Gibt es das wahre Antlitz Jesu ?

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
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pierre10
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Re: Reliquie

Beitrag von pierre10 »

sofaklecks hat geschrieben:Ich will keinesfalls gegen eine vernünftige Form der Reliquienverehrung polemisieren (während ich das schreibe, fällt mir das Wort vernünftig auf). Ich werde nie den Moment vegessen, als ich die heilige Bernadette das erste Mal gesehen habe.

Aber ich warne davor, den Inhalt der Offenbarung an der Frage festzumachen, ob es eine Fälschung sei, die dann gegen die Historizität der Evangelien spreche. Wenn wir uns darauf einlassen, haben wir ganz schlechte Karten. Der spanische König Philipp II. hatte 42 Zähne der heiligen Apollonia, deren Echtheit ausser Zweifel stand. Auf dem Jakobsweg war ich in Orviedo in der Schatzkammer der Kathedrale, in der die absonderlichsten Dinge aus dem Leben und Sterben Christi ausgestellt sind bis zu einer Phiole mit der Milch der Mutter Gottes.


Ich bin da ein wenig geschädigt, gebe ich zu. Wenn ich die Verhältnisse auf dem Gargano mir ansehe, dann fühle ich mich doch sehr fremd, auch wenn ich akzeptiere, dass dort vielen Menschen geholfen wurde.

Ich bin der Herkunft nach Odenwälder, eine Art Sonderform der Spezies Pfälzer, den unkultivierten Bergvölkern zuzurechen. Im Odenwald liegt der Wallfahrtsort Walldürrn, an dem sich ein Blutwunder ereignet hat. Meine Vorfahren mütterlicherseits stammen aus der Gegend, aus Buchen, genauer gesagt. Von daher kam immer der wenig schmeichelhafte Hinweis, das Morgengebet der Walldürner laute:

"Oh heiliges Blut,
komm unserem Geldbeutel zugut."

sofaklecks
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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Da stelle ich mir die Frage, ob Gläubige denn zur Unterstützung ihres Glaubens Zeugnisse brauchen.

Denn das Antlitz Gottes sollten wir doch eigentlich in uns fühlen, ein Sehen eines Bildes kann nur ein Symbol sein.

Pierre
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sofaklecks
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Beitrag von sofaklecks »

Menschen brauchen etwas, das sie mit ihren Sinnen erfahren können.

Wir Katholiken sind da nicht alleine. Auch im Islam gibt es Stätten, zu denen Menschen pilgern in der Hoffnung, dort wegen des Geheiligtseins des Ortes Erhörung im Gebet zu finden. Die Gräber der grossen Mystiker etwa oder anderer Heiliger. Ich habe vor kurzem einen Bericht über einen Sufi gesehen, vor dessen Grab ein Baum steht. Wer in frommer Absicht dahin als Frau pilgert, die Gebete verrichtet und ein kleines Fähnchen am Baum befestigt, dessen Kinderwunsch geht, so sagt man, in Erfüllung. Der Baum hat mehr Fähnchen als Blätter, ein schöner Anblick, Zeichen des Vertrauens. Mit den strengen Lehren des Islam ist das wohl nicht zu vereinbaren, aber die Menschen brauchen das.

Und einmal im Jahr verwandelt sich ein kleiner polnischer Ort, an dem ein berühmter Rabbi begraben liegt, in ein jüdisches Stedtel. Aus Israel kommen Hunderte Anhänger, beten an seinem Grab und werfen kleine Zettelchen mit (hoffentlich frommen) Wünschen über das Gitter.

Und hat nicht auch der vorige Papst einen Zettel in die Klagemauer gesteckt?

Ich habe Achtung vor dieser Form der Andacht, aber Verachtung für ihre Ausnutzung zu rein kommerziellen Zwecken. Dass jemand dort Kerzen verkauft oder Rosenkränze, dagegen ist nichts zu sagen, aber bei Wasserflaschen in Form der Lourdesmadonna mit abschraubbarem Kopf zum Wassereinfüllen, am besten himbeerfarben, da hört mein Verständnis auf.

sofaklecks

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Pierre hat geschrieben:Da stelle ich mir die Frage, ob Gläubige denn zur Unterstützung ihres
Glaubens Zeugnisse brauchen.
Der Glaube beruht überhaupt erst auf historischen Zeugnissen. Ohne
die Ereignisse unseres Heils gäbe es kein Heil und keine Rettung und
folglich auch keinen Bedarf und Nutzen, an irgendwas zu glauben.

