Sodom und Co.

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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Clemens hat geschrieben:Gestern stand in unserer Tageszeitung es wäre jetzt "erwiesen", dass Homosexuelle Menschen die Gehirnstruktur ihres Gegengeschlechts hätten! Habt Ihr davon etwas mitgekriegt?
Ne, ich habe meines Wissens keine weiblichen Hirnstrukturen mitgekriegt. Und ihr?
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

Raphael

Beitrag von Raphael »

Clemens hat geschrieben:Gestern stand in unserer Tageszeitung es wäre jetzt "erwiesen", dass Homosexuelle Menschen die Gehirnstruktur ihres Gegengeschlechts hätten! Habt Ihr davon etwas mitgekriegt?
Das ist typisches Gender-Mainstreaming-Geschwätz .......

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Lutheraner hat geschrieben:weiblichen Hirnstrukturen
:ikb_laughing: :ikb_laughing: :ikb_laughing:
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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Raphael hat geschrieben:
Clemens hat geschrieben:Gestern stand in unserer Tageszeitung es wäre jetzt "erwiesen", dass Homosexuelle Menschen die Gehirnstruktur ihres Gegengeschlechts hätten! Habt Ihr davon etwas mitgekriegt?
Das ist typisches Gender-Mainstreaming-Geschwätz .......
Eigentlich nicht, denn das behauptet ja, daß es überhaupt keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt, außer dem was unten (nicht) dranhängt.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Lutheraner hat geschrieben:
Clemens hat geschrieben:Gestern stand in unserer Tageszeitung es wäre jetzt "erwiesen", dass Homosexuelle Menschen die Gehirnstruktur ihres Gegengeschlechts hätten! Habt Ihr davon etwas mitgekriegt?
Ne, ich habe meines Wissens keine weiblichen Hirnstrukturen mitgekriegt. Und ihr?
Ich hoffe, daß ich weibliche Hirnstrukturen habe — wäre ja angemessen. Aber ich bin ja auch nicht vom anderen Ufer. Du etwa?
???

Raphael

Beitrag von Raphael »

Leguan hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Clemens hat geschrieben:Gestern stand in unserer Tageszeitung es wäre jetzt "erwiesen", dass Homosexuelle Menschen die Gehirnstruktur ihres Gegengeschlechts hätten! Habt Ihr davon etwas mitgekriegt?
Das ist typisches Gender-Mainstreaming-Geschwätz .......
Eigentlich nicht, denn das behauptet ja, daß es überhaupt keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen gibt, außer dem was unten (nicht) dranhängt.
:hmm:
Das lese ich etwas anders.

Gesagt wird doch, daß es zwei Körpertypen gibt und zwei "Hirnstrukturtypen". Daraus bastelt sich der Gender-Mainstreamer jetzt vier "Phänotypen":
1. Männer mit männlichen Hirnstrukturen
2. Männer mit weiblichen Hirnstrukturen
3. Frauen mit männlichen Hirnstrukturen
4. Frauen mit weiblichen Hirnstrukturen

Lfd. 1 . und 4. sind heterosexuell, während 2. schwul und 3. lesbisch wird. So weit, so schlecht!

Nichtsdestoweniger erschließt sich mir der Unterschied zwischen den "Hirnstrukturen" nicht, der aber lt. Gender-Mainstreaming vorhanden ist.
Wahrscheinlich reicht meine Hirnstruktur für ein etwaiges Verständnis nicht aus. :D

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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Clemens hat geschrieben:Gestern stand in unserer Tageszeitung es wäre jetzt "erwiesen", dass Homosexuelle Menschen die Gehirnstruktur ihres Gegengeschlechts hätten! Habt Ihr davon etwas mitgekriegt?
Das war eine ziemlich abenteurliche Zusammenfassung einer Studie, die im Übrigen durch winzige und auf unbekannte Weise zustandegekommene Stichproben und teilweise seltsame Statistik aufgefallen ist. Es werden zwar einige Unterschiede gefunden (der signifikanteste, nämlich daß die Lesben in der Studie ein deutlich kleineres Großirn haben als die normalen Frauen, bleibt lustigerweise unkommentiert), gerade diese genaue "Spiegelverkehrtheit" ist aber eine eher kreative Interpretation. Es schimmert hier wohl eine gewisse Voreingenommenheit der Autoren durch, die vermutlich gerne eine lustige und bunte Gegenwelt der Homosexuellen herbeiwünschen.
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Clemens
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Beitrag von Clemens »

Ich bin nun immer wieder in dieser Frage unter Rechfertigungsdruck. Deshalb würde es mich schon interessieren:

weißt Du, Peregrin, genaueres über die falschen Voraussetzungen, bzw. Folgerungen aus dieser Studie?

