Katholische Schulen – Sektenschulen

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
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Robert Ketelhohn
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Katholische Schulen – Sektenschulen

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Veranlaßt durch verschiedene Hinweise, man solle sich rechtzeitig um Anmeldung seiner Kinder bei begehrten Schulen bemühen, habe ich heute einmal nach katholischen Grundschulen in unserer Umgebung gesucht. Schießlich habe ich sämtliche Internetseiten katholischer Berliner Grundschulen durchforstet, und noch manches mehr.

Ich stoße immer wieder auf dieselben Schlüsselbegriffe: Morgenkreis, Freiunterricht (oder Freiarbeit o. ä.), Marchtaler Plan, Montessori. Hinter solchen Worthülsen, die zunächst plakativ vorangetragen werden, verbergen sich im einzelnen dann regelmäßig Meditationsübungen, autogenes Training, Joga, täglich mehrstündiges „freies“ Lernen, bei dem die Kinder auf Teppichen oder Matratzen herumlümmeln sollen, sowie obskure Regeln farblicher Umgebungsgestaltung, wie man es von Steiner & Co. kennt.

Es scheint hier keine Möglichkeit zu geben, dem an katholischen Grundschulen zu entgehen. Ich frage – nicht polemisch, sondern in vollem Ernst –: Sind wir in den Fängen einer Sekte? Sind die katholischen Lehrer sämtlich gehirngewaschen? Wie kann ich meine Kinder vor solcher Gehirnwäsche bewahren?
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Biggi
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Re: Katholische Schulen – Sektenschulen

Beitrag von Biggi »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Veranlaßt durch verschiedene Hinweise, man solle sich rechtzeitig um Anmeldung seiner Kinder bei begehrten Schulen bemühen, habe ich heute einmal nach katholischen Grundschulen in unserer Umgebung gesucht. Schießlich habe ich sämtliche Internetseiten katholischer Berliner Grundschulen durchforstet, und noch manches mehr.

Ich stoße immer wieder auf dieselben Schlüsselbegriffe: Morgenkreis, Freiunterricht (oder Freiarbeit o. ä.), Marchtaler Plan, Montessori. Hinter solchen Worthülsen, die zunächst plakativ vorangetragen werden, verbergen sich im einzelnen dann regelmäßig Meditationsübungen, autogenes Training, Joga, täglich mehrstündiges „freies“ Lernen, bei dem die Kinder auf Teppichen oder Matratzen herumlümmeln sollen, sowie obskure Regeln farblicher Umgebungsgestaltung, wie man es von Steiner & Co. kennt.
Nu ma langsam, Robert! Nicht alles, was in heutigen Schulen anders ist als in deiner und meiner Schulzeit, ist deswegen schon falsch, unchristlich, obskur und dergleichen. Was ist schlimm an einem Morgenkreis? Kann sicher missbraucht werden - wie alles im Leben -, aber kann auch sehr zum Zusammenwachsen einer Klassengemeinschaft beitragen. Freiarbeit kenne ich nicht als "herumlümmeln", sondern - wenn gut begleitet und eingeführt - als wirklich intensives Arbeiten, allerdings viel stärker individualisiert als bei anderen Unterrichtsformen (und gerade bei den oft ja sehr leistungsheterogenen Grundschulklassen ein wichtiges Element bei dem Versuch, jedes Kind entsprechend seinen Möglichkeiten zu fördern und zu fordern). Maria Montessori war "total" katholisch: was hast du gegen Montessori-Pädagogik??? Worin siehst du Probleme beim autogenen Training? Das ist weltanschaulich (im Gegensatz zu Yoga) völlig neutral. (Übrigens: So einen Kurs in autogenem Training biete ich außerhalb des Unterrichts und total freiwillig auch immer meinen Schülern der 5. oder 6. Klasse an. Normalerweise machen 60 - 75 % mit. Im letzten Jahr 100 %.)