Nun hat sich das Heil aber ereignet und ist uns bezeugt worden. Dar-
an glauben wir. (Das hat nun freilich nichts mit dem Tüchlein von Ma-
noppello zu tun. Das halte ich selber für reichlich suspekt. Das Zeug-
nis beruht aber auch nicht auf dem Sindone von Turin oder dem Titolo
von Santa Croce in Gerusalemme, obgleich ich beide für echt halte. Es
beruht auf dem Zeugnis der Apostel, welches von der Kirche mit Voll-
macht von einem Geschlecht aufs andere weitergegeben wird, bis daß
der Herr wiederkommt in Herrlichkeit.)
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

In Manopello gibt es neuigkeiten:
http://www.welt.de/data/2006/10/15/1072890.html

sofaklecks
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Zeugnisse

Beitrag von sofaklecks »

Robert, ich glaube Pierre meint dasselbe wie du. Das Zeugnis der Apostel sollte uns ausreichend sein.

Aber viele Menschen wollen den Glauben quasi anfassen können, sinnenhaft erleben.

Den Kopfmenschen ist das (mit Recht) suspekt. Aber das Leugnen dieses Bedürfnisses schneidet Wege zum Glauben ab, auf denen andere Menschen zu Gott finden können. Ich wiederhole mich, wenn ich darauf hinweise, dass der blosse Anblick der Heiligen Bernadette "ungläubige" Menschen mehr beeindrucken und zur Umkehr anregen kann als kluge Predigten.

sofaklecks

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pierre10
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Re: Zeugnisse

Beitrag von pierre10 »

sofaklecks hat geschrieben:Robert, ich glaube Pierre meint dasselbe wie du. Das Zeugnis der Apostel sollte uns ausreichend sein.

Aber viele Menschen wollen den Glauben quasi anfassen können, sinnenhaft erleben.

Den Kopfmenschen ist das (mit Recht) suspekt. Aber das Leugnen dieses Bedürfnisses schneidet Wege zum Glauben ab, auf denen andere Menschen zu Gott finden können. Ich wiederhole mich, wenn ich darauf hinweise, dass der blosse Anblick der Heiligen Bernadette "ungläubige" Menschen mehr beeindrucken und zur Umkehr anregen kann als kluge Predigten.

sofaklecks
Mit den klugen Predigten gebe ich Dir echt, obwohl.....

Jeder wird wohl auf seine Art suchen und auch manchmal finden. Vor vielen Jahren war ich in Lourdes, die Pilger haben mich beeindruckt, der Kommerz abgestoßen.

Auch hier hatte ich, wie schon an anderer Stelle, den Eindruck, dass diese Art der Wallfahrt am Eigentlichen vorbei geht.

Denn das Eigentliche sehe in in der ganz persönlichen Bindung Mensch-Gott, die völlig individuell ist unabhängig von Religionen.

Auch die Karfreitag- oder Osterumzüge in Spanien haben mich als Junge tief beeindruckt, aber auch die Frage aufgeworfen, ob diese Exzesse (Dornenkronen, bei denen Blut floss), Sinn machen.

So habe ich nie gesündigt, dass ich mir solches antun müsste. Hoffe ich.

Pierre, nachdenklich

p.s. Wir haben hier unserer Umgebung verschiedene Wallfahrtsziele, z.B. das Kloster Schauenberg, am Ostabhang der Vogesen. Ich bin oft dort, es ist ein harmonischer Ort. Nur noch 3 Nonnen leben dort, alle über 70, es wird wohl irgendwann geschlossen oder weltlich um genutzt.

Schade
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thaddaeus06
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Re: Zeugnisse

Beitrag von thaddaeus06 »

Pierre hat geschrieben: Vor vielen Jahren war ich in Lourdes, die Pilger haben mich beeindruckt, der Kommerz abgestoßen.
Ich war schon des öfteren in Lourdes, allerdings weder, um vom Kommers abgestoßen, noch von den Pilgern beeindruckt zu werden. Es ging in erster Linie um die Mutter, ihren Gnadenort und um Stärkung zu erlangen.

