Freimaurerei

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Pelikan hat geschrieben:Wer sich schwerer Sünde bewußt ist und deshalb nicht zur Kommunion geht, ist noch lange nicht exkommuniziert.
Eben das deutete ich mit meiner Aussage auf der Vorseite an:
cantus planus hat geschrieben:Da stellt sich die Frage, wie gläubige Katholiken das bewusste Ignorieren dieses Verbots mit ihrem Gewissen vereinbaren. Ein Zustand, der meiner Meinung nach gewissermaßen eine "freiwillige Selbstexkommunikation" beinhaltet.
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Carl Caiser
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Beitrag von Carl Caiser »

Pelikan hat geschrieben: Wer sich schwerer Sünde bewußt ist und deshalb nicht zur Kommunion geht, oder auch wem sie gemäß can. 915 verwehrt wird, ist noch lange nicht exkommuniziert. Die Kirchenstrafe der Exkommunikation beinhaltet zwar auch den Ausschluß von der Kommunion, geht aber weit darüber hinaus. Kann man also nicht gleichsetzen, auch nicht mit Gänsefüßchen.
... aber selbstverständlich ist es so, wie ich bereits sagte:

Ex-Kommunion - Ex-Kommunikation

ist und bleibt und besagt das, was es ist!

Ihre kirchenjuristische Spitzfindigkeit möchte lediglich ein wärmendes Deckmäntelchen reichen - dazu sage ich Ihnen, daß dieses Mäntelchen zum Wärmen ungeeignet ist.

Im Stand der schweren Sünde zu sterben, bedeutet für jeden Katholiken automatisch die ewige Verdammnis!

Mithin bedeutet die bestätigende Aussage der Glaubenskongregation von 1983 nichts anderes für die noch Lebenden Exkommunikanten: Sie bleiben in der Trennung von der Gemeinschaft der Gläubigen mithin von der Gemeinschaft des Schöpfers!
Zuletzt geändert von Carl Caiser am Montag 10. Dezember 2007, 13:04, insgesamt 3-mal geändert.
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Linus
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Beitrag von Linus »

Timotheus hat geschrieben:Nun denn, wenn ich überlege wieviele Katholiken in Deutschland Sex vor der Ehe haben, verhüten, ihre Sonntagspflicht einmal im Jahr zu Weihnachten erfüllen, nie beichten gehen, kaum moralische Grundsätze haben, dann bin ich ja noch gut dran mit meinen "Sünden" bez. der Freimaurerei. .
Jetzt wirst du pharisäerhaft: "Herr, danke, daß ich nicht so bin wie die Tauf-scheinkatholiken, du siehst mich sonntags in der Kirch' und Mittwochs im Logentempel." :roll:

Timmy, wir sind alle Sünder, darum gehts nicht, Gott rechnet nicht herum. Aber wenn ´wer öffentlich sündigt, den soll man bitte auch zurechtweisen. Du darfst mich gern drauf meine Sünde hinweisen, wenn du mich aus dem Moulin Rouge gehen sähest. Das erwart ich sogar.
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Linus
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Beitrag von Linus »

Carl Caiser hat geschrieben: Im Stand der schweren Sünde zu sterben, bedeutet für jeden Katholiken automatisch die ewige Verdammnis!
Nicht nur für die.... :roll: :(
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Carl Caiser
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Beitrag von Carl Caiser »

Timotheus hat geschrieben:
...
Wenn ein Bruder sich dazu entschließt die Loge zu verlassen,

...
Daß man von Ihnen das Lesen eines Threads und die Beantwortung von Fragen nicht erwarten kann, ist mir jetzt klar -

Vade retro + !
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Carl Caiser
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Beitrag von Carl Caiser »

