Gerichtsurteil zur Beschneidung

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Haiduk
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Haiduk »

Pilgerer hat geschrieben:
Haiduk hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:
Aletheia hat geschrieben:Also hat unsere christliche Kultur keine Wurzel mehr im Judentum.
Die jüdische Kultur ist für Deutschland bis zum Holokaust von Bedeutung. In vielen Städten war lange Zeit die jüdische Gemeinschaft die zweitgrößte Religionsgemeinschaft. Man hätte also in das deutsche Grundgesetz und in die normale Gesetzgebung jüdische und christliche Einflüsse aufnehmen können. Der im Grundgesetz verankerte Schutz der Familie ist ein Beispiel dafür, wie christliches Denken die Verfassungsväter 1948 auch gegen den Widerstand der Sozialisten prägte.
Wie stellst Du Dir das vor? Das Grundgesetz kennt Religion nur als etwas Abstraktes. In der Präambel des GG ist von der "Verantwortung vor Gott" die Rede. Daß es sich hier um den "Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs" handelt versteht sich von selbst. Wenn Du an ein jüdisches Sonderrecht gedacht hast, dann würdest Du Dich damit von der Gleichheit aller vor dem Gesetz verabschieden.
Jedes Staatsrecht braucht irgendwelche Quellen, die es in seinen Werten inspirieren. Das kann eine bestimmte Religion sein, das können mehrere Religionen sein oder säkulare Weltbilder (z.B. Aufklärung, Freimaurer, Marxismus). In Deutschland war das GG (ähnlich den Landesverfassungen) ein Kompromiss zwischen den Parteien im parlamentarischen Rat. Dazu kamen die allgemein üblichen Grundlagen des modernen Rechtsstaates, die sich aus der Aufklärung ableiten. Die CDU hat im parlamentarischen Rat zum Beispiel die Rechte der Familie durchgesetzt, aber auch den Gottesbezug in der Präambel.
Alles bekannt. Es beantwortet aber nicht die Frage, was Du im Sinn hattest, wenn Du von der Aufnahme "jüdischer und christlicher Einflüsse" in das GG sprachst. Meintest Du vielleicht, daß Christentum und Judentum direkt im GG erwähnt werden sollten? Damit wäre der Islam dann zwar ausgeschlossen, aber normativ wäre es wertlos. Bei der Bescheidung käme auch nichts anderes dabei heraus, als mit dem Gottesbezug in der Präambel des GG, der in der Praxis der Rechtsauslegung keine Rolle spielt. Bei strittigen Fällen wird heute der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) angerufen. Was im GG steht interessiert den EGMR genauso wenig, wie sich das BVerfG nicht dafür interessiert, was in der bayrischen Verfassung steht.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)

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Haiduk
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Haiduk »

Volker Beck, MdB in der Debatte um die Beschneidung: "Auch die Weltanschauung des Atheismus kann fundamentalistische Züge annehmen."
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)

Kilianus
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Kilianus »

Aletheia hat geschrieben: Unsere Rechtskultur wurzelt in der Aufklärung. Und da wird sie auch hoffentlich weiterhin bleiben. Alles andere wäre ein herber Rückschritt.
"Die Beschneidungsdebatte ist nicht frei von intellektuellem Antisemitismus. Dessen Tradition reicht bis in die Aufklärung - und über den Holocaust hinaus"

Pilgerer
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Pilgerer »

Hajduk hat geschrieben:Alles bekannt. Es beantwortet aber nicht die Frage, was Du im Sinn hattest, wenn Du von der Aufnahme "jüdischer und christlicher Einflüsse" in das GG sprachst. Meintest Du vielleicht, daß Christentum und Judentum direkt im GG erwähnt werden sollten? Damit wäre der Islam dann zwar ausgeschlossen, aber normativ wäre es wertlos. Bei der Bescheidung käme auch nichts anderes dabei heraus, als mit dem Gottesbezug in der Präambel des GG, der in der Praxis der Rechtsauslegung keine Rolle spielt.
Diese Einflüsse könnten zum Beispiel darin bestehen, dass die Gesetzgebung die Beschneidung erlaubt, weil dies der jüdischen Kultur unseres Landes entspricht. Es ist nicht nötig, dass Judentum und Christentum explizit erwähnt werden, aber das eine oder andere Gesetz kann jüdische oder christliche Normen aufnehmen. Deutschland war unter Adenauer ein christlicher Staat und demenstprechend gab es damals eine Reihe von christlich inspirierten Gesetzen, die mit der 68er Zeit verschwanden.
Zuletzt geändert von Pilgerer am Freitag 20. Juli 2012, 18:06, insgesamt 1-mal geändert.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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lifestylekatholik
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von lifestylekatholik »

