Gewalt und Erziehung/Pädagogik - vereinbar?

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Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

taddeo hat geschrieben: Und wenn ich manchmal Kinder im Supermarkt sehe, die etwas nicht bekommen, was sie sich einbilden, und dann rumtoben, schreien, die Waren durcheinanderfetzen und so weiter - und die Supernanny steht daneben und sagt mit dem Tonfall einer Pfarrgemeinderatsvorsitzenden "Jaqueline, sei jetzt bitte vernünftig" - dann würde ich gerne zuerst der Mutter eine scheuern und dann dem Kind. Aber man hat ja auch seinen Anstand.
Als Eltern kann man da wahrscheinlich wenig machen und eine Nanny muss auch nicht sein.
Aber ich habe letzten etwas in einem Supermarkt erlebt, da war das Kind von einem Moment auf den anderen still:
Das Kind hat die Mutter um ein Eis angequängelt und dies immer und immer wieder gesagt. Die Mutter ist standhaft geblieben. Ich habe das Ganze mitbekommen und hätte wirklich auch am liebsten ein Eis gehabt. Das habe ich dann einfach zu dem Kind gesagt. Das Kind war so perplex, dass es nicht mehr gequängelt hat, mich nur ganz erstaunt angesehen hat. (Vielleicht hat es zum ersten Mal mitbekommen, das Erwachsenen auch nicht alles bekommen? :hmm: )

Inabikari
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Beitrag von Inabikari »

An dieser Stelle der Diskussion möchte ich empfehlend
auf das Buch "Warum unsere Kinder Tyrannen werden"
von Michael Winterhoff hinweisen.

Inabikari
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Beitrag von Inabikari »

Vater und Mutter des (in der von Ewald zitierten Bibelstelle erwähnten) störrischen und widerspenstigen Sohnes hätten vielleicht erst einmal nachdenken sollen, warum ihr Sprößling so störrisch und widerspenstig geworden ist, bevor sie ihn der Steinigung überantworteten.

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Linus
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Re: Gewalt und Eziehung/Pädagogik - vereinbar?

Beitrag von Linus »

Magnifikat hat geschrieben:
Ebenso könnte man fragen, ob die Kreuzgang-User Schwarzfahren tolerieren, angefangen beim Ausnahmefall bis hin zu schweren Formen ... :freude:
Natürlich. Besonders am 1. Mai.
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Kurt
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Beitrag von Kurt »

Kinderlose sind in der Regel gegen die Ohrfeige.
Kinderreiche wissen, daß ohne einen gelegentlichen Klaps nichts geht.

Gegen Gewalt sind alle.

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Robert Ketelhohn
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Re: Gewalt und Eziehung/Pädagogik - vereinbar?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Magnifikat hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:Einige Beiträge in einem anderen Thread aufgreifend, möchte ich einfach mal die Frage stellen, ob ihr Gewalt als erzieherische Maßnahme toleriert, angefangen beim "Klaps" bis hin zu schwereren Formen?
Die Frage ist überflüssig, weil in Deutschland körperliche Strafen in der Erziehung unzulässig sind.

"Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig."
BGB - § 1631 - Abschnitt 2

Ebenso könnte man fragen, ob die Kreuzgang-User Schwarzfahren tolerieren, angefangen beim Ausnahmefall bis hin zu schweren Formen ... :freude:
[/color]

Kein Staat hat das Recht, sich derart in die Familie und die elterlichen Rechte und Pflichten einzumischen. Ein solcher Schweinestaat gehört ausgetilgt und vernichtet.

Am Ende wird es auch so kommen. Nur wird zuvor das Wehe reichlich ausgegossen über die Standhaften.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Kurt hat geschrieben:Gegen Gewalt sind alle.

Nein. Jede Erziehung, jede Herrschaftsausübung gründet auf Gewalt. Gewalt, etwas zu tun und vom andern zu verlangen.
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HeGe
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Re: Gewalt und Eziehung/Pädagogik - vereinbar?

