Marcus hat geschrieben:Die AfD müsste in BaWü es aber erst einmal schaffen, in allen Wahlkreisen die notwendigen Unterschriften zu bekommen:
http://afd-bw.de/unterstuetzungsunterschriften/
Denn die Besonderheit in BaWü besteht nämlich darin, dass jeder Wähler nur eine Stimme hat, die er nur den Kandidaten in seinem Wahlkreis geben kann. Bei der Berechnung der Landtagssitze werden dann die Stimmen landesweit der jeweiligen Partei zugerechnet, die der Kandidat angehört. Diese werden wiederum ins Verhältnis zu den Stimmen für die Kandidaten der anderen Parteien gesetzt und daraus unter Berücksichtigung der gewählten Direktkandidaten die Sitze für den Landtag berechnet.
Sollte es der AfD also nicht gelingen, in allen Wahlkreisen die notwendigen Unterschriften zu bekommen, kann sie auch folglich nicht in allen Wahlkreisen Stimmen erhalten.
Allerhöchstens neun von 7 Wahlkreisen in Baden-Württemberg haben (möglicherweise) noch nicht die notwendigen Unterschriften. Die ersten fünf sind Stuttgart I-IV und Vaihingen, bei den restlichen Wahlkreisen handelt es sich um sehr ländlich geprägte Regionen - da wird es an Unterstützung für die AfD bestimmt nicht mangeln. Falls es dennoch knapp werden sollte, wird man halt doch auf Märkten und Fußgängerzonen sammeln. Da kommt vielleicht für die Partei sogar noch der ein- oder andere Parteieintritt heraus, davon bin ich überzeugt. Speziell in Stuttgart war es wahrscheinlich sowieso falsch, auf eine Fußgängeraktion zu verzichten, andererseits war Stuttgart schon jahrzehntelang ein bürgerliches Bollwerk, heute haben die Grünen auch dort
die CDU ersetzt; wer
in Stuttgart wohnt, hat auf jeden Fall Eigentümer-Interessen und wählt die Grünen als Alternative zur FDP und dem wirtschaftsliberalen Flügel der CDU
Wäre ich ein Grüner, ich würde auf diese Wählerschaft kotzen.. Und natürlich hält sich die Politikbegeisterung - wie in den meisten Großstädten - auch in Stuttgart
sehr in Grenzen. Vaihingen (an der Enz!) ist fest in der Hand der Freien Wähler und der CDU, sehr strukturkonservativ, keine Alt-68er-Besitzstands-Yuppies wie in Stuttgart. Neue Parteien haben es in Baden-Württemberg aber grundsätzlich eher schwer. Die älteren Grünen (andere gibt's eigentlich nicht) können ein Lied davon singen.