Einmal abgesehen davon, daß es mE taktisch nicht von besonderer Klugheit zeugt, gerade in diesem Punkt die Verhandlungsoptionen der eigenen Regierung einzuschränken - wo hat sich denn die EU sich festgelegt, bei den Brexit-Verhandlungen auch die Belange der außerhalb GB wohnenden Briten zu garantieren?
Quelle: s.u.London lehnt es bislang ab, eine einseitige Garantie für die Rechte von EU-Bürgern auszusprechen, die in Großbritannien leben. Das soll erst im Rahmen eines Abkommens geschehen, dass auch die Rechte von Briten in der EU sicherstellt. In Großbritannien leben etwa drei Millionen EU-Bürger.
Knapp eine Million Briten lebt auf dem Kontinent. Sie fürchten, ihr Aufenthaltsrecht und andere Vorteile zu verlieren, wenn Großbritannien die EU verlässt. Die Schuld für die Zitterpartie schiebt die britische Regierung der EU in die Schuhe. Führende EU-Politiker hatten es bislang abgelehnt, vor der offiziellen Austrittserklärung des Landes über künftige Regelungen zu verhandeln.
Juncker & Co schwafeln von einem Exempel, das an GB statuiert werden soll, um Nachahmer abzuschrecken und unter diesen Voraussetzungen soll die Regierung auf ein Faustpfand bei den Verhandlungen verzichten? Offensichtlich sitzen im Oberhaus ähnliche Träumer wie im Bundestag, die bereit sind, einseitig in Vorleistung zu treten:
http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 61700.htmlDie Brexit-Sprecherin der oppositionellen Labour-Partei im Oberhaus, Dianne Hayter, sagte, in Großbritannien lebende EU-Bürger müssten „jetzt, nicht in zwölf Monaten“ wissen, woran sie sind. „Man kann nicht Verhandlungen mit der Zukunft von Menschen führen“, fügte sie hinzu. „Sie sind zu kostbar, um als Druckmittel benutzt zu werden.“
Glücklicherweise kann das Unterhaus diese fatale Entscheidung der Lords korrigieren und der Regierung wieder den Verhandlungsspielraum einräumen, den sie haben muß, um erfolgreich zu sein.