Begnadigung für RAF-Terroristen

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thomasthesaint
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Begnadigung für RAF-Terroristen

Beitrag von thomasthesaint »

Wie ist Eure Meinung zur evtl. Begnadigung der RAF-Terroristen?

-aus Sicht der Angehörigen (wenn Ihr einer der Angehörigen der Getöteten wäret, egal ob Politiker, Wirtschaftsboss oder Polizist)

-aus juristischer Sicht (ist es glaubwürdig, jemanden zu zig-mal Lebenslänglich zu verurteilen und dann nach 25 Jahren ggf. freizulassen)

-aus politischer Sicht (was erhofft man sich?!)

Ich selbst bin mir noch nicht ganz sicher, was ich davon halten soll :hmm:

sofaklecks
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Ganz kurz

Beitrag von sofaklecks »

Zu 1.:

Nach 25 Jahren sollte der Gesichtspunkt der Rache keine Rolle mehr spielen.

Zu 2.:

Als seinerzeit das Landgericht in Verden an der Aller diese Frage dem Budesverfassungsgericht vorgelegt hat, haben fast alle die Frage als unsinnig abgetan. Lebenslänglich ist lebenslänglich.

Das Verfassungsgericht hat das anders gesehen und zwar mit Recht. Wir haben es mit Menschen zu tun. Menschen ändern sich. Menschen verdienen eine Chance.

Zu 3.:

Ich brauche als Anwalt Frustrationsunempfindlichkeit. Aber ich hab einen Vorteil: Ich muss nicht entscheiden. Die Frage hier zu entscheiden, das ist keine einfache Sache.

Und hier kann sich niemand etwas von der Entscheidung versprechen ausser massiver Kritik.

Trotzdem: Nur wenn die Terroristen tatsächlich ihr Unrecht einsehen und einen Versuch der Wiedergutmachung leisten, würde ich begnadigen. Im Zweifel also nicht.

sofaklecks

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

aus Sicht der Angehörigen (wenn Ihr einer der Angehörigen der Getöteten wäret, egal ob Politiker, Wirtschaftsboss oder Polizist)


Wenn man selbst nicht betroffen ist redet es sich zwar leicht. Aber Rache ist kein Einsperrgrund und wie heists in der Schrift allein Gott vorbehalten. so sehr die Angehörigen nach Rache auch gieren würden, ist das kein Maß und man sollte ihnen eher helfen den Haß zu überwinden.
aus juristischer Sicht (ist es glaubwürdig, jemanden zu zig-mal Lebenslänglich zu verurteilen und dann nach 25 Jahren ggf. freizulassen)
Wie gesagt die Strafe ist einerseits Schutz, andererseits Konsequenz und soll auch zum "Umdenken" anregen. Man muß immer von einer Besserung, Geisteshaltungsänderung etc. ausgehen. Ansonsten wären ja auch sämtliche Haftstrafen absurd, wenn sie nicht auch in diese Richtung abzielen und ich müsste jeden Dieb lebenskänglich einsperren, da wenn er nicht umdenkt es ja wieder tut und die Gesellschaft vor ihm zu schützen ist.
aus politischer Sicht (was erhofft man sich?!)
Die Justitz soll mal schön unparteiisch bleiben, auch wenns der öffentlichen Meinung nicht schmeckt, Justitia ist blind. Und was Begandigungen angeht, auch die sollten kein politisches Thema sein. Vergebung und Gnade sind mit Politik inkompatibel.

LG
Fiore
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Vielleicht sollte man sich darüber schreiben, ob ein einer aufgeklärten und freien Gesellschaft Strafen überhaupt noch Sinn machen. Ich persönlich bin für die Todesstrafe für Mörder.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:Vielleicht sollte man sich darüber schreiben, ob ein einer aufgeklärten und freien Gesellschaft Strafen überhaupt noch Sinn machen. Ich persönlich bin für die Todesstrafe für Mörder.
Wieso?

LG
Fiore
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

FioreGraz hat geschrieben:
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Vielleicht sollte man sich darüber schreiben, ob ein einer aufgeklärten und freien Gesellschaft Strafen überhaupt noch Sinn machen. Ich persönlich bin für die Todesstrafe für Mörder.
Wieso?

LG
Fiore
Weil die Todesstrafe eine gerechte Strafe ist.

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:Weil die Todesstrafe eine gerechte Strafe ist.
Um mal einen bekannten Schriftsteller in seinem berühmtesten Werk zu zitieren:

"Viele Menschen die leben, verdienen den Tod und viele Menschen die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben? Dann sei nicht so schnell mit einem Todesurteil bei der Hand."
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:
FioreGraz hat geschrieben:
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Vielleicht sollte man sich darüber schreiben, ob ein einer aufgeklärten und freien Gesellschaft Strafen überhaupt noch Sinn machen. Ich persönlich bin für die Todesstrafe für Mörder.
Wieso?

