Mal wieder der Häresiebegriff ...

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
Eldar
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Beitrag von Eldar »


Das Thema wurde nicht von Eldar eröffnet, sondern aus einem
polithistorischen Strang abgetrennt. Der Administrator.


Unseren evangelischen Mitchristen fehlt das wichtigste Sakrament überhaupt, für welches sich Christus letztlich für uns aufopferte: Die heilige Eucharistie ! Wahrlich, es ist traurig mit anzusehen wie Protestanten das allerheiligste Altarsakrament verwerfen.

mfg Eldar

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Pit ist Protestant, der sieht das anders.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Pit
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Beitrag von Pit »

Du irrst, Ewald, ich bin immer noch römisch katholischer Christ, wenn ich auch guter Freunde unter den evangelisch-landeskirchlichen Christen habe, und diesen nicht abspreche, Christen zu sein.

Nebenbei:
Was sollen evangelisch-landeskirchliche Christen denn sonst sein?
Atheisten?,
Buddhisten?,
Juden?,
Muslime?,
Hindus?,
Shintoisten?

oder was ?

Sorry, die Frage war zugegebenerweise eine rein rhetorische Frage, aber warum sind Deiner Meinung nach evangelisch-landeskirchliche Christen keine Christen?

Fragend, Pit

Ewald Mrnka hat geschrieben:Pit ist Protestant, der sieht das anders.
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

vom glauben abgefallene haeretiker eben
ihnen kommt nur das das heil zu wenn sie in unüberwindlicher unkenntnis der wahren religion, der katholischen,
leben daher wird im traditionellen ritus ein konvertiet ja auch neu getauft weil eben nicht sicher ist ob er christ ist

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo ottaviani,

nun, wenn die - heute lebenden - evangelisch-landeskirchlichen Christen (nur die sind hier ja Thema) Häretiker sind, heisst das ja, daß sie vorher römisch-katholisch waren und vom Glauben der römisch-katholischen Kirche abgefallen sind und eine - den Grundlehren der Kirche widersprechende - Lehre vertreten.

Nun, die "Landeskirchler", die ich kenne, sind aber nie römisch-katholisch gewesen, sind folgerichtig auch nie von der "Mutter Kirche" "abgefallen" und können de facto auch keine Häretiker, sondern allenfalls Schismatiker sein. Da sie aber eben auch nie eine Spaltung der Kirche hervorrufen wollten, sind sie auch keine Schismatiker. Logisch ?

Es sei denn, Du siehst auch jeden orthodoxen Christen als Häretiker an. Oder vertreten die russisch-orthodoxen Christen bis ins Detail exakt die selben Lehren wie die römisch-katholischen Christen ?

Gruß, Pit
ottaviani hat geschrieben:vom glauben abgefallene haeretiker eben
ihnen kommt nur das das heil zu wenn sie in unüberwindlicher unkenntnis der wahren religion, der katholischen,
leben daher wird im traditionellen ritus ein konvertiet ja auch neu getauft weil eben nicht sicher ist ob er christ ist
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Natürlich sind das auch haeretiker sie glauben nicht daß dogma von 1950 und das von 1870

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo ottaviani,

also, wenn jemand nach Deiner Auffassung ein Häretiker ist, weil er nicht daran glaubt, daß Maria mit Leib (!) und Seele in den Himmel aufgenommen wurde - und damit meine ich nicht die orientalische Ausdrucksweise "mit Leib und Seele" im Sinne von "mit dem ganzen Wesen - und somit nicht daran glaubt, daß der Körper Mariens sich in die Luft erhob oder dergleichen, und seit dem an irgendeinem Ort mit allen Organen - die versorgt werden müssen - weiterlebt, sondern daran glaubt, daß Maria sich in der Gegenwart Gottes befindet, wo sie den leiblichen, pysischen Körper nicht mehr benötigt - dann bin ich ein Häretiker.

