M.a.W.: Du hast mich nicht verstanden?Overkott hat geschrieben:Gut, Raphael, du sprichst manchmal kohärenzfrei.Raphael hat geschrieben:Die von der Aufklärung so hoch gelobte Rationalität hat manchmal einen Aussetzer, weil sie nicht versteht, daß mit der Gottesebenbildlichkeit des Menschen keine Identität geglaubt wird.Raphael hat geschrieben:Ich darf mich an dieser Stelle 'mal selber zitieren, weil ich Entscheidendes zu diesem Thema bereits gegenüber unserem Bonavent(o)uristen geäußert habe:
Die weithin verbreitete Rezeption der Aufklärung verkennt, daß es sich um eine Form der Apotheose handelte, was dort in den geistigen Gefilden der Aufklärung stattfand.
Schlimmer ist, wenn das Geschöpf meint, weil es die Schöpfung ausloten kann, sei der Schöpfer verzichtbar!
Die dramatischen Folgen dieser geistigen Fehlhaltung sind nicht zuletzt durch die eben erwähnten Aussetzer in dem aufklärerischen Denken heute sichtbar.
Wenn man Einwände nicht versteht, dann hat man naturgemäß auch Schwierigkeiten damit, auf diese Einwände einzugehen.Overkott hat geschrieben:Deshalb bin ich auch nicht auf alle Einwände seinerzeit eingegangen.
Wirfst Du hier nicht absichtsvoll die Begrifflichkeiten von Aufklärung und Offenbarung durcheinander?Overkott hat geschrieben:Aber natürlich können wir fragen: Was denn "die" Aufklärung sein sollte? Aufklärung ist so alt, wie Gott sprach: Es werde Licht. Die Aufklärung des Menschen begann, als er in den sauren Apfel biss, um zwischen gut und böse zu unterscheiden, und meint eben jenen Abschnitt der menschlichen Reifung. Eine Folge der Aufklärung ist, dass der Mensch begreift, dass er nackt ist und dass er sterben muss. Wir sprechen von der salomonischen Aufklärung. Wir sprechen von der Aufklärung durch Jesus Christus, der uns das göttliche Gesetz erklärt hat. Wir sprechen von der paulinischen Aufklärung, nachdem der Apostel erkannt hat, dass Jesus Christus recht hat und seine Verfolgung sinnlos war. Wir sprechen von der johanneischen Aufklärung. Alle gebildeten Heiligen waren auf ihre Art Aufklärer. Die Kirchenlehrer. Bonaventura und Thomas. Sie alle haben sich mit verschiedenen Überlieferungen des menschlichen Denkens kritisch auseinander gesetzt und eine mündige Glaubensentscheidung getroffen. Immer, wo Glaube vernünftig begründet wurde, fand und findet Aufklärung statt.
Hier wird von Dir der Begriff Apotheose auf Jesus bezogen und damit implizit die Zweinaturenlehre geleugnet. Schändlich!Overkott hat geschrieben:Deine Sprache verrät dich: Du personalisierst Rationalität zur Allegorie und nimmst Allegorien der Hl. Schrift wahrscheinlich wörtlich. Natürlich wird mit der Gottebenbildlichkeit Jesu Identität im Wesentlichen geglaubt. Seine Apotheose fand in der Auferstehung und Himmelfahrt statt, seit er in die himmlische Glorie einging und ihm vereint mit den himmlischen Chören das Lob ohne Ende angestimmt wird.