Georgien

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Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

"... Unschuldig ist der Westen keineswegs daran, dass die Lösung von Nationalitätenkonflikten in den vergangenen Jahren immer wieder durch die Teilung der betroffenen Staaten gesucht wurde.

Gerade nach der Anerkennung der Unabhängigkeit der serbischen Provinz Kosovo stellt sich die Frage, wo die Grenze bei dem Prinzip der Selbstbestimmung der Völker verläuft: Was ist eine "gute", was eine "schlechte" Unabhängigkeit? Seit der Anerkennung Sloweniens im Jahr 1992 durch die EU-Staaten mehren sich die Anzeichen, dass es nicht nur Russland, sondern auch westlichen Staaten weniger um Prinzipien ging als vielmehr um die Frage, ob es sich bei dem betroffenen Staat um einen Verbündeten handelt oder nicht. Anerkannt wird am Ende, wer sich mit ausländischer Militärhilfe behaupten kann. ..."

| Quelle: Handelsblatt 28.08.08 - 05:13 |

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Handelsblatt hat geschrieben:"... Seit der Anerkennung Sloweniens im Jahr 1992 durch die EU-Staaten mehren sich die Anzeichen, dass es nicht nur Russland, sondern auch westlichen Staaten weniger um Prinzipien ging als vielmehr um die Frage, ob es sich bei dem betroffenen Staat um einen Verbündeten handelt oder nicht. ..."

| Quelle: Handelsblatt 28.08.08 - 05:13 |
...Nietenolaf empfahl hier irgendwo die Analyse nach "Einflußsphären"...das sollte man sich merkeln.

Interessant auch dies:
"...Russland sei wieder ein mächtiger Staat geworden. Damit sei die Periode der Weltpolitik, 'in der die Vereinigten Staaten sich erlauben konnten, was sich sonst niemand erlaubt, zu Ende'...."
| Quelle |

...und dies:
"Man stelle sich bitte vor, die Russen würden ein Raketenabwehrsystem in Mexiko stationieren, gegen wen auch immer. Selbstverständlich würden die Vereinigten Staaten das nicht dulden."
| ...aus dem N-TV Interview m. Erhard Eppler |

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Um noch einmal zu zeigen, wie die bestellte Propaganda läuft:
In der FAZ schreibt heute ein gewisser Tobias Rüther unter dem Titel
»An einem Dienstag im August 2008«:
Tobias Rüther hat geschrieben:Aber dann erinnert man sich daran, wie Wladimir Putin in Hemds-
ärmeln auf der Tribüne des Olympiastadions in Peking saß und
seiner Mannschaft bei der Eröffnungsfeier zujubelte, während seine
Truppen in Georgien Bomben abwarfen. Er war schwer verschwitzt.
Er war eiskalt. Ungerührt und absolut gesprächsbereit. Noch lähmt
das Gefühl …
Daß zu diesem Zeitpunkt nicht etwa Russen Georgien bombardierten,
sondern die Georgier, angeleitet von amerikanischen und israelischen
Ausbildern, das ossetische Zchinwal in Schutt und Asche legten – dar-
auf kommt es der Darmflora der Medieneigner nicht an.
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Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

(...ist das nicht Feuilleton? Da kann doch der Tobi sogar die Geschichten seiner Großmutter zum Besten geben... Es lässt m.E. doch ein bisschen hoffen, daß Stimmen, wie z.B. Eppler einen Kanal erhalten...)

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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

Paul Heliosch hat geschrieben:(...ist das nicht Feuilleton? Da kann doch der Tobi sogar die Geschichten seiner Großmutter zum Besten geben...)
Könnte er, ja. Die Frage wäre nur, ob die FAZ das dann auch drucken würde ... :ikb_idea: :hmm:
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Spott mach einsam:

China verweigert Russland die Gefolgschaft

Das ist auch naiv. Erkennt nämlich China Südossetien und Abchasien an, würde der Tibetkonflikt sich gewiss nicht im Sinne Chinas entwickeln.

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Kurt hat geschrieben:Spott mach einsam:

China verweigert Russland die Gefolgschaft

Das ist auch naiv. Erkennt nämlich China Südossetien und Abchasien an, würde der Tibetkonflikt sich gewiss nicht im Sinne Chinas entwickeln.
...da war ich doch einigermassen überrascht über die 55% Stimmen für Russland in der Umfrage auf der obigen welt.de Seite. Die Frage lautet:
Auf welcher Seite sollte Europa in der Kaukasus-Krise stehen?

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ar26
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Beitrag von ar26 »

Warum sollte China Russland stärken wollen? Sibirische Rohstoffe lassen sich durch Millionen chinesischer Hände besser verkaufen und konsumieren als durch ein paar russische :roll:. Russland muss eben auch verstehen wo seine wirklichen Probleme liegen und sich nicht in Denkstrukturen des kalten Krieges verheddern.

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Eigentlich sollten wir froh darüber sein, daß hier eine große Nation zu sich selber findet, will heißen ihre Identität. Die Sowjet-Union war ja nicht wirklich russisch sondern -mit Verlaub- eine ideologische Käseglocke. Ministerpräsident Putin ist das Verdienst zuzuschreiben nach nahezu Jahrzehnten des Chaos in ein gefährliches "Vakuum" "Substanz" gebracht zu haben... Jetzt ist man andernorts darüber pikiert... Georgien ist m.E. nur ein Scharmützel zur Demonstration, daß mit Russland wieder gerechnet werden muß, mehr nicht ... und auch nicht weniger.

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Paul Heliosch hat geschrieben:
Kurt hat geschrieben:Spott mach einsam:

China verweigert Russland die Gefolgschaft

Das ist auch naiv. Erkennt nämlich China Südossetien und Abchasien an, würde der Tibetkonflikt sich gewiss nicht im Sinne Chinas entwickeln.
...da war ich doch einigermassen überrascht über die 55% Stimmen für Russland in der Umfrage auf der obigen welt.de Seite. Die Frage lautet:
Auf welcher Seite sollte Europa in der Kaukasus-Krise stehen?
Mich wundert das nicht; langsam wachen die Leute auf. Sie erkennen nach und nach die Verlogenheit der gleichgeschalteten Einheitspresse.

Man mißtraut schließlich auch den Lügen über niedrige Inflationsraten, aufgebauschten Berichten über die innere Lage, den Märchen über den Terrorismus, der nur virtuell existiert, aber zum Vorwand genommen wird die Grund- und Menschenrechte zu demontieren. Und an den Endsieg am Hindukusch glaubt noch nicht einmal die Nomenklatura. :mrgreen:

Die Auftragshetze gegen die Russen wird sich abnutzen und totlaufen; An der Propaganda gegen werden sich höchstens ein paar blutarme Altlantiker und überangepaßte Ossis emotionalisieren :motz: (der pralle Hosenanzug, weiland FDJ-Sekretärin, ist ein sehr anschauliches Beispiel für die Überkompensation von Ossis, die zum Überwessi mutiert sind). Die Flachpfütze gehört auch in die Kategorie :mrgreen:
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

hmprf... ...na, na, Ewald, ...wir wissen zwar, daß das für Berufszyniker schwer ist,
aber ich BITTE dich herzinniglichst:
Mässige Dich... (...jedenfalls solange wir noch keinen | "Simplicissimus" | gegründet haben! :) )

( ...aber verschämt kichern erlaube ich mir doch zu wollen, ...aber nur unterm Tisch... und ausdrücklich nur über die Ausdrücke...! )

EinChrist
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Beitrag von EinChrist »

Paul Heliosch hat geschrieben:hmprf... ...na, na, Ewald, ...wir wissen zwar, daß das für Berufszyniker schwer ist,
aber ich BITTE dich herzinniglichst:
Mässige Dich... (...jedenfalls solange wir noch keinen | "Simplicissimus" | gegründet haben! :) )

( ...aber verschämt kichern erlaube ich mir doch zu wollen, ...aber nur unterm Tisch... und ausdrücklich nur über die Ausdrücke...! )
Gut, dann nehme man das "schmückende Beiwerk" weg, und siehe da, es ist eine Feststellung, die ja der Wirklichkeit entspricht! Einfach Tacheles.

Dieses heuchlerische PolCor Gesülze dient nur starken Interessengruppen.

Die PolCor hat eine ganz reale Macht, Menschen ins Abseits zu stellen.

Diese subjektive, mediengestützte Macht der Politcal Correctness ist nur deshalb möglich, weil es keine Suche nach der Wahrheit gibt.

Die Wahrheit geht oft unter, aber sie ertrinkt nicht.

Es grüßt,
EinChrist
Ave Maria
Totus tuus

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

:ja: Die Wahrheit geht niemals unter! | Joh 14,6 |

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Paul Heliosch hat geschrieben:Eigentlich sollten wir froh darüber sein, daß hier eine große Nation zu sich selber findet, will heißen ihre Identität.
Den Prozess der Findung unserer großen Nation haben wir ja zum Glück schon lange hinter uns.

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

...dieser Zaunpfahl ist deutlich...

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holzi
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Beitrag von holzi »

Sebastian hat geschrieben:
ar26 hat geschrieben:Ich dachte mir zunächst, das Wort lebendig zu unterstreichen, hab es dann aber gelassen, weil ich meinte es sei schon klar, was ich damit sagen will. Offenkundig war es ein Denkfehler von mir.
Wie sehen denn "lebendige" Beispiele aus, dass ich sie hier ins Internet stellen könnte ... ?
So zum Beispiel: http://de.wikipedia.org/wiki/Italo-griechische_Kirchen und http://de.wikipedia.org/wiki/Griko

maliems
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Beitrag von maliems »

Paul Heliosch hat geschrieben:Die Sowjet-Union war ja nicht wirklich russisch
nö, aber ich finde schon, dass die zaren im kaukasus fakten geschaffen haben die heute völkerrechlich anzuerkennen sind.

anders als stalin mit seinen Depeoratationen, die waren offensichtlich ein verbrechen.