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Administrativer Hinweis: Die Beiträge ab hier entstammen ursprünglich
einem andern Strang, der aus einer Diskussion über den Anglikanismus
herausgelöst worden war und einige Tage – bis zum 11. Juli – selbständig
bestanden hatte. Ab 12.07.2008 sind seine Beiträge – abzüglich einiges
Gerümpels – hier eingefügt.



Sebastian hat geschrieben: @Stephen: Ich meine die Segnungen Homosexueller Paare zu einer Lebensgemeinschaft. Selbst wenn man keine Strafen seitens seiner "Kirche" zu befürchten braucht (als "Gesegnete", wie als Priester), frage ich mich einfach (und ich meine es nicht ironisch, oder lächerlich) wo die Furcht vor Gott geblieben ist? Man weis doch, dass Homosexualitiät eine Krankheit ist. Wenn man sich den Leidenschaften ergibt, übergibt man sich dem Teufel.
Sebastian,

Du gibst Dir die Antwort teilweise selbst. Du gehst von Prämissen aus, die nicht von allen Anglikanern geteilt werden. Es gibt zu der Frage, ob Homosexualität eine Krankheit sei und ob gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften als solche grundsätzlich verdammenswert sind, unterschiedliche Haltungen in der anglikanischen Kirche.

Die Priester, die Segnungshandlungen im Kontext gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften vornehmen, handeln nicht gegen ihr Gewissen, da sie in ihrem Gewissen der Überzeugung sind, richtig zu handeln und damit Gottes Willen gerecht zu werden.
Zuletzt geändert von Stephen Dedalus am Montag 7. Juli 2008, 11:24, insgesamt 1-mal geändert.

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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Sebastian hat geschrieben:
@ Lutheraner: Nee, das meine ich. Wo Du aber gerade über's Waffensegnen sprichst, darüber hatten wir u.a. vor ca. 1 Jahr eine ganz erhellende Diskussion -> Klick
Danke für den Link, aber so richtig erhellt hat mich das nicht. Aber ich will nicht vom Thema ablenken (wobei ich so etwas schon gerne als Vergleich heranziehe, wenn man sich über nicht existente oder dem Willen Gottes widersprechenden Segen beklagt).
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ieromonach
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Die Klausnerei

Beitrag von ieromonach »

Lieber Stephan D.,
ob Homosexualität, Krankheit ist oder genetische Ursachen hat ,vielleicht auch soziologisch bedingt ist ist unwichtig. Wichtg ist allein was die Heilige Schrift und heilige Überlieferung sagt. Der Priester muß zur Kenntnis nehmen: Nach dem Sündenfall ist NICHTS mehr in Ordnung. Die ganze Schöpfung ist "krank". Durch Christus sind wir aber in der Taufe geheilt, doch die Folgen bleiben. Die Folgen sind eben die ungeordneten Sünden wie z. B. Lüge, Diebstahl, Mord, Homesex. usw. Die Kirche muß durch ihre Amtsträger auf dieses hinweisen. Er, der Amtsträger darf nicht sein Gewissen als Maßstab nehmen sondern einzig das was Christus und Seine Kirche lehrt. Deshalb darf der Priester (Pastor) weder die Lüge noch Homos. uws. "Segnen". Wohl aber muß der Priester jeden Gläubigen helfen sein Leben evangeliumsgemäß zu ordnen.

Der Weg zum Heil ist ein Kampf und der Weg ist eng und schmal.

+P.Theodor

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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Sebastian hat geschrieben: @Stephen: Ich meine die Segnungen Homosexueller Paare zu einer Lebensgemeinschaft. Selbst wenn man keine Strafen seitens seiner "Kirche" zu befürchten braucht (als "Gesegnete", wie als Priester), frage ich mich einfach (und ich meine es nicht ironisch, oder lächerlich) wo die Furcht vor Gott geblieben ist? Man weis doch, dass Homosexualitiät eine Krankheit ist. Wenn man sich den Leidenschaften ergibt, übergibt man sich dem Teufel.
Sebastian,

Du gibst Dir die Antwort teilweise selbst. Du gehst von Prämissen aus, die nicht von allen Anglikanern geteilt werden. Es gibt zu der Frage, ob Homosexualität eine Krankheit sei und ob gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften als solche grundsätzlich verdammenswert sind, unterschiedliche Haltungen in der anglikanischen Kirche.

