Altkanzler Schmidt

Aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen.
Benutzeravatar
Marion
Beiträge: 8705
Registriert: Donnerstag 21. Mai 2009, 18:51
Kontaktdaten:

Re: Altkanzler Schmidt und der geheuchelte Glaube

Beitrag von Marion »

Edi hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:
Arcangelus hat geschrieben:Christ wird man nicht durch intellektuelle Auseinandersetzung mit Bibeltexten. Wenn Schmidt die Gnade des Glaubens nicht erfahren hat, ist er zu bedauern, nicht zu bekritteln.
Man muss den Inhalt des Glaubens schon erstmal kennen (also intellektuell verarbeitet und verstanden haben) bevor man die Gnade des Glaubens annehmen kann.
Das sehe ich nicht so. Warum? Es genügt im Herzen die Gnade zu erfassen und dazu braucht man kein Glaubenswissen, erst recht kein grosses, die intellektuelle Durcharbeitung kann hernach erfolgen oder bei manchen auch nicht oder wenig.
Beispiele aus der Geschichte gibt es genug, denn auch Kinder waren manchmal schon sehr gläubig.
Was willst du denn glauben ohne Glaubensinhalt?
Wenn jemand sagt er glaubt, dann muss er ja schon auf die Frage, was glaubst du denn irgendwas sagen können, was er auch begriffen hat (wissen was er glaubt). Großes Glaubenswissen ist nicht nötig, aber ohne geht es nicht. Auch Kinder können von ganz allein nicht glauben. Irgendjemand muss ihnen was erzählen oder zeigen was sie verstehen. Erst danach können sie glauben. Vorher geht es nicht.
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11361
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Re: Altkanzler Schmidt und der geheuchelte Glaube

Beitrag von Edi »

Marion hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:
Arcangelus hat geschrieben:Christ wird man nicht durch intellektuelle Auseinandersetzung mit Bibeltexten. Wenn Schmidt die Gnade des Glaubens nicht erfahren hat, ist er zu bedauern, nicht zu bekritteln.
Man muss den Inhalt des Glaubens schon erstmal kennen (also intellektuell verarbeitet und verstanden haben) bevor man die Gnade des Glaubens annehmen kann.
Das sehe ich nicht so. Warum? Es genügt im Herzen die Gnade zu erfassen und dazu braucht man kein Glaubenswissen, erst recht kein grosses, die intellektuelle Durcharbeitung kann hernach erfolgen oder bei manchen auch nicht oder wenig.
Beispiele aus der Geschichte gibt es genug, denn auch Kinder waren manchmal schon sehr gläubig.
Was willst du denn glauben ohne Glaubensinhalt?
Wenn jemand sagt er glaubt, dann muss er ja schon auf die Frage, was glaubst du denn irgendwas sagen können, was er auch begriffen hat (wissen was er glaubt). Großes Glaubenswissen ist nicht nötig, aber ohne geht es nicht. Auch Kinder können von ganz allein nicht glauben. Irgendjemand muss ihnen was erzählen oder zeigen was sie verstehen. Erst danach können sie glauben. Vorher geht es nicht.
Einen Inhalt braucht man, das bestreitet niemand. Aber der kann in wenigen Sätzen gesagt werden.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Benutzeravatar
anneke6
Beiträge: 8493
Registriert: Montag 19. September 2005, 12:27

Re: Altkanzler Schmidt und der geheuchelte Glaube

Beitrag von anneke6 »

Es gibt auch eine Hochmut des hohen Alters. Ob es ein häufiges Phänomen ist, aber ich habe schon ein paar sehr alten Menschen zähneknirschend zugehört, die mir erklärt haben, daß man, wenn man erst mal so lange gelebt hat, keinen Gott mehr braucht.
???