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ar26
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Beitrag von ar26 »

Ich weise nochmal darauf hin: Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Es war nicht von lebendigen Beispielen, sondern von Beispielen lebendiger Kultur (außer im Promillebereich) die Rede. Die kann man auch im leblosen Internet belegen.

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

ar26 hat geschrieben:Es gibt nach wie vor noch ein paar Deutsche in Königsberg und Umgebung.
Vielleicht stecken noch welche in den Wäldern jenseits der alten Reichsstraße, die noch gar nicht erfahren haben, daß "Hitler kaputt"! Aber ich denke, selbst "ein paar" wirst Du schwer auftreiben können, zumal Du über die nachzuweisende Kultur selbst einschränkst:
ar26 hat geschrieben:... (außer im Promillebereich) ...
Und die Heimatvertriebenen, ja mei, deren Schunkelparties waren vielleicht bis Anfang der 90er aktuell, als es noch das Feindbild vom bösen Ostblock gab. Aber jetzt haben die einfach keine Bedeutung mehr. Wo gibt's denn noch Sudetendeutsche? Und wo "Königsberger"? (Ich meine nicht das Fleischprodukt.) Deren Nachfahren sind Schwaben, Hessen und Bayern, oder bloß irgendwelche Fuzzies, die das selbst alles kaum interessiert. Sicher ist das auch eine Frage biologischer Problemlösung. Demnach dürftest Du in spätestens 5-10 Jahren Deinen Anspruch auf Königsberg sowieso fallenlassen.

(Aber jetzt bitte nicht irgendwelche Internetseiten von Vertriebenenvereinen bringen, sonst beweise ich Dir auf gleichem Wege, daß die Erde hohl ist. Wir sind uns sicher einig, daß Internetseiten keine Kultur nachweisen.)

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Kurt hat geschrieben:Spott mach einsam:

China verweigert Russland die Gefolgschaft
Auch in diesem Fall kann man sagen: Ansichtssache. Die "Welt" hat von Anfang an diese Postion gehabt. Kommt aber eben drauf an, was man liest:

Moskau erhält Rückendeckung - Zentralasiatisches Bündnis SCO stellt sich geschlossen hinter Reaktion des Kreml

Ich denke zwar, daß die Einschätzung der jW zu diesem Thema durchaus ein wenig idealisiert ist, aber immerhin gibt es auch solche Stimmen.
Ansonsten gibt es im gleichen Periodikum eine für mein Empfinden schlüssige und detaillierte Analyse des Kaukasuskonflikts:


Kleiner Staat ganz groß - Georgiens Überfall auf Südossetien: Globale Folgen einer bestellten Kriegsprovokation

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Kurt hat geschrieben:Spott mach einsam:

China verweigert Russland die Gefolgschaft

Das ist auch naiv. Erkennt nämlich China Südossetien und Abchasien an, würde der Tibetkonflikt sich gewiss nicht im Sinne Chinas entwickeln.


Ist wohl eine Sache der „Interpretation“. Was die »Welt« da schreibt, findest du wortgleich auch z. B. im »Spiegel«, ja überhaupt in fast allen deutschen Presseorganen. Sogar im Radio habe ich’s heute gehört. Wörtlich. Kurz gesagt, das ist die vorgegebene offizielle Sprachregelung.

Wenn du dich abseits des Apparats informierst, was dort in Tadschikistan tatsächlich beschlossen und erklärt wurde, dann stellst du fest, daß die Teilnehmer die georgische Aggression verurteilt und das russische Vorgehen unterstützt haben und nun zu Frieden und Ausgleich aufrufen.

Daß man dort seitens der übrigen Teilnehmer neben Rußland nicht Südossetien und Abchasien anerkennen würde, daß war doch vorher klar. Das konnte niemand erwarten und hat niemand erwartet. Rußland selbst hatte ja bis zum georgischen Angriff überhaupt kein Interesse an einer solchen Anerkennung (und hat es eigentlich auch jetzt nicht, man hatte bloß keine andere sinnvolle Wahl mehr).

Was also das Gipfeltreffen in Duschanbe tatsächlich getan hat, das ist: sich der Konfrontationspolitik der US-Amerikaner und ihrer Darmflora komplett zu entziehen, statt dessen Rußland den Rücken zu stärken und auf friedliche Verhandlungen zu setzen.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Nietenolaf hat geschrieben:
Kurt hat geschrieben:Spott mach einsam:

China verweigert Russland die Gefolgschaft
Auch in diesem Fall kann man sagen: Ansichtssache. Die "Welt" hat von Anfang an diese Postion gehabt. Kommt aber eben drauf an, was man liest:

Moskau erhält Rückendeckung - Zentralasiatisches Bündnis SCO stellt sich geschlossen hinter Reaktion des Kreml
[/color]

Oha! Ja, das trifft sich mit meiner Lagebeurteilung.
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Yeti
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Beitrag von Yeti »

Nietenolaf hat geschrieben:
ar26 hat geschrieben:Es gibt nach wie vor noch ein paar Deutsche in Königsberg und Umgebung.
Vielleicht stecken noch welche in den Wäldern jenseits der alten Reichsstraße, die noch gar nicht erfahren haben, daß "Hitler kaputt"! Aber ich denke, selbst "ein paar" wirst Du schwer auftreiben können, zumal Du über die nachzuweisende Kultur selbst einschränkst:
ar26 hat geschrieben:... (außer im Promillebereich) ...
Und die Heimatvertriebenen, ja mei, deren Schunkelparties waren vielleicht bis Anfang der 90er aktuell, als es noch das Feindbild vom bösen Ostblock gab. Aber jetzt haben die einfach keine Bedeutung mehr. Wo gibt's denn noch Sudetendeutsche? Und wo "Königsberger"? (Ich meine nicht das Fleischprodukt.) Deren Nachfahren sind Schwaben, Hessen und Bayern, oder bloß irgendwelche Fuzzies, die das selbst alles kaum interessiert. Sicher ist das auch eine Frage biologischer Problemlösung. Demnach dürftest Du in spätestens 5-10 Jahren Deinen Anspruch auf Königsberg sowieso fallenlassen.

(Aber jetzt bitte nicht irgendwelche Internetseiten von Vertriebenenvereinen bringen, sonst beweise ich Dir auf gleichem Wege, daß die Erde hohl ist. Wir sind uns sicher einig, daß Internetseiten keine Kultur nachweisen.)
Im Sommer war ich in Russland weil meine Freundin daher kommt und fahr im Oktober wieder hin. Ich habe gesehen, wie es dort aussieht und muß sagen, daß man an keiner einzigen kleinen Spur erkennen kann, daß dieses Volk den Zweiten Weltkrieg mitgewonnen hat. Im Gegenteil. Armut, Alkoholismus, Depression, Phlegma und Zustände marodester Art überall, tagelang keine Wasser- und Stromzufuhr, Arbeitgeber die die Löhne nicht zahlen, wuchernde Korruption etc. etc. . Es ist das mit an Bodenschätzen reichste Land der Welt und was machen sie daraus? Versteh mich nicht falsch, ich bin fasziniert von der russischen Kultur und lerne selbst gerade Russisch. Aber mir schien es, daß nicht nur "Hitler kaputt", sondern auch Rußland. Meine russische Freundin erschrak, als ich ihr erzählte, daß mein Großvater als Offizier der Wehrmacht mit seiner Einheit bis ganz in die Nähe ihrer Heimatstadt kam (eine ihrer Großtanten starb in einem deutschen KZ), dennoch tat das unserer Beziehung keinen Abbruch; wir wollen heiraten und in Deutschland leben. Ich war übrigens auch in Königsberg und kenne (natürlich von Fotos) das alte deutsche Königsberg. Damals war es schöner. Ein Drittel der Schülerschaft meiner Schule besteht aus Russlanddeutschen bzw. Russen, die eingewandert sich und mittlerweile deutsche Staatsbürger sind. Man muss sich auch mal überlegen, warum sie diesen schwierigen Schritt der Auswanderung auf sich nahmen. So toll scheint's halt dort nicht gewesen zu sein. Siebzieg Jahre Sozialismus haben ihre Spuren hinterlassen, das Übrige tut die Mentalität dazu, die zwar einerseits eine Herzlichkeit kennzeichnet, die ich von Deutschland nicht kenne, andererseits aber Zustände begünstigt, die man sonst nur von Afrika kennt.

Beim Thema Georgien bin ich recht unsicher, wie ich die Sache sehen soll. Einerseits haben die Russen denselben Fehler gemacht wie die Amerikaner, indem sie sich kein UN-Mandat besorgt haben (die UN-Reform wäre ein zweites Fass, das ich nicht aufmachen möchte). Andererseits habe ich erfahren, daß Israel und Amerikaner in Georgien Militärbasen errichtet haben. Der Panslawismus, mit dem Russland oft aussenpolitisch argumentiert, wirkt aber recht antiquiert, zumal die meisten slawischen Staaten heute gar nichts mehr von ihrem selbsternannten Fürsprecher wissen wollen und sich in ihrer Ahnungslosigkeit den Amerikanern an die Brust werfen, allen voran die Polen und die Tschechen (letzere sind so slawisch wie meine Schreibtischlampe, da sind über die Jahrhunderte deutsche, slawische, jüdische und andere Volksstämme vermischt worden - wer's nicht glaubt, soll mal das Wiener Telefonbuch lesen). Ich bin einerseits erfreut, daß Rußland aussenpolitisch wieder mehr Gewicht bekommt, schon damit ein Gegengewicht zu den USA existiert, denn es wird wohl noch eine Weile dauern, bevor die [Sarkasmus-Modus an] chinesische Rote Armee in Hollywood einfällt, um uns von den verblödenden Produktionen zu befreien [Sarkasmus-Modus aus]. Wenn Medjedew alias Putin allerdings tatsächlich nach der Krim greifen sollte, wird wohl der Ofen aus sein.

Jetzt zu den Heimatvertriebenen. Es gibt noch Sudetendeutsche, wenn natürlich auch immer weniger, die tatsächlich noch dort geboren wurden. Meine Eltern und Großeltern wurden von dort vertrieben und wie meine Eltern schloss ich mich mit meinen Brüdern einem Sudetendeutschen Chor und Orchester an, welches sich zur Aufgabe gemacht hat, sudetendeutsche Kultur (Lieder, Chorlieder, Tänze und Orchestermusik) zu bewahren und zu pflegen. Ich selbst zähle mich zu den Nachfahren Sudetendeutscher und bin stolz auf meine Herkunft, das hat auch nichts mit Revisionismus zu tun oder ähnlichen sozialistischen Schubladenvokabeln. Ich würde nie und nimmer fordern, wieder den Grundbesitz meiner Großeltern in der heutigen Tschechischen Republik zurückerstattet zu bekommen und kennen keinen, der so etwas fordert. Aber eine offizielle Entschuldigung der tschechischen Regierung wäre überfällig, neben der Rücknahme der Benesch-Dekrete. Dazu hätte die EU die Tschechen zwingen müssen, bevor dieses Land in die EU aufgenommen wurde. Du hast allerdings recht damit, daß sogar viele Mitglieder in diesem Orchester bzw. Chor, die selbst sudetendeutsche Wurzeln haben, sich langsam von dieser Herkunft unbewusst distanzieren.
Gruß, Yeti

Inabikari
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Beitrag von Inabikari »

@Yeti:

Was hat bitte das Wiener Telefonbuch mit der Frage zu tun, wie slawisch die Tschechen sind? (Tschechisch ist doch immer noch eine slawische Sprache, oder?)

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ar26
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Beitrag von ar26 »

@ Nietenolaf

Der "Hitler kaputt" als verkappte Behauptung einer deutschen Kollektivschuld wäre eines Michel Friedman würdig.

Ansonsten wundert mich eigentlich überhaupt nicht, daß Du zynisch die "biologische Lösung" anführst.

Fakt ist jedoch, daß 1939 in der Region Königsberg ca. 800 000 Reichsbürger lebten, von denen ein Viertel jünger als 13 Jahre war und unter Zugrundelegung der normalen heutigen Lebenserwartung dürften diese 200 000 Menschen noch leben. Selbst wenn man diese Zahl wegen der Opfer von Krieg und ethnischer Säuberung halbiert, haben wir heute immer noch ca. 100 000 Deutsche, deren Heimat die Region Königsberg ist. Ein lebendiger Beweis wie ich meine. Und fünf bis zehn Jahre Zeit sind ja auch noch, wie Du sagst.

Quelle für die Zahlen - keine "Vertriebenenseite sondern biedere deutsche Verwaltung

@ inabikari

Ich glauge Yeti wollte damit sagen, daß die slawische Kultur und Sprache in der Tschechei und damit unter den Vorfahren der heutigen Staatsbevölkerung lange nicht besonders verbreitet war und erst in der Phase der Nationalisierung im 19. Jahrhundert einen Aufschwung erfahren hat.

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Jetzt rächt sich die deutsche Gutgläubigkeit:

Rußland droht mit Öllieferungsstopp

M.E. müssen wir jetzt durch diesen Konflikt, und ein Handelsembargo gegen Rußland verhängen. Dazu muß die Bevölkerung darauf vorbereitet werden, große Opfer zu bringen. Denn jedes noch so große Opfer zur Wiedererlangung der Unabhängikeit von Rußland ist kleiner als das, was uns bevorsteht, wenn wir jetzt nachgeben.

Der Anfang einer neuen Ära beginnt nun!

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Kurt hat geschrieben:Spott mach einsam:

China verweigert Russland die Gefolgschaft

Das ist auch naiv. Erkennt nämlich China Südossetien und Abchasien an, würde der Tibetkonflikt sich gewiss nicht im Sinne Chinas entwickeln.


Ist wohl eine Sache der „Interpretation“. Was die »Welt« da schreibt, findest du wortgleich auch z. B. im »Spiegel«, ja überhaupt in fast allen deutschen Presseorganen. Sogar im Radio habe ich’s heute gehört. Wörtlich. Kurz gesagt, das ist die vorgegebene offizielle Sprachregelung.
Definiere mal bitte "offiziell". Es ist doch nun hinlänglich bekannt, dass die Medien nur selten eigene Nachrichten verfassen, sondern diese von Informationsdiensten beziehen. Mit der Bezeichnung "offiziell" suggerierst Du eine staatliche Berichterstattung. Das ist jedoch nachweislich nicht der Fall! Ob die privaten Nachrichtendienste wahrheitsgetreu berichten, ist eine andere Frage, aber sie sind nicht staatlich gelenkt. Im Unterschied zu den Einschränkungen der Pressefreiheit in Rußland. Liest man nämlich dort diverse Medien, so ist die geradezu kriecherische Glorifizierung der Regierung abstoßend auffällig.
Wenn du dich abseits des Apparats informierst, was dort in Tadschikistan tatsächlich beschlossen und erklärt wurde, dann stellst du fest, daß die Teilnehmer die georgische Aggression verurteilt und das russische Vorgehen unterstützt haben und nun zu Frieden und Ausgleich aufrufen.
Stelle ich noch nicht mal in Frage. Ich habe auch keinerlei Probleme damit, daß Rußland seine aus seiner Sicht berechtigten Interessen artikuliert und durchsetzen möchte. Was die russische Regierung aber momentan betreibt, ist ein Verspielen des höchsten Gutes, welches in der internationalen Politik existiert, nämlich die Verlässlichkeit. Sie tun dies auf eine erheblich aggressivere Art, als die USA dies seit einigen Jahren betreiben. Nein, ich sage nicht, daß die westlichen Staaten in allen Punkten korrekt gehandelt haben, aber es rechtfertigt in keiner Weise die Aggression Rußlands. Wenn es dazu dient, einen Verhandlungstisch zu erzeugen, meinetwegen. Aber ich habe zur Zeit eher den Eindruck, daß die Kriegsgefahr so hoch ist wie am Vorabend des 1. Weltkriegs, und zwar ohne Not und ohne Aussicht auf einen Sieger.
Was also das Gipfeltreffen in Duschanbe tatsächlich getan hat, das ist: sich der Konfrontationspolitik der US-Amerikaner und ihrer Darmflora komplett zu entziehen, statt dessen Rußland den Rücken zu stärken und auf friedliche Verhandlungen zu setzen.[/color]
Niemand hat etwas gegen ein starkes asiatisches Bündnis, auch um eine US-amerikanische Hegemonie zu verhindern. Aber stets mit den Mitteln der Diplomatie! Dieses Zündeln mit Soldaten und Waffen muß aufhören; das ist die Sprache der Sowjetunion, und zerstört die zarte Pflanze des Vertrauens ins Rußland, welche gekeimt war. Wenn Rußland sich nicht isolieren will, muß es den Anschluß an die EU suchen! Im übrigen sind die Amis auf Grund ihrer desolaten wirtschaftliche Lage ein zahnloser Tiger. Sie haben sich selbst ins Abseits gewirtschaftet. Von den Amis geht keine Gefahr mehr aus!

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Yeti hat geschrieben:Im Sommer war ich in Rußland, weil meine Freundin daher kommt, und fahr' im Oktober wieder hin. Ich habe gesehen, wie es dort aussieht, und muß sagen, daß man an keiner einzigen kleinen Spur erkennen kann, daß dieses Volk den Zweiten Weltkrieg mitgewonnen hat. Im Gegenteil. Armut, Alkoholismus, Depression, Phlegma und Zustände marodester Art überall, tagelang keine Wasser- und Stromzufuhr, Arbeitgeber, die die Löhne nicht zahlen, wuchernde Korruption etc. etc. Es ist das mit an Bodenschätzen reichste Land der Welt, und was machen sie daraus? […] Siebzig Jahre Sozialismus haben ihre Spuren hinterlassen, das übrige tut die Mentalität dazu, die zwar einerseits eine Herzlichkeit kennzeichnet, die ich von Deutschland nicht kenne, andererseits aber Zustände begünstigt, die man sonst nur von Afrika kennt.
Die „Zustände“ haben viel damit zu tun, wo in Rußland du bist. Das ist nicht überall gleich. Aber sicher, vielerorts findest du’s so. Das hat einerseits durchaus mit fünfundsiebzig Jahren Bolschewismus zu tun. Wobei du nicht vergessen darfst, wie viel, überaus viel, in diesen bolschewistischen Jahren auch aufgebaut wurde, gerade in der Stalinzeit. Andererseits ist Rußland dann immer weiter zurückgefallen. Das Bewußtsein dafür wurde in der Zeit Breschnjews immer drückender.