Linus hat geschrieben:
Carl Caiser hat geschrieben: Im Stand der schweren Sünde zu sterben, bedeutet für jeden Katholiken automatisch die ewige Verdammnis!
Nicht nur für die.... :roll: :(
Stimmt, denn auch die kirchenfernen und Unwissenden sind gehalten, den für sie noch unbekannten Gott zu suchen, ...
VAT II., Lumen Gentium Kapitel 16

Der Heilswille umfaßt aber auch die,
welche den Schöpfer anerkennen, ... Wer ... das Evangelium Christi und
seine Kirche ohne Schuld nicht kennt, Gott aber aus ehrlichem
Herzen sucht, seinen im Anruf des Gewissens erkannten Willen unter
dem Einfluß der Gnade in der Tat zu erfüllen trachtet, kann das
ewige Heil erlangen.
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Timotheus
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Beitrag von Timotheus »

Ihr dürft ja auch bitte gerne diese Haltung haben. Natürlich rechnet Gott nicht herum, aber nach meiner Überzeugung betrachtet und bewertet er, wie wir unser Leben führen und nicht danach, was Joseph Ratzinger 1983 für Sünde hält - Ratzinger ist nicht Gott, auch jetzt nicht. Auch ich halte mich für einen Sünder, bin mir meiner Verfehlungen im Klaren. Allerdings bin ich nicht der Meinung, dass ich Sünder bin, weil ich Freimaurer bin. Ich tue als Freimaurer nichts, aber auch gar nichts, was dem christlichen Glauben widerpsräche. Bei uns gibt es keine Erlösung und keine Sakramente, kein Heilsversprechen. Ich tue ja nicht absichtlich etwas Furchtbares, gehe morden oder Banken ausrauben. Mich überzeugen die Argumente der Kirche gegenüber der Freimaurerei in keiner Weise. Das dürfte auch der einzige Dissenz sein.

Und an den Fragen von Carl Craiser hinsichtlich Politik, Wirtrschaft in der Loge u.s.w. siehst du doch wieder sehr genau, mit welch absurden Unterstellungen und Verschwörungstheorien man sich als Freimaurer konfrontiert sieht. Und wenn man dann erklärt, dass diese Dinge lediglich in die Gedankenwelt eines Jan van Helsing passen, dann heißt es plötzlich: "Ja ja, das Geheimwissen hat man erst in den Hochgraden". Prima und wenn ich Hochgrad arbeite heißt es: "Nur wenige Auserwählte haben dieses Wissen". Super Argumentation. Nur wird man keinen Auserwählten auf dieser Erde finden, der dieses vermeintliche Wissen hat. Ich habe doch in diesem Forum die schauerlichsten Märchen bez. der Freimaurerei lesen müssen. Ich wundere mich lediglich, wie man sich an Vorurteilen so festbeißen kann und sich krampfhaft weigert, eine zweite Meinung zu akzeptieren.

Timotheus
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Beitrag von Timotheus »

Carl Craiser,

haben Sie was mit den Augen oder muss ich Ihnen den Artiklel noch mal schreiben?

Sie baten mich auf angebliche FM-Methoden einzugehen, das habe ich getan. Was möchten Sie denn noch wissen oder was habe ich nicht beantwortet? Soll ich Ihnen vielleicht noch mit anderen Worten erklären, dass jeder Bruder austreten kann und ihm danach ganz bestimmt nichts passiert? Oder möchten Sie vielleicht gerne hören, dass bei uns niemand raus kommt und wer es versucht, den bringen wir um die Ecke?

Carl Caiser
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Beitrag von Carl Caiser »

Timotheus hat geschrieben:Ihr dürft ja auch bitte gerne diese Haltung haben. Natürlich rechnet Gott nicht herum, aber nach meiner Überzeugung betrachtet und bewertet er, wie wir unser Leben führen und nicht danach, was Joseph Ratzinger 1983 für Sünde hält - Ratzinger ist nicht Gott, auch jetzt nicht.
...
Wir "dürfen eine Haltung haben"... wie gnädig!