Mich würde es eher irritieren, wenn an einer Schule heute noch so wie vor 20 - 30 - 40 Jahren unterrichtet würde. Kann nicht funktionieren, weil heutige Schüler einfach anders (nicht [Punkt]) sind. Und wer's als Lehrer versucht, wird über kurz oder lang scheitern.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Es scheint hier keine Möglichkeit zu geben, dem an katholischen Grundschulen zu entgehen. Ich frage – nicht polemisch, sondern in vollem Ernst –: Sind wir in den Fängen einer Sekte? Sind die katholischen Lehrer sämtlich gehirngewaschen? Wie kann ich meine Kinder vor solcher Gehirnwäsche bewahren?
Ich sehe das wirklich nicht als Ausdruck von obskurem Sektierertum und Gehirnwäsche. Wobei natürlich niemand ausschließen kann, dass es merkwürdige Pflänzchen ([Punkt]) an katholischen Grundschulen gibt. Aber das, was du da so aufgezählt hast (außer Yoga, das hat natürlich einen weltanschaulichen Background, der mit dem Christentum nicht so ganz kompatibel ist, was aber auch nicht heißt, dass nicht einzelne Übungen daraus hilfreich und sinnvoll sein können), finde ich wirklich nicht problematisch. Marchtaler Plan allerdings sagt mir nichts. Das ist entweder berlinspezifisch oder grundschulspezifisch.

LG
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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Ich habe letzte Woche mit meiner 10. Klasse (Realschule, fast nur Jungs, 16-18 Jahre alt) eine Fantasiereise (mit Atemübungen) gemacht, und war sehr positiv überrascht, wie gut sie sich darauf eingelassen haben. Natürlich ist so eine Sache Manipulation. Aber was ist Unterrichten anders als Manipulieren? Wir füttern die SchülerInnen dauernd mit Dingen, die sie nicht lernen wollen.

Um auf die Freiarbeit zurückzukommen. Die sozialen Umstände heute sind so, dass der klassische Frontalunterricht - zumindest in Realschulen - kaum mehr möglich ist. Die pädagogischen Bemühungen gehen also immer mehr in die Richtung des autonomen Lernens. Dafür gibt es nun hundert verschiedene Fachbegriffe (aktivierende Didaktik, handlungsorientierter Unterricht, schülerzentrierter Unterricht, eigenverantwortliches Lernen, selbstorganisiertes Lernen). Bei alledem geht es grundsätzlich darum, dass die Schüler sich ihr Wissen selber konstruieren. Konstruktivismus (Schüler konstruiert sich sein Wissen) versus Behaviorismus (Sch. lernt durch Stimuli von aussen) und versus Frontalpädagogik. Statt Pauken: Lernen lernen.
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

Micha

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Biggi
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Beitrag von Biggi »

cathol01 hat geschrieben: Konstruktivismus (Schüler konstruiert sich sein Wissen)
Nennt man die Formen selbständigen Lernens bei euch in Luxemburg Konstruktivismus??? Den Begriff kenne ich eigentlich anders... - und halte das philosophische System, für das er steht, und seine völlig unkritische Rezeption in der Pädagogik/Psychologie/Kommunikationswissenschaft für ausgesprochen problematisch.
Aber das wäre schon wieder ein anderes Thema...

LG
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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Biggi hat geschrieben:Nennt man die Formen selbständigen Lernens bei euch in Luxemburg Konstruktivismus?
Ja, das haben wir aus Belgien importiert.
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Juergen
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Re: Katholische Schulen – Sektenschulen

Beitrag von Juergen »

Biggi hat geschrieben:Was ist schlimm an einem Morgenkreis?
Früher durfte man ungeschminkt "Morgengebet" sagen, aber das ist heute "pfui", da muß das einen anderen "unverfänglichen" Namen haben - möglichst neutral - möglichst wenig mit Religion im Titel etc...
Gruß Jürgen

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

cathol01 hat geschrieben:Ich habe letzte Woche mit meiner 10. Klasse (Realschule, fast nur Jungs, 16-18 Jahre alt) eine Fantasiereise (mit Atemübungen) gemacht, und war sehr positiv überrascht, wie gut sie sich darauf eingelassen haben. Natürlich ist so eine Sache Manipulation. Aber was ist Unterrichten anders als Manipulieren? Wir füttern die SchülerInnen dauernd mit Dingen, die sie nicht lernen wollen.