Beitrag von HeGe »

Magnifikat hat geschrieben:"Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig."
BGB - § 1631 - Abschnitt 2
Die Vorschrift gibt es erst seit ein paar Jahren und ist ein Produkt des rot-grünen 68er-Linksfaschismus.

Inhaltlich bin ich dazu ähnlicher Meinung wie Robert, auch wenn ich es vielleicht etwas anders ausgedrückt hätte. ;)
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Nun, vielleicht habe ich mich nicht ganz koscher ausgedrückt.
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ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Nun, vielleicht habe ich mich nicht ganz koscher ausgedrückt.
Vielleicht nicht ganz koscher, aber in jedem Fall verständlich. :D

Warum ein körperlicher Einsatz seitens der Eltern bei ihren Kindern auch notwendig sein kann, habe ich an anderer Stelle bereits angedeutet. Und Ewald Mrynka hat ganz zutreffend einige Zitate aus dem AT (gestern, um 20.44 h) beigesteuert.

Schläge an den Kopf finde ich bedenklich, da diese tatsächlich die Persönlichkeit des Kindes verletzen können. Entzug der Zuwendung, beispielsweise das Nichtmiteinandersprechen auf Stunden oder gar Tage hinaus, grenzt schon an ein Verbrechen.
Aber gegen einige Klaps auf den Hintern in gegebenen Situationen ist absolut nichts einzuwenden.

Im Übrigen bin ich der gleichen Meinung wie R.K., wobei ich insofern einschränke, als dass es ja tatsächlich geistig-seelisch verwahrloste Eltern gibt, denen man die Erziehung ihrer Kinder wirklich nicht anvertrauen sollte. Da greift der Staat sicher zu Recht ein, wenn er die Kinder in gute Pflegefamilien gibt. Allerdings taugen die Jugendämter wiederum nichts - und viele Pflegeeltern ebenfalls nicht, die diese Pflege-Gelder (und das ist nicht wenig) hauptsächlich zur Förderung des eigenen Lebenskomforts einsetzen.

Mich würde doch mal der Hintergrund derjenigen User interessieren, die sich mit dem rot-grünen Gesoxe und ihren menschen- und naturrechtswidrigen Gesetzen gemein machen und sich dafür aussprechen, eine gewaltlose Erziehung von Kindern sei ohne Gefährdung dieser möglich.
In einer normalen Familie ist der körperliche Erziehungseinsatz ohnehin spätestens mit dem Erreichen des 6. bzw. 7. Lebensjahres des Kindes beendet - oder etwa nicht?

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Jacinta hat geschrieben:Ab und zu ist so ein kleiner Klaps oder festes Zupacken genau das Richtige. So eine kleine, kurze körperliche Mißempfindung einem Kind weit weniger als andere, angeblich gewaltfreie Strafen.
:jump: sehr vernünftig und menschlich; böse Worte, aufgestauter Ärger und Psychoterror können "verletzender" sein als ein kleiner Klaps. Handgreiflichkeiten sind nichts weiter als die Ultima ratio.

Die meisten 68-er, die sich hier über Erziehung so vollmundig auslassen sind eh unfruchtbar und haben noch nie ein Kind in voller Aktion erlebt.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

regina 32
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Beitrag von regina 32 »

Raphaela hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben: Und wenn ich manchmal Kinder im Supermarkt sehe, die etwas nicht bekommen, was sie sich einbilden, und dann rumtoben, schreien, die Waren durcheinanderfetzen und so weiter - und die Supernanny steht daneben und sagt mit dem Tonfall einer Pfarrgemeinderatsvorsitzenden "Jaqueline, sei jetzt bitte vernünftig" - dann würde ich gerne zuerst der Mutter eine scheuern und dann dem Kind. Aber man hat ja auch seinen Anstand.
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Solche Dinge habe ich mich GRUNDSATZENTSCHEIDUNGEN erntzerrt.
es gibt da an der Kasse grundsätzlich nichts. basta.
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Linus
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Beitrag von Linus »