Ganz klar:
Ihr Gott ist nicht unser Gott, denn unser Gott spricht durch die Heilige katholische und apostolische Kirche!
Zuletzt geändert von Carl Caiser am Montag 10. Dezember 2007, 13:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Timotheus
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Beitrag von Timotheus »

Aha, wer ist denn mein Gott, Herr Alleswisser?

Carl Caiser
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Beitrag von Carl Caiser »

Ihr bisheriges Glaubensbekenntnis deutet darauf hin, daß Sie sich selbst ihr eigener Gott sind und Ihnen, Oh "ein Gott", glaube ich kein Wort!
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Timotheus
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Beitrag von Timotheus »

Für wen oder was halten Sie sich eigentlich, dass Sie die Frechheit besitzen, über mein Gottesbild zu urteilen und mir solche Unverschämtheiten zu unterstellen, ich sei mein eigener Gott?

Carl Caiser
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Beitrag von Carl Caiser »

Urteil über ein Gottesbild ? Kann ich leider nicht feststellen, etwas so frevelbehaftetes getan zu haben...
oh "ein Gott"! Im Übrigen ist es völlig unerheblich für wen ich mich selbst halte.
Ausserdem möchte ich höflich darauf hinweisen, daß ich noch immer auf die Beantwortung meiner Fragen harre, insbesondere die Fragen hinsichtlich Ihrer "Katholikenanalyse" ist mir ein echtes Bedürfnis zu verinnerlichen.
Zuletzt geändert von Carl Caiser am Montag 10. Dezember 2007, 13:49, insgesamt 2-mal geändert.
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Carl Caiser
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Beitrag von Carl Caiser »

8)
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Timotheus
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Beitrag von Timotheus »

Ich sehe, eine Diskussion ist mit Ihnen weder notwendig noch möglich. Ihre Fragen zum Thema habe ich Ihnen ja beantwortet und auf persönliche Scharmützel Ihrer Art lege ich keinen Wert. Sie können mit Ihrer Arroganz gerne anderen Usern hier auf die Nüsse gehen, aber bitte verschonen Sie mich mit Ihren Weisheiten.

Carl Caiser
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Beitrag von Carl Caiser »

Timotheus hat geschrieben:Ich sehe, eine Diskussion ist mit Ihnen weder notwendig noch möglich. Ihre Fragen habe ich Ihnen ja beantwortet und auf persönliche Scharmützel Ihrer Art lege ich keinen Wert. Sie können mit Ihrer Arroganz gerne anderen Usern hier auf die Nüsse gehen, aber bitte verschonen Sie mich mit Ihren Weisheiten.
Oh ein Gott, ich gewähre ihm alleruntertänigst die Verschonung und entlasse ihn hiermit mit Freuden, nicht ohne ihm zu bedeuten, daß auch er des fürbittenden Gebetes der Gläubigen (nicht nur der eigenen) versichert sein darf, auch oder gerade weil er gelogen hat, indem er sagte, er habe alle meine Fragen beantwortet...
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Linus
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Beitrag von Linus »

Timotheus hat geschrieben:und sich krampfhaft weigert, eine zweite Meinung zu akzeptieren.
Die haben wir. Beide Kirchlich eine von der DBK und eine davon unabhängige aus dem Vatikan. Beide sind zum Schluß gekommen, daß schon die untersten drei Grade, Lehrling, Geselle uned Meister mit dem Glauben der Kirche unvereinbar sind. Das muß reichen.
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Selbst wenn diese ganzen Verschwörungstheorien Unsinn sind:
Die Freimaurerei ist für uns Katholiken überflüssig wie ein Kropf. Wir brauchen keine deistische Vorstellung von einem "aufgeklärten" Glauben. Alles was zum Heil notwendig ist, lehrt uns die Kirche.