Um auf die Freiarbeit zurückzukommen. Die sozialen Umstände heute sind so, dass der klassische Frontalunterricht - zumindest in Realschulen - kaum mehr möglich ist. Die pädagogischen Bemühungen gehen also immer mehr in die Richtung des autonomen Lernens. Dafür gibt es nun hundert verschiedene Fachbegriffe (aktivierende Didaktik, handlungsorientierter Unterricht, schülerzentrierter Unterricht, eigenverantwortliches Lernen, selbstorganisiertes Lernen). Bei alledem geht es grundsätzlich darum, dass die Schüler sich ihr Wissen selber konstruieren. Konstruktivismus (Schüler konstruiert sich sein Wissen) versus Behaviorismus (Sch. lernt durch Stimuli von aussen) und versus Frontalpädagogik. Statt Pauken: Lernen lernen.
Dann geh mal in Vorlesungen der kybernetischen Pädagogik; ich denke da sieht die Theorie und Praxis etwas anders aus.
Aber kybernetische Pädagogik ist ein "exot" und die "Mehrheitspädagogik" findet das gar nicht gut --- ja es geht so weit, daß diese Profs. der Mehrheitspädagogik sogar der Studenten sagen "Gehen sie nur nicht zu Prof. xxxxyyyy, da können sie nix lernen!"
Naja, lernen kann man immer, selbst dann wenn der Prof. 1/2 Stunde auf dem Kopf steht. Und wenn man nur lernt, daß es möglich ist, 1/2 Stunde auf dem Kopf zu stehen.

Aber was ich sagen will: Pädagogik ist so ein Fach, in dem sich die verschiedenen Ausrichtungen so spinnefeind sind, daß sich die Vertreter nichtmals mehr auf Flur grüßen, wenn sie sich treffen.

Da zu sagen: man muß es so oder so machen ist schon etwas ------- naja: eine einseitige Stellungnahme


*sagtJürgenDerZugegebenermaßenEinFanDerKybernetischenPädagogikIst*
Gruß Jürgen

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Jürgen hat geschrieben:»Früher durfte man ungeschminkt "Morgengebet" sagen, aber das ist heute "pfui", da muß das einen anderen "unverfänglichen" Namen haben - möglichst neutral - möglichst wenig mit Religion im Titel etc...«
Als ich vorhin von solchen „Morgenkreisen“ las, assoziierte ich zunächst auch „Morgengebet“ und vermutete, daß man das schamhaft verbirgt. Aber nein. Indem ich weiterlas, fand ich eben, was ich oben schrieb: Meditation, autogenes Training, Joga, Stilleübungen, Atemübungen, Entspannungsmassage – und das in der Grundschule, und nicht bloß in einer, sondern querbeet durch alle, die sich katholisch nennen. Leute, hier läuft was völlig verkehrt.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Biggi, auf die Schnelle bloß noch ein paar unsortierte Anmerkungen. – Gegen Montessori-Pädagogik hatte ich bisher nichts, ich wußte auch zu wenig – fast nichts, genaugenommen – darüber. Ich war nicht negativ eingestellt, sondern habe eher irgendwie „katholisch“ assoziiert. Der Zusammenhang, in dem der Begriff mir heute permanent begegnet ist, hat mich jedoch stutzig werden lassen.

Ich fand auf der Suche nach Informationen einerseits ein gewisses Marktsegment für Montessori-Produkte. Die Bauklötzer, Abaci und landkarten-Puzzle, die da angeboten werden, gibt es freilich schon beträchtlich länger, und ohne Montessori-Schild auch nach wie vor billiger. Eine Modeerscheinung augenscheinlich.

Andererseits fand ich langatmige Sermone aus vielen schönen Worthülsen, als deren Kern mir der Anspruch ins Auge stach, Kinder zu was weiß ich für Meneschen heranzubilden. Abgesehen davon, daß alle moderne Pädagogik offenkundig eher ihr Scheitern beobachten muß als irgendwas anderes, halte ich diesen Anspruch für hybrid. Das ist nicht Sache der Schule, sondern zuerst – und auch noch zweitens und drittens – Sache der Familie.

