Prof. Klaus Berger

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
Benutzeravatar
cathol01
Beiträge: 1562
Registriert: Mittwoch 17. Dezember 2003, 14:38
Wohnort: Archidioecesis Luxemburgensis
Kontaktdaten:

Prof. Klaus Berger

Beitrag von cathol01 »

Das Thema ist gesplittet. Cathol01 hat es nicht eröffnet.MfGPetra.

Ursprungsthema


Ich weiss nicht, was ich von diesem Berger denken soll. Lest mal, was er zum Kreuzestod Christi sagt: Dass Jesus den Kreuzestod erleiden sollte, war nicht in Gottes Plan, denn so etwas würde Gott nie machen. Jesus wurde von den Juden bzw. den Römern zum Tode verurteilt, und Gott hat von dieser Situation profitiert, um seine Herrlichkeit zu erweisen und Jesus auferstehen zu lassen, und um somit zu zeigen, dass der Tod bei ihm nicht das letzte Wort hat. D.h. Jesu Tod war nicht im Heilsplan, ging also am Heilsplan vorbei? Das finde ICH sogar häretisch.
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

Biggi
Beiträge: 820
Registriert: Donnerstag 11. Dezember 2003, 16:46

Beitrag von Biggi »

Stefan hat geschrieben:PS: Kannst Du eine Quelle zu Bergers Äußerung angeben?
Cathol kann das sicher auch, aber ich nehm ihm die Arbeit schon mal ab: Kennst du
www.kreuzgang.org? Tolle Info-Quelle! Guck mal da:
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?t=827 ;D ;D ;D

LG
Biggi

Stefan

Beitrag von Stefan »

Biggi hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:PS: Kannst Du eine Quelle zu Bergers Äußerung angeben?
Cathol kann das sicher auch, aber ich nehm ihm die Arbeit schon mal ab: Kennst du
www.kreuzgang.org? Tolle Info-Quelle! Guck mal da:
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?t=827 ;D ;D ;D
Also, ich gebe zu, daß ich nicht jedes Posting hier kenne. Es kommt auch schon mal vor, daß ich mich an mein eigenes Geschreibe nicht mehr erinnere. Aber die Aussage Bergers zum Kreuzestod, welches cathol anspricht, finde ich nicht - weder in dem Referat, noch im Thread :roll:
Vielleicht hat jemand Erbarmen...

Biggi
Beiträge: 820
Registriert: Donnerstag 11. Dezember 2003, 16:46

Beitrag von Biggi »

'tschuldigung, Stefan! :shock:

Ich hatte deine Suchmeldung nach der Berger-Quelle gelesen und dann beim Hochblättern das Zitat in DEINEM Posting gelesen - und das war ja tatsächlich ein Ausschnitt aus der verlinkten Quelle. Aber logischerweise hattest du danach nicht gefragt...

Ich vermute mal, dass Cathol sogar Bücher liest - und davon hat Berger ja jede Menge geschrieben, z.B. dieses da

LG

Biggi

Benutzeravatar
cathol01
Beiträge: 1562
Registriert: Mittwoch 17. Dezember 2003, 14:38
Wohnort: Archidioecesis Luxemburgensis
Kontaktdaten:

Beitrag von cathol01 »

Bild

Interessant könnte auch folgender Artikel sein:
Berger, Klaus: Sühnetod und Höllenfeuer, in: Katechetische Blätter 119 (1994) 710.

Bei Berger fühle ich einfach ein gewisses Unbehagen, weil er ganz offensichtlich eine Tendenz zu aussergewöhnlichen Thesen hat, die in die unterschiedlichsten Richtungen gehen. (z.B. auch die Frühdatierung des Johannesevangeliums, vgl. sein Buch zu diesem Thema - zu fast jedem Thema hat Berger ein Buch geschrieben -: "Im Anfang war Johannes").
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

Benutzeravatar
Erich_D
Beiträge: 1098
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:58
Wohnort: Salzbayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Erich_D »

cathol01 hat geschrieben:Bei Berger fühle ich einfach ein gewisses Unbehagen, weil er ganz offensichtlich eine Tendenz zu aussergewöhnlichen Thesen hat, die in die unterschiedlichsten Richtungen gehen ... - zu fast jedem Thema hat Berger ein Buch geschrieben -: "Im Anfang war Johannes").
In dieser Hinsicht müsste er Dich doch stark an Karl Rahner gemahnen? ;D
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26022
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Thierry, kannst du obiges Berger-Zitat noch einmal präzisieren (in Anführungszeichen – ich habe nicht verstanden, was davon Berger war und was Origer) und die genaue Quelle angeben?
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Beitrag von Niels »

