Kirchenbilder

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
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Robert Ketelhohn
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Kirchenbilder

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Zum Meditieren:

http://www.senb.de/stfranziskus/pastoralteam.htm


Nachtrag: Ich habe diesen Strang nicht eröffnet. Er wurde aus
einem andern Strang abgetrennt.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Zum Meditieren:

http://www.senb.de/stfranziskus/pastoralteam.htm
Eher zum Weglaufen.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Zum Meditieren:

http://www.senb.de/stfranziskus/pastoralteam.htm
Bezug? :/ :hmm:
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

(Ich meditiere manchmal über die Grenzen der Kirche … wozu ich
gehöre … mit wem Gemeinschaft besteht … Wenn ich solche Bilder
sehe – das sag’ ich gar nicht böse, das sind sicher liebe, nette Leute
– aber wenn ich diese Bilder sehen, und es steht „Kirche“ dran: dann
ist mir klar, daß ich zu dieser Kirche nicht gehöre und im Leben nicht
gehören will.

Die Kirche, in die ich berufen wurde, ist eine völlig andere. Eine völlig
andere.)
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Funnemann
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Beitrag von Funnemann »

H. Kettelhorn, was ist denn an den Bildern so schlimm?
Sie kennen die dort abgebildeten Personen wahrscheinlich gar
nicht.
Und welcher Kirche fühlen Sie sich denn berufen?

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Linus
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Beitrag von Linus »

Funnemann hat geschrieben:H. Kettelhorn, was ist denn an den Bildern so schlimm?
(auch wenn ich nicht H. Kettelhorn (wer ist das, übrigens?) bin) Die Pfarrer sehen nicht wie Priester sondern wie Sozialarbeiter aus. Und das weibliche Personal ist besser als jede Antipotenzpille. Deren aussehen ist hochgradig monogamiefördernd/zölibatsverstärkend. :D
Sie kennen die dort abgebildeten Personen wahrscheinlich gar
nicht.
Und welcher Kirche fühlen Sie sich denn berufen?
Stimmt, ich kenn sie nicht, ist auch nicht nötig. Ich würde bei denen wahrscheinlich auch kaum Sakramente empfangen wollen (erstens weil ich nicht weiß, ob sie zustandekommen, andererseits, weil mir Psychotherapeuten schon das Geld wert wären. MaW säße ich auf der untergehenden Titanic, würde ich suchen ob anderes geistliches Personal da ist, erst im äußersten Notfall (kurz bevor es blubb macht) ginge ich zu ihnen Beichten. ;D

Die Berufung in die Kirche ist, die welche Jesus selbst eingesetzt hat, und sein Evangelium unverkürzt verkündet.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Ich frage mich, welcher Mechanismus dazu führt, daß so viele Konvertiten zur RKK nach ihrer Konversion den dringenden Wunsch dazu verpüren, in der neuen Heimat erst einmal richtig aufzuräumen. Will man die katholische Kirche dem Ideal anpassen, das man selber mitgebracht hat? Haben sich die Erwartungen, die man an die Konversion gestellt hat, nicht erfüllt, und kompensiert man das dadurch, daß man jetzt "katholischer sein will, als der Papst"? Ist es einfach die Tatsache, daß man sich vor seiner Konversion intensiv mit dem katholischen Glauben auseinandergesetzt hat und jetzt meint, den Lauen und Alteingesessenen zeigen zu müssen, wie es richtig geht? Sah einfach das Gras von der anderen Seite des Zaunes aus grüner aus?

In meinem Umfeld (gar nicht nur auf dieses Forum bezogen!) mache ich die bemerkenserte Beobachtung, daß der Wunsch nach Autorität, Hierarchie und Gemeinschaft (Einheit) der katholischen Kirche vor der Konversion ungeheuer stark ist. Nach der Konversion nimmt das aber rapide ab. Es zeigt sich, daß die Konvertiten wenig bereit sind, sich der Autorität anzuvertrauen, die Hierarchie anzuerkennen und sich in die Gemeinschaft einzufügen.