Darüber hinaus erinnern mich all die schönen Wohlfühlworte von der Lernumgebung bis zur Würde der Kinder so fatal an die Schulen der Steinersekte, daß meine Glocken Alarm läuten.

Hinzu kommt die Verquickung mit den andern oben aufgezählten Elementen: Meditation, autogenes Training, Joga, Stilleübungen, Atemübungen, Entspannungsmassage. Biggi, „autogenes Training“ ist keineswegs neutral. Es ist eines Psychotechnik, die nicht umsonst an allen Ecken und Enden im Verein mit allerhand esoterischem Zeug daherkommt.

Sollte es im Einzelfall Anlaß geben, solch eine Technik psychotherapeutisch einzusetzen – ob das akzeptabel wäre, stehe dahin –, dann jedenfalls nur aufgrund einer individuellen Diagnose und in therapeutischem Kontext. Keinesfalls in der Schule, unterschiedslos über alle Schüler drübergebügelt – und dann auch noch über Grundschüler! Merkst du nicht, wie pervers das ist?

Abgesehen davon frag dich einmal, ob Autosuggestion – welcher Art auch immer – der Weg des Gläubigen sein kann. Ob wohl der Herr am Kreuz autogenes Training gemacht hat?

Du sagst, »nicht alles, was in heutigen Schulen anders« ist als in unserer Schulzeit, sei »deswegen schon falsch, unchristlich, obskur und dergleichen«. Du wärst eher irritiert, »wenn an einer Schule heute noch so wie vor 20 - 30 - 40 Jahren unterrichtet würde«. Das könne »nicht funktionieren, weil heutige Schüler einfach anders (nicht [Punkt])« seien.

Der Mensch an sich – die condicio humana an sich – ist nicht anders als vor zwanzig, zweihundert oder zweitausend Jahren. Die Leistungen der Schüler heute sind offenkundig weitaus schlechter, gerade was elementare Fähigkeiten betrifft. Das hat gewiß auch mit vielfältiger Überforderung zu tun, inner- wie außerschulisch.

Anders ist vieles, keine Frage. Ich nehme ein Beispiel aus eigenem Erleben. Ich bin Jahrgang 1964, meine Schwester Jahrgang 1966. Dann haben wir noch eine jüngere Schwester, Jahrgang 1973. Wir haben selbst als Schüler erlebt, wie sich hier an der Schule, an der Grundschule bereits, ein fundamentaler Bruch vollzogen hat. Wir beiden Größeren haben noch gewissermaßen einen traditionellen, oder sagen wir: normalen Unterricht genossen.

Während wir auf dem Gymnasium waren, kam die Kleine 1979 in die Grundschule. Wir bekamen bald mit, wie Elternberatungen, Lehreranrufe und ständige Klagen über schlimme Zustände sich häuften. Die Zustände in der Klasse seien furchtbar, die Lehrerin hilflos, ein geordneter Unterricht nicht möglich. Ich war als Fünfzehnjähriger bereits entsetzt gewesen, als ich mitbekam, daß die Erstkläßler ihre Lehrer duzten. Dann aber kursierte eine Cassette, die eine Mutter – wohl als Unterstützung anwesend – während einer Unterrichtsstunde aufgenommen hatte. Kurz gesagt, es waren kaum einzelne Wortfetzen zu unterscheiden. Eine Dreiviertelstunde lang nichts als unartikuliertes Geschrei aus zwei Dutzend Kinderkehlen.

Damals hielt ich das noch für individuelles Versagen der Klassenlehrerin. Aber es war symptomatisch. Es gab eine neue Generation von Lehrern, von Nach-Achtundsechzigern. Diese Generation junger Lehrer habe ich in den letzten Jahren am Gymnasium auch noch schmecken müssen. Aber die Kinder waren auch anders. Auf die Familien hatte die Kulturrevolution bereits voll durchgeschlagen, samt all den antiautoritären Experimenten.