Benutzeravatar
Arcangelus
Beiträge: 97
Registriert: Mittwoch 4. Mai 2011, 11:44

Re: Altkanzler Schmidt und der geheuchelte Glaube

Beitrag von Arcangelus »

anneke6 hat geschrieben:Es gibt auch eine Hochmut des hohen Alters. Ob es ein häufiges Phänomen ist, aber ich habe schon ein paar sehr alten Menschen zähneknirschend zugehört, die mir erklärt haben, daß man, wenn man erst mal so lange gelebt hat, keinen Gott mehr braucht.
Ich würde das sogar als AltersAutismus bezeichnen.
Du bist für den Himmel unterwegs.
Je mehr du ausgibst, desto mehr wirst du einnehmen.

Benutzeravatar
tmansor
Beiträge: 227
Registriert: Montag 16. November 2009, 15:12

Re: Altkanzler Schmidt und der geheuchelte Glaube

Beitrag von tmansor »

Sorry, aber läuft die Diskussion in eine Sackgasse. Ich habe von Schmidt ein knappes Dutzend Bücher gelesen und ich sehe wirklich nicht, wieso er sich mit seiner Weltanschauung nicht auseinandergesetzt haben soll.
Was ich ihm ein wenig übelnehme (inkl. des Vorwurfs einer gewissen Selbstgerechtigkeit, bei allem Respekt für sein Alter und sein Denken) ist die Tatsache, dass er selbst ja auch Politiker war, Vorbild, Gestalter, Autorität usw. - zieht man mal nicht nur den heißen Herbst, Mogadischu und die Ölkrise, hat er als Politiker auch nur mit Wasser gekocht. Da fehlt mir ein wenig die kritische Auseinandersetzung seines damaligen Wirkens mit dem heutigen Denken.

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Altkanzler Schmidt und der geheuchelte Glaube

Beitrag von overkott »

Für wenig geistreich halte ich Schmidts Bemerkung, er glaube nicht mehr an Gottes Gerechtigkeit.

Ich fürchte, er macht sich damit, wie in den Mitternachtsspitzen treffend parodiert, selbst zu Gott. Denn woher nimmt er den Maßstab, dass er den Maßstab verurteilt? Schmidt verwechselt offenbar Gott und die Schöpfung nach dem Sündenfall, also höheres Sein und tieferes Sein, Anspruch und Wirklichkeit.

Ich finde das für einen Politiker sogar sehr bedenklich, weil er damit den Grundkonsens von Moral untergräbt.

Worin aber erweist sich Gottes (ausgleichende) Gerechtigkeit, wenn nicht in seinem Gebot der Nächstenliebe?

Benutzeravatar
lutherbeck
Beiträge: 4004
Registriert: Montag 21. Dezember 2009, 09:09

Re: Altkanzler Schmidt und der geheuchelte Glaube

Beitrag von lutherbeck »

Für wenig geistreich halte ich Schmidts Bemerkung, er glaube nicht mehr an Gottes Gerechtigkeit.
Lassen wir ihm doch seine Meinung - er ist ein Mensch unter vielen - sonst nichts! Mit ist einfach nicht ganz klar, weshalb gerade ihm eine besondere Weisheit unterstellt wird...

:pfeif:
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Re: Altkanzler Schmidt und der geheuchelte Glaube

Beitrag von Ewald Mrnka »

lutherbeck hat geschrieben:
Für wenig geistreich halte ich Schmidts Bemerkung, er glaube nicht mehr an Gottes Gerechtigkeit.
Lassen wir ihm doch seine Meinung - er ist ein Mensch unter vielen - sonst nichts! Mit ist einfach nicht ganz klar, weshalb gerade ihm eine besondere Weisheit unterstellt wird...

:pfeif:
Der alte Mann wird überschätzt.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Altkanzler Schmidt und der geheuchelte Glaube

Beitrag von overkott »

Ein Politiker muss nicht Experte für alles sein. Bei der Frage nach Gott geht es nicht nur um Bauchgefühl. Man muss auch sich selbst eingestehen, wo seine Grenzen sind.

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema