Wie heißt unser Gott: Jesus Christus oder Demus Craticus?

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Tacitus hat geschrieben:Aha, wer die hingeschlachteten Opfer nicht vergißt, der...
Nun gut, Tacitus, es sei Dir natürlich unbenommen, Dich an diesen Dingen aufzugeilen, wenn sie auch noch so weit neben dem Thema liegen, um das es hier ging. "Augustinus von Hippo, der war doch in der Katholischen Kirche, die mit den Nazis kollaborierte, und ergo hunderttausende Andersgläubige vergast hat." Immer die selbe Leier. Dein Gleichsetzen der Kritik an den USA mit der Nazi-Ideologie an > anderer Stelle zeigt ja nur einmal mehr, daß Du lieber heiße Luft erzeugst, anstatt zu argumentieren. > Godwin's Law läßt grüßen, und Du hast verloren. Dein "Unterscheide doch die Zeiten" reiche ich Dir gern zurück, und das hatte ich ja auch vorher schon geschrieben.

Ich bitte Dich also, Deine geistigen Bocksprünge vom eigentlichen Thema hin zu "hingeschlachteten Opfern" und anderem emotionalen Zeug wenigstens in die entsprechenden Stränge auszuführen, zum Beispiel nach > hier ("Inquisition") oder nach > dort (u.a. "Kreuzzüge" etc.). Damit sollten wir diesen Quatsch jetzt abhaken.


Ich gebe zu, mit meinen Hinweisen auf die (Versuche zu) Theokratien in der Geschichte zu sehr von meinem eigenen Hintergrund ausgegangen zu sein. Insofern wäre es tatsächlich am besten, etwas detaillierter auf > Roberts Frage einzugehen: "Wie urteilt ihr über das Königtum Davids?" Die bisherigen spärlichen Einlassungen dazu reden wenn, dann wieder von einer Einrichtung der "damaligen Zeit", bzw. verlangt Werner001, den Willen des Herrn direkt vorgeführt zu bekommen, weil ansonsten ja jeder "Knülch" (sic) kommen könnte. Taketos meint: "Unterscheide doch die Zeiten!", und in der Tat sehe ich für die heutige Zeit keine echte Basis mehr für eine Einrichtung einer Symphonie aus Kirche und Staatsmacht. Ich hatte nur den Eindruck, daß wir hier weniger von aktueller Tagespolitik, als vielmehr von Prinzipien reden. Bekommt Werner001 via vox populi vorgeführt, was der Wille Gottes ist? Oder hat Gott hier nichts verloren...

Getrennt davon könnte es nämlich von Wert sein, würde man einmal erörtern, was denn der Herr mit "dieser Welt" (Joh. 18:36) meint; sind es die Wasser, die Er durch Seine Taufe im Jordan heiligte, ist's das Brot und der Wein, die zu Seinem Leib wurden... oder die Menschen, in deren Hände Er sich von Anfang an begab (Geburt, Beschneidung, Erziehung, ...)? Was in dieser Welt ist es denn, das keinen Teil am Reich des Herrn hat? Die Demokraten hier versuchen, die ganze Welt, die Menschen und ihr eigenes Tagwerk zu trennen nach "Profangeschichte"/Heilsgeschichte. Grob gesprochen findet Heilsgeschichte an Sonntagen statt, "Profangeschichte" sonst immer; nein, so, daß man nicht versuchte, in der letzteren ein paar moralische Prinzipien aus ersterer anzuwenden, ist's natürlich nicht... aber ansonsten ist das gesamte Wirken Gottes von den Professoren ja bereits in Abschnitte und Kapitel eingeteilt worden. Danke, Tacitus, ich werde in der Tat noch viel lernen müssen. Von Dir in erster Linie die Geduld.

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Nun, lieber Nietenolaf, wir werden wohl nie zusammenkommen.

1. Der Hl. Josif selbst wollte Häretiker vernichtet sehen. Dein Vorwurf, ich würde (wie Du am Beispiel Augustins darlegst) ihm dies über 5 Ecken vorwerfen trifft also nicht. Ich habe ja bereits oben erwähnt, dass meines Erachtens die wie auch immer geartete Eliminierung von Menschen quasi automatisch aus dem Konzept einer "Theokratie" folgt. Damit gehört es auch hier her und nicht - wie Du es gerne hättest - als eine Art Kollateralschaden in einen anderen Thread.

2. Die Trennung von Heilsgeschichte und Profangeschichte hat nicht zur Folge - wie Du auch an anderer Stelle schon mal insinuiert hast - dass Gott nicht in der "Profangeschichte" wirke. Die Heilsgeschichte findet ja in der Profangeschichte statt. Außerdem wirkt Gott in dieser Welt nicht durch eine Demonstration von Gewalt, sondern durch Dienst und Leid, sub contrario eben. Recht verstandene Theokratie kennzeichnet die Kirche.

3. Die Epochen der Heilsgeschichte sind durch die Schrift selbst konstituiert und nicht durch irgendwelche Professoren. Es entbindet Dich deshalb nicht der Pflicht, die Zeiten zu unterscheiden.

Übrigens finde ich den Ton interessant, in dem Du Deine Beiträge verfasst. Der lässt mich erahnen, auf welcher Seite ich mich wiederfinden würde, wenn demnächst in Deutschland die Theokratie ausgerufen wird. Aber das hältst Du ja für "emotionales Zeugs", "Quatsch" und gehört zu den Dingen die man halt schlucken muss, nicht wahr?

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Werner001
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Beitrag von Werner001 »

Nietenolaf hat geschrieben:bzw. verlangt Werner001, den Willen des Herrn direkt vorgeführt zu bekommen, weil ansonsten ja jeder "Knülch" (sic) kommen könnte. (...) Bekommt Werner001 via vox populi vorgeführt, was der Wille Gottes ist? Oder hat Gott hier nichts verloren...
Ein höchst merkwürdiges Argument, den erstens gibt es keine Staatsform, in der die vox populi mehr Gewicht hat als in der Demokratie, und zweitens wird doch gerade von den Verfechtern einer Theokratie/Monarchie die vox populi abgelehnt mit der Begründung, die Demokratie bringe zu viele "unchristliche" Dinge hervor.

vox populi also nur dann vox dei wenn sie etwas sagt, was dir passt?

Werner

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Tacitus hat geschrieben:Nun, lieber Nietenolaf, wir werden wohl nie zusammenkommen.
An mir soll's nicht liegen.

Zum Hl. Josif, der angeblich selbst Menschen vernichtet sehen wollte, hatte ich Dir mehrere Hinweise gegeben, wie das zu erklären sei; daß solches Bestreben aus dem Konzept der Theokratie automatisch hervorgeht, ist (wenigstens für mich) ein kompletter non sequitur.

Zum Ton siehe übrigens die Nachricht, die ich Dir schrieb, die Du aber nicht bemerkt hast; naja, während der Baumbalz kann sowas schon mal untergehen. Aber, ganz ehrlich, was den Ton und diverse polemische Kniffe betrifft, kann ich mich getrost in Deine Schule begeben. Denn selbst in Deinem letzten friedfertigen Beitrag bist Du der Märtyrer in spe, ich aber der mordende Theokrat. Einfach so, "automatisch", wie Du schreibst. Nun, immerhin ist diese Polemik wenigstens klassisch. Catilina und Verres, die armen Schweine, lassen grüßen.
Werner001 hat geschrieben:vox populi also nur dann vox dei wenn sie etwas sagt, was dir passt?
Werner, das ist ebenso schlechte Polemik, wie das Protomärtyrergetue von Tacitus. Du kannst mich genausogut fragen, ob ich ein Idiot bin. Was werde ich wohl antworten?