Die Situation hat sich seitdem gewiß verändert, aber kaum zum besseren. Zerstörte Familien zuhauf, die Wirkung von Fernsehen und Computerspielen und was sonst noch. Mir scheint, wenn Lehrer heute gern zu solchen Psychotechniken greifen, die man ihnen anbietet wie sauer Bier, dann hat das auch viel mit ihrer Not zu tun, daß sie mit ihren Schülern nicht fertig werden. Da versucht man dann schon in der Grundschule, die Kinder nur irgendwie ruhigzustellen. Und da ist autogenes Training doch allemal besser als Psychodrogen wie Ritalin, oder?

Nein, denkste. Das löst kein Problem. – Was aber dann tun? – Ich habe nicht den Stein der Weisen. Aber eins ist sicher, die Schule kann nicht ersetzen, woran es in den Familien fehlt. Und ganz gewiß werde ich nicht dulden, daß meine Kinder mit derartigem esoterischen Zeug belästigt werden. – Ich werde vielleicht mal beginnen, mich näher mit Don Bosco zu befassen.
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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:„autogenes Training“ ist keineswegs neutral. Es ist eines Psychotechnik, die nicht umsonst an allen Ecken und Enden im Verein mit allerhand esoterischem Zeug daherkommt.
(...)
Abgesehen davon frag dich einmal, ob Autosuggestion – welcher Art auch immer – der Weg des Gläubigen sein kann. Ob wohl der Herr am Kreuz autogenes Training gemacht hat?
Autogenes Training ist eine Entspannungstechnik. Es hat Grenzen, und wer mehr erreichen will als Entspannung, wird einschlafen oder bei Übertraining nervös und unkonzentriert werden. Dass der von Gott geschaffene Körper der Ruhe bedarf, ist klar. Und das Autogene Training ist eine rasch erlernbare, unkomplizierte Methode dazu.
Es ist nicht mehr oder weniger eine Psychotechnik als z.B. eine Massage.
(nach Jörg Müller, Psychotherapeut und Priester)

Gruß
Angelika

Biggi
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Beitrag von Biggi »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
...als deren Kern mir der Anspruch ins Auge stach, Kinder zu was weiß ich für Meneschen heranzubilden. (...) halte ich diesen Anspruch für hybrid. Das ist nicht Sache der Schule, sondern zuerst – und auch noch zweitens und drittens – Sache der Familie..
Ich bin mir sicher, dass dir darin die allermeisten Leute, die mit Schule zu tun haben, zustimmen werden. Aber wie soll man reagieren, wenn ein großer, ein sehr großer Teil der Familien diese Aufgabe - aus den verschiedensten Gründen - nur noch rudimentär oder gar nicht mehr wahrnimmt? Man kann natürlich die Hände in den Schoß legen und auf das Versagen der Eltern schimpfen. Die schimpfen ihrerseits auf die faulen Lehrer. Und so weiter.... - Oder man kann versuchen, zu retten was zu retten ist - und übernimmt dann eben auch an der Schule viele erzieherische Funktionen. Subsidiär natürlich.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Abgesehen davon frag dich einmal, ob Autosuggestion – welcher Art auch immer – der Weg des Gläubigen sein kann. Ob wohl der Herr am Kreuz autogenes Training gemacht hat?
Autosuggestion betreiben wir unbewusst permanent. Wenn sie bewusst und selbstgesteuert eingesetzt wird, halte ich sie für weit weniger gefährlich als ihre unbewussten Varianten. Kommt natürlich auch immer auf das Ziel an.
Dass Jesus am Kreuz ziemlich sicher kein autogenes Training betrieben hat, halte ich allerdings für ein ziemlich schwaches Argument. Er hat viele andere Dinge dort auch nicht gemacht, ohne dass die deswegen für Gläubige obsolet würden.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Der Mensch an sich – die condicio humana an sich – ist nicht anders als vor zwanzig, zweihundert oder zweitausend Jahren. Die Leistungen der Schüler heute sind offenkundig weitaus schlechter, gerade was elementare Fähigkeiten betrifft. Das hat gewiß auch mit vielfältiger Überforderung zu tun, inner- wie außerschulisch.
Ganz meine Meinung. Überforderung durch zerbrochene Familien, durch quantitativ wie „qualitativ“ übertriebenen Medienkonsum, durch defizitäre Erziehung etc. In der Schule – bei Klassengrößen von 30 Schülern und mehr – wird manches natürlich auch dadurch erschwert, dass jedes Kind halt anders ist und von den irgendwie schwierigen Schülern jeder anders schwierig ist. Dass dazwischen auch viele Normale sind (gottlob!), kann natürlich auch dazu führen, dass die zum Teil mit stützenden oder kontrollierenden Maßnahmen konfrontiert werden, die diese gar nicht bräuchten.
Es gab eine neue Generation von Lehrern, von Nach-Achtundsechzigern. Diese Generation junger Lehrer habe ich in den letzten Jahren am Gymnasium auch noch schmecken müssen. Aber die Kinder waren auch anders. Auf die Familien hatte die Kulturrevolution bereits voll durchgeschlagen, samt all den antiautoritären Experimenten.
Nun ist nach meinen Erfahrungen diese Lehrergeneration aber längst in der Realität angekommen. Mir sind solche Nach-Achtundsechsziger begegnet, die nach ein paar Jahren Schulerfahrung den restriktivsten und autoritärsten Unterricht von allen machten – schlichte Überlebensstrategie.
Nein, denkste. Das löst kein Problem. – Was aber dann tun? – Ich habe nicht den Stein der Weisen. Aber eins ist sicher, die Schule kann nicht ersetzen, woran es in den Familien fehlt.
Kann sie auch nicht. Und trotzdem bleibe ich dabei, dass man sich in der Schule bei aller Unzulänglichkeit trotzdem darum bemühen muss. Schließlich sind Menschen (Kinder) keine Ausschussware, die man einfach aussortieren kann, wenn sie fehlerhaft ist...