Die Priester, die Segnungshandlungen im Kontext gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften vornehmen, handeln nicht gegen ihr Gewissen, da sie in ihrem Gewissen der Überzeugung sind, richtig zu handeln und damit Gottes Willen gerecht zu werden.
Tut mir leid, aber darüber gibt es keine zwei Meinungen. Diejenigen, die in Euren Reihen abstreiten, HS sei keine Leidenschaft, lügen, denn auch sie kennen die Heilige Schrift und die Schriften der Kirchenväter dazu:

„Schläft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau schläft, dann haben sie eine Greueltat begangen“ (Lev 20.13)
und Röm 1.26-27 nicht zu vergessen. Man könnte nun noch dem Hl. Johannes Chrysostomos, Basilius dem Großen etc. das Wort geben, aber das würde zu weit führen.

Wenn Du nun behauptest, in Deiner anglikanischen Gemeinschaft gäbe es unterschiedliche Haltungen zu dem Thema, dann kann man das so (als Haltungen im Sinne einer Meinungsvielfalt) nicht stehen lassen. Während die einen richtigerweise versuchen, der Überliefung (bzw, das, was davon übrig blieb) getreu zu bleiben, leugnen die anderen ganz klar den Willen Gottes.

Lutheraner am Rande: Waffensegnungen gab es bereits zur Schlacht auf dem Amselfeld, sowie zur Verteidigung Konstantinopels usw. . Der von Nietenolaf zitierte Psalm gibt schon Aufschluß finde ich.
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)

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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Ich meinte "Gewissen", bezogen auf das Wissen darum, dass HS von der Heiligen Schrift, wie den Vätern als Sünde verurteilt wird.
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Ich persönlich habe eine gewisse Abneigung gegen eine "Gott mit uns" Auffassung beim Krieg — trotz meines polnischen Hintergrunds. Aber wenn ein Volk nun in Not ist und Hilfe braucht…
Was die HS angeht…eigentlich genügt schon, was zu Beginn der Menschheit gesagt und von Jesus wiederholt wurde: Ein Mann und eine Frau. Wenn nun ein Priester eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft segnet, führt er eine der Trauung ähnliche Handlung aus, und das ist schon zuviel.
Ich kann mit meiner Freundin zusammenleben, genauso wie ich mit meinem Bruder oder meiner Mutter zusammenleben kann, aber wir können uns Gott nicht als ein eheänliches Paar vorstellen.
Denn in der christlichen Theologie gibt es nichts ehe-ähnliches. Entweder man lebt in der Ehe oder nicht.
Oder?
???

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

@Theodoros und Sebastian,

ich möchte dieses Thema hier ehrlich gesagt nicht diskutieren.

Daß es in der Anglikanischen Kirche dazu unterschiedliche Haltungen gibt, ist ein Fakt, den Ihr nicht abstreiten könnt. Daß Ihr nur die eine Haltung akzeptiert, ist klar. Das ändert aber nichts daran, daß es anglikanische Christen gibt, die das anders sehen. Das ist ja einer der Gründe für die gegenwärtigen Probleme.

Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

Gruß
SD
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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Sebastian hat geschrieben: Lutheraner am Rande: Waffensegnungen gab es bereits zur Schlacht auf dem Amselfeld, sowie zur Verteidigung Konstantinopels usw. . Der von Nietenolaf zitierte Psalm gibt schon Aufschluß finde ich.
Bei den von Dir genannten Beispiele handelt es sich aber um andere Situationen: Es ging darum, einfallende islamische Eroberer abzuwehren (wobei man auch hier darüber diskuteren kann, ob der Christ so etwas nicht demütig als Gericht Gottes über sich ergehen lassen muß und ob man Gegenstände überhaupt segnen kann, aber damit kämen wir ganz vom Thema ab).
Zuletzt geändert von Lutheraner am Donnerstag 3. Juli 2008, 15:29, insgesamt 1-mal geändert.
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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Lutheraner hat geschrieben:
Sebastian hat geschrieben: Lutheraner am Rande: Waffensegnungen gab es bereits zur Schlacht auf dem Amselfeld, sowie zur Verteidigung Konstantinopels usw. . Der von Nietenolaf zitierte Psalm gibt schon Aufschluß finde ich.
Bei den von Dir genannten Beispiele handelt es sich aber um andere Situationen: Es ging darum, einfallende islamische Eroberer abzuwehren (wobei man auch hier darüber diskuteren kann, ob der Christ so etwas nicht demütig als Gericht Gottes über sich ergehen lassen muß, aber damit kämen wir ganz vom Thema ab).
Eben, deswegen lassen wir es lieber ;-)
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