Gruß, Pit
ottaviani hat geschrieben:Natürlich sind das auch haeretiker sie glauben nicht daß dogma von 1950 und das von 1870
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ottaviani, ein »Dogma von 1950« oder »von 1870« ist ein Widerspruch
in sich. Die Lehre der Kirche („das Dogma“ an sich) ist entweder bereits
ganz in der Tradition enthalten, oder sie ist ein Windhauch.

Gewiß kann dabei manches noch „entfaltet“ oder „entwickelt“ werden.
Das ist ja tatsächlich geschehen, und kann vielleicht auch da oder dort
noch weiter geschehen. Es kann aber nichts neu erfunden werden.

Die dogmatischen Definitionen von 1870 und 1950 oder ihre Interpreta-
tion kann also nur insofern gültig sein, als sie im Einklang mit der Tradi-
tion steht.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Pit, dein letzter Beitrag hat mich ein wenig erschreckt. Was glaubst du
denn, wie du auferstehen wirst? Als Gespenst?

Nein, als Mann aus Fleisch und Blut, wie Jesus Christus, der dir voran-
gegangen ist in Sein Reich, wo unsre Leiber unverweslich sein werden,
verklärt im Taborlicht, aber eben doch unsere Leiber, mit Herz und
Nieren.

Ebenso wurde auch die Gottesmutter in die Himmel aufgenommen.
Das ist im übrigen uralter Glaube der ungeteilten Christenheit und
nicht etwa eine Erfindung von Pius XII. (dessen Definition darum auch
so recht überflüssig war).

Ja, das abzulehnen ist in der Tat häretisch. Und darüberhinaus völlig
widersinnig für einen, der an die Auferstehung Jesu von Nazareth
glaubt und selber auf seine eigene Auferstehung hofft.
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Eldar
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Beitrag von Eldar »

Ich bezweifele sehr stark das jeder Mensch direkt nach seinem Tod seinen irdischen Leib erhält/behält. Bei sündlosen Menschen wie Jesus und Maria es waren ja, aber nicht wir.

mfg Eldar

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Robert,

daß ich am Ende der Zeiten mit Leib und Seele auferstehen werde, ist für mich eindeutig, allerdings mit einem verklärten Leib, ohne die irdischen Probleme (Hunger, Krankheit, Alter usw.)
Ebenso glaube ich zutiefst, daß Jesus nach der Auferstehung mit einem solchen verklärten Leib den Jüngern erschien, oder kann ein Mensch mit seinem normalen Leib(Körper) durch geschlossene Türen gehen?

Was nun Maria betrifft:
Wenn sie mit ihrem (irdischen) Leib im Himmel (im Reich Gottes) ist, wie verhält es sich dann?

- Muss sie essen/trinken, um den Leib aufrechtzuerhalten?
- Kann ihr Körper dort erkranken?

Und noch etwas:
Wenn ich mit z.B. 85 Jahren herzkrank sterbe, habe ich dann, da es, so wie Du schreibst, der selbe Leib (mit Herz und Nieren) ist, im Paradies/Reich Gottes einen 85 Jahre alten, herzkranken Leib/Körper?

Fragend, Pit
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Pit, dein letzter Beitrag hat mich ein wenig erschreckt. Was glaubst du
denn, wie du auferstehen wirst? Als Gespenst?

Nein, als Mann aus Fleisch und Blut, wie Jesus Christus, der dir voran-
gegangen ist in Sein Reich, wo unsre Leiber unverweslich sein werden,
verklärt im Taborlicht, aber eben doch unsere Leiber, mit Herz und
Nieren.

Ebenso wurde auch die Gottesmutter in die Himmel aufgenommen.
Das ist im übrigen uralter Glaube der ungeteilten Christenheit und
nicht etwa eine Erfindung von Pius XII. (dessen Definition darum auch
so recht überflüssig war).