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Werner001
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Beitrag von Werner001 »

Nietenolaf hat geschrieben:
Werner001 hat geschrieben:vox populi also nur dann vox dei wenn sie etwas sagt, was dir passt?
Werner, das ist ebenso schlechte Polemik, wie das Protomärtyrergetue von Tacitus. Du kannst mich genausogut fragen, ob ich ein Idiot bin. Was werde ich wohl antworten?
Nun denn, was antwortest du denn?
Wenn gilt vox populi, vox dei dann ist die Demokratie die gottgefälligste Stattsform, denn dort hat die vox populi das größte Gewicht.

Wenn es aber nicht gilt, wie soll dann ein von Gott gewollter Herrscher anders als solcher identifiziert werden als durch eine Verkündigung Gottes selbst?

Jeder Usurpator könnte kommen und behaupten er sei vom Allmächtigen auserwählt, sogar Hitler hat das behauptet. Auf diese Behauptung allein können wir uns also nicht verlassen.

Was also ist deine Antwort?

Werner

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

@werner
VOX POPULI VOX DEI wurde zu einer Zeit verfasst, als das Volk noch fromm war. Heute müsste man formulieren VOX POPULI VOX DIABOLI...
(gut, ein Bisschen in Schutz nehmen muss ich das Volk schon, es ist zum größten Teil verdorben worden, eigentlich hat es kaum Schuld. Die eigentlichen Volksverderber und Feinde der Gottesherrschaft sind die Kapitalisten und die jüdisch-marxistische Frankfurter Schule, auch Popper und Sartre mit ihrer "offenen Gesellschaft").

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Alexander
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Beitrag von Alexander »

Unsinn, die Frankfurter Schule entstand erst im XX. Jh. und war eher eine (schwerwiegende und weitere Folgen bedingende) Folge und keine Ursache. Die "Kapitalisten" sind einfach der wohlhabendere Teil des Volkes.
Es ist grundsätzlich unsinnig, das Volk bzw. uns selbst für unschuldig zu erklären, und irgendwelche "Verderber" zu bezichtigen. Zwar sind die Verderber bzw. der Teufel mit ihrer Sünde schwer beladen, für unsere Sünden sind aber wir verantwortlich. Wir werden von unseren Sünden nicht losgesprochen, indem wir auf die Versucher hinweisen. Mehr noch, die teuflischen Kräfte und die von ihnen beeinflußten Menschen versuchen uns nur, weil Gott sie uns in einer bestimmten Absicht versuchen läßt, sie sind seine Werkzeuge, der Teufel kann nicht nach seiner Willkür machen was er will, nicht einmal in eine Herde Schweine einfahren.
Ergo: laßt uns unsere Sünden beweinen und nicht etwa die Schuldigen um uns herum suchen.
Herr Gott,
großes Elend ist über mich gekommen.
Meine Sorgen wollen mich erdrücken,
ich weiß nicht ein noch aus.
Gott, sei gnädig und hilf.
Gib Kraft zu tragen, was du schickst,
laß die Furcht
nicht über mich herrschen.
(D. Bonhoeffer)

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Uwe Schmidt hat geschrieben:@werner
Die eigentlichen Volksverderber und Feinde der Gottesherrschaft sind die Kapitalisten und die jüdisch-marxistische Frankfurter Schule, auch Popper und Sartre mit ihrer "offenen Gesellschaft").
Warum "jüdisch-marxistisch"? Zumindest das "jüdisch" solltest Du erläutern!

Ragnar
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Beitrag von Ragnar »

Tacitus hat geschrieben:
Uwe Schmidt hat geschrieben:@werner
Die eigentlichen Volksverderber und Feinde der Gottesherrschaft sind die Kapitalisten und die jüdisch-marxistische Frankfurter Schule, auch Popper und Sartre mit ihrer "offenen Gesellschaft").
Warum "jüdisch-marxistisch"? Zumindest das "jüdisch" solltest Du erläutern!
Nun ja, das Jüdische haben die Heiden aus dem Christentum auch raus gerottet...

