von Bayern, nach dem bei uns eine Straße benannt ist:
Wikipedia hat geschrieben:Clemens August Ferdinand Maria Hyazinth von Bayern (* 16. August 1700 in Brüssel[1]; † 6. Februar 1761 auf Schloss Philippsburg in Koblenz-Ehrenbreitstein) war als Clemens August I. von 1723 bis 1761 Erzbischof von Köln und damit gleichzeitig Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches, Landesherr des zugehörigen Erzstifts sowie der Nebenländer Vest Recklinghausen und Herzogtum Westfalen. Er war des Weiteren Legatus natus des Heiligen Apostolischen Stuhls zu Rom. Außerdem war er Hochmeister des Deutschen Ordens, Fürstbischof von Regensburg, Münster, Osnabrück, Paderborn und Hildesheim sowie Inhaber anderer kirchlicher Würden.
Ich zähle hier sechs Bistümer und ein Erzbistum. Man kann nicht in allen den Aufgaben eines Bischofs nachkommen, wenngleich eine solche Ballung bis dahin einzigartig war.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Vulpius Herbipolensis »

Protasius hat geschrieben:Vorher ist man als Bischof in Amt und Würden gestorben (evtl. unterstützt von einem Kooperator mit Nachfolgerecht).
:erschrocken: :panisch: :irritiert:
Domum superborum demolietur Dominus.

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Niels
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Re: Rund um das Bischofsamt

Beitrag von Niels »

:kugel:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Maurus
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Re: Nachrichten aus den Bistümern IV

Beitrag von Maurus »

Protasius hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben: Das ist so nicht richtig. In Ruhestand gehen zu müssen kam erst im zwanzigsten Jahrhundert auf. Vorher ist man als Bischof in Amt und Würden gestorben (evtl. unterstützt von einem Kooperator mit Nachfolgerecht).
In früheren Jahrhunderten hatten die Bischöfe auch oft nur die Tonsur ... und ließen alle bischöflichen Dienste von Weihbischöfen wahrnehmen (daher deren Herkunft).
Wer erlebte im 19 Jahrhundert denn seinen Bischof einmal - im Zeitalter der Kutsche?
Es dauerte damals zugegebenermaßen oft, bis ein ernannter Bischof tatsächlich die Weihe empfangen hatte, aber wann und wo hatten diese Bischöfe »oft« nur die Tonsur? Das genügte mW nichteinmal für einen Platz in einem Domkapitel.

Dass man Weihbischöfen die geistlichen Dienste überlassen hat, hing in der Regel eher mit politischen Aufgaben des Diözesanbischofs zusammen, oder mit der Größe einiger Diözesen.
Oder damit, daß man gleichzeitig Bischof von mehreren Diözesen war, wie bei Clemens August von Bayern, nach dem bei uns eine Straße benannt ist:
Wikipedia hat geschrieben:Clemens August Ferdinand Maria Hyazinth von Bayern (* 16. August 1700 in Brüssel[1]; † 6. Februar 1761 auf Schloss Philippsburg in Koblenz-Ehrenbreitstein) war als Clemens August I. von 1723 bis 1761 Erzbischof von Köln und damit gleichzeitig Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches, Landesherr des zugehörigen Erzstifts sowie der Nebenländer Vest Recklinghausen und Herzogtum Westfalen. Er war des Weiteren Legatus natus des Heiligen Apostolischen Stuhls zu Rom. Außerdem war er Hochmeister des Deutschen Ordens, Fürstbischof von Regensburg, Münster, Osnabrück, Paderborn und Hildesheim sowie Inhaber anderer kirchlicher Würden.
Ich zähle hier sechs Bistümer und ein Erzbistum. Man kann nicht in allen den Aufgaben eines Bischofs nachkommen, wenngleich eine solche Ballung bis dahin einzigartig war.
Diese Ballung war übrigens schon damals strengstens verboten. Mit den Wittelsbachern wollte man es sich bloß nicht verscherzen. Es lohnt sich, solche Dinge im Hinterkopf zu behalten.

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umusungu
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Re: Rund um das Bischofsamt

Beitrag von umusungu »

Quelle hat geschrieben:1715 erhielt Clemens August seine erste Tonsur und wurde Koadjutor des Bistums Regensburg und der Fürstpropstei Berchtesgaden. 1716 bis 1719 war er dann Bischof von Regensburg. Im Jahr 1718 wurde er Propst des Stifts Altötting. Dieses Amt behielt er bis 1721. Im Jahr 1719 erhielt er auch eine Domherrenstellen in Köln, die er bis 1723 behielt und eine weitere Domherrenstelle in Lüttich, die er erst 1757 aufgab.
Clemens August als Hochmeister des deutschen Ordens (Porträt auf der Burg Meersburg)
Von 1717 bis 1719 ging er, zusammen mit seinem Bruder Philipp Moritz, zur Vertiefung seiner theologischen Studien nach Rom.
1719 wurde er .....Fürstbischof von Münster und Paderborn. Das Bistum Regensburg hatte er dafür aufgeben müssen.
Schon 1723 mit dem Tod seines Onkels Joseph Clemens von Bayern konnte er dessen Nachfolge in Köln antreten.
Papst Benedikt XIII. zögerte daher lange mit der Bestätigung der Bischofswürde. Nachdem sich Clemens August dazu endlich entschlossen hatte, wurde er 1725 im Schloss Schwaben bei München zum Priester geweiht...... Ein Jahr später wurde Clemens August von Papst Benedikt XIII. persönlich zum Bischof geweiht.
Zuletzt geändert von Niels am Sonntag 3. März 2013, 18:49, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Quelle nachgetragen.

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