Stimmt.
Ich kann mir das auf Englisch leichter merken...
Noch ein paar Anmerkungen zu den Schaubroten im Tempel: Sie wurden als "Brot der Gegenwart" (wörtlich "des Angesichtes") bezeichnet. Ihre Heiligkeit lag darin begründet, daß sie in den Tempel, vor Gottes Angesicht, gebracht wurden. Zuvor wurden sie auf einem Marmortisch aufbewahrt, danach auf einem goldenen Tisch in der gr. Halle des Tempels, zusammen mit Weihrauch und einem Gefaß für Trankopfer. Die Brote wurden nur einmal in der Woche von den Hohepriestern verzehrt (vielleicht ein Hinweis auf die Tradition der Orthodoxie, die Eucharistie nur einmal wöchentlich zu feiern?)
Die koptische Jakobsliturgie nimmt dieses Motive auf:
"Herr Jesus Christus, das lebendige Brot vom Himmel, laß Dein
Angesicht scheinen über dieses Brot und diesen Kelch, die wir auf diesem priesterlichen Tisch bereitet haben."
Der Priester Melchisedek selbst erscheint nur einmal im AT (Gen 14,18 ), indem er Brot und Wein bringt. Christus ist nach unserem Verständnis der Hohepriester "nach der Ordnung Melchisedek" - und nach der Midrasch ist das Brot, das Melchisedek trägt, das Brot der Gegenwart aus dem Tempel. Auch hier ist der Bezug überdeutlich.
Im Kontext andere Getreideopfer im Tempel wird klar, daß das Brot der Gegenwart als ein solches "Opfer der Anrufung" verstanden werden kann (
azkarah). Der Text von Lev 24,7 scheint den Weihrauch als solches Opfer zu verstehen, aber die Targums legen nahe, daß es das Brot selbst war, dem dieser heilige Charakter zugesprochen wurde, was auch erklärt, daß die Brote der Gegenwart beim Auf- und Abbau der Stiftshütte mit der höchsten Sorgfalt behandelt wurden und offenbar neben der Bundeslade als höchstes Heiligtum angesehen wurden.
Der Begriff der "
azkarah" wiederum schlägt einen Bogen zur Eucharistie. Meist wird er mit "Opfer der Erinnerung" übersetzt, aber die Bedeutung "Opfer der Anrufung" ist ebenfalls möglich. Interessanterweise findet sich für das Wort
azkarah in der LXX
anamnesis, ein Schlüsselwort sowohl bei der Einsetzung wie beim Verständnis des eucharistischen Geschehens.
Lev 24.8 macht deutlich, daß das Brot ein Zeichen des Bundes ist, daß der Auftrag an Aaron und seine Söhne, dieses Brot zu verzehren, Teil und Zeichen des "ewigen Bundes" ist. Darauf bezieht sich Christus bei der Einsetzung der Eucharistie.
Man könnte die Liste wahrscheinlich endlos fortsetzen, aber ich muß jetzt weg ...
Gruß
Stephen