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Weil die Todesstrafe eine gerechte Strafe ist.
Sagst du. Gerecht in welchem Sinne?

LG
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Pit
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Beitrag von Pit »

Was schon widerlegt ist.
Die Todesstrafe ist nicht gerecht.

Gruß, Pit
Knecht Ruprecht hat geschrieben:
Weil die Todesstrafe eine gerechte Strafe ist.
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Sicherlich ist die Todesstrafe gerecht. Christus hat bei seiner Bergpredigt über die Auge um Auge Zahn um Zahn Rechtsprechung nicht die Gerechtigkeit angezweifelt, sondern an die Menschen appeliert das Übel hinzunehmen und seine andere Wange hinzuhalten.
Den Täter gerecht zu bestrafen finde ich besser, als an das Opfer zu appelieren, sich weiterhin maltretieren zu lassen.

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Pit
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Beitrag von Pit »

Bei dem "Auge um Auge..." des AT geht es um eine Verhältnissmässigkeit der Strafe, also nicht darum, jemanden z.B. hinzurichten, weil er ein Huhn gestohlen hat, sondern einen Ersatz zu fordern, der im Verhältnis steht, es war also (auch bei Mord) eine Justizreform, Näheres bei Interesse.
Aber Jesus hat nie das Opfer aufgefordert, einfach alles hinzunehmen.
Und weshalb bist Du überzeugt, daß die Todesstrafe gerecht ist?

Gruß, Pit
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Sicherlich ist die Todesstrafe gerecht. Christus hat bei seiner Bergpredigt über die Auge um Auge Zahn um Zahn Rechtsprechung nicht die Gerechtigkeit angezweifelt, sondern an die Menschen appeliert das Übel hinzunehmen und seine andere Wange hinzuhalten.
Den Täter gerecht zu bestrafen finde ich besser, als an das Opfer zu appelieren, sich weiterhin maltretieren zu lassen.
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Pit
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Beitrag von Pit »

Auch bei Totschlag, Tötung im Affekt und bei einem Unfall mit Todesfolge?
Und auch, wenn der Täter zum Zeitpunkt des Tötungsdeliktes nicht geistig zurechnungsfähig war?

Gruß, Pit
Knecht Ruprecht hat geschrieben:
Ich persönlich bin für die Todesstrafe für Mörder.
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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Lächerlich. Terroristen gehören auf ewig eingesperrt wenn sie sich als Mörder erwiesen haben. Vor allem diese Rote Schweine.

Ganz einfach. Vielleicht primitiv gesagt, aber so meine ich es.

In das Einsperren möchte ich gerne alle RAF-Gründer einschließen, auch den Herrn Horst Mahler, der heutige Nationalsozialist.

Ich bin weder rot noch braun, lieber schwarz.

Meine Leibsprüche:
Lieber tot als rot!
Und die Farbe Braun kann ich nicht verdau'n.

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Pit hat geschrieben:Auch bei Totschlag, Tötung im Affekt und bei einem Unfall mit Todesfolge?
Und auch, wenn der Täter zum Zeitpunkt des Tötungsdeliktes nicht geistig zurechnungsfähig war?

Gruß, Pit
Knecht Ruprecht hat geschrieben:
Ich persönlich bin für die Todesstrafe für Mörder.
Die Motive des Täters interessieren das Opfer nicht.

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Pit hat geschrieben:Bei dem "Auge um Auge..." des AT geht es um eine Verhältnissmässigkeit der Strafe, also nicht darum, jemanden z.B. hinzurichten, weil er ein Huhn gestohlen hat, sondern einen Ersatz zu fordern, der im Verhältnis steht, es war also (auch bei Mord) eine Justizreform, Näheres bei Interesse.
Aber Jesus hat nie das Opfer aufgefordert, einfach alles hinzunehmen.
Und weshalb bist Du überzeugt, daß die Todesstrafe gerecht ist?

Gruß, Pit
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Sicherlich ist die Todesstrafe gerecht. Christus hat bei seiner Bergpredigt über die Auge um Auge Zahn um Zahn Rechtsprechung nicht die Gerechtigkeit angezweifelt, sondern an die Menschen appeliert das Übel hinzunehmen und seine andere Wange hinzuhalten.
Den Täter gerecht zu bestrafen finde ich besser, als an das Opfer zu appelieren, sich weiterhin maltretieren zu lassen.
Christus hat gepredigt, dass man die andere Backe hinhalten soll und für seine Feinde beten soll. Für das Opfer ist das ungerecht.

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Pit
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Beitrag von Pit »

Um ein Beispiel zu nehmen, durchaus schon vorgekommen:
Zwei 15-Jährige (z.B. hier in Münster) geraten wegen einer Kleinigkeit in Streit, der eine rempelt den anderen leicht im Streit an, dieser stolpert und fällt mit dem Kopf so auf eine Tischkante, daß er an den Folgen stirbt.Demnach wäre es gerecht, den "Mörder" hinzurichten?