Ja, das abzulehnen ist in der Tat häretisch. Und darüberhinaus völlig
widersinnig für einen, der an die Auferstehung Jesu von Nazareth
glaubt und selber auf seine eigene Auferstehung hofft.
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Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Was glaubst du
denn, wie du auferstehen wirst?
Nein, als Mann aus Fleisch und Blut, wie Jesus Christus, der dir voran-
gegangen ist in Sein Reich, wo unsre Leiber unverweslich sein werden,
verklärt im Taborlicht, aber eben doch unsere Leiber, mit Herz und
Nieren.
Da muß ich Robert absolut rechtgeben. An Christus werden in alle Ewigkeit die Wundmale zu sehen sein.

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Die modernistischen Katholiken kann man mit guten Gründen mit modernen Protestanten gleichsetzen: Sie glauben zunächst an das, was sie als "die Vernunft" bezeichnen - das Dogma, wenn sie überhaupt noch eins haben, versuchen sie vor sich selbst mit hermeneutischen Taschenspielertricks und Dialektik zu retten; das ist ihnen aber nicht immer bewußt und daher sind sie Heuchler. Der alte Feuerbach lag richtig.

Der gute Pit ist ein katholisch geschminkter Protestant - er weiß es nur (noch) nicht.

Der ganze angestaubte und sauer gewordene V-2- Nierentischchenkatholizismus ist eine ziemlich unappetitliche quasiprotestantische Degenerationserscheinung. Darauf kann man verzichten und man muß sich nicht über die Abstimmung mit den Füßen wundern.

Aufrechte Lutheraner sind mir lieber. Die haben wenigstens einen wohldefinierten Standpunkt.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Eldar hat geschrieben:Ich bezweifele sehr stark das jeder Mensch direkt nach seinem Tod seinen irdischen Leib erhält/behält. Bei sündlosen Menschen wie Jesus und Maria es waren ja, aber nicht wir.
Richtig, Eldar. Erst bei der Auferstehung des Fleisches, wenn der Herr
wiederkehrt, dann werden alle ihre Leiber zurückerhalten.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Pit hat geschrieben:daß ich am Ende der Zeiten mit Leib und Seele auferstehen werde, ist für mich eindeutig, allerdings mit einem verklärten Leib, ohne die irdischen Probleme (Hunger, Krankheit, Alter usw.)
Genau.
Pit hat geschrieben:Ebenso glaube ich zutiefst, daß Jesus nach der Auferstehung mit einem solchen verklärten Leib den Jüngern erschien …
Genau.
Pit hat geschrieben:… oder kann ein Mensch mit seinem normalen Leib(Körper) durch geschlossene Türen gehen?
Na, kleine Einschränkung: Daß Jesus »durch geschlossene Türen« gegan-
gen sei, steht so nicht in der Schrift. Er trat einfach mit einem Mal mitten
unter die Jünger. Wie und woher, das wird nicht gesagt.

Man sollte sich nicht vorstellen, Er sei wie das Gespenst von Canterville
durch Türen oder Wände diffundiert. Es geht um etwas anderes. Der ver-
klärte, auferstandene Herr ist Raum und Zeit nicht mehr unterworfen,
sondern Er unterwirft sie sich. So kann Er auch an mehreren Orten zur
selben „Zeit“ sein.
Pit hat geschrieben:Was nun Maria betrifft:
Wenn sie mit ihrem (irdischen) Leib im Himmel (im Reich Gottes) ist, wie verhält es sich dann?

