Seine Ausführungen widersprechen nicht dem biblischen Befund. Benewitsch sagt eindeutig, daß Gottes Angebot zum Bund sich auf das ganze Volk bezog. Benewitsch stellt auch nirgendwo in Abrede, daß das "ganze Volk" zum Zeitpunkt des Bundesschlusses beabsichtigte dieses Angebot anzunehmen. Daß nicht das ganze Volk dieses Angebot tatsächlich annahm, d.h. nicht gemäß dieser Absichtserklärung handelte, ist zur Genüge bekannt.Maurus hat geschrieben:Die Ausführungen dieses Herrn Benewitsch widersprechen offensichtlich dem biblischen Befund. Der Bundesschluss ist mit dem ganzen Volk Israel erfolgt, nicht bloß mit einzelnen. Davon steht nirgendwo etwas in der Schrift, vielmehr heißt es: »Mose kam und übermittelte dem Volk alle Worte und Rechtsnormen des herrn. Das ganze Volk anwortete einstimmig und sagte: 'Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun.'« (Ex 24,3).Haiduk hat geschrieben:Gregor Benewitsch zur "Auserwähltheit" des Volkes Israel:
Den selben Maßstab gilt es an die Ungarn und jedes andere Volk anzulegen. Kein Volk wird diesem Maßstab gerecht. Deshalb kann es auch kein "christliches Volk" geben. Das von Gott geliebte Israel war nie ein Volk, sondern die Kirche, zu der auch die Propheten und Patriarchen aus vorchristlicher Zeit gezählt werden.Die jüdische Nation war auserwählt und Gottes Bund mit Abraham, Isaak und Jakob wurde den Juden am Sinai geöffnet (offengelegt). Dieser Bund war ihnen geöffnet, aber das bedeutet nicht, daß alle Juden automatisch daran teilgenommen hätten. Nur als Möglichkeit kann nun, nach Sinai, jeder aus den Juden in diesem Bund teilnehmen. Außerdem sollte als Jude jeder bei diesem Bund teilnemen und ist verpflichtet dazu. Die Verpflichtung meint Verantwortung. Nach Sinai fiel den Juden die größte Verantwortung unter allen Völkern der Welt zu. Das bedeutet nicht, daß alle Juden rechtschaffen waren, gerecht und gläubig wie Abraham, Isaak und Jakob und das “Licht der Nationen” sein wollten, dieses Licht nicht hätten für sich behalten wollen. So nahmen nur rechtschaffene Juden an diesem Bund mit Gott teil, nur die rechtschaffenen unter den Juden begründeten Israel, so wie nicht alle Söhne Abrahams im Bund mit Gott teilnahmen. Genau das sagt Paulus: “Nicht das sind Gottes Kinder, die nach dem Fleisch Kinder sind; sondern nur die Kinder der Verheißung werden als seine Nachkommenschaft anerkannt.”(Röm. 9, 8 ) Die Juden waren aus den Heiden ausgewählt, aber vom Sinai bis zu Christus wurden die Rechtschaffenen durch Gott aus der ausgewählten Nation gewählt, um das wahre Israel zu begründen.(Und sie forderten den Rest der “ausgewählten Nation" heraus und wurden von ihm verfolgt).
Und in Dtn 5,1ff heißt es:»Mose rief ganz Israel zusammen. Er sagte zu ihnen: Höre Israel, die Gesetze und Rechtsnormen, die sich euch heute vortrage. Ihr sollt sie lernen, auf sie achten und sie halten. Der Herr unser Gott, hat am Horeb einen Bund mit uns geschlossen. Nicht mit unseren Vätern hat der Herr diesen Bund geschlossen, sondern mit uns, die wir heute hier stehen, mit uns allen, mit den Lebenden.«
Des Weiteren kann auf Ex 3,7 verwiesen werden. Objekt des göttlichen Heilshandelns ist eindeutig das »Volk Israel«, nicht irgendwelche Einzelpersonen. Es gibt auch keine Hinweise darauf, dass Gott einzelne von seinem Bundesangebot ausgenommen hat oder dass einzelne es ausgeschlagen hätten. Auch die Geschichte des goldenen Kalbs könnte nicht als Bundesbruch gewertet werden, wenn die Götzenanbeter nicht Teil des Bundes gewesen wären.
"Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel; und ihr habt nicht gewollt!" (Mt. 23, 37)