Abtreibung

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Marcus
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Beitrag von Marcus »

Mach doch den Praxistest: Schick Deine Frau zum Gynäkologen, um sich hinsichtlich der sog. „Anti-Baby-Pille“ beraten zu lassen und lass Dir anschließend von ihr berichten, wie es war. Bevor es ernst wird, kann Deine Frau ja immer noch sagen, sie müsse sich das noch mal alles durch den Kopf gehen lassen ect... Da die Frau Pfarrer in ihrer Umgebung aber bekannt sein dürfte, wäre es nicht unempfehlenswert, einen Frauenarzt aus dem weiteren Umkreis zu kontaktieren. :mrgreen: 8) :mrgreen:

regina 32
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Beitrag von regina 32 »

sie muss doch nur das Rezept nicht einlösen :-), der Rest wird von der Kasse bezahlt.

Nueva
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Beitrag von Nueva »

Clemens hat geschrieben:Hallo Regina und alle anderen Frauen!

Und kann man den N-hemmer im Beipackzettel erkennen?

Bin halt Mann 8)
Also, den N-Hemmer kannst im Beipackzetttel nicht sehen, der ist für das Auge zu klein. :mrgreen: Aber im Beipackzettel steht eine Beschreibung des Präparats, Einnahme, Nebenwirkungen :shock: und eben auch, wie das Medikament wirkt.

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Clemens
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Beitrag von Clemens »

Ist das auch für den medizinischen Laien verständlich?
Kann die normale (christliche) Frau beim Lesen des Beipackzettels verstehen, dass sie ein unter Umständen frühabtreibendes Medikament vor sich hat?

(Bevor ich das Leuten vorwerfe, wüsste ich natürlich gerne, ob der Vorwurf gerecht ist.)

Danke, für Eure Hilfe!!

Nueva
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Beitrag von Nueva »

Das stimmt, meist sind diese Beipackzettel nicht gerade leicht zu verstehen und bestehen aus mediziner Latein. Moment fällt mir ganz spontan nur ein "Signalwort" ein: "Verhindert die Einnistung" oder "spermizid"(=ist allerdings nicht wirklich abtreibend). Vielleicht fallen den anderen Damen hier noch welche ein. Habe nunmal keine Pillenpackung im Haus, da ich sowas nicht brauche... :mrgreen:

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Marcus
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Beitrag von Marcus »

Vielleicht hilft auch diese Seite etwas weiter:

http://www.aktion-leben.de/Sexualitaet/ ... /sld07.htm

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Clemens
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Beitrag von Clemens »

Oh ja, danke!

Ich denke, ich kann zu dem stehen, was ich geschrieben habe.

regina 32
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Beitrag von regina 32 »

Marcus hat geschrieben:Vielleicht hilft auch diese Seite etwas weiter:

http://www.aktion-leben.de/Sexualitaet/ ... /sld07.htm

Achtung, auf der Seite ist der Stand von 1998, das ist schon recht alt..
in den letzten 10 Jahren sind viele neue dazugekommen.

regina 32
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Beitrag von regina 32 »

Definition [bearbeiten]

Nidationshemmer sind Medikamente zur Empfängnisverhütung. Sie verhindern die Nidation, d.h. das Einnisten der befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut.
Hintergrund [bearbeiten]

Nidationshemmer sind keine Abtreibungsmittel (Abortiva), da sie vor der Implantation der Eizelle wirken. Zu den Nidationshemmern zählen:

* Intrauterinpessare ("Spirale")
* Postkoitalpille ("Pille danach")
Quelle: DocCheck quelle (docCheck ist ein Portal hauptsächlich für Mediziner/Personal in dem Bereich)

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Nidationshemmer sind keine Abortiva,aber durchaus Abtreibungsmittel aus
katholischer Sicht,da sie ein befruchtetes Ei ,das sich gewöhnlich schon in einem Mehrzellenstadium befindet und die gesamte genetische Information eines neuen Menschen enthält an der Einnistung hindern und somit am Weiterleben.Auch dies ist eine Form der Abtreibung,wenn auch nicht wie bei "richtigen" abortiva der schon eingenistete Embryo aus dem uterus katapultiert wird.

Ich habe übrigends mal die aktuelle rote Liste durchgeschaut und festgestellt,daß über 2/3 aller angebotenen oralen Mittel Kombinationspräparate sind,die auch Gestagene enthalten zur Nidationshemmung,drei enthalten sie ausschlieslich ebenso wie das implantierbare Verhütungs"stäbchen".Einige wenige enthalten statt des Gestagens die Substanzen: Drospirenon oder Norethisteron in Kombi mit dem Ethinylestradiol,also dem Östrogenpräparat,das ovulationshemmend wirkt.Über die beiden Substanzen muss ich mich noch schlau machen.
Ein einziges Präparat enthält nur das Östrogen und sollte nur verordnet werden,wenn Kombipräparate nachweislich nicht vertragen werden.Also die Wahrscheinlichkeit bei Verordnung eines Antikonzeptivums ein Gestagen in Kombi mit dem Ethinylestradiol zu bekommen ist sehr hoch !
Facit: Katholiken ,ja Christen überhaupt dürften eigentlich schon aus dem Grunde keinerlei chemische Antikonzeption betreiben.Wer sagt ihnen das nach Königsstein ?? Vielleicht jetzt endlich der Kardinal und die Fürstin !
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Jacinta
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Beitrag von Jacinta »

Soweit ich weiß, findet die "Beseelung" (d.h. es wird ein Mensch) schon mit der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle statt. Alles was dann noch in den von Gott gewollten Verlauf eingreift, ist Abtreibung im weitesten Sinne und deshalb abzulehnen.

Leider wissen das die meisten Menschen nicht. Ich früher auch nicht. :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: :cry: Ganz im Ernst, mich belastet es sehr, da ich noch nicht mal weiß, ob ich vielleicht für den Tod eines Menschenkindes verantwortlich bin. Ich kann nur hoffen, dass es den knapp zwei Jahren damals nicht allzu viele waren.

Gebt mal in dieser Suche den Namen der "Pille" ein. Da wird man schon vom Lesen krank... http://www.medvergleich.de/

Zu den Wirkungen verschiedener "Pillen" ist hier ein ganz guter Artikel: http://www.medizin-medien.at/dynasite.c ... aid=482177

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Zu der Frage der Beseelung hatten wir schon mal einen eigenen Strang.
Biologisch ist es so daß auch ohne,daß man Antikonzeptiva verwendet durchaus nicht alle" besamten Eier" eingenistet werden sondern sogar die Minderzahl.
Wie schon oben beschrieben wurde verhindert die Einnistung eines befruchteten Eis gewöhnlich die weiterer;oft nistet sich trotz Befruchtung mehrerer Eier auch gar keines ein,da die individuelle Empfängnisfähigkeit von vielen Faktoren beeinflusst wird.Ich würde sagen alle diese befruchteten Eier sind m.E. nicht beseelt;
erst daran,daß die Schwangerschaft ihren natürlichen Verlauf nimmt kann man praktisch im Rückblick die "Beseelung" erkennen.Zu diskutieren wäre,was mit
Kindern ist,die in späteren Entwicklungsstadien einen intrauterinen Fruchttod erfahren.Früher wurden diese Embryos einfach im Klinikofen verbrannt;man ging dabei offenbar nicht von beseelten Kindern aus-heute gibt es aber durchaus auch Beerdigungs und Trauerrituale für solche Kinder,da die Mütter ja oft schwer trauern

Der Unterschied zwischen Einnistungsverhinderung mittels Pille und der duch natürliche Hormonschwankungen liegt eben darin,daß der Mensch sich aktiv in das Würfelspiel der Natur bzw. die Fügung Gottes einklinkt und so aktiv verhindert,daß sich ein möglicherweise doch beseeltes befruchtetes Ei weiterentwickeln kann.
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Jacinta
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Beitrag von Jacinta »

incarnata hat geschrieben:Biologisch ist es so daß auch ohne,daß man Antikonzeptiva verwendet durchaus nicht alle" besamten Eier" eingenistet werden sondern sogar die Minderzahl.

...