Pilgerer hat geschrieben:aber das eine oder andere Gesetz kann jüdische oder christliche Normen aufnehmen.
Warum sollten wir die Normen der Synagoge in Gesetze aufnehmen? :hae?:
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Pilgerer
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Pilgerer »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:aber das eine oder andere Gesetz kann jüdische oder christliche Normen aufnehmen.
Warum sollten wir die Normen der Synagoge in Gesetze aufnehmen? :hae?:
Weil sie ein wichtiger historischer Teil Deutschlands sind und damit bei der Gesetzgebung mitreden dürfen.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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lifestylekatholik
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von lifestylekatholik »

Pilgerer hat geschrieben:Weil sie ein wichtiger historischer Teil Deutschlands sind und damit bei der Gesetzgebung mitreden dürfen.
Nö.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Knecht Ruprecht
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Knecht Ruprecht »

Ich finde es sehr seltsam, dass selbst der Deutsche Bundestag zu diesem fremden Thema Stellung bezog. Was kümmern mich diese fremden Traditionen?
In der Türkei zerbrechen sich sicherlich keine Berufspolitiker den Kopf über die schmackhafte Zubereitung von Mett.

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Juergen
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Juergen »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:In der Türkei zerbrechen sich sicherlich keine Berufspolitiker den Kopf über die schmackhafte Zubereitung von Mett.

http://img5.fotos-hochladen.net/uploads ... o5243.jpg

Vollbild durch Link ersetzt. Mögliches Copyright.
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Robert Ketelhohn
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Pilgerer hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:aber das eine oder andere Gesetz kann jüdische oder christliche Normen aufnehmen.
Warum sollten wir die Normen der Synagoge in Gesetze aufnehmen? :hae?:
Weil sie ein wichtiger historischer Teil Deutschlands sind und damit bei der Gesetzgebung mitreden dürfen.
Nein, das ist ja lachhaft.

(Man braucht da nichts gesetzlich zu regeln, sondern muß einfach ihre Bräuche dulden, wie seit Jahrtausenden schon. Eine gesetzliche Normierung erweckt den Eindruck und erhebt den hybriden Anspruch, der Staat hätte da irgendwas zu regeln. – Nein, ihm geht dazu jegliche Kompetenz ab. Genau wie der Staat keinerlei Recht hat, auch nur den Hauch einer Regelung darüber zu treffen, wann und wie Christen ihre Kinder taufen lassen oder wie sie sie religiös unterweisen.)
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rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Juergen
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Juergen »

Gesetze sind prinzipiell ja sinnvolle.
Leider zieht jedes Gesetze eine Reihe von weiteren Gesetzen nach sich, weil man für diesen oder jenen Fall eine Ausnahmen definieren will/muss. Dann kommt noch ein Gesetz, das ein Schlupfloch stopfen will. Zu diesem dann wieder eines das eine Ausnahme definiert usw.

In der Folge haben die Gerichte die Schreibtische voll, der Gesetzgeber muß täglich was neues beschließen und der Bürger weiß sowieso nicht mehr woran er eigentlich ist.