Aber zum Thema,
weder Jesu Christus, noch der Messias ist Gott, und Demokratie ist nur ein StaatsSystem.
Es gibt gute Demokratien (fällt mir keine ein),
und es gab schlechtere (so waren auch in Athen die SKlaven aussen vor).

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ragnar hat geschrieben:Nun ja, das Jüdische haben die Heiden aus dem Christentum auch raus gerottet ...
Schon wieder so eine Verleumdung. Denk nicht, daß du hier einfach so in den Nebensätzen Schmutz werfen und Gift spritzen kannst. Wenn du der Ansicht bist, es sei wahr, was dein Zitat aussagt, dann mach ein Thema auf, um darüber zu diskutieren – aber bitte mit Begründung. Dann kann man nämlich auch auf der Sachebene dagegen argumentieren.

Unbegründete Verleumdungen der Kirche werde ich künftig sang- und klanglos entfernen.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Ragnar
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Beitrag von Ragnar »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Ragnar hat geschrieben:Nun ja, das Jüdische haben die Heiden aus dem Christentum auch raus gerottet ...
Schon wieder so eine Verleumdung. Denk nicht, daß du hier einfach so in den Nebensätzen Schmutz werfen und Gift spritzen kannst. Wenn du der Ansicht bist, es sei wahr, was dein Zitat aussagt, dann mach ein Thema auf, um darüber zu diskutieren – aber bitte mit Begründung. Dann kann man nämlich auch auf der Sachebene dagegen argumentieren.

Unbegründete Verleumdungen der Kirche werde ich künftig sang- und klanglos entfernen.
entschuldige,
aber das war nur eine Antwort auf das "jüdisch-marxistische",
allerdings wurde schon der Schabbat, die Speisegebote, und vieles mehr gestrichen.
Jesus hat nichts davon verworfen, geschweige denn Gott.
Man kann aber dies durchaus auch breiter diskutieren.


(wäre schön, wenn du auch Angriffe auf andere abwehren wolltest)

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Tacitus hat geschrieben:
Uwe Schmidt hat geschrieben:@werner
Die eigentlichen Volksverderber und Feinde der Gottesherrschaft sind die Kapitalisten und die jüdisch-marxistische Frankfurter Schule, auch Popper und Sartre mit ihrer "offenen Gesellschaft").
Warum "jüdisch-marxistisch"? Zumindest das "jüdisch" solltest Du erläutern!

Na ihre Vertreter waren alle ethnische Juden und Marxisten! Kein Wunder, dass aus der Ecke keine christliche Gesellschaftslehre kommen konnte. War eine jüdische Lobby, meiner Ansicht nach.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ragnar hat geschrieben:allerdings wurde schon der Schabbat, die Speisegebote, und vieles mehr gestrichen
Daraus könnte man sogar ganz sachlich ein interessantes Thema machen. ;D
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Ragnar
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Beitrag von Ragnar »

Lieber Robert Ketelhohn,
darf ich darauf entsprechend antworten?
Uwe Schmidt hat geschrieben: ...
Na ihre Vertreter waren alle ethnische Juden und Marxisten! Kein Wunder, dass aus der Ecke keine christliche Gesellschaftslehre kommen konnte. War eine jüdische Lobby, meiner Ansicht nach.
Na, ihre Vertreter waren alle ethnische Christen und ....! Kein Wunder, dass aus der Ecke keine gottgefällige Gesellschaftslehre kommen konnte. War eine christliche Lobby, meiner Ansicht nach.

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Uwe Schmidt hat geschrieben:
Tacitus hat geschrieben:
Uwe Schmidt hat geschrieben:@werner
Die eigentlichen Volksverderber und Feinde der Gottesherrschaft sind die Kapitalisten und die jüdisch-marxistische Frankfurter Schule, auch Popper und Sartre mit ihrer "offenen Gesellschaft").
Warum "jüdisch-marxistisch"? Zumindest das "jüdisch" solltest Du erläutern!