Der Unterschied zwischen Einnistungsverhinderung mittels Pille und der duch natürliche Hormonschwankungen liegt eben darin,daß der Mensch sich aktiv in das Würfelspiel der Natur bzw. die Fügung Gottes einklinkt und so aktiv verhindert,daß sich ein möglicherweise doch beseeltes befruchtetes Ei weiterentwickeln kann.
Letztlich stirbt jeder irgendwann, ob nun als Greis oder schon als befruchtete Eizelle vor der Einnistung. Entscheidend ist, dass es dem Menschen nicht zukommt, Gott ins Handwerk zu pfuschen und selbst zu entscheiden, ob und wie lange jemand leben darf.

linus80
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Beitrag von linus80 »

Zusammenfassend lässt sich also sagen:

Die "Pille" zu nehmen, bewirkt keine Abtreibung da hierfür erstens eine befruchtete Eizelle vorhanden sein müsste, die sich zweitens "erfolgreich" in die Gebärmutter eingenistet hat. Die Pille ist daher "nur" [schlechte Wortwahl...] als Verhütungsmittel anzusehen.

Nidationshemmer hingegen bewirken auf künstliche Weise den Abgang einer befruchteten Eizelle, was dann einer Abtreibung zumindest gleichzusetzen ist, obwohl die Schwangerschaft (also das Einnisten des Embryos in der Gebärmutter) noch nicht zustandegekommen ist (weil sie durch den Nidationshemmer nicht zustandekommen kann).

Oder habe ich etwas falsch verstanden?

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Ich hatte es so verstanden, dass viele Präparate, die als normale "Pille" verkauft werden, gleichzeitig Nidationshemmer enthalten. Es gibt also Präparate mit und ohne Nidationshemmer.
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Clemens
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Beitrag von Clemens »

Ich gehe nach wie vor davon aus, dass die meisten, oder sogar alle handelsüblichen Pillen nidationshemmende Gestagene enthalten.

Würde man auf sie verzichten, bräuchte man eine höhere Östrogendosis und die bringt mancherlei unerwünschte Nebenwirkungen.

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

HeGe hat geschrieben:Ich hatte es so verstanden, dass viele Präparate, die als normale "Pille" verkauft werden, gleichzeitig Nidationshemmer enthalten. Es gibt also Präparate mit und ohne Nidationshemmer.
Exakt oder besser :nicht nur viele sondern die meisten !
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Ich hatte mal gelesen (wo?) daß es auch bei der Zeitwahlmethode gehäuft dazu kommen kann, daß die Nidation nicht stattfindet. Wie das begründet wurde, weiß ich nicht, aber vielleicht hat es irgendetwas mit dem Aufbau der Gebärmutterschleimhaut zu tun.
Und in der Tat passiert das öfter mal (ich meine jetzt, wenn man gar nichts tut, was die Nidation beeinflussen könnte), deshalb hat mich dieser Anti-Abtreibungsspruch "The womb becomes the tomb" geärgert, denn wenn diese befruchteten Eier wirklich schon eine Seele haben (und es gibt wohl kaum einen "Pro-Life"-Aktivisten, der das nicht glaubt), dann hat wohl so manche Frau, die ein paar Jahrzehnte lang regelmäßig Geschlechtsverkehr gehabt hat, ein Grab statt einer Gebärmutter.
:(
???

koenigstochter
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Beitrag von koenigstochter »

Von wegen "Gott ins Handwerk pfuschen"[Punkt]

Hätten wir "Gott" nicht ins Handwerk gepfuscht, gäbe es kein Internet, keine Haustiere, kein handelsübliches Gemüse, keine Autos, kein Telefon, keine Musik, keine Bücher, keine Kunst, keine Religion etc. etc. etc.....[Punkt] Es gäbe nichts,was der Mensch gemacht hat...
Ich kann beim besten Willen diese Logik nicht nachvollziehen.
Was macht eine befruchtete Eizelle zu etwas Besonderem?
Warum ist eine befruchtete Eizelle mehr wert als zum Beispiel eine Mücke, die wir mal so nebenbei erschlagen (die ja bekanntlich aus weitaus mehreren Zellen besteht).
Nur allein die Möglichkeit, dass etwas sein könnte, heisst noch lange nicht, dass es sein muss.

Ich finde die Abtreibungsdiskussion schon ziemlich unsinnig.
Und absolut ungeheuerlich finde ich die Diskussion um die Pille.