ad hoc: oder etwa nicht.
ich hab meine Ohrfeigen großteils ab meinem 14 Lebensjahr (einmal jährlich) bezogen (die letzte mit knapp vor 19 - damals die Volljährigkeit.) sie war immer ultima ratio und in der Situation völlig angemessen, denn ich wußte immer weshalb und daß in der Situation worte nicht geholfen hätten.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

ad_hoc hat geschrieben:Im Übrigen bin ich der gleichen Meinung wie R.K., wobei ich insofern einschränke, als dass es ja tatsächlich geistig-seelisch verwahrloste Eltern gibt, denen man die Erziehung ihrer Kinder wirklich nicht anvertrauen sollte.

Das ist ja die unsägliche Schweinerei, daß durch solche „Gesetze“
und ähnliches Gesülze normale Eltern, die schlicht und einfach ihre
Kinder erziehen wollen, mit kindermißhandelnden, -quälenden oder
gar -tötenden Rabeneltern über ein und denselben Kamm geschoren werden.
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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:Im Übrigen bin ich der gleichen Meinung wie R.K., wobei ich insofern einschränke, als dass es ja tatsächlich geistig-seelisch verwahrloste Eltern gibt, denen man die Erziehung ihrer Kinder wirklich nicht anvertrauen sollte.

Das ist ja die unsägliche Schweinerei, daß durch solche „Gesetze“
und ähnliches Gesülze normale Eltern, die schlicht und einfach ihre
Kinder erziehen wollen, mit kindermißhandelnden, -quälenden oder
gar -tötenden Rabeneltern über ein und denselben Kamm geschoren werden.
:jump: :jump: :jump:
Das gehört u.a. auch zum Programm der Zerstörung der Familie: Eltern sollen verunsichert und ggf. kriminalisiert werden. Wie in allen totalitären Systemen will der Staat "die Lufthoheit über die Kinderbetten". Leviathan mischt sich in alles ein.

Aber damit wird demnächst auch Schluß sein.

Übrigens war Kindesmißhandlung schon immer verboten; auch zu Kaisers Zeiten und zwischen 33 und 45.
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Peti
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Beitrag von Peti »

Ewald Mrnka hat geschrieben:
Jacinta hat geschrieben:Ab und zu ist so ein kleiner Klaps oder festes Zupacken genau das Richtige. So eine kleine, kurze körperliche Mißempfindung einem Kind weit weniger als andere, angeblich gewaltfreie Strafen.
:jump: sehr vernünftig und menschlich; böse Worte, aufgestauter Ärger und Psychoterror können "verletzender" sein als ein kleiner Klaps. Handgreiflichkeiten sind nichts weiter als die Ultima ratio.

Die meisten 68-er, die sich hier über Erziehung so vollmundig auslassen sind eh unfruchtbar und haben noch nie ein Kind in voller Aktion erlebt.
Ich hab es an anderer Stelle schon geschrieben: Wir haben unsere zwei Kinder ohne Klapse , Kopfnüsse usw. erzogen .Sie sind heute 25 und 22 Jahre alt, haben uns weder in der Schule, noch beim Studium Schwierigkeiten gemacht. Da wir in einer Dienstwohnung mitten im Altenheim wohnen, in dem ich auch arbeite, haben sie früh soziale Kompetenz gelernt.
Auf unserer geschlossenen Station, wo ich arbeite, leben 25 unruhige, weglaufgefährdete Alzheimerpatienten. Hier ohne körperliche Gewalt, bei knappem Personalschlüssel zurechtzukommen, hab ich im Vergleich zur Kindererziehung immer als die weswentlich schwerere Aufgabe empfunden.
Zu den alttestamentlichen Stellen empfehle ich ein gute Einleitunung in das AT.
.......ein paar Zeilen aus dem Leben eines Alt- 68-ers