LG
Biggi

Laura

Beitrag von Laura »

Fest steht, dass die Kinder, die wir heute unterrichten in einer ganz anderen Zeit aufwachsen, als wir es getan haben und damit wahrscheinlich auch eine andere Pädagogik brauchen als wir. Nur einige Schlaglichter:
-> weder sie noch ihre Eltern haben je existentiellen Mangel erlebt, daher spielt Konsum eine sehr hohe Rolle, Verzicht und Beschränkung ist ein Fremdwort
-> sie (und auch wir von der Elterngeneration) verbringen einen erheblichen Teil unserer Zeit vor dem Bildschirm und sind schnelle und aufbereitete Infos gewöhnt. Langsame Informationsaneignung durch Lesen z.B. ist in der Hintergrund getreten
-> Kinder heute sind der in der Regel Wunschkinder, die bewusst in die Welt gesetzt werden und zumeist nur wenig Geschwister haben, also Teilen und Sich-Einordnen in eine Gruppe nur rudimentär beherrschen ...
-> im Hinterkopf schwebt eine Existenzangst - "Wird mein Kind einen Arbeitsplatz bekommen?"

Eltern fordern häufig für ihre Kinder die optimale Erziehung, die aber bloß nicht weh tun darf. "Wehe!", wenn nur eine Stunde ausfällt ("Beschwerde bei der Schulleitung"), aber auch "Wehe!", wenn ein Lehrer konsequent durchgreift und zum Beispiel bei wiederholten Fehlverhalten auch wirklich Konsequenzen ergreift ...
Die Frage ist nun, welche Schule diese Kinder brauchen ... sicher nicht den strengen Frontalunterricht früherer Zeiten, sicher auch keine Kuschelpädagogik, die nur mit Spiel und Spaß arbeitet.

Laura

Geronimo

Re: Katholische Schulen – Sektenschulen

Beitrag von Geronimo »

Juergen hat geschrieben:
Biggi hat geschrieben:Was ist schlimm an einem Morgenkreis?
Früher durfte man ungeschminkt "Morgengebet" sagen, aber das ist heute "pfui", da muß das einen anderen "unverfänglichen" Namen haben - möglichst neutral - möglichst wenig mit Religion im Titel etc...

Im Morgenkreis wird ja auch nicht gebetet. Der ist dazu dazu, dass die Kinder (in der Grundschule) sich erst mal sammeln, einiges erzählen, was ihnen auf dem Herzen liegt (manchmal auch das Fernsehprogramm vom Vorabend), dass sie hin und wieder etwas ausplaudern aus dem Elternhaus, was man als Eltern besser nicht weiß - kurzum, es ist eine Zusammenkunft.
Eine Reihe Eltern mögen den Morgenkreis nicht, weil die Kinder immer so viel von zu Hause erzählen ;)

Da das mit Gebet und Religion nicht im geringsten was zu tun, wird da auch nichts mit unverfänglichen Namen umgeben.