Wie wäre es, wenn ihr euch besser um elternlose Kinder oder Obdachlose kümmern würdet. Wesen, die sich schon mal auf dieser Welt eingefunden haben und eventuell die Hilfe anderer Mitwesen bedürfen?
Über diese Themen gibt es hier erstaunlich wenig zu lesen.

Ich bin froh, dass ihr hier eine extreme Minderheit darstellt.
(Tja, Leute, findet euch damit ab)
Und das wird sich in Zukunft auch nicht mehr ändern. Sorry!

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Clemens
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Beitrag von Clemens »

Nun, der Unterschied ist aus christlicher Sicht der, dass das Töten einer Mücke kein moraltheologisches Problem darstellt (auch wenn das mancher Mücken-Lobbyist vielleicht bedauern mag), während das Töten eines Menschen von allen Kirchen (und auch den meisten Nichtchristen!) als erhebliches moraltheologisches Problem angesehen wird.

Allenfalls darüber, ob eine befruchtete Eizelle ein Mensch ist, oder nicht, lohnt sich wohl ein Streit.
Da Dir, liebe Königstochter, die christliche Position sattsam bekannt scheint, bist du herzlich eingeladen, aus deiner Sicht zu begründen(!), WANN aus der Eizelle ein Mensch WIRD.



P.S.: Von christlicher Sozialarbeit hast du sicher schon so viel gehört, dass ich hier nicht darauf einzugehen brauche.

HeGe
Moderator
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Beitrag von HeGe »

koenigstochter hat geschrieben:Hätten wir "Gott" nicht ins Handwerk gepfuscht, gäbe es kein Internet, keine Haustiere, kein handelsübliches Gemüse, keine Autos, kein Telefon, keine Musik, keine Bücher, keine Kunst, keine Religion etc. etc. etc.....[Punkt] Es gäbe nichts,was der Mensch gemacht hat...
Diese Erfindungen bringen anders als die Abtreibung aber nicht zielgerichtet Menschen um. Und wenn Erfindungen so angewandt werden, dass sie Menschen umbringen, ist dies ebenfalls sündhaft. Dein Vergleich ist nicht haltbar.
koenigstochter hat geschrieben:Warum ist eine befruchtete Eizelle mehr wert als zum Beispiel eine Mücke, die wir mal so nebenbei erschlagen (die ja bekanntlich aus weitaus mehreren Zellen besteht).
Willst du ernsthaft behaupten, es macht in deinem Gewissen keinen Unterschied, ob du einen Menschen tötest oder ein Insekt? Hast du bei Insekten eine genauso hohe Hemmschwelle?

Diese Behauptung ist absolut abwegig. Dass das Töten von Menschen falsch ist und insbesondere das Töten des eigenen Kindes, wobei es bei der Abtreibung ja geht, ist jedem Menschen von Geburt an klar.

Auch dieser Vergleich ist daher nicht haltbar. Das dürfte wahrscheinlich schon jedem Fünfjährigen klar sein.

Und dazu brauche ich nicht einmal die Gottesebenbildlichkeit des Menschen oder die Anbindung des Gewissens an die göttliche Gerechtigkeit anführen.
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Maria Walburga
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Beitrag von Maria Walburga »

Ähem, für Katholiken sind Kondom und Pille doch eh "verboten", nicht wahr? (Ich weiß, der TE ist nicht katholisch, aber einige derer, die hier geantwortet haben, sind es doch)?

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Sieh an, die Königstochter…die scheint tatsächlich ein Problem damit zu haben, daß der Mensch nach Gottes Abbild geschaffen ist und deshalb sein Leben mit größerer Erfurcht zu behandeln ist als das eines Tieres.

Guckst Du hier.
Und ich dachte immer, das sollte für jeden Menschen selbstverständlich sein.
???