Hier findet man eine Zusammenfassung von Bergers Buch:
http://www.bibelgruppen.ch/pdf/FRu_Berger_Kreuz.pdf
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

cathol01 hat geschrieben:Ich weiss nicht, was ich von diesem Berger denken soll. Lest mal, was er zum Kreuzestod Christi sagt: Dass Jesus den Kreuzestod erleiden sollte, war nicht in Gottes Plan, denn so etwas würde Gott nie machen. Jesus wurde von den Juden bzw. den Römern zum Tode verurteilt, und Gott hat von dieser Situation profitiert, um seine Herrlichkeit zu erweisen und Jesus auferstehen zu lassen, und um somit zu zeigen, dass der Tod bei ihm nicht das letzte Wort hat. D.h. Jesu Tod war nicht im Heilsplan, ging also am Heilsplan vorbei? Das finde ICH sogar häretisch.

Ganz allgemein kommt mir bei Bergers Argumentationskette einiges seltsam vor. Er schreibt also, es hätte auch irgendein Tod sein können und es hätte nicht notwendigerweise der Tod durch Kreuzigung sein müssen, damit sich der Heilsplan erfüllt. Damit negiert er aber tatsächlich eines der tiefsten Mysterien. Wie kann er sagen, dass ursächlich schon durch den Jesu Tod an sich die Sündenlast von uns genommen wurde? Demzufolge hätte Jesus auch im friedlich im Bett sterben können und es wäre auf dasselbe für uns rausgekommen.
Bzw. Gott hätte friedlich im Bett sterben können, da er ja in Jesus Mensch wurde. Da gibt es sowieso eine merkwürdige Hierarchie bei Berger - irgendwas von Jesus, wahrer Mensch und wahrer Gott, ist ihm wohl verborgen geblieben.
Das ganze ist dermaßen verkürzt und plakativ ....

Geronimo

Stefan

Beitrag von Stefan »

Da Berger Theologe ist und dazu noch Exeget, ist ein Häresie-Verdacht natürlich nicht vollkommen auszuschließen :mrgreen: .

Ich habe aber sein Buch nicht gelesen und die von Niels verlinkte Zusammenfassung ist auch recht stichwortartig. Dennoch ging es ja nicht um die Kreuzestod-Theologie von Berger, sondern um Wyse-Guys berechtigte Frage, wie wir heute unseren Glauben vermittlen.
8)

Benutzeravatar
cathol01
Beiträge: 1562
Registriert: Mittwoch 17. Dezember 2003, 14:38
Wohnort: Archidioecesis Luxemburgensis
Kontaktdaten:

Beitrag von cathol01 »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Thierry, kannst du obiges Berger-Zitat noch einmal präzisieren (in Anführungszeichen – ich habe nicht verstanden, was davon Berger war und was Origer) und die genaue Quelle angeben?
Nein, habe aus dem Gedächtnis zitiert, was Berger auf einem Vortrag in Trier gesagt hat. Aber die Zusammenfassung, die Niels angegeben hat, trifft es ja ziemlich.
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Beitrag von Niels »

cathol01 hat geschrieben: Aber die Zusammenfassung, die Niels angegeben hat, trifft es ja ziemlich.
Am besten sollte man das ganze Buch lesen, bevor man sich ein endgültiges Urteil bildet; die von mir gepostete unautorisierte Zusammenfassung ist doch recht kraus.
Ich habe Klaus Berger schon in mehreren Vorträgen persönlich erlebt und kann nur sagen, daß ich danach immer mit viel Gewinn nach Hause gegangen bin. Besonders seine Auseinandersetzung mit der "historisch-kritischen Theologie" ist heute nötiger denn je.
Besonders empfehlenswerte Bücher von Klaus Berger:
Wer war Jesus wirklich?
Sind die Berichte des Neuen Testaments wahr?
Theologiegeschichte des Neuen Testamentes

und vieles mehr
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema