SINEAD O CONNOR

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Hadschi
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SINEAD O CONNOR

Beitrag von Hadschi »

Ich setze hier einen seitenthread fort, der sich im BOB DYLAN thread entwickelt hat. in den 90ern hatte sinead o connor doch ihre karriere unfreiwillig beendet, da sie aus wut und trauer über die damaligen missbrauchskandale in der katholischen kirche ein bild des papstes live zerrissen hatte.

das missbrauchopfer hatte nicht verstanden, daß gerade dieser papst gegen diese missbrauchskandale am kämpfen war.

jedenfalls reagierten die fans eindeutig: sinead o connor wurde nur mehr ausgebuht, sie zog sich zurück.

was kaum jemand weiss: nach einem jahrelangen tief hat sich die sängerin komplett bekehrt. sie hat 1997 den papst (scheinbar persönlich) um vergebung gebeten und ließ sich dann von einer strengkatholischen (?, jedenfalls alter ritus) gruppierung in lourdes in einen dritten orden weihen.

ich kenne die gruppe nicht: hier die details (Quelle: http://www.musicline.de/) - die quelle meint es (natürlich) nicht gut mit der bekehrten und dem orden:

Sie rechtfertigte den Terror der IRA, zerriß vor den Augen eines konsternierten amerikanischen Publikums mit den Worten "Kämpft gegen den wahren Feind" eine Fotografie von Papst Johannes Paul II., gab sich mal als schutzbedürftiges kleines Mädchen, mal als unnahbare Kratzbürste, dann wieder versöhnlich: 1997 bat sie den Papst für ihre "Jugendsünde" (O'Connor) um Vergebung. Ihre Musik geriet dabei allzuoft in den Hintergrund. Ließ sich The Lion And The Cobra weitgehend noch als Rock goutieren - in dem sie zuvor bei der Band Ton Ton Macoute ihre ersten musikalischen Gehversuche unternommen hatte -, sprengte die zweite LP, I Do Not Want What I Haven't Got (1990), die Grenzen des Genres.

(...)

Mit einem Sorgerechtsprozeß um die Tochter Roisin, den deren Vater John Waters anstrengte und gewann, endete im März 1999 das irische Idyll. Der Kolumnist der "Irish Times" hatte die eigenwillige Mutter vor Gericht als drogensüchtige Furie dargestellt, worauf diese einen Selbstmordversuch unternahm. Dem Tod entgangen, warf sie sich in die Arme des von dem irischen Ex-Polizisten Michael Cox gegründeten und wegen Korruption, Steuerhinterziehung und Sexualdelikten von Gottesmännern verschiedentlich in die Schlagzeilen geratenen Tridentiner-Ordens, einer Splitterkirche, die ihre Messen in lateinischer Sprache zelebrierte. Gegen den Obolus von - nach widersprüchlichen Angaben - 150000 oder 200000 britischen Pfund war Bischof Cox gern bereit, sie am 22. April 1999 in der von Rom abtrünnigen römisch-katholisch-lateinischen Tridentiner-Kirche im französischen Wallfahrtsort Lourdes zur Priesterin zu berufen und auf den Namen Mutter Bernadette Maria vom Orden der Mutter Gottes zu taufen. Ganz so klang ihr gottesfürchtiges Werk Faith And Courage (2000): "Musikalische Instant-Kost, gebremster Säuselpop mit schlafmütziger Rhythmik, darüber ihr immer noch charismatischer Gesang" (Karin Hildebrand im "Musikexpress"), ein "Seelenstriptease, der ihre Liebe zu Gott, ihren Groll gegen Irland sowie die Vorbehalte gegen das starke Geschlecht zum Ausdruck bringt" (Marcel Anders im "WOM Journal").

Männer, immerhin, hatten ihr als Produzenten der 15 Songs zur Seite gestanden: Brian Eno, Dave Stewart (Eurythmics), Wyclef Jean (Fugees), Adrian Sherwood, Skip McDonald. Mutter Bernadette: "Als Freunde sind Männer großartig, aber sobald du mit ihnen ausgehst, fangen sie an, dich zu kontrollieren. Außerdem stehen Männer in Konkurrenz zu Gott. Mit ihnen findest du kaum Zeit, dich auf deinen Glauben zu konzentrieren. Sie lenken zu sehr ab."

2001 sang sie auf Mobys Album 18. 2002 brachte sie Sean-Nos Nua, eine Kollektion mit jamaikanischen Rhythmen versehenen irischen Traditionals, heraus,beteiligte sich mit einem Song an dem Album Enemy Of The Enemy von Asian Dub Foundation und gastierte bei Massive Attack. Nie zuvor war sie in verschiedenen Szenen so präsent.
Zuletzt geändert von Hadschi am Mittwoch 14. März 2007, 13:33, insgesamt 1-mal geändert.