Gruß, Pit
Knecht Ruprecht hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:Auch bei Totschlag, Tötung im Affekt und bei einem Unfall mit Todesfolge?
Und auch, wenn der Täter zum Zeitpunkt des Tötungsdeliktes nicht geistig zurechnungsfähig war?

Gruß, Pit
Knecht Ruprecht hat geschrieben:
Ich persönlich bin für die Todesstrafe für Mörder.
Die Motive des Täters interessieren das Opfer nicht.
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Pit hat geschrieben:Um ein Beispiel zu nehmen, durchaus schon vorgekommen:
Zwei 15-Jährige (z.B. hier in Münster) geraten wegen einer Kleinigkeit in Streit, der eine rempelt den anderen leicht im Streit an, dieser stolpert und fällt mit dem Kopf so auf eine Tischkante, daß er an den Folgen stirbt.Demnach wäre es gerecht, den "Mörder" hinzurichten?

Gruß, Pit
Knecht Ruprecht hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:Auch bei Totschlag, Tötung im Affekt und bei einem Unfall mit Todesfolge?
Und auch, wenn der Täter zum Zeitpunkt des Tötungsdeliktes nicht geistig zurechnungsfähig war?

Gruß, Pit
Knecht Ruprecht hat geschrieben:
Ich persönlich bin für die Todesstrafe für Mörder.
Die Motive des Täters interessieren das Opfer nicht.
Das Opfer interessiert nicht, ob der Täter 15 oder 30 Jahre alt ist. Ein gut gemeinter Rat für den Täter fürs nächstes Leben von mir ist, nur noch Bäume und Wände aus Beton anzurempeln. Auch sonst sind mir motorisierte Menschen, die gegen Bäume und Betonwände fahren sympathischer als solche, die gegen Menschen fahren.

Christian
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Beitrag von Christian »

Begnadigung ja oder nein ? Wann hat ein Mensch lange genug für seine Taten gebüßt ? Zwei Fragen die ganze Bücher füllen können. Im jetzigen Fall der beiden Mörder Monhaupt und Klar stellen sich diese eingangs erwähnten Fragen nicht , denn eine Begnadigung setzt Reue voraus . Beide Mörder haben sich bei den Opfern ihrer Morde nicht entschuldigt , kein Wort des Mitleids nur ihre kranken linken Phrasen kommen über ihre Lippen um Taten scheinbar zu rechtfertigen die nicht zu rechtfertigen sind. Wo haben denn diese Mörder ein Wort des Bedauerns an Ehepartner , Kinder , Enkel und Freunde der Opfer verlauten lassen ? Stattdessen wird ein Medienhype über sog. Isolationsfolter veranstaltet , dabei wäre jeder Eierdieb über diese zuvorkommenden Haftbedingungen froh gewesen. Aber so ist es , wenn verhätschelte bürgerliche Blagen Revolution spielen immer andere für die eigenen geistigen defizite die Schuld geben , in diesem Fall dem Staat und deren Bediensteten. Holger Meins erklärte diese menschenverachtende Ideologie :" Egal , ob Mensch oder Schwein ..."

christian
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Erich Remaque

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Peregrin
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Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2006, 16:49

Beitrag von Peregrin »

Und bedenken: Wenn Köhler sie rauslässt, dann tingeln sie wahrscheinlich durch die Talkshows und "erzählen ihre Geschichte" von ihrem romantischen Kampf für eine bessere Welt. So wie Joschka F, nichts bedauern, sondern nur patzig auf den Ungestüm der Jugend verweisen. Und dann am Ende noch antifaschistische Manifeste unterzeichnen und andere Menschen verbieten wollen, weil sie auf einem alten Photo drei Finger heben.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Athanasius2 hat geschrieben:Lächerlich. Terroristen gehören auf ewig eingesperrt wenn sie sich als Mörder erwiesen haben. Vor allem diese Rote Schweine.

Ganz einfach. Vielleicht primitiv gesagt, aber so meine ich es.

In das Einsperren möchte ich gerne alle RAF-Gründer einschließen, auch den Herrn Horst Mahler, der heutige Nationalsozialist.

Ich bin weder rot noch braun, lieber schwarz.

Meine Leibsprüche:
Lieber tot als rot!
Und die Farbe Braun kann ich nicht verdau'n.
Ja, hierzulande (und anderswo :mrgreen: ) wird eben mit zweierlei Maß gemessen. Hitler und seinen Freunde wird niemals verziehen, Stalin und seinen Freunden sieht man ihre "Fehler" nach und läßt sie verjähren - schließlich haben sie es ja "gut gemeint" und ihre "Idee" war ja "eigentlich" gut, "human".