Na ihre Vertreter waren alle ethnische Juden und Marxisten! Kein Wunder, dass aus der Ecke keine christliche Gesellschaftslehre kommen konnte. War eine jüdische Lobby, meiner Ansicht nach.
Naja, Uwe, erläutert hast Du damit eigentlich garnichts.

Was ist eine „jüdische“ Gesellschaftslehre, was ist eine „christliche“ Gesellschaftslehre, was ist ...?

Wenn Du die Juden als eine Ethnie („ethnische Juden“) beschreibst, dann kannst Du dagegen nicht eine „christliche“ Gesellschaftslehre setzen, denn die Christen sind keine Ethnie, und Du vergleichst Äpfel mit Birnen.
Wenn man – was Du nicht tust – Juden als Angehörige einer Glaubensgemeinschaft beschreibt, dann sollte man bedenken, dass die Heiligen Schriften der Juden auch Teil unserer Bibel sind. Wenn aber Aussagen der „jüdisch-marxistischen Frankfurter Schule“ mit der „Bibel“ der Juden in Einklang gebracht werden könnten (!), hätte man als Christ wohl ein Problem - oder auch keins.

Alles in allem halte ich Deine Einlassung in diesem Punkt eh für eine ad-hominem-Aussage, ist mithin kein Argument sondern bestenfalls eine Beschreibung, der andere Beschreibungen folgen könnten: Waren alle Brillenträger, hatten alle eine Vorliebe für edle Rotweine ... ?

Die „Frankfurter Schule“ ist mir herzlich egal, aber man sollte schon präzise sein, wenn man mit solchen Begriffen hantiert.
Zuletzt geändert von Tacitus am Freitag 15. Juli 2005, 17:44, insgesamt 1-mal geändert.

Raphael

Beitrag von Raphael »

@ Tacitus
Tacitus hat geschrieben:Die „Frankfurter Schule“ ist mir herzlich egal, aber man sollte schon präzise sein, wenn man mit solchen Begriffen hantiert.
Das mag ja sein, daß Dir die „Frankfurter Schule“ herzlich egal ist ..........
Es ist jedoch historisch belegbar, daß ihr Einfluß auf die 68-er-Generation bis hin zu ihrem terroristischen Ausläufer RAF erheblich war. Die heutige gesellschaftliche Situation ohne die genannte Generation zu analysieren, hieße, sich mit Sonnenbrille in den Kohlenkeller zu setzen und festzustellen: Jetzt kann ich aber brilliant sehen!
Insofern ist der Götze "Demo craticus" durch diese Schule zumindest in erheblichem Ausmaß mitverursacht.

GsJC
Raphael

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Es stimmt, Raphael, dass die Frankfurter Schule die bundesrepublikanischen Verhältnisse via Studentenbewegung/"68er Generation" ganz erheblich mitbeeinflusst hat.
Horkheimer und Adorno haben aber die "revolutionäre Praxis", die die linken Studenten glaubten aus der "Kritischen Theorie" herleiten zu können, nicht gebilligt. Adorno zog sich in den "Elfenbeinturm" zurück, Horkheimer reagierte mit Kulturpessimismus. Inwieweit die Studenten sich aber doch zu Recht auf die Frankfurter beriefen (was ich glaube) - darüber ließe sich streiten.

Dass die Frankfurter Schule mir "herzlich egal" sei meint was es heißt: Mir persönlich liegt die Frankfurter Schule nicht am "Herzen", ich teile ihre Überzeugungen nicht und ich will sie nicht verteidigen. Dass sie keine Bedeutung gehabt habe steht nicht da. "A child of five would understand this. Send somebody to fetch a child of five." (Groucho Marx)

Inwieweit aber soll der "Götze 'Demus Craticus'" von der Frankfurter Schule "mitverursacht" worden sein?

