Hallo!
Ich weiß ja nicht, ob jemand von den orthodoxen Schreibern und Lesern hier schon mal das eine oder andere Dokument des 2. Vaticanums gelesen hat. Mich würde eine Einschätzung interessieren (nicht grob, sondern en détail).
Konkret: was haltet ihr (jegliches begründetes Meinungsbild erwünscht) von DEI VERBUM?
Hier zu lesen.
Frage zu einem Konzils-Dokument - orthodoxes Meinungsbild
Re: Frage zu einem Konzils-Dokument - orthodoxes Meinungsbild
Du stellst aber lustige Fragen




Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -
Re: Frage zu einem Konzils-Dokument - orthodoxes Meinungsbild
Ich bin zwar etwas unorthodox, aber ich möchte doch auf Punkt 24 hinweisen.
24. Die heilige Theologie ruht auf dem geschriebenen Wort Gottes, zusammen mit der Heiligen Überlieferung, wie auf einem bleibenden Fundament. In ihm gewinnt sie sichere Kraft und verjüngt sich ständig, wenn sie alle im Geheimnis Christi beschlossene Wahrheit im Lichte des Glaubens durchforscht. Die Heiligen Schriften enthalten das Wort Gottes und, weil inspiriert, sind sie wahrhaft Wort Gottes: Deshalb sei das Studium des heiligen Buches gleichsam die Seele der heiligen Theologie. Auch der Dienst des Wortes, nämlich die seelsorgliche Verkündigung, die Katechese und alle christliche Unterweisung - in welcher die liturgische Homilie einen hervorragenden Platz haben muß - holt aus dem Wort der Schrift gesunde Nahrung und heilige Kraft.
Diese sehr feierliche Sprache ist heute an manchen Stellen vielleicht etwas zweideutig. Das Wort "Fundament" etwa scheint die Bibel zu sehr von unten her zu denken, statt vom Himmel herabgesandt. Andererseits standen die Theologen immer schon auf den Schultern der Propheten, wie das in Chartres sehr schön zu sehen ist. Auf Latein liest sich das Dokument allerding schöner, wie gerade im letzten Absatz klar wird:
26. Ita ergo lectione et studio Sacrorum Librorum «sermo Dei currat et clarificetur» (2 Thess. 3, 1), thesaurusque revelationis, Ecclesiae concreditus, magis magisque corda hominum impleat. Sicut ex assidua frequentatione mysterii Eucharistici Ecclesiae vita incrementum suscipit, ita novum spiritualis vitae impulsum sperare licet ex adaucta veneratione verbi Dei, quod «manet in aeternum» (Is. 40, 8; Pt. 1, 23-25).
24. Die heilige Theologie ruht auf dem geschriebenen Wort Gottes, zusammen mit der Heiligen Überlieferung, wie auf einem bleibenden Fundament. In ihm gewinnt sie sichere Kraft und verjüngt sich ständig, wenn sie alle im Geheimnis Christi beschlossene Wahrheit im Lichte des Glaubens durchforscht. Die Heiligen Schriften enthalten das Wort Gottes und, weil inspiriert, sind sie wahrhaft Wort Gottes: Deshalb sei das Studium des heiligen Buches gleichsam die Seele der heiligen Theologie. Auch der Dienst des Wortes, nämlich die seelsorgliche Verkündigung, die Katechese und alle christliche Unterweisung - in welcher die liturgische Homilie einen hervorragenden Platz haben muß - holt aus dem Wort der Schrift gesunde Nahrung und heilige Kraft.
Diese sehr feierliche Sprache ist heute an manchen Stellen vielleicht etwas zweideutig. Das Wort "Fundament" etwa scheint die Bibel zu sehr von unten her zu denken, statt vom Himmel herabgesandt. Andererseits standen die Theologen immer schon auf den Schultern der Propheten, wie das in Chartres sehr schön zu sehen ist. Auf Latein liest sich das Dokument allerding schöner, wie gerade im letzten Absatz klar wird:
26. Ita ergo lectione et studio Sacrorum Librorum «sermo Dei currat et clarificetur» (2 Thess. 3, 1), thesaurusque revelationis, Ecclesiae concreditus, magis magisque corda hominum impleat. Sicut ex assidua frequentatione mysterii Eucharistici Ecclesiae vita incrementum suscipit, ita novum spiritualis vitae impulsum sperare licet ex adaucta veneratione verbi Dei, quod «manet in aeternum» (Is. 40, 8; Pt. 1, 23-25).