Ich brauche nicht zu referieren, wie es dann zum Umschwung kam. Nach der Öffnung unter Gorbatschow das Auseinanderbrechen der Sowjetunion, die Zeit Jelzins. Und zugleich die Zeit der Schock-Therapeuten – der Gajdar, Tschubais & Co. – und der „Raubtier-Kapitalisten“ à la Gusinskij oder Beresowskij. Diese Zeit der „Reformen“ und der „Privatisierung“ bedeutete eine beispiellose wirtschaftliche und soziale Katastrophe, für Volk, Land und Staat ebenso wir für zahllose Individuen und Familien.

Erst mit dem Machtwechsel – das heißt: der Wiederherstellung einer zentralstaatlichen Herrschaft – unter Putin ab 2000 wurde der Absturz gebremst, schließlich aufgehalten, und es begann der allmähliche, sich nun beschleunigende Wiederaufstieg.

Das erreichte Niveau ist innerhalb Rußlands, wie angedeutet, sehr unterschiedlich. Vielfach hat man noch einen langen, beschwerlichen Weg vor sich, bis die gröbsten Probleme beseitigt sein werden. Die Tendenz allerdings geht überall in die richtige Richtung. Das unterscheidet Rußland von uns, wo es seit Jahren abwärts geht.

Yeti hat geschrieben:Der Panslawismus, mit dem Rußland oft außenpolitisch argumentiert …
Davon kann ich nichts erkennen.

Yeti hat geschrieben:… zumal die meisten slawischen Staaten heute gar nichts mehr von ihrem selbsternannten Fürsprecher wissen wollen und sich in ihrer Ahnungslosigkeit den Amerikanern an die Brust werfen, allen voran die Polen und die Tschechen …
Ja, Polen hat sich in der Tat für eine Zukunft als Darmflora Amerikas entschieden. Aber mögen sie doch noch irgendwann von ihrem Wahn geheilt werden.

Yeti hat geschrieben:Ich würde nie und nimmer fordern, wieder den Grundbesitz meiner Großeltern in der heutigen Tschechischen Republik zurückerstattet zu bekommen
Selbstverständlich würde ich sofort das geraubte Eigentum meiner Vorfahren in der Neumark zurückfordern, hätte ich nur eine Aussicht auf Erfolg.
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ar26
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Beitrag von ar26 »

Robert Ketelhohn hat geschrieben: Selbstverständlich würde ich sofort das geraubte Eigentum meiner Vorfahren in der Neumark zurückfordern, hätte ich nur eine Aussicht auf Erfolg.
Die Aussicht besteht durchaus (bzw. auf Ersatz in Geld). Es kommt auf den langen Atem an. In Polen müssten drei Instanzen überstanden werden, die aller Voraussicht nach erfolglos wären. Danach wäre aber der Gang zum EMRG möglich und dort kann man sich dann aufs Völkerrecht berufen (etwa Haager Landkriegsordnung und ähnliches). Darin besteht auch der Unterschied zu den "ostdeutschen Junkern" die faktisch vom deutschen Staat enteignet wurden. Ausländer enteignen ist völkerrechtlich problematisch, Inländer enteignen eher weniger.

Die Anschubkosten sind aber gewiss enorm, sagen wir mal mit bis zu 50 000 EUR müsste man rechnen. Da die Funktionäre der preusischen Treuhand das Geld lieber für ihren eigenen Laden ausgeben, gehen die gleich zum EMRG und werden sich dort aller Voraussicht nach das Argument der fehlenden nationalen Rechtswegerschöpfung um die Ohren hauen lassen müssen.

Bei Interesse näheres gerne per Privatnachricht.

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Sebastian
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Beitrag von Sebastian »

ar26 hat geschrieben:@ Nietenolaf

Der "Hitler kaputt" als verkappte Behauptung einer deutschen Kollektivschuld wäre eines Michel Friedman würdig.

Ansonsten wundert mich eigentlich überhaupt nicht, daß Du zynisch die "biologische Lösung" anführst.

Fakt ist jedoch, daß 1939 in der Region Königsberg ca. 800 000 Reichsbürger lebten, von denen ein Viertel jünger als 13 Jahre war und unter Zugrundelegung der normalen heutigen Lebenserwartung dürften diese 200 000 Menschen noch leben. Selbst wenn man diese Zahl wegen der Opfer von Krieg und ethnischer Säuberung halbiert, haben wir heute immer noch ca. 100 000 Deutsche, deren Heimat die Region Königsberg ist. Ein lebendiger Beweis wie ich meine. Und fünf bis zehn Jahre Zeit sind ja auch noch, wie Du sagst.
ar26, Deine Argumente hinsichtlich kultureller Wurzel in Bezug auf politische Einflusssphären sind einfach nur Quark. In unser globalisierten Welt kümmert es keinen Popel, welche sprachlich kulturellen oder gar religiösen Wurzel ein Volk und oder ein Staatsgebiet hat. Wo man Geld machen kann, dort hin kommen die Mächtigen, da sie die (wirtschaftliche, militärische) Logistik dazu haben. Sie tun es um noch mächtiger zu werden ... und doch schaffen sie sich selbst Abhängigkeiten: Rußland hätte im Westen nichts verloren? Nun gut, dann wäre es konsequent nicht am russischen Gas zu hängen. Was hat denn Amerika und China usw in Georgien verloren ? Haben diese Ländern kulturell, byzantische (- orthodoxen) Wurzeln, was nach Deiner Lesart einen Einfluß rechtfertigen würden ?