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

anneke6 hat geschrieben:Ich hatte mal gelesen (wo?) daß es auch bei der Zeitwahlmethode gehäuft dazu kommen kann, daß die Nidation nicht stattfindet. Wie das begründet wurde, weiß ich nicht, aber vielleicht hat es irgendetwas mit dem Aufbau der Gebärmutterschleimhaut zu tun.
Und in der Tat passiert das öfter mal (ich meine jetzt, wenn man gar nichts tut, was die Nidation beeinflussen könnte), deshalb hat mich dieser Anti-Abtreibungsspruch "The womb becomes the tomb" geärgert, denn wenn diese befruchteten Eier wirklich schon eine Seele haben (und es gibt wohl kaum einen "Pro-Life"-Aktivisten, der das nicht glaubt), dann hat wohl so manche Frau, die ein paar Jahrzehnte lang regelmäßig Geschlechtsverkehr gehabt hat, ein Grab statt einer Gebärmutter.
:(
Na logo;wenn der Körper nach dem Eisprung seine eigene Gelbkörperproduktion
angeworfen hat,was man unter anderem am Anstieg der Körpertemperatur und dem trockener-Werden der Vagina merkt ,dann beginnt die unfruchtbare Zeit,da sich dann, sollte doch noch ein Ei unterwegs sein, nichts mehr einnisten kann.Die Gebährmutterschleimhaut bereitet sich nun auf ihre Abstossung vor.
Die Zeitwahlmethode versuchte diesen Zeitpunkt aus den gewöhnlichen Zykluslängen zu errechnen,war aber ungenau,da die Zyklen bekanntlich schwanken können.Deshalb sind diese Beobachtungen so wichtig,um den
optimalen Zeitpunkt zu erwischen-für die Empfängnis-oder nicht-Empfängnis
wie du`s magst.Die Kirche verbietet nicht ,sich seines Hirns zu bedienen,das ja auch der Herr geschaffen hat;schliesslich gibt es wirklich Situationen,in denen es besser ist,keine Kinder aktuell in die Welt zu setzen,aber Mann und Frau sollen sich in ihrer ganzen Persönlichkeit,die auch den Körper umfasst gegenseitig achten und dementsprechend im Einverständnis verantwortungsvoll handeln,auch in puncto sex ohne manipulatorische chemische oder mechanische EingriffeWenn eine Frau sagt ,ihr ist die Beobachterei und Rechnerei zu doof,dann soll sie halt auch dazu stehen,der Natur ihren Lauf zu lassen.Heisst ja auch nicht unbedingt ,daß dann jedes Jahr ein neues Kind kommt.
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pierre10
cum angelis psallat Domino
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Beitrag von pierre10 »

Warum eigentlich verwenden Millionen Frauen die Pille?

Wir wissen nicht genau, was vor Jahrhunderten hier in Europa geschah, aber es könnte ganz ähnlich gewesen sein, wienoch vor Jahrzehnten z.B. auf den Philippinen.

Die durchschnittliche Frau erlebte im 19. Jahrhundert dort im Schnitt 12 Schwangerschaften, brachte ca. 8 Kinder zur Welt, von denen etwa 2 - 3 überlebten.

Dann kamen die Europäer und haben aufgeklärt, den Katholizismus gebracht und.....

Heute hat die durchschnittliche Philippina 5-6 Schwangerschaften, davon überleben etwa 4-5, was zu der bekannten Übervölkerung der Philippinen führt. So haben wir den Menschen dort gezeigt, wie man mehr Kinder bekommt, aber wie man die ernährt, dafür gibt es kaum ein Rezept.

Übertragen auf unser Leben heute: Die Pille ist im Grunde eine Methode, um zu verhindern, dass unendlich viele Kinder entweder sterben oder aber verhungern.

Hätte China nicht die 1 Kindfamilie erzwungen, gäbe es dort heute statt 1,3 Milliarden Menschen mehr als 2,5 Milliarden.

Ich will die moralischen Einwände gegen die Pille nicht kritisieren, aber wir sollten ein wenig weiter denken. Man könnte die Pille einfach durch Apfelessen ersetzen, Apfelessen anstatt Sex. ;)

Das ist genau so illusorisch wie das Kondomverbot in Afrika, wenn dort die Jahrhundert alte Tradition, wie Mann mit Frau umgeht nicht geändert werden kann, scheint mir der Kondomgebrauch noch als das kleinere Übel.