Vor zwei Tagen gab es ein schönes Beispiel im SpOn:
Bäcker wirft Brötchen auf den Müll --> muß keine Steuern dafür zahlen
Bäcker schenkt Brötchen der Tafel --> muß Steuern dafür zahlen
Bäcker verkauft eine Ladung alter Brötchen für 1,-€ an die Tafel --> muß keine Steuern dafür zahlen
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 45365.html
:vogel:

(Von irgendwas muß ja die Bankenrettung bezahlt werden… Aber wenn der Bäcker den 1,-€ Einnahmen wieder an die Tafel spendet, kann er es u.U. noch von den Steuern absetzen - oder wie?) :roll:


Und genauso ist es im Fall des Beschneidungsurteils. Die Strafbarkeit von Körperverletzung ist prinzipiell richtig. Nun braucht man eine Ausnahme für die Beschneidung. Bleibt abzuwarten, wann es weitere ähnliche Urteile gibt, wo man wiederum Ausnahmen definieren muß. Man denke etwa an das Korrigieren von "Segelohren" im Kindesalter, oder das Ohrlochstechen bei Kindern etc.etc.
Viel Arbeit für Gerichte und Gesetzgeber.
Gruß Jürgen

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Niels
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Niels »

Was es nicht alles gibt...
"Jude lässt Baby nicht beschneiden": http://www.westfalen-blatt.de/nachricht ... eiden/613/
Als sein Sohn ihn beiläufig fragte, warum er nicht beschnitten sei, antwortete Eran Sadeh: »Du bist so auf die Welt gekommen, und wir wollten dich nicht verändern.«
Eran Sadeh lebt in Tuval im Norden Israels. Der Computertechniker und seine Frau gehören zu einer kleinen, aber langsam wachsenden Gruppe jüdischer Eltern, die die Beschneidung ihrer Babys ablehnen und öffentlich für die Abschaffung eintreten. »Das ist durchaus ein Thema in unserem Land« (...)
Seit 25 setzen sich Eran Sadeh und seine Frau gegen Beschneidungen ein. »Einmal im Monat gibt es ein Treffen, zu dem etwa zehn Elternpaare kommen, die Fragen haben«, erzählt der Computertechniker, der auch im Internet über medizinische und religiöse Aspekte aufklärt. »Es gibt viele Mütter und Väter, die das Barbarische in der Beschneidung erkennen, aber es aus Angst vor ihren Verwandten dann doch geschehen lassen.« Sadeh, der auch einen Abschluss in Rechtswissenschaften hat, sagt, es stimme zwar, dass in der Bibel die Beschneidung gefordert werde. »Dort wird aber auch die Steinigung von Menschen gefordert, die am Sabbat arbeiten. Und das will heute doch auch niemand mehr.« Es sei auch nicht so, dass man nur beschnitten zur jüdischen Gemeinschaft gehöre. »Sie können jeden Rabbi fragen: Wer eine jüdische Mutter hat, ist Jude – ganz gleich, ob er beschnitten ist oder nicht.«
Die Beschneidungsverweigerer sind in Israel noch eine kleine Gruppe. Ein Freund Eran Sadehs hat den Verein »Ben Schalem« (»Intakter Sohn«) gegründet und schätzt, dass drei Prozent aller Juden den Ritus nicht durchführen lassen. (...)
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

civilisation
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von civilisation »

Bisher nicht angesprochen wurde ein anderer Punkt: Was für ein ungeheuerliche Heuchelei! Da macht man sich „hoch moralisch“ Sorgen um die armen, armen kleinen Jungen, die beschnitten werden, aber am millionenfachen Kindermord hat man nichts auszusetzen? Gegen die Ströme von Blut bei Millionen von Abtreibungen hat man nichts einzuwenden, verliert kein Wort darüber, versucht jeden Kritiker zum Schweigen zu bringen oder wenigstens lächerlich zu machen?
Aus einem Kommentar von Bischof A. Laun auf
http://www.kath.net/detail.php?id=37449

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Stephanie
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Stephanie »

Offener Brief der Experten:
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 2759.html

Meinung:
(was ich daran interessant finde ist, dass offenbar tatsächlich im Zuge dieser Beschneidungsdebatte das Recht auf Kindstaufe thematisiert, natürlich angezweifelt, wurde)
http://faz-community.faz.net/blogs/skur ... igion.aspx
Wird kaum der Gerechte gerettet, wo werde ich Sünder erscheinen? Die Last und Hitze des Tages habe ich nicht getragen. Die um die elfte Stunde kamen, denen zähle mich bei, Gott, und sei mein Erretter.