anneke6 hat geschrieben:Ich persönlich habe eine gewisse Abneigung gegen eine "Gott mit uns" Auffassung beim Krieg — trotz meines polnischen Hintergrunds. Aber wenn ein Volk nun in Not ist und Hilfe braucht…
Was die HS angeht…eigentlich genügt schon, was zu Beginn der Menschheit gesagt und von Jesus wiederholt wurde: Ein Mann und eine Frau. Wenn nun ein Priester eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft segnet, führt er eine der Trauung ähnliche Handlung aus, und das ist schon zuviel.
Ich kann mit meiner Freundin zusammenleben, genauso wie ich mit meinem Bruder oder meiner Mutter zusammenleben kann, aber wir können uns Gott nicht als ein eheänliches Paar vorstellen.
Denn in der christlichen Theologie gibt es nichts ehe-ähnliches. Entweder man lebt in der Ehe oder nicht.
Oder?
Ich bin einer Meinung mit Dir, daß eine Ehe nur zwischen Mann und Frau möglich ist. Daher ist eine gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaft anders zu behandeln. Ob man sie überhaupt nicht segnen sollte (die Kirche segnet alles mögliche, daher ist die Segnung einer Partnerschaft noch längst keine Ehe!), kann man diskutieren.
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Lutheraner
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Beitrag von Lutheraner »

Stephen Dedalus hat geschrieben:die Kirche segnet alles mögliche, daher ist die Segnung einer Partnerschaft noch längst keine Ehe!
Zumindest ihr Anglikaner habt diese Ausrede ;)
In der Evangelischen Kirchen werden eigentlich keine Gegenstände gesegnet, sondern in Übereinstimmung mit der Schrift nur Menschen und ihre Beziehungen zueinander. Da kann man die Segnung einer homosexuellen Gemeinschaft nicht unter "ferner liefen" neben der kirchlichen Segnung des Autos, des Meerschweinchens und des Fußballtrikots verbuchen.
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Lutheraner hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:die Kirche segnet alles mögliche, daher ist die Segnung einer Partnerschaft noch längst keine Ehe!
Zumindest ihr Anglikaner habt diese Ausrede ;)
Das ist keine Ausrede, sondern ein Faktum. Die Kirche segnet auch klösterliche Lebensgemeinschaften, zum Beispiel.
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Linus
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Beitrag von Linus »

Stephen Dedalus hat geschrieben:die Kirche segnet alles mögliche, daher ist die Segnung einer Partnerschaft noch längst keine Ehe!
Die Segnung einer Partnerschaft kann mM nur dann vorgenommen werden, wenn es sich um ein sich auf die Ehe vorbereitendes Brautpaar handelt. und aus. (andere (v.a in ihrer Art her) Partnerschaften sind abzulehnen, als jene die auf die Ehe hinsteuern.) Klarerweise sollte bei so einer Brautpaarsegnung darauf hingewiesen werden bzw klar sein, daß es sich dabei um eine Segnung auf dem Weg zur Ehe handelt, und aus dem Segensakt keine ehelichen Rechte noch Pflichten erwachsen.
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Linus hat geschrieben:…noch Pflichten erwachsen.
Das wäre ja auch noch schöner… 8)
In PL ist es seit einiger Zeit üblich, solche "kirchlichen Verlobungsfeiern" abzuhalten, wobei in den Anweisungen immer steht, daß darauf zu achten ist (typische Formulierung!), daß keine Verwechslung mit einer Eheschließung besteht. Naja, wer die Grundschule absolviert hat, wird wohl den Unterschied zwischen verlobt und verheiratet kennen.
Pflicht sind solche Gottesdienste jedenfalls nicht, und ich weiß nicht, ob ich so etwas bräuchte.
???

