Staubkorn hat geschrieben:Ja, die Amtsfrage. Ich kann Eure Einwände durchaus verstehen. Aber warum hat Jesus dann das Amt der Aposteln übergangen? Warum hat er keinen aus dem Zwölferkreis erwählt, auch weiterhin seine Botschaft weiterzugeben? Warum richtet er sich dann trotzdem an eine Frau? Er hat SIE aufgerufen, sein Wort zu verkünden?
Wie erklärt ihr Euch das?
Den bei Cantus ungläubiges Entsetzen hervorrufenden Satz buche ich jetzt mal unter unglücklich forumliert. Ansonsten:
1. ALLE Christen (m/w) sind dazu aufgerufen, das Evangelium zu verkünden. Stichwort: Allgemeines Priestertum, weitere Ausführunge sollte ich mir schenken könne.
2. Unbeschadet dessen hat Jesus innerhalb des Kreises seiner Jünger (m/w) eine besondere Gruppe geschaffen und mit besonderer Autorität ausgestattet: den Zwölferkreis der Apostel.
3. Dies hat er vor allem mit Blick auf die Zeit nach der Zeit seines irdischen Wirkens getan; so lange er im physischen Sinn "da" war, brauchte es neben ihm ja gar keine besonderen Autoritäten. Es entspricht daher dem Willen des Herrn, daß es bis heute Nachfolger der Apostel (geweihte Amtsträger, die Bischöfe und ihre Mitarbeiter) gibt.
4. Die vom Herrn erwählten Zwölf, insbesondere und allen voran Petrus, waren laut biblischem Zeugnis keine christlichen Superhelden. Eher im Gegenteil. Andererseits gibt es außerhalb des Zwölferkreises Menschen, vor allem Frauen, die sehr viel eher dem Idealbild eines Jüngers (m/w) entsprechen.
5. Damit ist auch für die Nachfolger der Apostel klar: Sie können sich nicht darauf verlassen, die "Besten" zu sein und qua Amt immer recht und die nötige Erkenntnis zu haben. Denn: Sie bleiben Menschen, mit allen Schwächen. So wünschenswert es ist, daß die Amtsträger auch in persönlicher Heiligkeit ein Vorbild seien: Eine Garantie dafür gibt es nicht.
6. Warum sich der Herr nicht doch für ein Modell entschieden hat, das garantiert, daß nur religiöse Superhelden ins geweihte Amt kommen, wissen wir nicht. Vielleicht soll uns so bewußt gehalten werden, daß wir nicht Jünger Johannes Pauls II., Mutter Theresas, Bonaventuras, Benedikts XVI., Erzbischofs Lefebvres, Pfarrer Breitenbachs oder Mariae Magdalenae sind - sondern Jünger Christi.