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

regina 32 hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben: Und wenn ich manchmal Kinder im Supermarkt sehe, die etwas nicht bekommen, was sie sich einbilden, und dann rumtoben, schreien, die Waren durcheinanderfetzen und so weiter - und die Supernanny steht daneben und sagt mit dem Tonfall einer Pfarrgemeinderatsvorsitzenden "Jaqueline, sei jetzt bitte vernünftig" - dann würde ich gerne zuerst der Mutter eine scheuern und dann dem Kind. Aber man hat ja auch seinen Anstand.
A
Solche Dinge habe ich mich GRUNDSATZENTSCHEIDUNGEN erntzerrt.
es gibt da an der Kasse grundsätzlich nichts. basta.
erleichtert das Leben ungemein :-)
Das stimmt. Als meine Kinder in dem fraglichen Alter waren, habe ich sie einfach nicht mehr zum Einkaufen mitgenommen (oder mitgenommen, aber sie durften nicht ins Geschäft, sondern mußten im Auto sitzenbleiben) - mit der ausdrücklichen Begründung, "ihr wißt scheinbar nicht, was sich gehört, also bleibt ihr daheim" - nach einigen Monaten war das überhaupt kein Thema mehr. Geht aber nicht immer, das ist mir auch klar.

Im übrigen denke ich, daß die meisten Eltern, die ihrem Kind auch mal in einer Form "zu Leibe rücken", die laut unseres familienfeindlichen Rechtssystems als verbotene Züchtigung gelten könnte, ihren Kinder ja nicht wirklich körperlichen Schaden zufügen wollen, sondern es nur vor noch größerem Schaden bewahren. Aber so, wie der Staat sich mittlerweile in allen möglichen Dingen in die elterlichen Rechte und Pflichten einmischt (bis hin zur Zwangsverschulung ab dem 9. Schwangerschaftsmonat), so verstaatlicht er auch die Erziehung in einer Weise, die unerträglich ist. Wenn ein Elternteil - natürlich gewaltlos - das Kind eine Woche lang völlig ignoriert und nicht mehr mit ihm redet (auch das kenne ich aus meiner Verwandtschaft), dann ist das viel brutaler und perverser als die kurze und vielleicht schmerzhafte Erfahrung einer Watschn.

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Kurt hat geschrieben:Gegen Gewalt sind alle.

Nein. Jede Erziehung, jede Herrschaftsausübung gründet auf Gewalt. Gewalt, etwas zu tun und vom andern zu verlangen.
Ah, ok. Ich habe natürlich körperliche Gewalt gemeint, aber im Titel steht davon natürlich nichts. Ich würde aber dennoch auch eher von Macht (oder Druck) anstatt von Gewalt sprechen.

Jedenfalls ist Erziehung ohne Durchsetzungsmöglichkeit nicht möglich. Charismatische Elternfiguren erziehen effizienter als Jähzornige; jedes Alter erfordert andere Methoden.

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Pelikan
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Beitrag von Pelikan »

Gedankenexperiment: Du wirst in einem fremden Land (zu Unrecht) wegen eines Verbrechens verurteilt. Wie es der Brauch dort vorsieht, mußt du zwischen zwei Strafen wählen: fünf Jahre Gefängnis auf westeuropäischem Vollzugsniveau, oder fünfzig Stockhiebe.

(1) Was wählst du? (2) Warum? (3) Um wieviel müßte die Dauer der nicht gewählten Strafe reduziert werden, damit sie dir besser erscheint als die gewählte?

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Pelikan hat geschrieben:Gedankenexperiment: Du wirst in einem fremden Land (zu Unrecht) wegen eines Verbrechens verurteilt. Wie es der Brauch dort vorsieht, mußt du zwischen zwei Strafen wählen: fünf Jahre Gefängnis auf westeuropäischem Vollzugsniveau, oder fünfzig Stockhiebe.