Pierre, dem die Moralisten ziemlich auf den Nerv gehen
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

Raphael

Beitrag von Raphael »

pierre10 hat geschrieben:Pierre, dem die Moralisten ziemlich auf den Nerv gehen
Die Moralisten gehen dem Amoralisten häufig "auf die Nerven"! 8)

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tantum ergo
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Beitrag von tantum ergo »

pierre10 hat geschrieben:Übertragen auf unser Leben heute: Die Pille ist im Grunde eine Methode, um zu verhindern, dass unendlich viele Kinder entweder sterben oder aber verhungern.
Und "Krieg ist ein natürliches Mittel der Bevölkerungsregulierung" (O-Ton eines meiner Musiklehrer (!) an einer Klosterschule(!))?
Das ist nun wirklich zu einfach gedacht ...

Natürlich hat es wenig Zweck, die Pille und/oder Kondome und besonders Abtreibungen zu verbieten und die Menschen dann mit der neuen Situation alleine zu lassen - aber wenn ich mich dazu entschieden habe zu glauben, dass ein Mensch bereits mit der Befruchtung entsteht, dann habe ich die Grenze überschritten, in der ich noch nachdenken darf, unter welchen Bedingungen ich ihn töten darf - das wäre genau die Kultur des Todes von der JP II gesprochen hat :nein:

Alternativen zu bieten, Frauenrechte in Afrika zu fördern, die Bedeutung der Sexualität auch in den westlich geprägten Ländern wieder schärfen - das sind die Mittel, die zur Verfügung stehen und genutzt werden sollten. Dass die nach jahrzentelangem Kampf der Amoralisten nicht von heute auf morgen zum Erfolg führen, ist mir auch klar. Aber aus Verlegenheit der Sünde zuzustimmen kann nicht der Weg sein

Gottes Segen,
tantum ergo (der übrigens bis vor kurzem auch noch nicht so gedacht hat, aber man lernt, Grenzen im Kopf zu überwinden ;) )
„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!“ (Lk 12,49)

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SpaceRat
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Abtreibung

Beitrag von SpaceRat »

Wurde ab hier aus der Klausnerei importiert, zum gepflegten Austausch empfohlen!
Teutonius hat geschrieben:Was bitte sind Lebensschützerinnen?
Das sind, oftmals militante, Abtreibungsgegnerinnen.

Wenn man sieht, was für Aktionen selbsternannte Lebenschützer und Lebenschützerinnen teilweise abziehen, dann hat so eine Auszeichnung für mich einen üblen Beigeschmack.

Zeichne ich jemanden dafür aus, daß er mit der Präzision eines schweizer Uhrwerks die Grünphase von Ampeln um die komplette Gelbphase erweitern kann, ohne jemals einen Rotlichtverstoß begangen zu haben, dann sorge ich dafür, die Grauzone "Gelbphase" in so helles Licht zu tauchen, daß sie sich zwangsläufig irgendwann im Bewußtsein der Leute verschieben muß, konsequenterweise in den Bereich der Rotlichtverstöße ohne Fahrverbot.

Wenn wir z.B. sehen:
Die katholische Hebamme Maria Grundberger (München) spricht Frauen vor einer Abtreibungspraxis an, um sie auf die Folgen ihrer Entscheidung aufmerksam zu machen.
Betrachtet man dazu, wo das so formuliert wird, nämlich auf der eher evangelikal ausgerichteten Plattform idea, dann kann man sich denken, daß hier die Grauzone der Nötigung ausgezeichnet wird.
Wer, wie ich, schon einmal Opfer der Machtlosigkeit dt. Gesetze und damit auch der Polizei in Bezug auf Bedrohung, Nötigung, Beleidigung, etc. pp. geworden ist (Letztendlich kann ich in Deutschland jedem - auch wiederholt und schriftlich - einen Schlag in die Fresse anbieten, das ist keine Bedrohung), muß bei sowas einfach einen Kloß im Hals haben.

Ich bin sicherlich auch Christ und finde Abtreibungen nicht toll. Wo sich jedoch aus dem Christentum und der freiheitlich demokratischen Grundordnung ein Interessenskonflikt ergibt, werde ich diesen für mich in aller Regel zugunsten der freiheitlich demokratischen Grundordnung auflösen.