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Werner001 hat geschrieben:Wenn gilt vox populi, vox dei dann ist die Demokratie die gottgefälligste Stattsform, denn dort hat die vox populi das größte Gewicht.
Hmm.. ich denke, daß Du Dir die Antwort selbst geben kannst; zum einen ist das ganz offenbar kein Prinzip, das irgendwie in Schrift und/oder Tradition begründet wäre, zum anderen gibt's eben dort genug Beispiele dafür, daß die Stimme des Volkes eben nicht die Stimme Gottes ist. Auf Anhieb fällt mir Matth. 27:20-25 ein. Das Volk war dort eine Hure der "Hohenpriester und Ältesten". Wessen Hure es heute ist, kannst Du Dir selbst aussuchen.

Werner001 hat geschrieben:Wenn es aber nicht gilt...

Saul, der erste König in Israel, wurde nicht dadurch König, daß Gott zum Volk sprach und meinte: Jungens, der ist jetzt euer König. Saul wurde vielmehr von Samuel, sprich von der geistlichen Autorität zum Königtum gesalbt. Das Privileg, mit Gott zu reden, hat nicht das Volk als solches, aber die Kirche, gewissermaßen auch ein Volk (1 Petr. 2:10), aber eben nicht der "Pöbel". Man kann wahrscheinlich sagen, daß die vox Dei gleich der vox civitatis Dei wäre, und da sind wir beim Begriff der Konziliarität der Kirche.

Das ist also meine Antwort; sie beinhaltet, daß ein solches Vorgehen heute wahrscheinlich nicht mehr möglich ist, aber ich wiederhole, hier ging's um das Prinzip. Heute hat man im Allgemeinen nur noch die Wahl des kleineren Übels.

Ragnar
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Beitrag von Ragnar »

Nietenolaf hat geschrieben:
Werner001 hat geschrieben: Wenn gilt vox populi, vox dei dann ist die Demokratie die gottgefälligste Stattsform, denn dort hat die vox populi das größte Gewicht.
...

Auf Anhieb fällt mir Matth. 27:20-25 ein. Das Volk war dort eine Hure der "Hohenpriester und Ältesten". Wessen Hure es heute ist, kannst Du Dir selbst aussuchen.
Hm, das ist gefährlich, denn da könnten einem auch Zeiten einfallen,
als andere "Hohepriester" das "Volk" zur Hure machten...
weshalb manche Rom als Hure Babylon bezeichnen, noch Heute...
Nietenolaf hat geschrieben:
Werner001 hat geschrieben: Wenn es aber nicht gilt...
Saul, der erste König in Israel, wurde nicht dadurch König, daß Gott zum Volk sprach und meinte: Jungens, der ist jetzt euer König. Saul wurde vielmehr von Samuel, sprich von der geistlichen Autorität zum Königtum gesalbt.
jedoch wollte das Volk einen König haben,
Nietenolaf hat geschrieben: Das Privileg, mit Gott zu reden, hat nicht das Volk als solches, aber die Kirche, gewissermaßen auch ein Volk (1 Petr. 2:10), aber eben nicht der "Pöbel".
Wen bezeichnest denn du als Pöbel?
das gemeine Volk der Gläubigen?
sehr kritisch...

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Raphael hat geschrieben:@ Tacitus
Tacitus hat geschrieben:Die „Frankfurter Schule“ ist mir herzlich egal, aber man sollte schon präzise sein, wenn man mit solchen Begriffen hantiert.
Das mag ja sein, daß Dir die „Frankfurter Schule“ herzlich egal ist ..........
Es ist jedoch historisch belegbar, daß ihr Einfluß auf die 68-er-Generation bis hin zu ihrem terroristischen Ausläufer RAF erheblich war. Die heutige gesellschaftliche Situation ohne die genannte Generation zu analysieren, hieße, sich mit Sonnenbrille in den Kohlenkeller zu setzen und festzustellen: Jetzt kann ich aber brilliant sehen!
Insofern ist der Götze "Demo craticus" durch diese Schule zumindest in erheblichem Ausmaß mitverursacht.