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Heinrich II
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Heinrich II »

Zitat der Woche auf http://jobo72.wordpress.com/2012/07/23/ ... tzt-schon/:
Nichts, kein Terroranschlag, kein Euro, kein Hunger und kein Krieg, erregt die Deutschen so sehr wie die Vorhaut.

Harald Martenstein (in: Ich verstehe das Problem nicht, Tagesspiegel)
Wer euch ein anderes Evangelium verkündet, als ihr angenommen habt, der sei verflucht. Geht es mir denn um die Zustimmung der Menschen, oder geht es mir um Gott?

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Stephanie
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Stephanie »

Wird kaum der Gerechte gerettet, wo werde ich Sünder erscheinen? Die Last und Hitze des Tages habe ich nicht getragen. Die um die elfte Stunde kamen, denen zähle mich bei, Gott, und sei mein Erretter.

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christian12
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von christian12 »

Stephanie hat geschrieben:Offener Brief der Experten:
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 2759.html
Es sind sogar katholische Theologen dabei....

Prof. Dr. theol. habil. Angelika M. Eckart, Lehrstuhl für Pastoralpsychologie an der Theologischen Fakultät Vallendar
Prof. Dr. theol. habil. Joachim Eckart, Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar
Prof. Dr. theol. Horst Herrmann, Universität Münster
Prof. Dr. Hans Reinhard Seeliger, Lehrstuhl für Alte Kirchengeschichte, Patrologie und Christliche Archäologie, Kath.-Theologische Fakultät, Eberhard Karls-Universität Tübingen

u.a.

:heul:

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Ewald Mrnka
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Ewald Mrnka »

christian12 hat geschrieben:
Stephanie hat geschrieben:Offener Brief der Experten:
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 2759.html
Es sind sogar katholische Theologen dabei....

Prof. Dr. theol. habil. Angelika M. Eckart, Lehrstuhl für Pastoralpsychologie an der Theologischen Fakultät Vallendar
Prof. Dr. theol. habil. Joachim Eckart, Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar
Prof. Dr. theol. Horst Herrmann, Universität Münster
Prof. Dr. Hans Reinhard Seeliger, Lehrstuhl für Alte Kirchengeschichte, Patrologie und Christliche Archäologie, Kath.-Theologische Fakultät, Eberhard Karls-Universität Tübingen

u.a.

:heul:
Höherer Blödsinn & Dekandenz pur..................oder humanistisch verbrämter Antisemitismus.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Tipheret
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Tipheret »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Höherer Blödsinn & Dekandenz pur..................oder humanistisch verbrämter Antisemitismus.
Nonsense
Was Du auch tust, handele klug und bedenke das Ende
quidquid agis, prudenter agas et respice finem

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christian12
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von christian12 »

Tipheret hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Höherer Blödsinn & Dekandenz pur..................oder humanistisch verbrämter Antisemitismus.
Nonsense
Ich wüsste aber schon gerne, was diese Theologen dazu bewogen hat, das zu unterschreiben....eigentlich müssten die (und andere) dann ja auch konsequenterweise der Gottesmutter und dem Hl. Josef vorwerfen, daran mitgewirkt zu haben, dass unser Erlöser im Kindesalter misshandelt wurde! :hmm:

Raphael

Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Raphael »

Tipheret hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Höherer Blödsinn & Dekadenz pur..................oder humanistisch verbrämter Antisemitismus.
Nonsense
Sauber argumentiert, tipheret! :klatsch: :klatsch: :klatsch:

Du unterbietest Dich selber immer mehr ...........

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ifugao
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von ifugao »

christian12 hat geschrieben:
Stephanie hat geschrieben:Offener Brief der Experten:
http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 2759.html
Es sind sogar katholische Theologen dabei....

Prof. Dr. theol. habil. Angelika M. Eckart, Lehrstuhl für Pastoralpsychologie an der Theologischen Fakultät Vallendar
Prof. Dr. theol. habil. Joachim Eckart, Philosophisch-Theologische Hochschule Vallendar
Prof. Dr. theol. Horst Herrmann, Universität Münster
Prof. Dr. Hans Reinhard Seeliger, Lehrstuhl für Alte Kirchengeschichte, Patrologie und Christliche Archäologie, Kath.-Theologische Fakultät, Eberhard Karls-Universität Tübingen

u.a.