(1) Was wählst du? (2) Warum? (3) Um wieviel müßte die Dauer der nicht gewählten Strafe reduziert werden, damit sie dir besser erscheint als die gewählte?
1 Wenn ich keine Wahl habe: 50 Stockhiebe.
2 Sofern nicht pro Woche ein Hieb kommt, bin ich nach 1 Stunde fertig und kann gehen
3 Auf 1 Tag.

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Peti
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Beitrag von Peti »

Pelikan hat geschrieben:Gedankenexperiment: Du wirst in einem fremden Land (zu Unrecht) wegen eines Verbrechens verurteilt. Wie es der Brauch dort vorsieht, mußt du zwischen zwei Strafen wählen: fünf Jahre Gefängnis auf westeuropäischem Vollzugsniveau, oder fünfzig Stockhiebe.

(1) Was wählst du? (2) Warum? (3) Um wieviel müßte die Dauer der nicht gewählten Strafe reduziert werden, damit sie dir besser erscheint die gewählte?
Wer auf körperliche Gewalt verzichtet muß nicht automatisch im tagelangen Liebesentzug landen.
Sich ohne körperliche Gewalt durchzusetzen ist etwas, das man lernern muß. Wenn man dabei seine eigenen Schwächen dauernd entschuldigt, wird man es nicht lernen.
Man kann Franziskus in der Armutsfrage und Don Bosco in der Erziehungsfrage kleinreden und ihren Anspruch verdrängen.

"Wer geliebt wird, erreicht alles, besonders bei jungen Menschen. Das Vertrauen der Liebe verbindet die Jungen und die Vorgesetzten wie elektrischer Strom. Mit der Herzlichkeit der Liebe vermögen die Vorgesetzten Sorgen, Ärger, Enttäuschungen, Versagen der Jugendlichen zu ertragen. Jesus Christus zerbrach das geknickte Rohr nicht, er löschte das flackernde Licht nicht aus."
Johannes Bosco

Magnifikat
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Beitrag von Magnifikat »

Ich kann gar nicht so viel fressen wie ich kotzen möchte, wenn ich in diesem Thread hier lese ... :würg:

Körperliche Gewalt an Kindern mit den Rechten und Pflichten der Eltern, mit einzelnen biblischen Aussagen oder mit dem Schweinestaat, rot-grünem Linksfaschismus oder was auch immer zu rechtfertigen, ist unter aller Sau !

Natürlich ignoriert man, dass es viele Eltern schaffen, ihre Kinder ohne körperliche Gewalt zu vernünftigen Menschen zu erziehen. Wer selbst dazu nicht bereit oder in der Lage ist, der sollte auf Kinder verzichten. :ikb_punk:

Natürlich werden Bibelstellen nur als Rechtfertigung für Gewalt gegen Kinder benutzt; dass auch bei Unverständigen und Toren der Stock empfohlen wird, das ignoriert man (vgl. Spr. 10,13 und Spr. 26,3).

Und natürlich ist faschistisch etwas, was immer nur die anderen sind. :ikb_hitler:

Ich habe selten etwas Widerlicheres gelesen als einige Postings hier. :ikb_shit:

Magnifikat

(Meinetwegen kann's jetzt einen Eingriff der Moderation in mein Posting, eine Verwarnung oder auch ein Sperre für mich geben. Ich hab ohnehin die Schnauze voll. Den Anspruch des Forums Kreuzfidel - katholisch - kontrovers stelle ich mir anders vor.)

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Magnifikat hat geschrieben:Ich kann gar nicht so viel fressen wie ich kotzen möchte, wenn ich in diesem Thread hier lese ... :würg:
Nana, nicht so gewaltsam...
Den Anspruch des Forums Kreuzfidel - katholisch - kontrovers stelle ich mir anders vor.)[/size]
Wie denn?

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Ich schätze mal, dass alle der gleichen Meinung sein sollen, wie sie.
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Kurt
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Beitrag von Kurt »

Mich wundert nur der agressive Ton, mit dem für "Gewaltfreiheit"geworben" wird.

