Die Landtagswahlen vor zwei Wochen haben der AfD erhebliche Zugewinne gebracht. Ähnliches sagen die Wahlforscher nach einer Analyse der Wählerstimmen auch für NRW voraus, wie heute die WAZ berichtete:
http://www.derwesten.de/politik/wahlfor ... x425281983Nach den Erfolgen der AfD bei den Landtagswahlen rechnen Experten damit, dass die rechtspopulistische Partei auch in NRW erstarken wird.
Auch das traditionell „rote“ Ruhrgebiet biete ein großes Wählerpotenzial für die AfD. Dies schließen Wahlforscher aus der Analyse der Landtagswahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt, bei denen die Partei durchweg zweistellige Ergebnisse erzielte. Dabei zeigte sich, dass die AfD eine hohe Zahl von Nichtwählern mobilisieren konnte, zudem hatte sie bei Arbeitern und Arbeitslosen großen Erfolg. Vor allem im Ruhrgebiet gibt es viele Wähler, die man diesen Gruppen zurechnen kann.
(...)
Zahlreiche SPD-Wähler hätten sich wegen der Agenda 21 von Ex-Kanzler Gerhard Schröder von der Partei abgewendet, gingen nicht mehr an die Urnen oder hätten zum Teil in andere politische Lager gewechselt. Die traditionellen Arbeitermilieus, in denen die Sozialdemokraten stets stark waren, seien heute gekennzeichnet von „sozialer Deklassierung, Langzeitarbeitslosigkeit und Politikverdrossenheit“, so Strohmeier. Hier sei die Gruppe der Wahlverweigerer groß – eine Klientel, die die AfD mobilisieren konnte. Die Befunde legten insgesamt nahe, dass die rechtspopulistische Partei auch in NRW und im Ruhrgebiet starken Zulauf erhalten könne.
In NRW hat die AfD mit rund 4 Mitgliedern den größten Landesverband. Umfragen sehen die Partei an Rhein und Ruhr derzeit bei rund zehn Prozent. Bei der Landtagswahl in NRW am 14. Mai 217 peile die Partei ein zweistelliges Ergebnis an.
Die Regierungsparteien und die Piraten möchten jetzt das Wahlalter auf 16 Jahre senken - wohl in der Hoffnung auf Stimmen durch einen großen Anteil von jungen Wählern mit Migrahi.
Zur Erinnerung: Ab dem 1. 1. 2 gilt das neue Staatsangehörigkeitsrecht, das Kindern ausl. Eltern die doppelte Staatsangehörigkeit ermöglicht.
Die Überlegungen könnten sich allerdings als Fehlkalkulation erweisen. Untersuchungen in Freiburg haben ergeben, das 34% der AfD-Wähler Migrationshintergrund haben:
http://www.badische-zeitung.de/freiburg ... 3853.htmlSo haben 34 Prozent der AfD-Wähler einen Migrationshintergrund – der höchste Wert im Vergleich zu den anderen Parteien. Zudem wählen vor allem Männer überwiegend mittleren Alters die rechtspopulistische Partei; 63 Prozent der AfD-Wähler sind ganztags berufstätig, ebenfalls der höchste Wert – dabei spielt wohl der "Männereffekt" eine Rolle, wie Werner sagt. Die Bildungsabschlüsse sind im Vergleich die niedrigsten. Vor allem ehemalige CDU-Anhänger (24 Prozent) sowie SPD-Anhänger (14 Prozent) wählten die AfD. Sie hat den geringsten Anteil von über 6-Jährigen.
Für NRW kommt hinzu, daß die hier überwiegend lebenden Türken nicht als besondere Freunde der neuzuwandernden Araber bezeichnet werden können. Spannungen zwischen beiden Volksgruppen sind nicht selten.
Im Gegensatz zu dem Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg macht die "Landesmutter" Kraft in letzter Zeit vor allem durch Pannen von sich reden. Egal ob sie Münster nach einem schweren Unwetter mit Todesopfern nicht besuchte, weil sie auf einem Boot in Brandenburg in einem "Funkloch" war oder sich nach "Köln" tagelang nicht zu Wort meldete - der/die SPD-typische "Kümmerer(in)" sieht anders aus.
Ihr Innenminister hielt nach Köln zu lange an seinem Parteifreund als Polizeipräsidenten fest und den Finanzminister (und mit ihm die gesamte Landesregierung) mußte das Landesverfassungsgericht anweisen, auch höheren Beamten eine Teilnahme an der allgemeinen Einkommensentwicklung zu gewähren.
Pleiten, Pech und Pannen, dazu eine Unzufriedenheit in der Bevölkerung und keine Erfolgsbilanz - stattdessen Hin- und Herwursteln, das sind keine guten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Wahl. Wenn dann noch eine Partei antritt, die es schaffen könnte, viele Wahlverweigerer (und frühere Stammwähler) wieder zurück an die Urnen zu bringen, wird es ganz schwierig.