:heul:
Heul nicht rum. Nach traditioneller Einstellung ist das unmännlich. :breitgrins:

http://video.google.com/videoplay?docid ... 114237112
Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
Mahatma Gandhi

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christian12
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von christian12 »

Helfen uns nun eigentlich die Befürworter des Beschneidungsverbots dabei, die Philosophie Peter Singers (also des Scherzkeks, der meint, dass man das Töten Neugeborener moralisch rechtfertigen kann) zu Grabe zu tragen? Oder könnten wir uns sogar auf Peter Singers Philosophie berufen (so nach dem Motto: na wenn man nach Peter Singer schon Neugeborene töten darf, dann darf man denen doch mit Sicherheit auch beschneiden, was ja wesentlich weniger gravierend wär.)?

(Sorry, das ist ne Pfandfrage. Bitte mich nicht zu ernst nehmen. ;) )

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Tipheret
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Tipheret »

Christian12 hat geschrieben:Ich wüsste aber schon gerne, was diese Theologen dazu bewogen hat, das zu unterschreiben....eigentlich müssten die (und andere) dann ja auch konsequenterweise der Gottesmutter und dem Hl. Josef vorwerfen, daran mitgewirkt zu haben, dass unser Erlöser im Kindesalter misshandelt wurde! :hmm:
Vielleicht haben diese Theologen überlegt, ob an dem "latenten Antisemitismus" überhaupt etwas dran ist und haben diese Frage nach guter Überlegung verneint?!?

Niemand hindert Juden oder Moslems daran ihre religiösen Riten ungestört durchzuführen.

Oder ist irgendwo die Rede davon, dass jüdische Gottesdienste verboten oder verhindert würden?

Hat man davon gesprochen Moscheen zu schließen oder das Freitagsgebet zu untersagen?

Jüdische, wie moslemische Hochzeiten, Beerdigungen können wie bisher problemlos vorgenommen werden.

Jeder kann sein Gebetshaus zu jeder Zeit aufsuchen und beten wann immer er will.

Wo bitte, wird die Ausführung des Glaubens verhindert?

Die Tatsache, dass die Beschneidung nach "überlieferter Tradition" zu einem "festen Zeitpunkt" aus- und durchgeführt wird, ist durch Menschen festgelegt worden und kann auch durch Menschen verändert werden.

Hat man Angst davor, dass die Jungen, wenn sie z. B. mit 14 Jahren gefragt werden, evtl. NEIN sagen?

Daraus Religionsfeindschaft zu konstruieren halte ich für Demagogie.

Tipheret
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christian12
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von christian12 »

Tipheret hat geschrieben:
Christian12 hat geschrieben:Ich wüsste aber schon gerne, was diese Theologen dazu bewogen hat, das zu unterschreiben....eigentlich müssten die (und andere) dann ja auch konsequenterweise der Gottesmutter und dem Hl. Josef vorwerfen, daran mitgewirkt zu haben, dass unser Erlöser im Kindesalter misshandelt wurde! :hmm:
Vielleicht haben diese Theologen überlegt, ob an dem "latenten Antisemitismus" überhaupt etwas dran ist und haben diese Frage nach guter Überlegung verneint?!?
Nö, die behaupten nur, dass es damit nichts zu tun hat.
Tipheret hat geschrieben:Niemand hindert Juden oder Moslems daran ihre religiösen Riten ungestört durchzuführen.
Noch nicht, aber genau das will man in punto Beschneidung.
Tipheret hat geschrieben:Oder ist irgendwo die Rede davon, dass jüdische Gottesdienste verboten oder verhindert würden?
Ja, davon ist die Rede, denn die Beschneidung ist ein Gottesdienst.
Tipheret hat geschrieben:Hat man davon gesprochen Moscheen zu schließen oder das Freitagsgebet zu untersagen?
Nö, das würde man sich auch nie trauen.
Tipheret hat geschrieben:Jüdische, wie moslemische Hochzeiten, Beerdigungen können wie bisher problemlos vorgenommen werden.
Stimmt, aber jüdisches und muslimes Leben ist mehr als das.
Tipheret hat geschrieben:Jeder kann sein Gebetshaus zu jeder Zeit aufsuchen und beten wann immer er will.
Jep.
Tipheret hat geschrieben:Wo bitte, wird die Ausführung des Glaubens verhindert?
In puncto Beschneidung.
Tipheret hat geschrieben:Die Tatsache, dass die Beschneidung nach "überlieferter Tradition" zu einem "festen Zeitpunkt" aus- und durchgeführt wird, ist durch Menschen festgelegt worden und kann auch durch Menschen verändert werden.
So spricht der, der nicht an Gottes Geboten festhalten will bzw. für den sie keine Bedeutung haben.
Tipheret hat geschrieben:Hat man Angst davor, dass die Jungen, wenn sie z. B. mit 14 Jahren gefragt werden, evtl. NEIN sagen?
Nö, nein sagen können die mit 14 auch trotz Beschneidung.
Tipheret hat geschrieben:Daraus Religionsfeindschaft zu konstruieren halte ich für Demagogie.