GsJC
Raphael


Obwohl es eine marxistische Schule war! Grundaussage war - soweit ich es richtig begriffen habe - die Selbstverwirklichung. Ich bin nicht so naiv, zu glauben, dass die Frankfurter Philosophen (die Allergebildetsten!) nicht gewusst haben, was sie mit dieser "Philosophie" anrichten. Sie wollten die christliche Gesellschaft zerstören, damit die Juden freier atmen können.

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Uwe Schmidt hat geschrieben: Ich bin nicht so naiv, zu glauben, dass die Frankfurter Philosophen (die Allergebildetsten!) nicht gewusst haben, was sie mit dieser "Philosophie" anrichten. Sie wollten die christliche Gesellschaft zerstören, damit die Juden freier atmen können.
So viel zu Deiner Behauptung.
Jetzt bin ich gespannt auf die Belege, die Du hierfür anführen wirst.
:hmm:

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Das dürfte schwerlich zu belegen sein.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Dann darf es nicht behauptet werden!
Gibt es wenigstens Indizien?

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

O.k., Juergen, guter Link. (Auf hagalil sind übrigens noch andere Texte zum Thema zu lesen.)

Aber was sagt der angegebene Text denn?
Er erläutert, wie die Frankfurter Schule versuchte, die Genese des Antisemitismus im Rahmen einer politischen Psychologie zu erklären. Die kritische Theorie beruft sich dabei auf ökonomisch-gesellschaftliche (Marxismus) und psychologische (Psychoanalyse) Deutungsmuster. Na und? Das mag man genauso sehen oder auch nicht.

Aber, Uwe, kann man daraus folgern:
Sie wollten die christliche Gesellschaft zerstören, damit die Juden freier atmen können.
Ich weiß nicht.

Und wenn, dann waren sie damit jedenfalls nicht sonderlich erfolgreich. Im selben Text wird weiter unten beschrieben wie u.a. das legitime Kind der Frankfurter Schule – die 68er Studentenbewegung – vom hergekommenen Judenhass (der so nicht mehr zeitgemäß war) in einen Israelhass hinübergleitet.
Oft äußert sich der Antisemitismus dabei codiert und chiffriert, etwa mittels Kritik an der Politik des Staates Israel bzw. als aggressiver Antizionismus. Herbert A. Strauss spricht in diesem Zusammenhang vom "außenpolitischen Element" des Antisemitismus.
Und dass die Linke spätestens nach dem Sechs-Tage-Krieg nicht besonders israelfreundlich ist, liegt offen zu Tage.
Ich kann also immer noch keine Belege dafür sehen, dass hier irgendwelche Grauen Eminenzen an irgendwelchen Rädchen drehten bzw. Lobbyarbeit leisteten.

Außerdem, Uwe, wenn eine Gesellschaft zerstört werden muss, damit Juden oder andere Menschen „freier atmen“ können, dann war es nach meinem Verständnis keine „christliche“!

Ragnar
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Beitrag von Ragnar »

Uwe Schmidt hat geschrieben:...

Obwohl es eine marxistische Schule war! Grundaussage war - soweit ich es richtig begriffen habe - die Selbstverwirklichung. Ich bin nicht so naiv, zu glauben, dass die Frankfurter Philosophen (die Allergebildetsten!) nicht gewusst haben, was sie mit dieser "Philosophie" anrichten. Sie wollten die christliche Gesellschaft zerstören, damit die Juden freier atmen können.
Hmmmm
(stirnrunzel...)
Soll ich nun im Ggegenzug argumentieren, nur weil in angedeuteter Zeit bestimmte Leute "christlicher Ethnie" entstammten, wäre es Teil der Idiologie gewesen, durch "Zerstörung" der jüdischen Gesellschaft Gott für sich allein zu haben?

Zu unterstellen, das die sogenannten Frankfurter Philosophen die scheinbar christliche Gesellschaft zerstören wollten, weil sie damit den Juden freien Atem geben wollten (ist wohl ein Eingeständnis, dass unter Christen andere schwer zu atmen haben).

