Kilianus hat geschrieben: Der Unterschied zwischen Kommunionhelfer und Ministrant ist - abgesehen von der Notwendigkeit der bischöflichen Beauftragung für den ersteren - offensichtlich nicht tiefgreifender als der Unterschied zwischen Ministrant mit Wein- und Ministrant mit Wasserkännchen.
dann muss ich mich wohl noch deutlicher ausdrücken: die bischöfliche Beauftragung ist so etwas wie "eine niedere Weihe". Sie unterscheidet schon sehr von einem Ministranten ....
Ist das wirklich so? Welche Charakterzüge einer Weihe tragen genau
a) die vorkonziliaren Niederen Weihen
b) die Beauftragung zum Lektoren bzw. Akolythen
c) die Beauftragung zum Komunionhelfer?
Sind die tatsächlich alle drei auf der selben Ebene? Oder nur a und b? Oder ist a auch abgesehen von der Benennung und der Rolle im "cursus honorum" näher an den höheren Weihen als die gegenwärtigen Beauftragungen?
Wenn ich das hier richtig lese, dürfte es also nur eine unterstützende Person gar nicht geben. Denn entweder ist es dann ein Ministrant, der keine Kommunion verteilen dürfte, aber es trotzdem tut, oder ein Kommunionhelfer, der ministriert, was er wohl auch nicht dürfte? Na, vielleicht haben die bei uns alle Mehrfachbeauftragungen. Vielleicht ist es auch dem Personalmangel geschuldet, ich bin auch schon 2mal als Lektor eingesprungen, weil es sehr kurzfristige Absagen gab (20 Minuten vor der Messe).
Kilianus hat geschrieben: Der Unterschied zwischen Kommunionhelfer und Ministrant ist - abgesehen von der Notwendigkeit der bischöflichen Beauftragung für den ersteren - offensichtlich nicht tiefgreifender als der Unterschied zwischen Ministrant mit Wein- und Ministrant mit Wasserkännchen.
dann muss ich mich wohl noch deutlicher ausdrücken: die bischöfliche Beauftragung ist so etwas wie "eine niedere Weihe". Sie unterscheidet schon sehr von einem Ministranten ....
Es geht hier nicht um die Frage, warum ein Ministrant nicht die Kommunion spendet, sondern warum ein Kommunionhelfer nicht ministriert. Inwiefern wird er durch seine bischöfliche Beauftragung daran gehindert?
Frag doch mal die Kommunionhelfer, die früher nie Ministranten waren, was sie dem Priester bei der Gabenbereitung zuerst bringen müssen: Kelch, Wein und Wasser oder Hostienschale.
Frag diejenigen, die auch noch als Kommunionhelfer noch nie ministriert haben und die nicht als Mesner eingesetzt werden.
Und frag sie auch, an welcher Stelle sie läuten müssen.
Ob sie das wohl wissen?
Zuletzt geändert von Raphaela am Dienstag 12. August 2014, 09:09, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn ich ministriere, bin ich auch nahezu immer Lektor. Ich sehe kein grundsätzliches Problem darin, mehrere Dienste durch eine Person ausführen zu lassen, falls nur ein Diener zur Verfügung steht; wenn mehrere da sind, sollte man die Dienste natürlich aufteilen.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
Das widerspricht nicht Raphaelas richtigen Hinweis, dass fast jeder Erwachsene sich zutraut, das Lektoren- oder Kommunionhelferamt zu übernehmen, Meßdieneraufgaben aber nur übernimmt, wer es als Kind oder Jugendlicher gelernt hat.
Fragesteller hat eine interessante Frage angerissen. Ich habe den Eindruck, dass die kirchliche Beauftragung etwas anderes sein muß, als die vorkonziliaren niederen Weihen, denn sie wird ja auch Frauen erteilt. Ich kann mich nur schwach daran erinnern, aber ich glaube auch, dass noch in den sechsziger Jahren Laien als Lektoren oder Kommunionhelfer ausgesprochen selten waren. Eigentlich kann ich mich nur an Laienlektoren in der Osternacht und beim gesungenem Evangelium im Karfreitagsgottesdienst erinnern.
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Ich habe den Eindruck, dass die kirchliche Beauftragung etwas anderes sein muß, als die vorkonziliaren niederen Weihen, denn sie wird ja auch Frauen erteilt.
Ministeria quaedam hat geschrieben:
VII. Die Einsetzung zu Lektoren und Akolythen bleibt, gemäß der altehrwürdigen Tradition der Kirche, den Männern vorbehalten.
Die Einsetzung zu Lektoren und Akolythen ist etwas anderes als die Beauftragung zum Meßdiener, Lektor oder Kommunionhelfer. Die Einsetzung zu Lektoren und Akolythen wird de facto - wie die niederen Weihen - nur Weihekandidaten erteilt, wenngleich Paul VI. das anders geplant hatte. Im Motu proprio Ministeria quaedam steht am Schluß, daß man darum per schriftlichem Antrag an den Bischof bitten kann.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
In meiner württembergischen Zeit ist mir mal jemand begegnet, der auf seine bischöfliche Berufung zum Akolythen unheimlich stolz war und als Arbeitskollege auf Wunsch des (nach Scheidung wiederheiratenden Brautpaares!) in der Feier der (evangelischen) Wiedertrauung mitwirken wollte. Er trug dazu eine Albe und hielt sogar eine kleine Zweitpredigt. Priesteramtskandidat war er aber sicher nicht.
Ich bin 46 Jahre alt und Pastoralreferent. Als solcher auch vom Bischof mit der Spendung der Kommunion in und außerhalb der Messe beauftragt. Messdiener sein habe ich als Erwachsener gelernt, war es als Kind nicht. Wenn ich werktags in der Messe bin (da sind keine Ministranten aufgestellt) diene ich grundsätzlich. Sollte es notwendig sein, habe ich auch schon als Kommunionhelfer den Ministrantendienst übernommen. Inzwischen haben wir in der Gemeinde auch eine Gruppe von erwachsenen Ministranten, von denen einige auch Kommunionhelfer (zuvor) waren. Die werden natürlich in den Plänen inzwischen als Ministranten und Kommunionhelfer eingeteilt. Ich sehe da weder theologische noch rechtliche Hindernisse (sofern die kirchlichen Vorgaben eingehalten werden).
"Für jedes Problem gibt es eine einfache Lösung – klar, einleuchtend und falsch." (Henry Louis Mencken)