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Sebastian
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Re: Die Klausnerei

Beitrag von Sebastian »

Evlogite, John,
John Grantham hat geschrieben:Bitte nicht reflexartig auf das folgende reagieren. Ich möchte hier ernsthafte Gedankengänge provozieren und nicht alles gleich abstempeln lassen.
:D Hat da einer Angst vor dem "orthodoxen Beißreflex" :P

Viele Deiner Ansichten hierzu finde ich o.k. Verstehe mich nicht falsch, es geht mir nicht darum, die Liebe zwischen Menschen zu verurteilen. Der Begriff der "Liebe" ist nicht nur verzerrt, nein, wir müssen uns fragen: Ist es eine Liebe, die in erster Linie darauf zielt selbst geliebt zu werden? Diese, wenn man so will, "egoistische" Liebe mag keine Sünde an sich sein, aber ist es dasselbe, wie der Herr meinte, als Er uns gebot einander zu lieben? Eine selbstlose Liebe ist es, meinen Bruder mehr zu achten als mich, seine Fehler zu verdecken, ihn zu erbauen, zu trösten, seine Schwächen in Langmut mit zu tragen (und oftmals zu ertragen :D ) und sie ihm immer wieder zu vergeben. Daraus erwächst eine tiefe, gegenseitige Zuneigung, eine Liebe, die man heute vielen Menschen nicht mehr begreiflich machen kann. Aber ist es, selbst wenn man intime Dinge, wie das Gebet, gemein hat, dasselbe wie die EHE? Ist es der Ehe ähnlich? In beiden Fällen würde ich sagen nein. Im Alten Testament lesen wir, dass Gott dem Mann die Frau zum Ehebund gab und Apostel Paulus führt dazu aus:
Apostel Paulus an die Epheser (Kapitel 5) hat geschrieben:"Deswegen wird der Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und sich an eine Frau binden, und die zwei werden ein Fleisch sein". Dieses Geheimnis (Mysterium) ist groß; ich deute es auf Christus und die Kirche.[...]
John Grantham hat geschrieben:Vielleicht verspielt die Kirche auch eine Möglichkeit, diese Art von Beziehung in eine andere Richtung zu biegen. Keusche gleichgeschlechtliche Partnerschaften also.
Hier stellt sich meiner Meinung die Frage, inwiefern die Kirche eigentlich "biegen" kann. Zur Errettung sind zwei Dinge von Nöten: Der freie Wille (sich Gott hinzuwenden und an den Mysterien teilzuhaben) und die Gnade. Ersteres ist eine Angelegenheit eines jeden einzelnen Menschen. Desweiteren möchte ich fragen, ob uns mit dem Begriff der Partnerschaften überhaupt geholfen ist?
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Lutheraner
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Re: Die Klausnerei

Beitrag von Lutheraner »

Sebastian hat geschrieben:Viele Deiner Ansichten hierzu finde ich o.k. Verstehe mich nicht falsch, es geht mir nicht darum, die Liebe zwischen Menschen zu verurteilen. Der Begriff der "Liebe" ist nicht nur verzerrt, nein, wir müssen uns fragen: Ist es eine Liebe, die in erster Linie darauf zielt selbst geliebt zu werden? Diese, wenn man so will, "egoistische" Liebe mag keine Sünde an sich sein, aber ist es dasselbe, wie der Herr meinte, als Er uns gebot einander zu lieben? Eine selbstlose Liebe ist es, meinen Bruder mehr zu achten als mich, seine Fehler zu verdecken, ihn zu erbauen, zu trösten, seine Schwächen in Langmut mit zu tragen (und oftmals zu ertragen :D ) und sie ihm immer wieder zu vergeben. Daraus erwächst eine tiefe, gegenseitige Zuneigung, eine Liebe, die man heute vielen Menschen nicht mehr begreiflich machen kann. Aber ist es, selbst wenn man intime Dinge, wie das Gebet, gemein hat, dasselbe wie die EHE? Ist es der Ehe ähnlich? In beiden Fällen würde ich sagen nein. Im Alten Testament lesen wir, dass Gott dem Mann die Frau zum Ehebund gab und Apostel Paulus führt dazu aus:
Apostel Paulus an die Epheser (Kapitel 5) hat geschrieben:"Deswegen wird der Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und sich an eine Frau binden, und die zwei werden ein Fleisch sein". Dieses Geheimnis (Mysterium) ist groß; ich deute es auf Christus und die Kirche.[...]
Gab es dann bis vor 50 Jahren nach Deinem Verständnis überhaupt Ehen im christlichen Sinne?
Damals hat man doch oft aus familientaktischen Gründen geheiratet ("Liebe vergeht, Hektar besteht") oder weil sie schon einen dicken Bauch hatte (nachdem man seinen Trieben freien Lauf gelassen hat). Mit Liebe hatte beides nichts zu tun. Die Liebesheirat ist doch eine Erfindung der Neuzeit.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ich würde eher sagen: Dieser romantische Liebesbegriff ist eine Erfindung der Neuzeit. Er ist überdies unmittelbar ursächlich für die heutige Krise der Ehe. Mit eigentlicher Liebe hat er wenig zu tun.
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Beitrag von anneke6 »