Timotheus
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Beitrag von Timotheus »

@ Anneke

Niemand hat behauptet dass Freimaurerei heilsnotwendig ist. Aber nicht jeder Katholik findet sie überflüssig. Die Freimaurerei ist eine Wertegemeinschaft und die von Freimaurern vertretenen Werte stehen nicht im Dissenz zur Botschaft Christi.

Natürlich sind die ganzen Verschwörungs-Theorien Blödsinn. Sie werden von einigen Autoren aber sehr gerne bearbeitet, weil die Leute so etwas gerne lesen und Menschen wie Dan Brown oder Jan Udo Holey, alias Jan van Helsing, sehr gutes Geld damit verdienen. Die Geschäftemacherei findet also eher auf der Seite der Kritiker statt.

Man sollte nicht selten im Leben beide Seiten betrachten und sich nicht nur einseitig informieren beim eigenen Meinungsbildungs-Prozess. Dass ich hier schon als Satanist bezeichnet wurde, hat mich dann doch eher amüsiert als geärgert.

Timotheus
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Beitrag von Timotheus »

Unter anderem hier, bei den Vereinigten Großlogen von Deutschland, kann man Vorurteile abbauen und im Forum alles fragen, was man wissen möchte: http://www.freimaurer.org/

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Linus
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Beitrag von Linus »

Timotheus hat geschrieben:@ Anneke

Niemand hat behauptet dass Freimaurerei heilsnotwendig ist. Aber nicht jeder Katholik findet sie überflüssig. Die Freimaurerei ist eine Wertegemeinschaft und die von Freimaurern vertretenen Werte stehen nicht im Dissenz zur Botschaft Christi.
Warum hat die katholische Kirche mehrmals,teils von unabhängig eingesetzten Kommissionen einstimmig ein abschlägiges Urteil gebildet.?

Wenn die Freimaurerei wenigstens flüssig wär - ich würd sie wegsaufen, allein sie ist ein roher Stein. Da hilft nur noch versenken.
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Carl Caiser
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Beitrag von Carl Caiser »

Timotheus hat geschrieben:
...
Die Freimaurerei ist eine Wertegemeinschaft und die von Freimaurern vertretenen Werte stehen nicht im Dissenz zur Botschaft Christi.
...
Der Vertreter der Freimaurerei mit Namen Timotheus ist ein Lügner.
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Timotheus
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Beitrag von Timotheus »

@ Linus

Ich vermute, dass man seinerzeit seitens der Kirche gar kein
Interesse hatte, wirklich objektiv an die Sache heran zu gehen. Ich kenne ja die Bewertung der DBK, die offiziellen Begründungen - teile diese Argumente allerdings nicht. Es gibt ja Logen, die sehr gute Kontakte und Gespräche in ihren Bistümern haben, dort ist das Klima hervorragend. Niemand will die Kirche beeinflussen, oder gar "ausschalten", das ist totaler Unfug. Möglicherweise gibt es aber bei einigen Kirchenvertretern die Befürchtung, die Freimaurerei könne oder wolle eine Art Konkurrenz zur Kirche sein. Es ist auch interessant, dass Du immer nur die ablehnende Haltung und das Dokument Ratzingers verinnerlichst und ganz offensichtlich alles ausblendest, was Du selbst lesen könntest. Die Öffentlichkeitsarbeit hat bei den Logen dank der elektronischen Medien zugenommen. Wir betreiben keine Mitgliederwerbung, aber wir haben dank des Internets die große Möglichkeit transparenter als ohne Internet aufzutreten, so dass jeder Mensch die Möglichkeit hat, sich über die Freimaurerei selbst zu informieren, Vorurteile abzubauen und sich ein eigenes Bild zu machen und eben nicht nur die vorgekaute Meinung einer Kommission zu konsumieren. Jeder kann Kontakt mit einer Loge aufnehmen, zum Gästeabend hingehen und sich die Männer ansehen, die angeblich keiner kennt und die sich im ach so Verborgenen aufhalten. In Internetforen kann diskutiert werden und und und. Du kannst ja einfach mal unter www.freimaurer.org blättern, lesen und mir dann gerne mitteilen, was Du an der freimaurerei unchristlich findest. Wären wir tatsächlich so unchristlich, hätte die EKD wohl auch ihre Probleme mit uns - hat sie aber nicht.