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Ch. Moser
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Beitrag von Ch. Moser »

hallo zusammen ,

Ich besuche ein Jesuiten-Kolleg, jetzt schon 8 Jahre lang und
ich kann sagen, dass mir diese Zeit unter der "Knute" einer
katholischen Schulleitung mit nichten geschadet haben.
Ich meine behaupten zu können, dass Dinge wie morgentliches
Gebet oder Schulgottesdienste noch keinen von uns umgebracht
haben, ganz im Gegenteil(Auch nicht die Buddisten, Hindus oder Konfessionslosen).

Ich denke katholische Schulen müssen nicht automatisch gleich
Autogenes Training oder vergleichbar "kurioses"
im Lehrplan verankern - bei uns zumindest
ist dies nicht so und so schnell wird sich das auch nicht ändern.
Vielleicht solltest du dich also einfach noch etwas umschauen;
und ich hoffe, dass ich ohne zu Lügen behaupten kann, dass man uns
auch ohne diese Mittel in der heutigen Zeit zu verantwortungsbewussten
und selbstständigen Menschen erzogen hat (auch wenn das eine
"zero-tolerance" Politik im Bezug auf Drogenmissbrauch oder Ähnlichem
einschließt - was ich im übrigen nur unterstützen kann,
wenn ich mir diverse staatl. Gymnasien in
meiner Umgebung anschaue).

Ich hoffe also, dass du noch nicht ganz den Glauben an
gute katholische Schulen verloren hast :roll:

Gruß
Quia fecisti nos ad te, et inquietum est cor nostrum donec requiescat in te.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Naja ich habe da andere ERfahrung was die "gute traditionelle" katholische Schule aus meiner Schwester gemacht hat, die ist 13 un mitlerweile ein Fall für den Psychologen. Tja da wäre uns ne neue katholische Sektenschule lieber gewesen, liiber ein paar esoterische Flausen zuviel die man ihr wieder ausreden kann (wenn sie alt genug ist), als psychische Störungen.

LG
Fiore

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Clown
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Beitrag von Clown »

Ich meine behaupten zu können, dass Dinge wie morgentliches
Gebet oder Schulgottesdienste noch keinen von uns umgebracht
haben, ganz im Gegenteil(Auch nicht die Buddisten, Hindus oder Konfessionslosen).
Aber jeder der ein bisschen Selbstachtung und Würde hat weigert sich einen Gott anzubeten an den er nicht glaubt. Alles andere ist Heuchelei Kannst du das nicht nachvollziehen? Oder wärst du einverstanden jeden Tag in der Schule 5x gen Mekka zu beten? !
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Ch. Moser
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Beitrag von Ch. Moser »

Sorry, da haben wohl ein paar Hintergrundinfos gefehlt,
bei uns kann man nur auf die Schule wenn man sich bereit
erklärt den Religionsunterricht zu besuchen(kath. oder ev.)
und der Gottesdienst ist eine verpflichtende Schulveranstaltung.
Man weiß also bevor man den Schulvertrag unterschreibt auf
was man sich "einlässt".

aber zu FioreGraz:

was meinst du denn mit reif für den Psychologen?
Mir würde da beim besten Willen nicht einfallen
wie man durch eine kath. Schule psychische Störungen
bekommen könnte - wenns nicht zu persönlich ist, dann
hätt ich gern noch etwas mehr darüber erfahren.

Gruß
Quia fecisti nos ad te, et inquietum est cor nostrum donec requiescat in te.

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Beitrag von Clown »

Sorry, da haben wohl ein paar Hintergrundinfos gefehlt,
bei uns kann man nur auf die Schule wenn man sich bereit
erklärt den Religionsunterricht zu besuchen(kath. oder ev.)
und der Gottesdienst ist eine verpflichtende Schulveranstaltung.
Man weiß also bevor man den Schulvertrag unterschreibt auf
was man sich "einlässt".