Tipheret
Da braucht nichts konstruiert zu werden. Das ist zu offensichtlich.

Nun nimm mal bitte Stellung zu meinem zweiten Satz, den Du zitiert aber dann unbeachtet gelassen hast.
Zuletzt geändert von christian12 am Freitag 27. Juli 2012, 18:36, insgesamt 1-mal geändert.

Raphael

Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Raphael »

Tipheret hat geschrieben:Niemand hindert Juden oder Moslems daran ihre religiösen Riten ungestört durchzuführen.
Das verfehlt den Sachverhalt um deutlich mehr als eine Haaresbreite, weil das Urteil des Kölner Gerichts die Ausführung eines wesentliches Ritus für die Muslime (und der Juden) in Deutschland als Körperverletzung qualifiziert und damit unter Strafe stellt.

Wenn man nun aber ein bestimmtes Tun unter Strafe stellt, dann stört man genau diesen religiösen Ritus der Beschneidung.

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lifestylekatholik
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von lifestylekatholik »

Tipheret hat geschrieben:Niemand hindert Juden oder Moslems daran ihre religiösen Riten ungestört durchzuführen.
Das stimmt nicht. Das wurde dir hier bereits mehrfach erläutert. Du behauptest es immer noch. Ergo: Du lügst.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Fridericus
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Fridericus »

Die Tatsache, dass die Beschneidung nach "überlieferter Tradition" zu einem "festen Zeitpunkt" aus- und durchgeführt wird, ist durch Menschen festgelegt worden und kann auch durch Menschen verändert werden.
Bei den Mohammedanern ist es vielleicht "nur" überlieferte Tradition, darüber lässt sich streiten. Bei den Juden ist es nicht nur Tradition und auch nicht nur von den Menschen festgelegt, sondern es ist Gottes Gesetz, das sie verpflichtet.
Hat man Angst davor, dass die Jungen, wenn sie z. B. mit 14 Jahren gefragt werden, evtl. NEIN sagen?
Auch nach erfolgter Beschneidung kann jemand noch vom Glauben abfallen.

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Tipheret
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Tipheret »

Ohne auf die Einzelheiten einzugehen, halte ich die Aufgeregtheit, wie hier um die "verletzten Rechte" der Juden und Moslems gestritten wird für unaufrichtig.
Begründung:
Wer Moslems, abwertend als "Mohammedaner" bezeichnet und auch sonst alles was nicht katholisch ist verteufelt, ist heuchlerisch, wenn er sich jetzt für die Einhaltung eines fremden Rituas stark macht, den die eigene Religion schon vor langer langer Zeit selbst abgeschafft hat, ohne dadurch an Substanz zu verlieren.

Es zeugt von fehlendem Respekt vor anderen Religionen, wenn man als Christ festlegt, wessen "Tradition" überliefert und welche nach "Gottes Wort" stattfindet.

Außerdem, es gibt auch in den katholischen Riten immer wieder Veränderungen, die zwar von manchen lauthals reklamiert werden - siehe die Diskussion um V II - und trotzdem funktionieren Kirche und Glaube weiter, wenn auch etwas verändert.