Timotheus
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Beitrag von Timotheus »

Es ist im Übrigen auch immer wieder interessant, wie intensiv vom "Haß der Freimaurer gegen die Kirche" in gewissen Kreisen gesprochen und geschrieben wird. Eine Ablehnung oder gar ein Haß findet wenn überhaupt nur anders herum und völlig einseitig statt. Ich kenne deutschlandweit wirklich sehr viele Brüder unterschiedlicher Großlogen und Konfessionen darunter befindet sich niemand, der die katholische Kirche hasst. Im Gegenteil, bei uns findet man sehr viele, tiefgläubige Brüder, die sich in ihrer Kirche wohl fühlen und für die Freimaurerei eben kein Kirchenersatz ist. Bei uns wird niemand erlöst oder zum ewigen Heil hin geführt. Sakramente gibt es bei uns auch nicht, lediglich eine Initiation. Der Freimaurerbund ist diesseitig ausgerichtet und alle Brüder sind sich der höchsten Instanz Gottes bewusst. Sicherlich passt nicht jeder einzelne Bruder zur katholischen Kirche, aber diese Feststellung dürfte man wohl in nahezu jeder Organisation und ihrer Mitglieder machen.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Mein lieber Timmy, ich war des öfteren schon in der Rauhensteingasse 3 unds im FM Museum Rosenau. Ebenso wie in der dazugehörigen Buchhandlung "Zum rauhen Stein - Buchhandlung für esoterisches Wissen" (dort bekommt man auch die ganzen Utensilien, vom Schurz angefangen) Ich kenne den Laden, ebenso wie einige Maurerbrüder - das Urteil der Kirche kann nur bestätigt werden. Tiefgläubige fand ich, da hast du recht. Bloß glaubten die an alles nur nicht an einen - den durch Jesus Christus fleischgewordenen und selbstoffenbarenden Gott.

Im übrigen: was Zitierst du die EKD ? Die ist weder Kirche noch evangelisch noch irgendeine Instanz für moralische Fragen

Ach nochwas: wofür braucht ein "diesseitiger Bund" eine jenseitige - transzendente Gottesvorstellung? (Das ist etwa ein Widerspruch zur Kirche - die ist nämlich jenseitig. )

Chesterton meint hierzu :"Der christliche Optimismus gründet in der Tatsache, daß wir nicht in dies Welt hineinpassen.
[…] Die moderne Philosophie hatte mir immer wieder versichert, ich befände mich am rechten Ort; und selbst wenn ich mich gefügt hatte, war ich doch nicht das Gefühl der Niedergeschlagenheit losgeworden,. Jetzt aber hatte ich gehört, daß ich mich am falschen Ort befand, und meine Seele jauchzte mit entzücken, wie die Lerche im Frühling. "
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Timotheus
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Beitrag von Timotheus »

Lieber Linus,

toll, dass du da hin gegngen bist um dir ein Bild zu machen, das respektiere ich und das meine ich sehr ernst. Da habe ich mich in dir getäuscht und bin sehr positiv überrascht.

Nun musst du bitte folgendes zur Kenntnis nehmen: In unserem Bund gibt es natürlich viele Brüder, die mit der katholischen Kirche nichts oder nicht viel anzufangen wissen. Die werden aber nicht so, weil sie dies bei uns so gelehrt bekommen. Jeder Bruder hat die Freiheit seines Glaubens, ob der nun sehr katholisch, protestantisch oder davon abweichend ist. Auch Juden und Muslime können Freimaurer werden, nur eben nicht in jeder Obedienz. Zu einer Religionsgemeinschaft unterscheidet uns ja eben, dass wir nicht missionieren und keinem Bruder einen Glauben aufzwingen. Aber unabhängig vom persönlichen Glauben verpflichten wir uns selbst zu einem Leben nach gewissen Werten und Tugenden und das ist das, was uns miteinander verbindet. In der Bruderschaft selbst steht nicht der Glaubensunterschied im Vordergrund sondern das, was uns als Brüder verbindet.

In Österreich ist es zum Beispiel so, dass ein bekennender Freimaurer massive Schwierigkeiten in seinem Berufsleben bekommen kann, nicht wenige fallen genau deshalb durch ihr Vorstellungsgespräch oder bekommen zumindest in ihrem sozialen Umfeld Probleme. Das kann es doch nicht sein!? Ich habe da Geschichten gehört von Wiener Brüdern, die uns in Berlin besuchten.... Genasu das ist auch der Grund, warum vor allem in Österreich sich die Brüder sehr verdeckt halten. Nicht, weil sie die Weltherrschaft planen, sondern weil sie Vorurteilen ausgesetzt sind, die von gewissen Personenkreisen gezielt gefördert werden, so dass sie im Alltag Probleme haben. Ich finde es schlimm, wenn man sich im 21. Jahrhundert nicht trauen darf, ein entsprechendes Schild am Gerbäude zu montieren und sich nicht zu seiner Mitgliedschaft bekennen kann, aus Angst vor gesellschaftlicher oder beruflicher Ächtung. Mit solchen Umständen hatten die Brüder in nazi-Deutschland und in der DDR zu kämpfen, aber doch bitte nicht in einem demokratischen Land. Es wird gezielt so getan. als ginge von den Brüdern etwas Gefährliches aus, als sei der gesellschaftliche und politische Friede in Gefahr.

Es mag ja sein, dass einige Brüder dort in Wien eine ablehnende Haltung zur Lehre der kath. Kirche haben, aber diese Haltung haben sie als Menschen. Die persönliche Glaubensüberzeugung eines Bruders steht niemals (!) stellvertretend für den Glauben aller Brüder. Wenn ein katholischer Priester einem Protestanten die Kommunion austeilt oder sich sonst wie verhält, wie es z.B.- dir nicht passt, dann repräsentiert er ja nicht die katholische Kirche als Solche - sondern seine eigene Überzeugung.

Übrigens hat die Großloge von Österreich erst seit geraumer Zeit einen Internet-Auftritt, aus den o.g. Gründen. Das ist doch eher bedenklich, oder nicht? Wenn eine ablehnende Haltung vorhanden ist, dann hat das immer unterschiedliche Grüne auf beiden Seiten. Und gerade in Österreich fühlt man sich durch die Kirche gegängelt und angeprangert. Dass sich dann auch irgendwann eine Ablehnung zur Kirche etabliert, verwundert ja nicht. Wenn mir jemand immer und immer wieder mitteilt, wie böse und schlecht ich bin, dass ich eine Gefahr darstelle und er mich nicht leiden kann, dann kann ich auch irgendwann ihn nicht mehr leiden. So ist der Mensch nun mal.

Ach nochwas: wofür braucht ein "diesseitiger Bund" eine jenseitige - transzendente Gottesvorstellung?

Ein Mensch, der überzeugter Atheist ist, der an keine - wie auch immer - übergeordnete, schöpferische Macht glaubt, kann kein Freimaurer werden. Wir Freimaurer sind uns unserer Gotteskindschaft immer bewusst und haben daher auch eine große Verantwortung hier auf Erden, im Umgang mit den Menschen und in unserem eigenen Verhalten. Daher sehen wir uns verpflichtet ein vorbildliches Leben zu führen und an unserem "rauhen Stein" zu arbeiten. Das Zusammenleben auf Erden kann nur dann gut funktionieren, wenn man sich seiner Verfehlungen stets bewusst ist, seine Ecken und Kanten erkennt und sie abschleift. Es reicht eben nicht, mit dem Finger nur auf den anderen zu zeigen, ich muss mich selbst ändern. Und wenn dies jeder täte, lebten wir hier ganz anders zusammen. Ein Katholik tut dies ja auch, in dem er einen Beichtspiegel hat und das Bußsakrament empfängt. Sinn und Zweck des Beichtens ist es ja nicht, alle zwei Wochen die Ehe zu brechen und nichts daran zu änderen - nach dem Motto: Mir wird ja eh vergeben. In der Freimaurerei haben wir keine Sakramente, keine Vergebung, keine Beichte und auch keine Erlösung. Aber es gibt eben Menschen/ Brüder, die nicht katholisch sind und nicht zur Beichte gehen wollen. Sie sind der Meinung, sie können ihre Fehler/ Sünden auch so erkennen und abstellen. Und für das zwischenmenschliche Zusammenleben spielt es natürlich keine Rolle, ob ein Katholik beichten war, oder ob ein Nicht-Katholik anderweitig sich seiner Fehler bewusst ist und sie unterlässt. Genau deshalb sind wir diesseitig. Um sein Seelenheil muss man sich anderswo bemühen, das gibt es bei uns nicht. Die Freimaurerei hindert mich als Katholik selbstverständlich nicht daran, trotzdem beichten zu gehen. Das ist aber meine ganz private Sache und nicht Aufgabe der Loge.

Grüße

Timotheus

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Linus
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Beitrag von Linus »

In Österreich ist es zum Beispiel so, dass ein bekennender Freimaurer massive Schwierigkeiten in seinem Berufsleben bekommen kann, nicht wenige fallen genau deshalb durch ihr Vorstellungsgespräch oder bekommen zumindest in ihrem sozialen Umfeld Probleme.
Öhm, das kommt drauf an, wo man sich bewirbt. Im Bankensektor wird einem die Mitgliedschaft in der Bruderkette ab einer gewissen Position mehr als nur nahegelegt - meinem Schwager gings so. (Er lehnte ab, den Job hat jetzt wer anderer[womit nicht gesagt ist, das das ursächlich mit der Ablehnung zusammenhängt, aber in Indiz ist es allemal.)

Was anderes: was gibt dir die Bruderkette, was dir die Kirche nicht gibt? Du hast bisher nur aufgezählt was die Bruderkette - zurecht - nicht leistet: Sündenvergebung, Sakramente,....
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Mit Verlaub

Beitrag von sofaklecks »

Mit Verlaub:

Die Kongregation hat eine klare Aussage getroffen, sie aber nicht substantiiert begründet, wenn ich das richtig sehe. Die Prinzipien der Freimauererei (welche?) seien mit dem katholischen Glauben unvereinbar (warum?), ist dort als Begründung genannt.

Ich für meinen Teil halte das als Begründung für ein Verhalten, das eine schwere Sünde darstellt, nicht für überzeugend.

Aber gut, man kann jemanden, der eine solche Begründung wünscht, ntürlich darauf verweisen, dass es sich eine andere Kirche suchen mag, wenn ihm diese klare Aussage unter Berufung auf die eigene Autorität nicht als ausreichend erscheint, sein Gewissen zu bilden.

Ich bin nicht betroffen. Betroffen ist der, der sich dieser Organisation anschliesst oder anschliessen will. Er muss jeden Sonntag neu in der Messe das Glaubensbekenntnis beten, das Jesus Christus als menschgewordenen Gott bekennt, nicht als eine Energie oder ein Wirkprinzip oder den Weltatem, um Isolde zu zitieren. Gerade jetzt an Weihnachten von besonderer Aktualität.

Nur, etwas stimmt mich bei der Gesamtbetrachtung doch sehr nachdenklich: Wäre der Kreuzgang ein Schiff und erlitte Schiffbruch, so würde ich auf die berühmte einsame Insel lieber mit Pierre oder Thimoteus als mit manch anderem aus der Gruppe derjenigen verschlagen, deren absolute Treue zur Kirche ausser Zweifel steht.