Woran liegt das? Geschah die Konversion etwa aus den falschen Motiven - oder schlägt hier der alte protestantische Adam durch, den auch das Weihwasser nicht ersäufen kann?

Besonders pikant wird es, wenn dann die "Neukatholiken" den "Altkatholiken" den Weg zur Tür weisen wollen ("Sollen sie doch evanglisch werden, statt uns mit ihren Ansichten zu belästigen"). Soll ja auch in diesem Forum gelegentlich schon vorgekommen sein.
If only closed minds came with closed mouths.

Funnemann
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Beitrag von Funnemann »

Linus - So ist es richtig, erst polemisch, oberflächlich nur auf Äußerlichkeiten beruhend argumentieren, dann
Gemeindereferentinnen, nach einem Internetbild, als Antipotenzpillen bezeichnen, was ich in einem ach so kath. Forum schon frauenfeinlich und entwürdigend finde, aber abschließend von den Sakramenten faseln. Es wundert mich schon, hier bei einigen Diskutanten - auf der einen Seite fundamentalkatholisch - aber locker, leicht und schon etwas frivol, hauptsache die Andersenkenden nicht ernst nehmen - sehr christlich ist das!

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Funnemann hat geschrieben:H. Kettelhorn, was ist denn an den Bildern so schlimm?
Die visuelle Ausstrahlung jener Leute erinnert mich an typischen Vertreter heutiger Gemeinden, die beim Aufeinandertreffen auf Andersdenkende gerne und schnell mit persönlichen Herabsetzungen reagieren. Ich meine nicht das allgemeine Geschimpfe, sondern den direkten Angriff auf die Person.

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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Funnemann hat geschrieben:Linus - So ist es richtig, erst polemisch, oberflächlich nur auf Äußerlichkeiten beruhend argumentieren, dann
Gemeindereferentinnen, nach einem Internetbild, als Antipotenzpillen bezeichnen, was ich in einem ach so kath. Forum schon frauenfeinlich und entwürdigend finde, aber abschließend von den Sakramenten faseln. Es wundert mich schon, hier bei einigen Diskutanten - auf der einen Seite fundamentalkatholisch - aber locker, leicht und schon etwas frivol, hauptsache die Andersenkenden nicht ernst nehmen - sehr christlich ist das!
Es stimmt schon und hier ist Funnemann beizupflichten: Nur der Äusserlichkeit nach sollte man keinen Menschen beurteilen und Beleidigungen sollte man sich sowieso ersparen. Was dem Robert wohl bitter aufstoß war die veranschaulichte Lässigkeit auf den Fotos und der Aufmachung der Website. Nun kann man alles als bloße Äußerlichkeit abtun, doch läuft man dann auch Gefahr, dass all die Äußerlichkeiten irgendwann einmal nach Innen wirken.
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)

Funnemann
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Beitrag von Funnemann »

Kurt, ein Frage bitte, wie kann man von Bildern schon darauf schließen, was für falsche Charaktere diese Menschen haben?
Ein so oberflächliches und schnelles Urteil ist nun wirklich unchristlich.

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Funnemann hat geschrieben:Kurt, ein Frage bitte, wie kann man von Bildern schon darauf schließen, was für falsche Charaktere diese Menschen haben?
Ein so oberflächliches und schnelles Urteil ist nun wirklich unchristlich.
So schnell ist das Urteil ja nicht, sondern beruht auf vielen Jahrzehnten Erfahrung. Sicher gibt es Ausnahmen.

Die Verballhornung des Namens Ketelhohn ist ja ein Beleg dafür. :roll:

Funnemann
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Beitrag von Funnemann »

Entschuldigung, aber dass ich Ketelhohn falsch geschrieben habe,
war nun wirklich ein Versehen!

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:(Ich meditiere manchmal über die Grenzen der Kirche … wozu ich
gehöre … mit wem Gemeinschaft besteht … Wenn ich solche Bilder
sehe – das sag’ ich gar nicht böse, das sind sicher liebe, nette Leute
– aber wenn ich diese Bilder sehen, und es steht „Kirche“ dran: dann
ist mir klar, daß ich zu dieser Kirche nicht gehöre und im Leben nicht
gehören will.

