guatuso hat geschrieben:
Ethik ist etwas gewachsenes aus der sozialen Umgebung. Du findest Ethik stets bei spirituellen Voelkern, niemals bei atheistischen.
(...)
Also stimmt es doch vom atheistischen Volk udn den atheistischen Voelkern Herr Lehrer.
Sie sehen im Deutschen Volk ein atheistisches, bei dem keine Ethik zu finden ist? Doch da irren Sie: ich bin ein ethisch motivierter Deutscher, und noch nicht einmal Atheist. Überdies bin ich nicht Ihr Lehrer, also können Sie sich diese Anrede sparen, da sie ja noch nicht mal respektvoll gemeint ist.
guatuso hat geschrieben:
Das nimmt nichts von der Sache, dass Ethik niemals aus sich alleine entsteht (wie du sagst) sondern stets einen spirituellen und religioesen Hintergrund besitzt.
Keine mir bekannte menschliche Zivilisation wäre frei von spirituellem oder gar religiösem Hintergrund. Das sagte ich auch nicht.
Palmesel hat geschrieben:
(Ethik) ist gegenüber emotionalen und sozialen Prägungen und gegenüber Tradition und Konvention Medium und Resultat eines bewussten Erkenntnisprozesses.
Dass jeder Erkenntnis und jedem Gedanken eine Umwelt unterliegt, ist klar. Ethik ist aber nicht einfach, Dinge gut oder schlecht zu finden, sondern die Auseinandersetzung mit und das Suchen nach Gründen und Schlüssigkeit dafür im Denken. Mit dem Anspruch auf allgemeine Übertragbarkeit benötigt Religion genau das nicht.
guatuso hat geschrieben:Dein Hinweis auf andere Straenge die Gender behandeln brauche ich nicht.
Offenbar schon, denn was den Gender-Unfug angeht, habe ich mich zu Ihren Quellen bereits
hier geäußert. Sie liefern nichts Neues und sind zu diesem Thema im falschen Faden. Den Vorwurf mangelnder inhaltlicher Einlassung verweise ich dahingehend an Sie zurück.
guatuso hat geschrieben:
Essen dient vornehmlich der Ernaehrung? Das ist widerlegt, allein dadurch dass sich Menschen zu Tode hungern. Und das finde ich auch gut so.
Deine "Argumente" sind derart absurd dass sie ins laecherliche gehen.
Das sind sie nicht, und das könnten auch Sie nachvollziehen. Ihr Vergleich ist in der Tat nicht plausibel, aber auch nicht meinem analog, denn Menschen, die sich zu Tode hungern, ernähren sich ja nicht, während Homosexuelle sich i.A. fortplanzungsfern sexuell betätigen.
Trotzdem ist Ihr Ansatz nicht unbrauchbar: auch Essen dient in der menschlichen Zivilisation nicht allein dem Zweck der Ernährung, sondern hat sich über diese Grundfunktionalität hinaus zu einem Maß und Anlass von sozialer, in vielerlei Art symbolischer und nicht zuletzt dem Genuss dienlicher Bedeutung entwickelt. Und keine Kirche und kein Rechtsphilosoph verlangte, die Sterne-Küchen als Hort der Völlerei o.ä. zu sanktionieren. Und selbstverständlich dürfen Sie auf dem Wege des Essens zu konsumierende Genussmittel, die frei sind von jedem Ernährungsnutzen, bewerben und verkaufen, ohne dass es jemanden störte.
Peregrin hat geschrieben:
Der Nächste (ist) ihnen je nachdem Kostenfaktor, Umweltverschmutzer, Überbevölkerer, auch Sozialfall und Unterprivilegierter, nie aber ein gleichwertiger Mensch.
Nicht, dass ich mich als "Utilitarist" verstünde, oder einen Sinn dieses philosophischen Exkurses sähe. Aber eines fällt mir bei dieser Aufzählung auf: ist Ihnen schon einmal der Gedanke gekommen, dass Menschen, die keine Umweltverschmutzer etc. zu sein versuchen (wer kriegte das überhaupt hin?), darum trotzdem die Anderen, denen das egal ist, nicht als weniger wert ansehen könnten?
Was mir dazu einfällt - passt nicht 100%ig, aber vielleicht ist es ein ähnliches Phänomen: seit ich Vegetarier bin, bin ich immer nur von Nicht-Vegetariern zur Rechtfertigung aufgefordert worden, oder bin ungefragt mit deren Rechtfertigungserklärungen bedrängt worden. Die Initiative kam nie von mir - und so geht es praktisch allen Vegetariern, die ich kenne. Viele Finger zeigen auf die dummen missionarischen Vegetarier. Aber: von fünf Fingern zeigen immer drei zurück - den Spruch hab ich beim Forummeln gelernt.