Ob Gott die Dinge so wichtig nimmt, wie das manche auf Erden tun, halte ich, vorsichtig formuliert, für eine menschliche Anmaßung.

Ich hoffe, dass meine Meinung zu dem Thema ohne weitere Verärgerungen und/oder Beschimpfungen aufgenommen werden kann.

Tipheret
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Raphael

Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Raphael »

Tipheret hat geschrieben:Ohne auf die Einzelheiten einzugehen, halte ich die Aufgeregtheit, wie hier um die "verletzten Rechte" der Juden und Moslems gestritten wird für unaufrichtig.
Begründung:
Wer Moslems, abwertend als "Mohammedaner" bezeichnet und auch sonst alles was nicht katholisch ist verteufelt, ist heuchlerisch, wenn er sich jetzt für die Einhaltung eines fremden Rituas stark macht, den die eigene Religion schon vor langer langer Zeit selbst abgeschafft hat, ohne dadurch an Substanz zu verlieren.

Es zeugt von fehlendem Respekt vor anderen Religionen, wenn man als Christ festlegt, wessen "Tradition" überliefert und welche nach "Gottes Wort" stattfindet.

Außerdem, es gibt auch in den katholischen Riten immer wieder Veränderungen, die zwar von manchen lauthals reklamiert werden - siehe die Diskussion um V II - und trotzdem funktionieren Kirche und Glaube weiter, wenn auch etwas verändert.

Ob Gott die Dinge so wichtig nimmt, wie das manche auf Erden tun, halte ich, vorsichtig formuliert, für eine menschliche Anmaßung.

Ich hoffe, dass meine Meinung zu dem Thema ohne weitere Verärgerungen und/oder Beschimpfungen aufgenommen werden kann.

Tipheret
Du hast offenbar die Diskussion nicht richtig verfolgt, Tipheret! :daumen-runter:

Es geht hier nicht um den Ritus an sich, sondern um das Recht der Eltern ihre Kinder diesen Ritus der Beschneidung zukommen zu lassen.

Deine Anwürfe gegen Forums-Teilnehmer mit katholischem Glauben laß ich 'mal so stehen, die sprechen eh' für (bzw. gegen) sich selber ..............

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ChrisCross
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von ChrisCross »

Tipheret hat geschrieben:Ohne auf die Einzelheiten einzugehen, halte ich die Aufgeregtheit, wie hier um die "verletzten Rechte" der Juden und Moslems gestritten wird für unaufrichtig.
Begründung:
Wer Moslems, abwertend als "Mohammedaner" bezeichnet und auch sonst alles was nicht katholisch ist verteufelt, ist heuchlerisch, wenn er sich jetzt für die Einhaltung eines fremden Rituas stark macht, den die eigene Religion schon vor langer langer Zeit selbst abgeschafft hat, ohne dadurch an Substanz zu verlieren.
Die Bezeichnung als Mohammedaner ist nicht abwertend, sondern bezeichnet die Betroffenen nur präzisie nach dem Stifter ihrer Religion. Du hast aber darüber hinaus offenbar noch immer nicht recht verstanden, worum es hier geht. Niemand behauptet, dass Judentum müsse fortbestehen. Im Gegenteil ist es mit dem Neuen Bund überflüssig und sollte besser schnell den Messias annehmen. Wogegen hier argumentiert wird, ist, dass einerlei ehemals göttliches Gebot als Körperverletzung dargestellt wird, und dass zum anderen in das Naturrecht eingegriffen wird, wenn die Eltern nicht einmal mehr solche Entscheidungen treffen dürfen. Das ist keinesfalls heuchlerisch.
Tipheret hat geschrieben: Es zeugt von fehlendem Respekt vor anderen Religionen, wenn man als Christ festlegt, wessen "Tradition" überliefert und welche nach "Gottes Wort" stattfindet.
Ob man bei anderen Religionen von Respekt als Achtung reden kann, stelle ich einmal in Frage. Beleidigend ist es aber sicher nicht gemeint, wenn man festhält, dass der Islam tatsächlich keine schriftliche Anweisung zur Beschneidung im Koran hat, das Judentum hingegen kennt dies hingegen als göttliche Anordnung wie wir auch. Respektlos ist das aber sicher nicht, wenn man einfach nur feststellt.
Tipheret hat geschrieben: Außerdem, es gibt auch in den katholischen Riten immer wieder Veränderungen, die zwar von manchen lauthals reklamiert werden - siehe die Diskussion um V II - und trotzdem funktionieren Kirche und Glaube weiter, wenn auch etwas verändert.
Sieh dir einmal die Konzilskirche an. Da kann man an vielen Stellen kaum noch von Funktion sprechen. Generell kann eine Glaubensgemeinschaft nicht glaubwürdig sein, wenn sie heute verwirft, was sie gestern noch zu glauben vorgeschrieben hat. Um ds zu erkennen, muss man freilich kein Traditionalist sein.
Tipheret hat geschrieben: Ob Gott die Dinge so wichtig nimmt, wie das manche auf Erden tun, halte ich, vorsichtig formuliert, für eine menschliche Anmaßung.
Hast du schon einmal überlegt, dass die Anmaßung deinerseits liegen könnte, wenn du dich entgegen der Zeugnisse und Lehre der Kirche und Schrift gegen sie stellst?
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1