anneke6 hat geschrieben:Ich glaube schon, daß der Begriff "Partnerschaft" anwendbar ist sein kann. Ich hatte mal eine Nachbarin, mit der war ich sehr eng befreundet. Ich habe auch ein paar Mal bei ihr übernachtet…allerdings wie Ernie und Bert, in zwei getrennten Betten. Wir haben dann so lange über verschiedene Sachen geredet, bis wir eigneschlafen sind.
Ich denke, unsere Partnerschaft wurde gut durch das Gingkoblatt symbolisiert.

Bild
Symmetrie —optisch natürlich, nicht geometrisch. ;D — (weil gleichgeschlechtlich und gleiche Interessen), und verbunden, aber nur am unteren Ende.
Eine Ehe, zwischen Mann und Frau sehe ich eher so wie diesen Anhänger:

Bild
assymetrisch, doch entlang der Gegensätze miteinander verbunden. Kann zusammengeschweißt werden, so daß es nicht mehr auseinanderbricht.
???

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Beitrag von Lutheraner »

John Grantham hat geschrieben:Ganz ehrlich, ich kenne eine Menge Homosexuelle und bin mit einigen gut befreundet. Ich tue mich deshalb mit der ganzen Thematik sehr schwer, zumal sie zu den aktuellen Zerwürfnissen bei uns führt (interessanterweise zu einem viel größeren Ausmaß als z.B. die Frauenordination).
Das sind auch unterschiedliche Dimensionen. Viele konservative Christen sind der Auffassung, dass praktizierte HS in der Bibel klar als Sünde bezeichnet wird. In einer Kirche, die die Sünde segnet, wirkt der Antichrist.
Den Kritikern der Fo geht es eher um die Gültigkeit von Sakramenten und gehorsam gegenüber dem Wort Gottes.
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Marcus
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Beitrag von Marcus »

Lutheraner hat geschrieben:
John Grantham hat geschrieben:Ganz ehrlich, ich kenne eine Menge Homosexuelle und bin mit einigen gut befreundet. Ich tue mich deshalb mit der ganzen Thematik sehr schwer, zumal sie zu den aktuellen Zerwürfnissen bei uns führt (interessanterweise zu einem viel größeren Ausmaß als z.B. die Frauenordination).
Das sind auch unterschiedliche Dimensionen. Viele konservative Christen sind der Auffassung, dass praktizierte HS in der Bibel klar als Sünde bezeichnet wird. In einer Kirche, die die Sünde segnet, wirkt der Antichrist.
Den Kritikern der Fo geht es eher um die Gültigkeit von Sakramenten und gehorsam gegenüber dem Wort Gottes.
So ist es.

John Grantham
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Re: Die Klausnerei

Beitrag von John Grantham »

Sebastian hat geschrieben:
Evlogite, John,
John Grantham hat geschrieben:Bitte nicht reflexartig auf das folgende reagieren. Ich möchte hier ernsthafte Gedankengänge provozieren und nicht alles gleich abstempeln lassen.
:D Hat da einer Angst vor dem "orthodoxen Beißreflex" :P
Nicht nur vor dem orthodoxen. ;)

(Wollte nur eine Überreaktion vermeiden, damit die Diskussion nicht gleich ausufert.)

Muß allerdings gleich zum Gottesdienst, melde mich zu den anderen Punkten nachher. Danke aber für die offenen Antworten.

Cheers,

John
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Sebastian
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Re: Die Klausnerei

Beitrag von Sebastian »

John Grantham hat geschrieben:Muß allerdings gleich zum Gottesdienst, melde mich zu den anderen Punkten nachher. Danke aber für die offenen Antworten.
ähh, wie lange dauern bitte schön eure Gottesdienste ?
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Beitrag von cantus planus »

Diesen Sonntag in Köln: Kirchen-Bashing der Homos. Pervers!

Ich bin froh, im Erzbistum eines Kardinals zu leben, der die Sache noch beim Namen nennt und für den derartige Segnungen nicht in Frage kommen.

(Zu meinen Auffassungen bezüglichen der psychologischen Komponente der Homosexualität äußere ich mich gar nicht erst, sonst gibts hier nur wieder Geschrei und Prügelei.)
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

cantus planus hat geschrieben:Diesen Sonntag in Köln: Kirchen-Bashing der Homos. Pervers!
Geht eher in die blasphemische Richtung.
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)

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