Die Kirche, in die ich berufen wurde, ist eine völlig andere. Eine völlig
andere.)
Du gehörst nicht zur römisch katholischen Kriche? :mrgreen:

In welche Kirche bist du denn dann berufen?

Ich weiß, ich bin gerade etwas übermütig und boshaft...

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Linus
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Beitrag von Linus »

Funnemann hat geschrieben:Linus - So ist es richtig, erst polemisch, oberflächlich nur auf Äußerlichkeiten beruhend argumentieren, dann
Gemeindereferentinnen, nach einem Internetbild, als Antipotenzpillen bezeichnen, was ich in einem ach so kath. Forum schon frauenfeinlich und entwürdigend finde, aber abschließend von den Sakramenten faseln. Es wundert mich schon, hier bei einigen Diskutanten - auf der einen Seite fundamentalkatholisch - aber locker, leicht und schon etwas frivol, hauptsache die Andersenkenden nicht ernst nehmen - sehr christlich ist das!
Ich bin ein gebranntes Kind, die halbe Verwandtschaft war/ist Pastoralassistent gewesen. (Eltern, Schwester, Cousin) 25 Jahre leben im Pfarrhaus. Ich weiß´wovon ich rede.
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Pit
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Beitrag von Pit »

Also gehörst Du nicht (!) zur römisch-katholischen Kirche? ;-)

Gruß,Pit
Robert Ketelhohn hat geschrieben: ...
Wenn ich solche Bilder
sehe ... und es steht „Kirche“ dran: dann
ist mir klar, daß ich zu dieser Kirche nicht gehöre und im Leben nicht
gehören will.

Die Kirche, in die ich berufen wurde, ist eine völlig andere. Eine völlig
andere.)[/color]
carpe diem - Nutze den Tag !

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Pit
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Beitrag von Pit »

Wenn das heißt:
Ich habe das eine oder andere Mal schlechte Erfahrungem mit Pastoralreferenten gemacht, also sind die mehr oder weniger alle so, dann ist das menschlich - wenn es auch ein Vorurteil ist - nachvollziehbar, was aber nicht bedeutet, daß es richtig oder akzeptabel ist.
Ich kenne nicht wenige Pastoralreferenten und -referentinnen, die eine sehr gute und wichtige Arbeit leisten.
Sicher gibt es die schwarzen Schafe, aber die gibt es in jeder (!) Berufsgruppe.

Gruß,Pit
Kurt hat geschrieben: ...
So schnell ist das Urteil ja nicht, sondern beruht auf vielen Jahrzehnten Erfahrung. Sicher gibt es Ausnahmen.
...
carpe diem - Nutze den Tag !

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

......veranschaulichte Lässigkeit ......
Nun, der erste Pfarrer, der seine Unverbindlichkeit und angebliche Offenheit zur Schau stellt, aber keinerlei Innerlichkeit erkennen läßt, vor allem wohl deshalb, weil diese während des Aufbaus eines erwünschten Außen-Eindrucks gegenüber anderen wohl verloren gegangen ist, und der zweite Pfarrer, der seine gleichgeschaltete Sozialität so weit zur Schau durchgestylt hat, dass ein unbefangener Beobachter aufgrund des Aussehens wohl eher auf rein pennerhafte Eigenschaften oder auch gleich auf Verwahrlosung tippen würde.

Zum Vergleich: wie hätte sich ein Pfarrer von Ars, ein Don Bosco oder, der Aktualität näher, vielleicht ein Pfarrer Ratzinger der Öffentlichkeit präsentiert?

Zu Funnemann und Genossen: man muß die Dinge sehen, wie sie sich darstellen, und nicht so, wie man sie gerne sehen möchte. Was die Frauen anbelangt, so gehe ich davon aus, dass diese, sollten sie auf diesem Weg einen Ehemann suchen wollen, sich vermutlich anders präsentiert hätten; obwohl... die Eitelkeit... erlaubt diese eine derart hausfraulich-nachlässig-lockere Darstellung? Oder...., wenns also nicht besser geht..... 8)

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Ich hatte einmal mit einem guten Bekannten ein Gespräch über das Thema Kleidung von Priestern.

Ich vertrat die Auffassung, dass es ja früher (bis in die 70er Jahre) für Priester üblich war, mit Römerkragen und Soutane herumzulaufen. Sicher boten sie dadurch Angriffsmöglichkeiten, denn sie sahen merkwürdig aus (Männer mit Rock). Aber sie wurden auch respektiert und akzeptiert.
Mein Bekannter meinte: Aber drückt denn die Soutane nicht eine gewisse innere Haltung aus? (womit er meinte, diese Haltung sei abzulehnen).
Ich: Ja, natürlich. Ebenso wie der mit Eigelb beschmierte Wollpullover der 80er Jahre. Er ist auch Ausdruck einer inneren Haltung. Dann aber ist mir aber die innere Haltung des Soutaneträgers lieber.

Hinter der profanen Kleidung steckt eben nur ein profanes Programm. Meine Kirche aber ist nicht profan.

(Mein Bekannter meinte übrigens dann, mit mir könne man nicht richtig diskutieren.)

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ich darf das noch einmal klarstellen. Zuerst: Es liegt mir fern, jemanden
zu verurteilen. Auch nicht die Personen, deren Bilder sich auf jener Seite
finden, auf welche ich oben verwiesen hatte. Ich kenne diese Leute nicht,
über ihren Charakter, ihre Verdienste, Fehler und was auch immer will
und kann ich nicht urteilen.

Mir ging es um den Eindruck, den diese Bilder erwecken, die Art der
Darstellung der Personen, des ganzen Internetauftritts.

In letzter Zeit war oft vom „Kirchenbild“ die Rede. Man wirft gewissen
Leuten ein „veraltetes“ oder „vorkonziliares“ Kirchenbild vor, oder was
in der Art. Das ist sogar ein Kündigungsgrund. Zuletzt erwischte es Pfr.
Balogh im Augsburger Sprengel. Wer schon als Seminarist in dieser Rich-
tung auffällig wird, darf in nicht wenigen Diözesen das Seminar wieder
verlassen.

Dahinter steht der Gedanke, „vorkonziliare“ und „nachkonziliare“ Ekkle-
siologie und überhaupt Theologie seien unvereinbar. Man geht also von
einem fundamentalen Bruch in der Kirchengeschichte aus.

Kürzlich wies ich bereits darauf hin, daß es dem Heiligen Vater
in Rom augenscheinlich ein besonderes Anliegen ist, solchen Bruch-Theo-
rien nachdrücklich entgegenzutreten. Ich hatte diese Haltung folgender-
maßen paraphrasiert: »Es kann keinen Bruch geben, und darum gab es
keinen. Was immer nach Bruch aussah, war nicht das Eigentliche, sondern
unschöne und schleunig zu tilgende Zutat. Das Eigentliche aber ist immer
ungebrochen und bleibt sich ewig gleich. Legen wir es wieder frei, wo es
verdeckt ist.«

Ungeachtet dessen gibt es den Bruch, gibt es zwei unvereinbare Ekklesio-
logien. Das belegt logisch stringent das Nebeneinander der beiden oben
skizzierten Haltungen. Nun wird es freilich sehr dialektisch. Darum noch
einmal langsam. Die einen meinen, die Kirche habe sich fundamental ge-
wandelt, und jedenfalls sei sie so, wie sie nach dem Wandel ist, die wahre
Kirche; was früher war, sei obsolet und, sofern noch nicht geschehen, rest-
los zu beseitigen. Das ist die neue Ekklesiologie.

Papst Benedikt beharrt dagegen darauf, daß die wahre Kirche sich in ih-
rem Wesen immer gleich bleibt. Das ist die alten Ekklesiologie. Danach
kann, was sich offen als Bruch oder dessen Produkt darstellt, nicht mehr
wahre Kirche sein.