Gut das ist dann was anderes aber in der Regel unterschreiben ja die Eltern den Schulvertrag. Da hat das Kind nicht soviel Möglichkeit einzuwirken.
Wer sich nicht bewegt, spürt seine Ketten nicht.

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Beitrag von FioreGraz »

Mit Reif für den psychologen, meine ich tatsächlich sie besucht einen psychologen. Un das ganz einfach sie war unter der schönen Knute, zuerst in einer Klosterschule dann in einm Bischöflichen Gymnasium. DA gabs dann immer Klosterschule streng - daheim relativ locker, damit ist sie schon net klar gekommen, dann im bischöflichen eine Teilockerung aber noch immer streng - daheim locker. Mit locker meine ich liberaler. Mittlerweile hat sie Verhaltensstörungen und sie geht ab nächstes jahr auf eine "normale Schule". Was ich damit sagen will die Schule muß natürlich auch zur Erziehung daheim passen sonst kommts zu Konflikten. Und heute sind nun mal die Kinder großteils durch die Berufstätigkeit der Eltern freier/liberaler erzogen, da ist das strenge meist kontraproduktiv. Was für den einen ne Esoschule ist, weil eben daheim ne strengere "autoritärere" Erzihung herrscht, ist für den anderen meist besser. Letzteres trifft heute aber eher zu und darauf reagieren auch die betroffenen Schulen.

LG
Fiore

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Re: Katholische Schulen – Sektenschulen

Beitrag von Raphaela »

Der Strang ist zwar schon uralt, aber da es um katholische Schulen geht, hier eine wirklich empfehlenswerte, bei der die Schüler auch wirklich katholisch erzogen werden: http://www.s-cm.eu/
Pädagogik nach Maria Montessori, die ja eine Mitarbeiterin von Pater Pio war, als Vorbild für die Jugend Don Bosco, musikalische Erziehung... Schaut euch mal unter dem Punkt Internat das unterste Bild an...
Und das es herrlich gelegen ist, stimmt, ich bin gerade ein paar Häuser weiter bei meiner Arbeit eingesetzt.
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

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umusungu
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Re: Katholische Schulen – Sektenschulen

Beitrag von umusungu »

keine Aussage, wer der Schulträger ist - nur ein Schulverein .......

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holzi
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Re: Katholische Schulen – Sektenschulen

Beitrag von holzi »

mombasa hat geschrieben:keine Aussage, wer der Schulträger ist - nur ein Schulverein .......
Dann ist der Verein der Schulträger. Bei privaten Schulen ist das nichts Ungewöhnliches. Auch in der Wirtschaftsschule meiner Tochter ist der Schulverein der Träger.

Raphaela
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Re: Katholische Schulen – Sektenschulen

Beitrag von Raphaela »

mombasa hat geschrieben:keine Aussage, wer der Schulträger ist - nur ein Schulverein .......
http://zfi.beepworld.de/files/internate ... usikrs.pdf
http://www.badische-zeitung.de/albbruck ... 75665.html

Reichen dir die beiden Links? Thomas Jocher selbst hat eine große Familie, acht eigene Kinder. Der älteste ist Ordensangehöriger. - Welcher Orden weiß ich jetzt nicht auswendig, aber bestimmt noch kein Priester, dafür sieht er mir viel zu jung aus.
Die Klassen sind ganz klein, es gibt auch noch nicht so viele Schüler, weil leider viel zu wenig Werbung gemacht wird. - Aber diese Schule lohnt sich wirklich!
Ich glaube, das Internat ist nur für Jungens.
In der Küche ist die Frau von Thomas Jocher eingesetzt. Sie ist es ja gewohnt, für eine große Familie zu sorgen. Und wenn ich es richtig weiß: Ich habe mir sagen lassen, dass im Sekretariat eine junge Ordensschwester ist, die zum Teil auch Religionsunterricht gibt. Sie gehört zu einer kleinen Gemeinschaft im Nachbarort und hat vorher an der Gustav-Siewert-Akademie studiert.Der Link dazu hier:
http://www.siewerth-akademie.de/

Eine wirklich absolut katholische Schule!
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

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