Gruß Johannes

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pierre10
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Re: Zeugnisse

Beitrag von pierre10 »

thaddaeus06 hat geschrieben:
Pierre hat geschrieben: Vor vielen Jahren war ich in Lourdes, die Pilger haben mich beeindruckt, der Kommerz abgestoßen.
Ich war schon des öfteren in Lourdes, allerdings weder, um vom Kommers abgestoßen, noch von den Pilgern beeindruckt zu werden. Es ging in erster Linie um die Mutter, ihren Gnadenort und um Stärkung zu erlangen.

Gruß Johannes
Vielleicht war ich damals zu jung (22) und zu unsensibel, um die feinen Energien zu spüren.

Pierre
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Linus
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Re: Zeugnisse

Beitrag von Linus »

thaddaeus06 hat geschrieben: Ich war schon des öfteren in Lourdes, allerdings weder, um vom Kommers abgestoßen,
1.) was hast du gegen einen anständig gefeierten Kommers?
2.) seit wann feiern Welsche Kommerse? (Gut, in Corps mags auch Welsche geben)Das ist mir neu.


Li*drumBrüderchen:Ergobibamus*nus
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Linus
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Beitrag von Linus »

Und nu bist ein Sensibelchen, Pierre?
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ottaviani hat geschrieben:In Manoppello gibt es Neuigkeiten:
http://www.welt.de/data/2006/10/15/1072890.html
Na, schön für den Ort. Über Herkunft und Urheberschaft am Tuchbild,
welches man dort zeigt, sagt das natürlich gar nichts.

Es ist schon bemerkenswert, wie es binnen Jahresfrist derartig zu einem
Haupt- und Staatsthema werden konnte, nicht zuletzt durch das eifrige
Wirken von Paul Badde, dem vatikanischen Korrespondenten des sonst
gar nicht kirchenfreundlichen Springerkonzerns.

Nun Ist Paul Badde gewiß ein gläubiger Mann und aller Ehren wert, aber
er schreibt schwärmerische Erbauungsbücher und denkt ganz und gar
unhistorisch.

Aus solchem Garn ist manche schöne, alte Legende gewebt, mehr aber
auch nicht. Ich halte dafür, daß wir’s bei diesem Tuch ganz offensichtlich
mit einem Artefakt zu tun haben. Was nichts Anstößiges ist.

Abgesehen davon möchte ich doch – damit mein voriger Beitrag nicht
mißverstanden wird – noch einmal den überaus großen Wert betonen,
welchen die Gegenstände für uns Christen haben, die und die Heiligen
hinterlassen haben, besonders aber der Herr selbst. Wer an den Orten
Seines irdischen Lebens wandeln darf, der erfährt eine besondere Gnade.

Die Reliquien der Heiligen und zuvörderst des Herrn selbst begründen
nicht unsern Glauben. Aber sie vermögen ihn zu stärken und uns mit
reichem Segen auszustatten. Dies haben die Väter uns gelehrt, seit der
frühesten Zeit, da man bereits die Gräber der Apostel bewahrte und ver-
ehrte.
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thaddaeus06
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Re: Zeugnisse

Beitrag von thaddaeus06 »

Linus hat geschrieben:
thaddaeus06 hat geschrieben: Ich war schon des öfteren in Lourdes, allerdings weder, um vom Kommers abgestoßen,
1.) was hast du gegen einen anständig gefeierten Kommers?
2.) seit wann feiern Welsche Kommerse? (Gut, in Corps mags auch Welsche geben)Das ist mir neu.


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Hast Recht, Linus!
Es geht nicht viel über einen anständigen Kommers!

buntbemützte Grüße, Johannes

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Tetzel
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Beitrag von Tetzel »