Der Zeitgeist ist seit 1789 links. Damit muß man leben.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Pit
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Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Beitrag von Pit »

"fürs nächste Leben"?
Sorry, aber glaubst Du als katholischer Christ daran, dass man auf der Erde wiedergeboren wird?
Ich nicht.

Übrigens:
Wenn Du jemanden mit dem Auto anfahren solltest, weil dieser Mensch plötzlich auf die Strasse läuft, Du ihn nicht sehen konntest (!) und er an den Folgen des Unfalls stirbt, dürfte es für Dich ja kein Problem sein, wenn man Dich anschliessend wegen Mordes hinrichten würde, oder?

Gruß, Pit
Knecht Ruprecht hat geschrieben:
Das Opfer interessiert nicht, ob der Täter 15 oder 30 Jahre alt ist. Ein gut gemeinter Rat für den Täter fürs nächstes Leben von mir ist, nur noch Bäume und Wände aus Beton anzurempeln. Auch sonst sind mir motorisierte Menschen, die gegen Bäume und Betonwände fahren sympathischer als solche, die gegen Menschen fahren.
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Jupp
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Registriert: Montag 7. August 2006, 18:49
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Beitrag von Jupp »

Pit hat geschrieben:"fürs nächste Leben"?
Sorry, aber glaubst Du als katholischer Christ daran, dass man auf der Erde wiedergeboren wird?
Also ich vermute der Knecht ist bereits ein Wiedergeborener und dieses Forum ist das Wurmloch durch das er zuweilen aus seinem Paralleluniversium auf das unwürdige Gewürm in diesem Jammeruniversum herabblickt.
Eine gute Welt braucht Wissen, Güte und Mut; sie braucht keine schmerzliche Sehnsucht nach der Vergangenheit, keine Fesselung der freien Intelligenz durch Worte, die vor langer Zeit von unwissenden Männern gesprochen wurden. (Bertrand Russel)

Amandus
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Registriert: Donnerstag 2. Dezember 2004, 00:25

Beitrag von Amandus »

Ein Beitrag zum Thema (Ausschnitte aus der Diskussion bei Christiansen):

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Maria Magdalena
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Registriert: Donnerstag 7. Juli 2005, 18:23
Wohnort: Weltdorf Moisall

Beitrag von Maria Magdalena »

Ob sie begnadigt werden sollten? Ehrlich gesagt ich weiß es nicht!
Denn, wie sollten wir mit ihnen umgehen? So tun als ob alles vergessen wäre? Aber könnten wir dann noch den Hinterbliebenen in die Augen schauen, die auch noch nach so vielen Jahren leiden?
Gut ,es darf und sollte nicht um Rache gehen. Nur falls es so kommt , dass eine Begnadigung erfolgt, was dann? Welche Fragen tauchen auf, wenn die ehemaligen RAF- Terroristen mit ihrer Geschichte via Medien und über den Verkauf von Bücher noch Geld verdienen. Wäre dies nicht ein Schlag ins Gesicht ihrer Opfer und deren Hinterbliebenen? Würden wir da nicht doch im Nachhinein aus Tätern Helden machen? Und würden ihre Opfer noch mals entehren?
Es gibt , so denke ich ,mehr Fragen als Antworten, um eine Entscheidung" für oder gegen" eine Begnadigung treffen zu können.

thomasthesaint
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Re: Ganz kurz

Beitrag von thomasthesaint »

sofaklecks hat geschrieben:Zu 1.:
Nach 25 Jahren sollte der Gesichtspunkt der Rache keine Rolle mehr spielen.
Beim Staat nicht, den die kennt er ja nicht, bei den Angehörigen wirst Du eine andere Sichtweise erkennen.
sofaklecks hat geschrieben:Zu 2.:
Wir haben es mit Menschen zu tun. Menschen ändern sich. Menschen verdienen eine Chance.
Das kann ich aber speziell in diesem Fall bei den Terroristen nicht erkennen. :nein:
sofaklecks hat geschrieben:Trotzdem: Nur wenn die Terroristen tatsächlich ihr Unrecht einsehen und einen Versuch der Wiedergutmachung leisten, würde ich begnadigen. Im Zweifel also nicht.
Nun, die Überprüfbarkeit der Einsicht ist m.E. nicht unbedingt gegeben. Man könnte ja heucheln. :hmm:

Weder haben Sie sich GANZ KLAR bei den Angehörigen für die Taten entschuldigt, noch haben Sie sich zu den Taten bekannt bzw. die Verantwortlichkeit übernommen. Wenn dem so wäre, könnten die Angehörigen, aber auch die Gesellschaft evtl. eher verzeihen.

Es würde eher von einer Läuterung bzw. dem Los lösen gesprochen werden können, wenn man sich zu dem bekennt, was man getan hat.

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