Fridericus
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Fridericus »

Das ist alles so falsch, wie es nur falsch sein kann.
Tipheret hat geschrieben:Ohne auf die Einzelheiten einzugehen, halte ich die Aufgeregtheit, wie hier um die "verletzten Rechte" der Juden und Moslems gestritten wird für unaufrichtig.
Du siehst das Problem nicht? Es geht hier nicht nur um die "verletzten Rechte" der Juden und Mohammedaner, es geht um viele mehr. Es geht hier um das Recht die eigene Religion frei ausüben zu dürfen. Ein derartiger Angriff auf das Christentum ist wohl nur mehr eine Frage der Zeit. Es geht aber auch um das natürliche Elternrecht.
Begründung:
Wer Moslems, abwertend als "Mohammedaner" bezeichnet und auch sonst alles was nicht katholisch ist verteufelt, ist heuchlerisch,
Der Begriff "Mohammedaner" ist hier keineswegs abwertend gemeint, da er nicht abwertend ist. Er bezeichnet die, die der Lehre Mohammeds anhängen.

wenn er sich jetzt für die Einhaltung eines fremden Rituas stark macht, den die eigene Religion schon vor langer langer Zeit selbst abgeschafft hat,


Das ist erwiesen falsch. Du schaffst ja nicht einmal die Fakten richtig darzulegen (Motu Proprio Summorum Pontificum, Art. 1 "Demgemäß ist es erlaubt, das Messopfer nach der vom sel. Johannes XXIII. promulgierten und niemals abgeschafften Editio typica des Römischen Messbuchs als außerordentliche Form der Liturgie der Kirche zu feiern.")

ohne dadurch an Substanz zu verlieren.


Darüber lässt sich vielleicht streiten. Die Anzahl derer aber, die das nicht so sehen, wird aber immer größer (obwohl das hier nicht das Strangthema ist, sei doch für Tipheret kurz auf The call fo beauty - ein Gespräch mit Card. Burke hingewiesen: http://www.youtube.com/watch?v=7c62iZ4ufOY=

Es zeugt von fehlendem Respekt vor anderen Religionen, wenn man als Christ festlegt, wessen "Tradition" überliefert und welche nach "Gottes Wort" stattfindet.
Woh fehlt es hier an Respekt? :achselzuck: Was Tradition ist und was Gottes Wort bei den anderen Religionen ist, haben nicht wir Christen festgelegt, wie kämen wir auch dazu, sondern ihre Anhänger. (Und aus ihren Äußerungen und Schriften lässt es sich auch für jene, die nicht diesen Religionen anhängen, einiges klar erkennen; eben, dass es im Koran kein klares Gebot für die Beschneidung gibt, im Judentum dieses Gebot Gottes jedoch vorhanden ist)
Zuletzt geändert von Fridericus am Freitag 27. Juli 2012, 19:52, insgesamt 1-mal geändert.

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