- Muss sie essen/trinken, um den Leib aufrechtzuerhalten?
Nein.
Pit hat geschrieben:- Kann ihr Körper dort erkranken?
Nein.
Pit hat geschrieben:Wenn ich mit z.B. 85 Jahren herzkrank sterbe, habe ich dann, da es, so wie Du schreibst, der selbe Leib (mit Herz und Nieren) ist, im Paradies/Reich Gottes einen 85 Jahre alten, herzkranken Leib/Körper?
Nein, sondern du wirst als Geretteter verherrlicht auferstehen, »im Voll-
alter Christi«.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ewald hat geschrieben:das ist ihnen aber nicht immer bewußt und daher sind sie Heuchler
Nein, denn wenn es ihnen nicht bewußt ist, dann heucheln sie ja nicht.
Es ist schon richtig, daß viel protestantisches Gedankengut eingedrun-
gen ist. Viele haben es aber nicht besser gelernt und sind subjektiv durch-
aus „guten Glaubens“ im Sinne der Rechtssprache, wenn es auch am
„gesunden Glauben“ im Sinne der kirchlichen Tradition oftmals man-
gelt. Ich möchte da zuerst immer bei den Hirten und Lehrern anklopfen
und, wo nötig, Versäumnisse und Versagen vorwerfen.
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

ottaviani hat geschrieben:vom glauben abgefallene haeretiker eben
ihnen kommt nur das das heil zu wenn sie in unüberwindlicher unkenntnis der wahren religion, der katholischen,
leben daher wird im traditionellen ritus ein konvertiet ja auch neu getauft weil eben nicht sicher ist ob er christ ist
Das ist dann aber wieder eine Häresie der Traditionalisten, die Kirche hat mehrmals in ihrer Tradition festgestellt das die Häretikertaufe gültig ist mit Punkt und Komma. Also diese Praxis ist sehr fragwürdig oder um es mit den Worten des bei euch so beliebten Konzils von Trient zu sagen
"Wer sagt, die Taufe, die auch von Häretikern im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes mit der Absicht, zu tun, was die Kirche tut, gespendet wird, sei keine wahre Taufe: der sei mit dem Anathema belegt.... Wer sagt, die wahre und rechtmäßig erteilte Taufe müsse bei jemandem, der vor den Ungläubigen den Glauben an Christus verleugnet hat, wiederholt werden, wenn er zur Buße umkehrt: der sei mit dem Anathema belegt."
LG
Fiore
Einer ist Gesetzgeber und Richter, er, der die Macht hat, zu retten oder zu verderben. Wer aber bist du, daß du den Nächsten richtest? (Jak4,12)
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Natbar
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Beitrag von Natbar »

Aus persönlichen Gründen sehr lange geschweigen zu diesem ev.
katholischen Disputen hier

Ich werde mal jetzt ganz direkt: Ich glaube an Satan, der sich unheimlich darüber freut, wenn Glaubensbrüder und Geschwister
sich so in die Haare bekommen, dann sind wir so sehr damit beschäftigt, den anderen zu erklären, daß er schon vom Glauben abgefallen ist.

Was mir fehlt an der ganzen Diskussion: Wie sieht das Jesus Christus, mein Heiland selbst?

Werden nur katholsiche in den Himmel kommen? War Jesus katholisch oder evangelisch? (achtung humor )

Im übrigen denke ich man sollte klar sagen was man denkt, das ist schon richtig, aber nie von der Stellung aus, wir sind die Besten, weil wir katholsich sind...

Oder mal die Worte des Würzburgers Bischofs Friedhelm zu zittieren:

Wir brauchen Frauen und Männer, die einladend, aber nicht vereinahamend die Aufforderung Jesu Kommt und seht! durch ihre Leben und ihr konkrete Hilfsbereitschaft sichtbar und erfahrbar werden lassen.

Wenn ich mir hätte anhören dürfen, daß evanglische Christen keine Christen seinen, hätte mich schon diese Überheblichkeit Abstand nehmen lassen, mich mit dem katholsichen Glauben näher zu befassen, und mir gezeigt, daß da was schief gelaufen ist, mit
Gott ist Liebe - bei allen Gesetzen (die sicherlich auch ihre Berechtigung haben) ist so ein Satz anmassend, der sich über Gott selbst stellt, da man in dem Moment schon das Urteil spricht, wer Christ ist und wer nicht.
Ich frage mich ernsthaft, ob man das nicht lieber unseren Gott
überlassen sollten, und uns nicht über seine Meinung stellen sollten.

Dankbar für alle, die verkünfigt haben mit Liebe, Dinge klar gestellt
haben, und nicht von obenherab - das war der schritt der mich
letztendlich bewegt hat, um mich nächer mit dem katholsichen Glauben zu beschäftigen.

Seit lieb gegrüßt und der Friede sei mit Euch
Natbar

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

FioreGraz hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:vom glauben abgefallene haeretiker eben
ihnen kommt nur das das heil zu wenn sie in unüberwindlicher unkenntnis der wahren religion, der katholischen,
leben daher wird im traditionellen ritus ein konvertiet ja auch neu getauft weil eben nicht sicher ist ob er christ ist
Das ist dann aber wieder eine Häresie der Traditionalisten, die Kirche hat mehrmals in ihrer Tradition festgestellt das die Häretikertaufe gültig ist mit Punkt und Komma. Also diese Praxis ist sehr fragwürdig oder um es mit den Worten des bei euch so beliebten Konzils von Trient zu sagen
"Wer sagt, die Taufe, die auch von Häretikern im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes mit der Absicht, zu tun, was die Kirche tut, gespendet wird, sei keine wahre Taufe: der sei mit dem Anathema belegt.... Wer sagt, die wahre und rechtmäßig erteilte Taufe müsse bei jemandem, der vor den Ungläubigen den Glauben an Christus verleugnet hat, wiederholt werden, wenn er zur Buße umkehrt: der sei mit dem Anathema belegt."
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sie wurde immer wiederholt bei konversionen sub conditionis das war allgemeine katholische praxis bis ende der 60er jahre zumindest bei Anglikanern und protestanten von orthodoxen weiß ich es nicht diese konvertieren ja meist im eigenen orientalischen ritus

ich erwähne es nur hier ausdrücklich weil der vorwurf der haeresie gegen "traditionalisten" im raum steht:

bei der Priesterbruderschaft wird alles liturgisch kirchenrechtlich ect so praktiziert wie im Oktober 1962 also da wurde jetzt nicht die "neutaufe" von konvertieten eingeführt oder so

Natbar
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Beitrag von Natbar »

Ich habe mal gedacht, ich tue die offizielle Stellunsmahe dazu rein
kopieren der gesamte Artikel hat noch andere Punkte behandelt,
die nicht mit dem Abendmahl- Eucharestie zusammenhängen.

4. Die Sehnsucht nach einer gemeinsamen Abendmahlsfeier kann nicht ignoriert werden

Uns trennt ein unterschiedliches Verständnis von Kirche. Die Confessio Augustana sagt: "Denn das genügt zur wahren Einheit der christlichen Kirche, dass das Evangelium einträchtig im reinen Verständnis gepredigt und die Sakramente dem göttlichen Wort gemäß gereicht werden. Und es ist nicht zur wahren Einheit der christlichen Kirche nötig, dass überall die gleichen, von den Menschen eingesetzten Zeremonien eingehalten werden." (Artikel 7).

Von dieser Auffassung her fällt es den Kirchen der Reformation leichter als anderen, andere Konfessionen als Kirchen anzuerkennen. Und weil wir den auferstandenen Christus selbst als den Einladenden sehen, können wir alle getauften Glieder einer Kirche zu Brot und Wein einladen. Im lutherischen Verständnis bleibt ein Geheimnis, wie Christus in Brot und Wein präsent ist. In jedem Fall ist er gegenwärtig, "in mit und unter" Brot und Wein schenkt sich Christus leibhaftig (Konsubstantiation). Diese theologische Position unterscheidet uns von der Transsubstantiationsverständnis der römisch-katholischen Kirche und der Orthodoxie, aber auch vom Verständnis von Brot und Wein als Zeichen etwa der Reformierten. Auch in der aktuellen Situation also bleibt das Verständnis von Abendmahl- bzw. Eucharistie unterschiedlich. Und diese Verschiedenheit bleibt engstens verbunden mit dem Verständnis von Kirche und Amt. Ich respektiere, dass für viele das gemeinsame Abendmahl erst möglich ist, wenn die Einheit der Kirche erreicht ist. Ich selbst kann es als Stärkung auf dem Weg zur Einheit sehen. Und ich werde nicht an einer Eucharistiefeier teilnehmen, zu der ich explizit nicht eingeladen bin. Aber ich bitte auch darum, mich nicht zu einem Gottesdienst einzuladen, bei dem ich dann an zentraler Stelle wieder ausgeladen bin.

Trotz aller Differenzen gibt es eine tiefe Sehnsucht von Gläubigen in allen Kirchen, dieses Mahl miteinander feiern zu können. Das ist verständlich, denke ich, und sollte von den Theologinnen und Theologen nicht einfach ignoriert werden. Denn in diesem Mahl ist die Gemeinschaft mit Gott und untereinander zeichenhaft erkennbar. Dass wir es nicht feiern können, zeigt in aller Schärfe unsere Trennung. Und das ist und bleibt schmerzhaft.

Die Trennung am Tisch des Herrn ist und bleibt schmerzhaftes Zeichen unserer Spaltung.

Insofern hat sich auch die ev.- luth. Kirche seit 1999 geeinigt das
Jesus Christus beim Abendmahl von ihrer Sicht aus gegenwärtig ist
Vielleicht wird es jetzt spannend mal den Begriff von gegenwärtig
und präsent zu klären. (Mal an Eldar diesbezüglich die Frage richte)

und naja zu dem Beitrag vorher - hmm also die Piusbruderschaft
ist vom Vatikan eh nicht anerkannt, insofern mache ich mir nicht so
viele Gedanken, was sie lehrt, in dem Moment wo sie das wird,
werde ich mir anfangen Gedanken zu machen.....

Natbar

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

sie wurde immer wiederholt bei konversionen sub conditionis das war allgemeine katholische praxis bis ende der 60er jahre zumindest bei Anglikanern und protestanten von orthodoxen weiß ich es nicht diese konvertieren ja meist im eigenen orientalischen ritus

ich erwähne es nur hier ausdrücklich weil der vorwurf der haeresie gegen "traditionalisten" im raum steht:

bei der Priesterbruderschaft wird alles liturgisch kirchenrechtlich ect so praktiziert wie im Oktober 1962 also da wurde jetzt nicht die "neutaufe" von konvertieten eingeführt oder so
Dann ist es eine Unart die von Staphanus I. bis Vat II. immer wieder verurteilt wurde, denn warum ne Häretikertaufe anerkennen um nacher zu sagen "sicher ist sicher"? Da laufen Lehre und Praxis weit auseinander. Es wäre hier also schon zu klären ob sich diese insubordination gegenüber dem unfehlbaren Lehramt (ich nenns Häresie) sich so lange gehalten hat oder ob sie irgenwann zwischen Trient und 1960 wieder reinkam. Ansonsten hats halt 1700 Jahre gedauert, bis sich eine Lehraussage durchsetzt und um einen Irrtuum abzustellen.

Denn Trient hat sich ja vornehmlich mit den protestantischen Irrtümern befasst, bzw. war durch den Protestantismus gezwungen bestimmte Fragen, gerade im Bereich der Sakramente zu erörtern und in dem Zusammenhang ist auch die Aussage zur Häretikertaufe zu sehen. Nämlich als uneingeschränkte Anerkennung der Taufe der Protestanten und weiterführung der Lehrtradition gegen den cyprianischen Mummpitz solcher "Sicher ist Sicher Taufen".

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Beitrag von ottaviani »

Mir war nur wichtig zu klären daß die Priesterbruderschaft von sixch aus keinerlei veränderungen vornimmt

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Beitrag von FioreGraz »

ottaviani hat geschrieben:Mir war nur wichtig zu klären daß die Priesterbruderschaft von sixch aus keinerlei veränderungen vornimmt
Naja deswegen bleibts trotzdem zumindest ein Irtuum wieder des Lehramtes.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ottaviani hat geschrieben:Eben daher wird im traditionellen Ritus ein Konvertit ja auch neu getauft, weil eben nicht sicher ist, ob er Christ ist.
Ottaviani hat geschrieben:Sie wurde immer wiederholt bei Konversionen sub condicione, das war allgemeine katholische Praxis bis Ende der 60er Jahre zumindest bei Anglikanern und Protestanten.
Also: neu getauft, das wäre häretisch. „Bedingungsweise“ (sub condicione)
getauft, das ist gut katholisch, wenn man nicht weiß, ob einer gültig ge-
tauft ist. „Bedingungsweise“ taufen heißt: Was ich tue, soll eine Taufe
sein nur unter der Bedingung, daß der Täufling noch nicht (gültig) getauft
ist; ist er doch bereits getauft, dann soll der Ritus, den ich vollziehe, kei-
ne Taufe sein. Was es tatsächlich ist, Taufe oder nicht, weiß allein Gott.

Die Kirche kann doch aber ohne weiteres zu dem Ergebnis kommen, daß
Taufen bei den Protestanten allgemein als gültig anzusehen sind. übrigens
war man dieser Auffassung schon lang, auch als man noch meist die Tau-
fe sub condicione spendete. Um nicht jeden Einzelfall prüfen zu müssen –
weil doch einmal aufgrund besonderer Umstände Zweifel auftreten könn-
ten –, taufte man eben pauschal sub condicione.

Heute tauft man nur dann sub condicione, wenn im Einzelfall Anhalts-
punkte für Zweifel bestehen. Der Priester, der mich in die Kirche auf-
nahm, fragte ausdrücklich nach den Umständen meiner Taufe – ob mir
irgendwelche Besonderheiten bekannt seien –, wies aber auch gleich dar-
auf hin, daß mein Geburtsjahrgang (1964) wohl fast immer unproblema-
tisch sei. Zweifel träten dagegen häufiger bei protestantischen Taufen aus
der Zeit des Nationalsozialismus auf.

Bei den „Deutschen Christen“, die damals ja eine breite Mehrheit des Pro-
testantismus in Deutschland bildeten, wurde mitunter von besonders mo-
dernen Pfarrern nicht die vorgeschriebene trinitarische Taufformel verwen-
det, sondern ein ekelhafter Rasse-, Blut- und Boden-Schwulst. Wenn sich
das bei Taufen des fraglichen Zeitraums nicht mit Gewißheit ausschließen
läßt, wird natürlich auch heute sub condicione getauft.
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Linus
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Beitrag von Linus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Bei den „Deutschen Christen“, die damals ja eine breite Mehrheit des Pro-
testantismus in Deutschland bildeten, wurde mitunter von besonders mo-
dernen Pfarrern nicht die vorgeschriebene trinitarische Taufformel verwen-
det, sondern ein ekelhafter Rasse-, Blut- und Boden-Schwulst.
Nämlich? wurde die Trinitarische Formel ersetzt oder "ergänzt"(etwa "...des Vaters, der uns unsern geliebten Führer sandte, des Sohnes, der sein Blut einem deutschen Soldaten gleich opferte...." :roll: :grünimgesichtwerd: :kotz:)
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Die "Deutschen Christen" unter ihrem "Reibi" Müller hatten mit dem Zeitgeist gehurt; dabei kommen monströse Wechselbälger heraus.

So etwas findet sich auch in der Gegenwart.
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