Daß beide Positionen heute nebeneinander vertreten werden, belegt den
Bruch oder die Spaltung. Dem steht die Aussage der einen Seite, es könne
gar keinen Bruch geben, nur scheinbar entgegen. Denn es ist nur der Bin-
nenbereich der Kirche gemeint. Was der „Sphäre des Bruchs“ zuzurech-
nen ist – einerlei, ob man dabei an Personen denkt oder an gewisse Ideen,
Lehren oder Haltungen –, wird als draußen befindlich wahrgenommen,
höchstens als Fremdkörper im binnenkirchlichen Bereich.

Vertritt man nun diese „traditionelle“ Ekklesiologie, hat man zwei Mög-
lichkeiten. Benedikt wählt die eher etwas irenische, welche sich bemüht,
die Vertreter der neuen Ekklesiologie unter steter, wenn auch vorsichtiger
Verkündigung der alten wieder „einzufangen“. Die Alternative bestünde
darin, jene Neuerer unter Gepolter hinauszuwerfen – oder, wenn man
bereits unterlegen ist, sich von ihnen hinauswerfen zu lassen.

Und damit zu meiner persönlichen „Meditation“: Die Kirche, in welche
ich vor bald neunzehn Jahren heimgekehrt bin, ist die Kirche der Apostel.
Die Kirche, welche sich, ungeachtet aller Schwächen, Fehler und Irrwege
ihrer Glieder, die Hirten eingeschlossen, zweitausend Jahre lang gleich
blieb. Die Kirche eines „nachkonziliaren Bruchs“ ist ihr gegenüber etwas
Anderes und gänzlich Fremdes.

Die eingangs erwähnten Bilder symbolisieren für mich jene „Kirche des
Bruchs“. Ich weiß, viele, die sich heute „katholisch“ wähnen, sind bereits
mit diesem „neuen Kirchenbild“ aufgewachsen und in ihm sozialisiert.
Wobei die meisten, die darin großgeworden sind, sich kirchlich längst
völlig dissoziiert haben. Dennoch, die dabei geblieben sind, die sind ganz
überwiegend auf das „neue Kirchenbild“ festgelegt. Eine neue „Kirche“,
eine andere „Kirche“. Und darum nicht die wahre.

Aber beides liegt in wirrer Gemengelage vor. Das ist das Problem.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Hinweis: Den von der Moderation erfundenen Strangtitel »Erwartungen
und Änderungswünsche von Konvertiten« habe ich in »Kirchenbilder« ge-
ändert, wenn’s denn schon nach Abtrennung aus dem andern Strang mit
meinem Beitrag losgehen soll.

Ich lehne den Begriff „Konvertit“ grundsätzlich ab. Ich bin kein „Konvertit“,
sondern Heimkehrer. Wenn auch immer noch auf dem Weg, genaugenom-
men, denn die eigentliche Heimat ist droben.

Ich wollte hier auch nicht und schon gar nicht über meine „Erwartungen“
und „Änderungswünsche“ reden. Sondern – na, lest’s oben selber nach.
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Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Linus hat geschrieben:
Funnemann hat geschrieben:Linus - So ist es richtig, erst polemisch, oberflächlich nur auf Äußerlichkeiten beruhend argumentieren, dann
Gemeindereferentinnen, nach einem Internetbild, als Antipotenzpillen bezeichnen, was ich in einem ach so kath. Forum schon frauenfeinlich und entwürdigend finde, aber abschließend von den Sakramenten faseln. Es wundert mich schon, hier bei einigen Diskutanten - auf der einen Seite fundamentalkatholisch - aber locker, leicht und schon etwas frivol, hauptsache die Andersenkenden nicht ernst nehmen - sehr christlich ist das!
Ich bin ein gebranntes Kind, die halbe Verwandtschaft war/ist Pastoralassistent gewesen. (Eltern, Schwester, Cousin) 25 Jahre leben im Pfarrhaus. Ich weiß´wovon ich rede.
Hallo Linus,
auch wenn ich den Strang nicht gelesen habe, in dem du Gemeindereferentinnen als Antipotenzpillen bezeichnest und auch wenn du ein gebranntes Kind bist:
Ich, als Gemeindereferntin, schließe mich der Meinung von Funnemann an, dass solche Worte hier voll daneben sind. :(