Auszeichnenswert finde ich das Verhalten der o.g. Hebamme mit Sicherheit nicht. Es ist wahrlich nicht gerade hilfreich, wenn eine - schlimmstenfalls vergewaltigte - Frau auch noch auf der Straße bedrängt und terrorisiert wird, nachdem sie sich wochenlang nicht gerade positive Gedanken machen mußte, einen Beratungsschein geholt hat und schlußendlich die nicht gerade leichte Entscheidung für die Abtreibung getroffen hat.
Ob es christlich ist, mögen andere entscheiden.

Auszeichnenswert wäre es, wenn die römische Gemeinschaft wieder Schwangerschaftskonfliktberatung anbieten würde und damit bereits im Vorfeld den ein oder anderen der Gänge, die die Hebamme versperren will, unnötig machen würde, weil die Frau gar keinen Beratungsschein mehr haben will.
Schmutziges Geschirr schimmelt nicht, wenn man es einfriert.

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Lutheraner
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Re: Auszeichnung für Lebensschützerinnen

Beitrag von Lutheraner »

Lieber SpaceRat,

in Deutschland wurden letztes Jahr über 100.000 Kinder getötet, bevor sie das Licht der Welt erblickt hatten und davon waren wohl die allerwenigsten durch eine Vergewaltigung entstanden. Wenn wir uns dagegen nicht wehren, werden wir uns eines Tages dafür rechtfertigen müssen. Lippenbekenntnisse reichen nicht aus. Mit dem Holocaust-Vergleich komme ich jetzt nicht, aber die Parallelen sind trotz aller Unterschiede mehr als offensichtlich.

Ich habe früher auch so gedacht wie Du, aber diese Ansicht halte ich mittlerweile nicht nur für falsch, sondern es entbehrt ihr m.E. auch an Mut.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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Wim1964
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Re: Auszeichnung für Lebensschützerinnen

Beitrag von Wim1964 »

Lutheraner hat geschrieben:in Deutschland wurden letztes Jahr über 100.000 Kinder getötet, bevor sie das Licht der Welt erblickt hatten und davon waren wohl die allerwenigsten durch eine Vergewaltigung entstanden.
Man darf mich gerne korrigieren, aber meines Wissens nach bewegt sich der Anteil der medizinisch oder kriminologisch bedingten Abtreibungen im Bereich von insgesamt ca. 3%. Man sollte sich das bei der Auswahl der Verteidigungsargumente für die Abtreibung bewusst machen. Die Argumente die meistens ins Feld geführt werden treffen eben nicht für die meisten Abtreibungen zu.

Gruß
Michael

iustus
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Re: Auszeichnung für Lebensschützerinnen

Beitrag von iustus »

in Deutschland wurden letztes Jahr über 100.000 Kinder getötet, bevor sie das Licht der Welt erblickt hatten und davon waren wohl die allerwenigsten durch eine Vergewaltigung entstanden.
So ist es. Hier die offiziellen Angaben des Statistischen Bundesamts:

Im Jahr 2008 wurden rund 114.500 Abtreibungen in Deutschland gemeldet.

Die unter 18-jährigen Frauen hatten nur einen Anteil von knapp 5%! Knapp drei Viertel (73%) waren zwischen 18 und 34 Jahren alt, 15% zwischen 35 und 39 Jahren. Fast 8% der Frauen waren 40 Jahre und älter.

Über 97% der gemeldeten Abtereibungen wurden nach der Beratungs­regelung vorgenommen. Medizinische und kriminologische Indikationen waren in weniger als 3% der Fälle die Begründung für die Abtreibung!


Quelle:

http://www.destatis.de/jetspeed/portal/ ... Print.psml

iustus
Beiträge: 7160
Registriert: Samstag 8. Juli 2006, 14:59

Re: Auszeichnung für Lebensschützerinnen

Beitrag von iustus »

Hier gibt es auch die genaue Zahl:

http://www.gbe-bund.de/oowa921-install/ ... .963/19628


Von 114.484 Abtreibungen wurden 21 mit der kriminologischen Indikation begründet, 2.989 mit der medizinischen (wozu ja nicht nur eine Gefahr für das Leben der Frau zählt, sondern auch eine Gefahr für deren seelische Gesundheit, die man schon als gefährdet ansieht, wenn das Kind behindert ist).

Das ergibt einen Anteil von Abtreibungen nach einer Vergewaltigung von 0,018 [Punkt]

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