@Benedictus
Wobei die Doku ja auch belegen wollte, dass es sich beim Turiner Grabtuch um eine Fälschung handelte, die - natürlich - nur einer vollbringen konnte: Leonardo da Vinci. Angeblich war er in der Lage, den Körper einer Person durch eine Linse auf ein Tuch in einem abgedunkelten Raum zu projezieren und nach einem Tag das Tuch in Silberchlorid zu fixieren, so dass das Abbild sichtbar wurde. In der Doku wurde das ja im Versuch nachgestellt und es kam ein durchaus ähnliches Ergebnis wie das Turiner Grabtuch heraus. Die Macher der Doku wollten darüber hinaus auch noch eine gewisse Ähnlichkeit in den Gesichtszügen da Vincis mit dem Gesicht auf dem Grabtuch erkannt haben.
Diese Doku wurde auch auf N-TV gezeigt.
Die Privatsender sind ja für ihre unseriöse Berichterstattung bekannt.
Diese Dokumentationen sind meist so lächerlich und schmücken sich mit pseudowissenschaftlichen Argumenten.
Aber dankl Dan Brown verkauft sich Schund ja besonders gut, wenns gegen die Kirche geht.
Und irgendetwas muß ja an der Verschwörung dran sein.
Zu der Doku über das Grabtuch:
Einerseits behauptet diese, daß Grabtuch sei in der Neuzeit entstanden und nur Leonardo da Vinci könnte solch ein "kunstwerk vollbracht haben".
Dieser lebte aber vor der vermeintlichen Datierung.
Die Doku läßt das Ergebnis bewußt offen, und mit Musik und Filmausschnittchen wird mal wieder belegt, wie bekloppt doch die Katholiken sind, so etwas zu glauben.
Was die Doku natürlich bewußt verschweigt, daß 1532 ein Brand das Tuch angesengt hatte und mit Stoff erneuert wurde. Dieser Stoff war natürlich aus der Neuzeit, das Grabtuch aber nicht, an welchem sich Spuren von Pollen finden, die nur im Hl. Land vorkommen und welches auch auf die Zeit des 1. Jhdts datiert wurde.

Es ja bekannt, das ARD für Allgemeiner Rotfunk Deutschland steht und nicht gerade Kirchenfreundlich ist, doch der Informationsgehalt von Sendungen der Privaten ist faktisch Null.

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incarnata
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Manopello-Tuch

Beitrag von incarnata »

Mich hat das Badde-Buch sehr fasciniert,insbesondere die Geschichte
des Zusammenspiels der verschiedenen Grabtücher,die an verschiedenen
Orten verehrt werden.Mich würde es nicht wundern,wenn Papst
Benedikt mit deutscher Analytik eines Tages eine Untersuchung veranlasst.
Gerade in seinem Bestreben eine Versöhnung mit der Ostkirche herzustellen
dürfte das Theme der Ur-Ikone eine wesentliche Rolle spielen.Immerhin
haben es sich die deutschen Bischöfe beim ad limina Besuch jetzt alle mal
angeschaut.Kardinal Meissner mit seiner schlesisch"mystischen Seele"
(Zitat Joh. Paul II) jedenfalls hält es für echt..
Vielleicht hat man es ja wie das Turiner Tuch an manchen Stellen in späterer
Zeit geflickt-mit gewöhnlicher bemalter Seide. Wie dem auch sei-
sollte Papst Benedikt den "Stellvertreter" wieder nach Rom holen-dann
hat sich auch die "Malachias" prophetie,nach der er ja der letzte mit
Attibut versehene Papst vor Petrus II ist-erfüllt-ohne daß jetzt gleich
der Weltuntergang kommen muß.Dann ist bis zu dem Zeitpunkt,dessen
Stunde "nicht einmal der Sohn weiß" eben wieder das Stellvertreter-
bild in Rom.
Interessant ist-daß gerade das Thema Bilder vom Antlitz Christi vom Typus
der Veronica auf dem Weltjugendtag gezeigt wurde und die Ikone
aus den Privatgemächern des Papstes,das Mandylion bei der Weltausstellung
in Hannover-wo ich es erstmals sah und davon so berührt war,daß ich
trotz Zeitmangel am Ende des Rundgangs nochmals diesen als erstes
besuchten Vatican-Pavillon aufsuchte. Das Thema beschäftigt den Vatican
offenbar schon weit länger-gerade im Zusammenhang mit "Deutschland"
als Herrn Badde !

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Folgendes interessantes Buch zum Thema hat der Priester und Parapsychologe Andreas Resch SJ geschrieben

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

ottaviani hat geschrieben:Folgendes interessantes Buch zum Thema hat der Priester und Parapsychologe Andreas Resch SJ geschrieben
Welches denn ? Bin vermutlich zu blöd die ganze Nachricht zu lesen

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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

incarnata hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:Folgendes interessantes Buch zum Thema hat der Priester und Parapsychologe Andreas Resch SJ geschrieben
Welches denn ? Bin vermutlich zu blöd die ganze Nachricht zu lesen
Vielleicht ist es ein Parabuch?
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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Passend zum Thema: Gibt es einen handfesten, nicht anzweifelbaren, materiellen Beweis für das Leben und Wirken Jesu?