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Pit
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Re: Gewalt und Eziehung/Pädagogik - vereinbar?

Beitrag von Pit »

Robert Ketelhohn hat geschrieben: ...
Kein Staat hat das Recht, sich derart in die Familie und die elterlichen Rechte und Pflichten einzumischen. Ein solcher Schweinestaat gehört ausgetilgt und vernichtet.
...
[/color]
Dann ist es also auch nicht Angelegenheit des Staates, sich einzumischen, wenn Kinder zwecks "Erziehung" geprügelt werden?
Gut, sag da bitte den Kindern, die in letzter Zeit von ihren Eltern halb totgeprügelt oder -gewürgt wurden.
Und sag bitte nichts gegen Gewalt in der Ehe.

Pit
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Re: Gewalt und Eziehung/Pädagogik - vereinbar?

Beitrag von Pit »

HeGe hat geschrieben:
Magnifikat hat geschrieben:"Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig."
BGB - § 1631 - Abschnitt 2
Die Vorschrift ... ist ein Produkt des rot-grünen 68er-Linksfaschismus.
...
Gut zu wissen, daß Robert Baden-Powell, verstorben 1941, ein 68-er-Linksfaschist war. ;-)

Pit
carpe diem - Nutze den Tag !

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Beitrag von Pit »

Ewald Mrnka hat geschrieben: ...
Die meisten 68-er, die sich hier über Erziehung ... auslassen sind eh unfruchtbar ...
...was schlicht Unsinn ist.

Ich könnte genau so pauschalierend schreiben, daß alle Konservativen unfruchtbar sind.
carpe diem - Nutze den Tag !

HeGe
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Re: Gewalt und Eziehung/Pädagogik - vereinbar?

Beitrag von HeGe »

Pit hat geschrieben:Gut zu wissen, daß Robert Baden-Powell, verstorben 1941, ein 68-er-Linksfaschist war. ;-)
Die Vorschrift wurde m.W.n. 2000 unter Rot-Grün ins Gesetz eingefügt. Alleine darauf bezog sich meine Aussage.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

Magnifikat
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Beitrag von Magnifikat »

HeGe hat geschrieben:Ich schätze mal, dass alle der gleichen Meinung sein sollen, wie sie.
Ich schätze mal, dass man andere Meinungen nicht als Schweinestaat oder links-faschistisch beleidigen sollte!


Kurt hat geschrieben:Mich wundert nur der agressive Ton, mit dem für "Gewaltfreiheit"geworben" wird.
Sicher wäre dir körperliche Gewalt lieber ... :ikb_chair:
Könnte man ja mit Bibelstellen rechtfertigen, die vom Stock für Tore und Unverständige reden. Und der Staat, der sowas verbietet ... der soll sich mal nicht in andere Angelegenheiten einmischen.
Nicht wahr? :ikb_batman:


Ewald Mrnka hat geschrieben:Die meisten 68-er, die sich hier über Erziehung ... auslassen sind eh unfruchtbar
Also ich bin 64-er und hab zwei Kinder ... :D

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Peti
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Re: Gewalt und Eziehung/Pädagogik - vereinbar?

Beitrag von Peti »

Robert Ketelhohn hat geschrieben: ...
Ein solcher Schweinestaat gehört ausgetilgt und vernichtet.[/b]
...
Wenn ich könnte würde ich für diese Ausdrucksweise ein eintägies Bußschweigen verordnen.

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Beitrag von Raphaela »

Inabikari hat geschrieben:Vater und Mutter des (in der von Ewald zitierten Bibelstelle erwähnten) störrischen und widerspenstigen Sohnes hätten vielleicht erst einmal nachdenken sollen, warum ihr Sprößling so störrisch und widerspenstig geworden ist, bevor sie ihn der Steinigung überantworteten.
:mrgreen:
Es ist ja auch eine sehr wichtige Stelle leider nicht genannt worden:
Eph 6, 4a
"Ihr Väter reizt eure Kinder nicht zum Zorn"

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