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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:

Ich lehne den Begriff „Konvertit“ grundsätzlich ab. Ich bin kein „Konvertit“,
sondern Heimkehrer.
Gegen den Terminus "Konvertit" hätte ich noch nicht mal etwas. Ich bekam schon ganz andere Worte zu hören ("Umsattler" z.B. :/ )
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Sebastijonas
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Beitrag von Sebastijonas »

Sebastian hat geschrieben:Was dem Robert wohl bitter aufstoß war die veranschaulichte Lässigkeit auf den Fotos und der Aufmachung der Website. Nun kann man alles als bloße Äußerlichkeit abtun, doch läuft man dann auch Gefahr, dass all die Äußerlichkeiten irgendwann einmal nach Innen wirken.
Mein Pfarrer läuft auch so rum (und segnet gerne Motorräder). Zumindest bei ihm habe ich den Eindruck, dass es eher umgekehrt ist: Die innere Einstellung wirkt nach außen und äußert sich eben auch in der äußeren Erscheinung.

Kurz: Es fällt mir sehr schwer, ihm den Priester abzunehmen.
Verða kann at mærin minniz
mín, þá er ligg ek kvaldr í pínu,
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Petur
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Beitrag von Petur »

Der Stil dieses französischen Priesters ist ziemlich locker:

http://jean-yves.larbanet13.club.fr/index.htm

Es handelt sich trotzdem um einen grossartigen Diener Christi!

Was die aeussere Erscheinung der Geistlichen generell betrifft, kann ich das Problem von Robert freilich verstehen. Wenn ein Priester etwas gegen das Kollarhemd oder den Oratorianerkragen hat, sollte er m.m.N. wenigstens eine Krawatte und Jacke mit Ansteckkreuz tragen. Auf der offiziellen Webseite seiner Gemeinde waere das ein Minimum.

Sebastijonas
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Beitrag von Sebastijonas »

OK, ich gebs zu: Ein Hochwürdiger Herr mit genügend Ausstrahlung kann auch ohne Soutane überzeugend wirken. :jump:
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Es ist aber nicht Sache eines Priesters, „überzeugend zu wirken“. Manch einer verwechselt womöglich auch das Priesteramt mit dem Beruf eines Sozialarbeiters. Darin besteht u. a. wohl auch die Problematik des „neuen Kirchenbildes“. Dem „alten Kirchenbild“ ist allein der Gedanke abwegig. Da könnte man ebensogut den Priester mit einen Gastwirt, Bäcker, oder Bürgermeister vergleichen.
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ieromonach
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die pforte

Beitrag von ieromonach »

Hallo Robert, erst einmal :jump: :jump: :jump: zu dem Beitrag. Das ist genau die Krise des röm. kath. Priestertums hier in Europa. Der Priester ist Mystagoge und Beter und nicht primär Sozialarbeiter. Der belgische Priester G. ist eine Fehlenticklung dessen was ein Priester sein soll. Alle diese Ringe, Ketten usw. verbunden mit Sozialarbeit haben mit dem Priesterdienst NICHTS zu tun. Alles dieses kann ein Laie machen, doch der Priesterdienst ist etwas ganz anderes. +P.Th

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Petur
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Re: die pforte

Beitrag von Petur »

ieromonach hat geschrieben:Hallo Robert, erst einmal :jump: :jump: :jump: zu dem Beitrag. Das ist genau die Krise des röm. kath. Priestertums hier in Europa. Der Priester ist Mystagoge und Beter und nicht primär Sozialarbeiter. Der belgische Priester G. ist eine Fehlenticklung dessen was ein Priester sein soll. Alle diese Ringe, Ketten usw. verbunden mit Sozialarbeit haben mit dem Priesterdienst NICHTS zu tun. Alles dieses kann ein Laie machen, doch der Priesterdienst ist etwas ganz anderes. +P.Th
Lieber Vater Theodoros, das ist m.m.N. eine Art Inkulturation. Warum Denkst Du, dass er sich nicht mit der wirklichen Seelsorge beschaeftigt? Es gibt Leute, bei denen man mit der Soutane nicht erfolgreich missionieren kann. Der pastorale Dienst ist wichtiger als die Kleidung.