Womit ich keine Zweifel dokumentieren will, aber die verschiedenen Tücher scheinen doch in ihrer Beweiskraft sehr relativ.

Pierre
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

ich bin ein alter esel hab vergessen den link einzufügen:
http://www.igw-resch-verlag.at/resch_ve ... tlitz.html

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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Puh. Ich hab schon gefürchtet, den haben nur die Gerechten per Privatoffenbarung gekriegt und ich wär nicht dabei.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

ottaviani hat geschrieben:ich bin ein alter esel hab vergessen den link einzufügen:
http://www.igw-resch-verlag.at/resch_ve ... tlitz.html
Ich kann Resch in keiner Weise folgen. Ich vermag auch das Tuchbildchen nicht mit dem Turiner Grabtuch zur Deckung zu bringen. Ich habe lange genug mit Photoshop gebastelt. Abgesehen davon ist der gemalte Charakter des Bildchens von Manoppello ganz augenscheinlich. Das springt einen auf den ersten Blick an. Nicht zu reden vom überaus späten Auftauchen des Tuchs in nachreformatorischer Zeit. Alles andere ist ahistorische Phantasterei. (Aber Resch glaubt ja auch an Medjugorje und anderes okkulte Zeug.)

Man sollte das Tuch von Manoppello als wundervolles Andachtsbild gelten lassen, statt wundersüchtig seine Erlösungssehnsucht daran zu heften. Tiefer hängen und abkühlen.
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Linus
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Beitrag von Linus »

Peregrin hat geschrieben:Puh. Ich hab schon gefürchtet, den haben nur die Gerechten per Privatoffenbarung gekriegt und ich wär nicht dabei.
Tja, wohl kein VO Messgänger, wa? ;) :D
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overkott
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Re: Gibt es das wahre Antlitz Jesu ?

Beitrag von overkott »

Pit hat geschrieben:Hallo "Kreuzgängler",

was haltet ihr von dem "Muschelseidentuch", der angeblichen (?) Ikone mit dem Antlitz Jesu Christi ?
Ich lese gerade "Das Muschelseidentuch" von Paul Badde. Nun, wenn die Anzeichen, die er gesammelt hat, stimmen, dann haben wir mit dieser in der Kapuzinerkirche von Maporello befindlichen Reliquie das Bild des historischen Jesus. Und nach dem, was ich bisher in dem Buch gelesen habe, gibt es keine ernsthaften Indizien, die dagegensprechen. Sollte das Bildnis Jesu echt und historisch sein, wäre das eine Sensation.

Gruß, Pit
Ich finde das Thema sehr aktuell. Das ist wieder so eine historisch-kritische Fragestellung. Ist dieses Bild ein Foto der Struktur des Urbildes oder ist das ein Tuch, vor dem wir Kerzen anzünden können? Leuchtet aus dem Tuch das Antlitz des Auferstandenen? Wallt dieses Tuch gleichsam als Banner unseres Hoffnungsträgers? Lässt das Tuch die Herzen höher schlagen, können wir zu ihm unsere Herzen erheben? Das wird wohl kaum mit der Radiocarbon-Methode zu eruieren sein. Aber vielleicht öffnet der Papst seinen Lesern mit seinem neuen Buch für historisch-kritische Fragen und die Antwort des Glaubens darauf die Augen des Geistes und des Herzens.

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Sind "Gläubige" auch noch Gläubige, wenn sie Beweise brauchen? Mir scheint, dass Beweise und Gauben im Widerspruch stehen.

Ich glaube an Gott und brauche keinen Beweis, dass es IHN gibt.

Pierre
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overkott
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Beitrag von overkott »

Pierre hat geschrieben:Sind "Gläubige" auch noch Gläubige, wenn sie Beweise brauchen? Mir scheint, dass Beweise und Gauben im Widerspruch stehen.

Ich glaube an Gott und brauche keinen Beweis, dass es IHN gibt.