Hadschi
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Beitrag von Hadschi »

ok, die sache ist schon ein wenig schräg, wie man auf http://www.humanist.de/news-1.html nachlesen kann. andererseits: kann man www.humanist.de trauen???

hier der dortige text:

Das waren noch Zeiten, als die irische Sängerin Sinéad O’Connor auf offener Bühne Papstbilder zerriß, um gegen die restriktive Haltung von JP II in der Frage der Abtreibung zu demonstrieren. Dann spielte sie 1997 in Neil Jordans THE BUTCHER BOY (dt. Titel: DER SCHLÄCHTERBURSCHE) eine Marienerscheinung. Und diese Rolle muß ihr so gut gefallen haben, daß sie sich jetzt zur Priesterin weihen ließ. Ihre zukünftigen Platten wird sie unter ihrem neuen Namen Mother Bernadette veröffentlichen. Der Name geht auf eine gewisse Bernadette Soubirous zurück, der vor knapp 150 Jahren im Wallfahrtsort Lourdes angeblich die Jungfrau Maria erschien. Deppen gab es zu jeder Zeit. Eine Frau zur Priesterin zu weihen, ist aus der Sicht der katholischen Kirche ein Akt der Ketzerei. Und so vollzog die geheime Zeremonie der abtrünnige katholische Bischof Michael Cox, der berichtet, daß er die Mutter von zwei Kindern nicht geweiht hätte, „wenn ich nicht wüßte, daß sie einer wahren Berufung folgt“. Den Überlieferungen zufolge tanzten Cox und Mother Bernadette zum Abschluß des Rituals gemeinsam zu einer Reggae-Aufnahme. Titel: „Vampire Slayer“. (C.B.)
[Quelle: DER SPIEGEL 18/1999]

Hadschi
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Beitrag von Hadschi »

wikipedia macht schlauer:

"In den späten 1990er Jahren wurde sie zur Priesterin der Palmarianisch-Katholischen Kirche geweiht und daraufhin von der traditionellen römisch-katholischen Kirche exkommuniziert."

http://de.wikipedia.org/wiki/Palmariani ... che_Kirche

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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Die Schleier lichten sich langsam. Laut englischer Wikipedia ist Cox ein ehemaliger palmarianischer Bischof, der dann seinen eigenen Verein aufgemacht hat. So passen die beiden Versionen zusammen.

Soweit ich das verstanden habe, ist O'Connor übrigens kein Mißbrauchsopfer im engeren Sinn, sondern ein Scheidungskind, das ziemliche Probleme mit seiner Mutter hatte.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Hadschi hat geschrieben:wikipedia macht schlauer:

"In den späten 1990er Jahren wurde sie zur Priesterin der Palmarianisch-Katholischen Kirche geweiht und daraufhin von der traditionellen römisch-katholischen Kirche exkommuniziert."

http://de.wikipedia.org/wiki/Palmariani ... che_Kirche
soweit ich weiß ist das falsch der bischof der sie"geweiht" hat hat sich von palnmar getrent aber da gibts so viele das kann man leicht übersehen

Hadschi
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Beitrag von Hadschi »

"des a no", wie man in wien sagt ;-)

nicht romtreu, und dann nicht einmal palnmartreu :-/ skandal ;-)

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overkott
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Beitrag von overkott »

Ich mag sie nicht: diese knabenhafte Erscheinung, dieses pseudomarianische Gehabe, dieses novembrige Nothing passt irgendwie nicht in unsere Zeit.

Da gibt uns der Heilige Vater mit seinem nachsynodalen Schreiben in diesem März doch bedeutend mehr.

Hadschi
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Beitrag von Hadschi »

naja, den papst ersetzt sie mir auch nicht. aber irgendwie mag ich sie.

1) knabenhafte ladies habe ich schon immer sehr attraktiv gefunden. oh ja! und glatze ist bei schönen frauen extrem erotisch und künstlerisch, finde ich. ich war als teenager regelrecht verliebt in sie - bezweifle aber,d aß sie auch in mich verliebt war. ;-)
2) marianisch stört einen schönstätter natürlich nicht, nicht einmal "pseudomarianisch" - werden wir schönstätter nciht auch oft als "pseudomarianisch" gesehen in der säkularisierten welt? ;-)
3) novembriges nothing kann ich jetzt nicht genau einordnen, aber es ist eine geile wortkreation - werde ich auch mal verwenden :-))

dennoch werde ich vorläufig nicht eine konversion in die palmarische kirche erwägen. einfach zu viel aufwand. ;-) - SCHERZ, bin ein katholik und bleibe ein katholik.

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