Es ist, wie Robert sagt: Die Oberen stellen sich hin und Lügen Dir ins Gesicht:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Im übrigen ist das propagandistische Trommelfeuer jener dummdreisten Kaste der gelenkten westlichen Politfunxionäre und des größten Teil der ebenso gelenkten Medien kaum erträglich. Man wird ja auch noch für dumm verkauft. Es ist förmlich beleidigend, wenn diese Leute vor einem stehen und heucheln und lügen, was das Zeug hält. Denn damit erklären sie mir implizit: Ich halte dich für so blöd, daß du mir alles abnimmst, was immer ich dir vorheuchele.
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Kurt hat geschrieben:Jetzt rächt sich die deutsche Gutgläubigkeit:

Rußland droht mit Öllieferungsstopp

M. E. müssen wir jetzt durch diesen Konflikt, und ein Handelsembargo gegen Rußland verhängen. Dazu muß die Bevölkerung darauf vorbereitet werden, große Opfer zu bringen. Denn jedes noch so große Opfer zur Wiedererlangung der Unabhängigkeit von Rußland ist kleiner als das, was uns bevorsteht, wenn wir jetzt nachgeben.

Der Anfang einer neuen Ära beginnt nun!
Das ist eine absolut lebensgefährliche Aussage. Ich warne dich eindringlich. Hier wird es bitterernst.

„Große Opfer“ zu bringen, das soll heißen, sich freiwillig dem von Schäuble längst vorbereiteten Polizeistaat zu unterwerfen – um nicht zu sagen: der kommenden Militärdiktatur. Beileibe nicht alle werden solche „Opfer“ freiwillig bringen. Da wird man Gewalt anwenden müssen.

Ich werde sie auch nicht bringen. Wozu nämlich? Für wen? – Allein für jene, welche die Kooperation und wirtschaftliche Verflechtung auf dem eurasischen Kontinent verhindern wollen, die zu unser aller Nutzen wäre. Die sie torpedieren, das sind die alten „Divide-et-impera“-Mächte, die angelsächsischen Seemächte und namentlich die globalen Finanzinteressen jener Handvoll Herren des Geldes, die man nicht weiter zu bezeichnen braucht.

Diese Torpedierung west- und mitteleuropäisch-russischer Kooperation entpuppt sich als eines der Hauptkriegsziele der georgischen Stellvertreterattacke. Vermutlich darum hat man auch Saakaschwili den Angriff mit jenem mörderischen Stalinorgeleinsatz gegen Zchinwal beginnen lassen: um Rußland zu militärischen Gegenmaßnahmen zu zwingen, die man dann zum Anlaß für die jetzt zu beobachtende Konfrontation nehmen konnte.

Aus dem von dir oben referenzierten Artikel:
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Kurt hat geschrieben:Die britische Zeitung "Daily Telegraph" berichtete am Freitag, in Moskau zirkulierten Berichte …
Noch einmal: Das notorische Desinformationsorgan der britischen imperialen Finanzelite streut ein Gerücht – ohne jede Quellenangabe –, die subalternen Lakaien in der deutschen Presse machen daraus das Faktum, daß Rußland bereits „drohe“.

Im Interesse des deutschen Volkes und aller europäischen Völker ist die enge wirtschaftliche Verflechtung mit Rußland, friedlicher Handel und Wandel von Finisterre bis Kamtschatka, aber auch politische Kooperation und kultureller Austausch.

Wenn sich dagegen die imperialen Interessen der Herren des Geldes durchsetzen, steuern wir einem für den einzelnen vielfach furchtbaren finstern Zeitalter entgegen, dessen historische Parallelen wir in der sogenannten Spätantike beobachten können.

Es ist jetzt an der Zeit, die Lüge zu zerreißen und die Unterdrücker hinwegzufegen.

Wach auf, Kurt. Begreife, was du tust. Du fällst auf die Propaganda herein und hilfst, die faschistische Despotie des längst bereitsitzenden und hämisch beobachtenden Bundesheydrich vorzubereiten. Mach die Augen auf, sonst »rächt sich deine deutsche Gutgläubigkeit«.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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