Pierre
Das ist die alte Credo-ut-intellegam-Frage zum Verhältnis von Fides et Ratio, Glaube und Einsicht. Am Ende sehen wir, dass sich die Horizonte unserer Erinnerung und unserer Voraussicht wie Fluchtpunkte im Nichts aufzulösen scheinen, und wissen aus Erfahrung doch, dass es weitergeht. Und was ist es nicht für eine überwältigende Erfahrung zu sehen, wie plötzlich über dem Horizont die Sonne aufgeht: Auf das Dunkel der Nacht folgt die Morgenröte, auf die Morgenröte das gelbe und weiße Licht, in das wir bald nicht mehr hineinschauen können. So wird uns die liturgische Weißheit der Osterzeit zur Farbe des Lichtes und des Lebens und der Ewigkeit.

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overkott
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Beitrag von overkott »

Österlich kann man auch im Hinblick auf das Kapuziner-Tuch die Historisten fragen:

Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? (Lk 24,1-9)

Das leere Grab ist nicht nur ein Hinweis auf die Bedeutungslosigkeit des vergänglichen Leibes, sondern auch der theologische Ausgangspunkt, uns zu vergegenwärtigen, was der Auferstandene gesagt hat, als er noch in Galiläa war.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Pierre hat geschrieben:Sind "Gläubige" auch noch Gläubige, wenn sie Beweise brauchen? Mir scheint, dass Beweise und Gauben im Widerspruch stehen.

Ich glaube an Gott und brauche keinen Beweis, dass es IHN gibt.

Pierre
Prinzipiell gut. Jemand der mir Gott erklärt, gehört ins Irrenhaus. Aber dennoch Beweise und Glauben stehen nicht im Widerspruch. Es ist ja fakt, dass tausende Menschen ihr Leben seit sie es mit Gott gehen radikal umgekrempelt haben. Das ist Beweis genug.
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taddeo
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Beitrag von taddeo »

overkott hat geschrieben:
Pierre hat geschrieben:Sind "Gläubige" auch noch Gläubige, wenn sie Beweise brauchen? Mir scheint, dass Beweise und Gauben im Widerspruch stehen.

Ich glaube an Gott und brauche keinen Beweis, dass es IHN gibt.

Pierre
Das ist die alte Credo-ut-intellegam-Frage zum Verhältnis von Fides et Ratio, Glaube und Einsicht.
Wohl dem, dem der Glaube genügt. Trotzdem stehen Glauben und Beweis (besser: Vernunftgründe) nicht im Widerspruch; sonst wäre unser Papst wahrscheinlich ein Ungläubiger. Fides quaerens intellectum hat's im Mittelalter geheißen: Der Glaube sucht nach Vernunftgründen, da er aus dem Logos stammt. Denken ist trotz Glauben nicht verboten, doch Gottes"beweise" im mathematisch-logischen Sinn sind bisher alle schiefgegangen.

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

taddeo hat geschrieben:
overkott hat geschrieben: Denken ist trotz Glauben nicht verboten, doch Gottes"beweise" im mathematisch-logischen Sinn sind bisher alle schiefgegangen.
Sie mussten schief gehen, denn wir sollen uns kein Bild von Gott machen, und jeder Beweis hätte die Qualität eines Bildes. Siehe Eingangsposting.

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Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Pierre hat geschrieben:Sind "Gläubige" auch noch Gläubige, wenn sie Beweise brauchen? Mir scheint, dass Beweise und Gauben im Widerspruch stehen.

Ich glaube an Gott und brauche keinen Beweis, dass es IHN gibt.

Pierre


*gehässig* Deshalb hast du ja auch so ein schwammiges Gottesbild. Um das ganze Credo zu glauben, muss man seinen Intellekt schon einigermaßen verbiegen. Was da alles passiert sein soll! Da brauche ich persönlich schon ein paar Beweise.

Baerchen
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Beitrag von Baerchen »

Uwe Schmidt hat geschrieben:
Pierre hat geschrieben:Sind "Gläubige" auch noch Gläubige, wenn sie Beweise brauchen? Mir scheint, dass Beweise und Gauben im Widerspruch stehen.

Ich glaube an Gott und brauche keinen Beweis, dass es IHN gibt.

Pierre
*gehässig* Deshalb hast du ja auch so ein schwammiges Gottesbild. Um das ganze Credo zu glauben, muss man seinen Intellekt schon einigermaßen verbiegen. Was da alles passiert sein soll! Da brauche ich persönlich schon ein paar Beweise.
Hast Du ein paar Beispiele, warum Du das "Credo" nicht für voll nehmen kannst?

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