Wobei ich mir bewusst bin, dass es sich mit mir auf einer einsamen Insel nur schwer leben liesse.

sofaklecks
Zuletzt geändert von sofaklecks am Dienstag 11. Dezember 2007, 11:57, insgesamt 1-mal geändert.

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Linus
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Re: Mit Verlaub

Beitrag von Linus »

sofaklecks hat geschrieben:Nur, etwas stimmt mich bei der Gesamtbetrachtung doch sehr nachdenklich: Wäre der Kreuzgang ein Schiff und erlitte Schiffbruch, so würde ich auf die berühmte einsame Insel lieber mit Pierre oder Thimoteus als mit manch anderem aus der Gruppe derjenigen verschlagen, deren absolute Treu zur Kirche ausser Zweifel steht.
Oooch Sofa, jetzt enttäuscht mich aber. Ich würd gern mit dir bei einem guten Glas Rotwein und einer Zigarre mit dir auf der einsamen Insel über Gott und die Welt phüllosophieren :ja: :cry:
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Re: Mit Verlaub

Beitrag von Allons »

sofaklecks hat geschrieben:Nur, etwas stimmt mich bei der Gesamtbetrachtung doch sehr nachdenklich: Wäre der Kreuzgang ein Schiff und erlitte Schiffbruch, so würde ich auf die berühmte einsame Insel lieber mit Pierre oder Thimoteus als mit manch anderem aus der Gruppe derjenigen verschlagen, deren absolute Treu zur Kirche ausser Zweifel steht.

Wobei ich mir bewusst bin, dass es sich mit mir auf einer einsamen Insel nur schwer leben liesse. sofaklecks
Nur wenn Du Wein mithast. Ansonsten ACK.

Gruß, Allons!

Timotheus
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Beitrag von Timotheus »

Das ist schwierig in Worte zu fassen, das kann man nur erleben. Und dieses subjektive Erlebnis ist auch das einzige, echte Geheimnis der Freimaurerei. Die Freimaurerei hat klomplexe, hoch interessante Inhalte und die eigene Aufnahme vergisst man für den Rest seines Lebens nicht. Wenn ich jetzt hier versuchen würde, meine Empfindungen in schriftliche Worte zu fassen, könnte das natürlicherweise zu Missverständnissen führen, Internet-Diskussionen führen so oder so schon zu Missverständnissen.

Deinem Schwager wurde eine Mitgleidschaft nahe gelegt? Sehr seltsam. Rotary oder Lions wird einem eher mal nahegelegt, da steht ja auch "lediglich" das Caritative und auch das Netzwerken im Focus. Aber in einem persönlichen Gespräch merkt man schon sehr schnell, ob jemand ernsthaft von sich aus interessiert ist, oder ob es einem "nahe gelegt" wurde. Ich weiß, dass man in gewissen Positionen Golfkurse bezahlt bekommt, oder dass man bei Rotary/ Lions empfohlen wird, aber bei uns wird jedem Interessierten sehr sehr deutlich gemacht, dass er bei uns keine materiellen Vorteile zu erwarten hat. Nun kann ich aber natürlich nicht für den damals potentiellen Arbeitgeber deines Schwagers sprechen. Sollte dies zutreffen, würde es mich allerdings etwas wundern.

Übrigens hat vor Jahren mal ein Bruder meiner Loge gedeckt, ist also ausgetreten, um als Mönch ins Kloster zu gehen. Auch so etwas gibt es.

Allons
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Beitrag von Allons »

Linus hat geschrieben: (dort bekommt man auch die ganzen Utensilien, vom Schurz angefangen)
Ah, da kaufst Du die Schurze zum Ziehen? Oder verwechsel ich da was?

Gruß, Allons!

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