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Linus
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Re: die pforte

Beitrag von Linus »

Petur hat geschrieben:
ieromonach hat geschrieben:Hallo Robert, erst einmal :jump: :jump: :jump: zu dem Beitrag. Das ist genau die Krise des röm. kath. Priestertums hier in Europa. Der Priester ist Mystagoge und Beter und nicht primär Sozialarbeiter. Der belgische Priester G. ist eine Fehlenticklung dessen was ein Priester sein soll. Alle diese Ringe, Ketten usw. verbunden mit Sozialarbeit haben mit dem Priesterdienst NICHTS zu tun. Alles dieses kann ein Laie machen, doch der Priesterdienst ist etwas ganz anderes. +P.Th
Lieber Vater Theodoros, das ist m.m.N. eine Art Inkulturation. Warum Denkst Du, dass er sich nicht mit der wirklichen Seelsorge beschaeftigt? Es gibt Leute, bei denen man mit der Soutane nicht erfolgreich missionieren kann. Der pastorale Dienst ist wichtiger als die Kleidung.
Gilbert trug am Anfang Soutane! Die aber auf die Leute auf die er zuging, negativ wirkte,("Pfaff") was den Zugang zu ihnen sehr erschwerte. Deswegen kann in seltenen ausnahmlos in sozialen Randmillieus liegenden Missionstätigkeiten, der Kleiderwechsel ("allen bin ich alles geworden" 1Kor 9,22) sinnvoll sein. Für 99 % der Priester ist das aber nicht nötig, da ihr missionsgebiet nicht in Randlagen liegt, sondern höchst bürgerlich - als Pfarrer, Kategorialselsorger oä) mitten in der Gesellschaft liegt.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Der belgische Priester G. ist eine Fehlenticklung dessen was ein Priester sein soll. Alle diese Ringe, Ketten usw. verbunden mit Sozialarbeit haben mit dem Priesterdienst NICHTS zu tun. Alles dieses kann ein Laie machen, doch der Priesterdienst ist etwas ganz anderes. +P.Th
Mehr gibts hierzu nicht mehr festzustellen.
Kein Zweifel: Die meisten Priester, die so herumlaufen, weil sie anscheinend die Interessen derjenigen, denen sie sich nahe glauben, wichtiger nehmen als die Interessen Gottes, die sie von Berufs wegen vertreten müßten, sind in Wirklichkeit Irregeleitete.
Sie hätten gleich Sozialarbeiter werden sollen.

Was zur richtigen Ordnung innerhalb der Kirche ein weiterer wichtiger Schritt sein könnte, wäre die Abschaffung der Pastoralreferenten, Gemeindereferenten und sonstige -assistenten.
Was diese an Scheinarbeiten in Beschäftigungstherapie leisten, machen normalerweise ehrenamtlich Tätige vermutlich zehnmal besser und ganz sicher mit größerem Nutzen für andere.
Mein Eindruck jedenfalls ist, dass der Pfarrer heute deutlich weniger Zeit für seine Schäfchen aufbringt, trotz der der sogenannten -referenten und -assistenten, als zu früheren Zeiten, da es diese vorgeblichen Hilfen nicht gab.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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Linus
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Beitrag von Linus »

Ja, das Pastoralgetöse gehört entweder zwangsdiakonisiert, oder an die Frische Luft gesetzt. inklusive Abschaffung des Pfarrgemeindesowjets. (Interessant ist hier , die Einstellung von Freikirchen und ihrer Mitglieder: höheres "Commitment"/Engagement bei idR einem vollzeitlichen Pastor(enpaar).
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