Ps: Das bis weit in die 60er Jahre alte Seilschaften funktionierten, weiss jeder, und dass es leider nötig war, massiv auf den Mief der 1000 Jahre hinzuweisen, leider noch Heute.

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Tacitus hat geschrieben:
Uwe Schmidt hat geschrieben: Ich bin nicht so naiv, zu glauben, dass die Frankfurter Philosophen (die Allergebildetsten!) nicht gewusst haben, was sie mit dieser "Philosophie" anrichten. Sie wollten die christliche Gesellschaft zerstören, damit die Juden freier atmen können.
So viel zu Deiner Behauptung.
Jetzt bin ich gespannt auf die Belege, die Du hierfür anführen wirst.
:hmm:



Also Tatsache ist jedenfalls, dass die damals erzchristliche bundesrepublikanische Gesellschaft von Grund auf umgewälzt, ja geradezu auf den Kopf gestellt werden sollte.
Komischerweise waren die Leute, die dies beabsichtigten, alle ethnische Juden. Von daher kann man relativ leicht kurzschließen, dass diese ihre Ziele mit dem Gewinnen von Vorteilen für ihre (noch dazu überall unterdrückte) Ethnie zu tun haben könnten...
Eine ähnliche Verschwörungstheorie habe ich auch für den Kommunismus in petto: Dessen Hauptakteure waren ja bekanntlich auch alle Juden: Marx, Lenin, Luxemburg, Plechanov, Trotzki, Axelrod
und viele andere. Es ist ein Leichtes, da auf den Gedanken zu verfallen, dass die damals doch so extrem unterdrückten Juden durch den Kommunismus die Christen zu Atheisten machen wollten (sodass weniger Gefahr für die Juden von dem extrem geschwächten Christentum ausgeht) und selber an das Ruder der Macht kommen wollten. Dann kam aber der Georgier Stalin und hat alle Juden in der Sowjetunion, die ihm gefährlich werden konnten, um die Ecke bringen lassen, obwohl er selber mit einer Jüdin verheiratet war.

Anders ist es mit dem Sozialismus. Der Sozialismus soll ja von Anfang an judenkritisch gewesen sein (schon der deutsche Philosoph Fichte war dies extremst), weil die Arbeiter ja schon sehr genau wussten, wieviele reiche, kapitalistische Juden es gab und auch heute noch gibt. Rainer Werner Fassbinder z.B. hat doch in einem seiner Filme einen jüdischen Immobilienhai in den schwärzesten Farben dargestellt, wofür er eine Klage von Bubis einstecken musste. Viele deutsche Linke haben große Vorbehalte gegenüber kapitalistischen Juden.
Das hat aber wiederum nichts mit den '68-ern zu tun: die waren gegen Israel, weil sie moskauhörig waren. Stalin hatte doch in allen Satellitenstaaten Juden-Pogrome inszenieren lassen, um auch noch die allerletzten nach der Scho'ah in Europa verbliebenen Juden zur Flucht nach Palästina zu zwingen oder zu bewegen (Stalin wollte unbedingt einen Judenstaat im Vorderen Orient, um dann umso besser die Sowjetunion als Schutzmacht der arabischen Nation darstellen zu können; auch wollte er wohl, dass die Araber daraufhin alle kommunistisch werden). Es gibt auch die These (und SHRAGA ELAM bringt wohl auch Beweise dafür zusammen), dass Zionisten Hitler sogar dafür bezahlt haben, Juden extra arg zuzusetzen (denn vor Auschwitz wollte ja kaum ein mitteleuropäischer Jude in die Wüste, auch die Kulturwüste, Palästina ziehen) - da musste also sehr nachgeholfen werden, und das ging natürlich am besten mit Verfolgung.

Also, ich finde meine These gar nicht so abwegig, kann aber natürlich nicht behaupten, dass sie auch tatsächlich zutrifft. Werde mich mal ans Beweisesammeln machen...

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Pelikan
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Beitrag von Pelikan »

Uwe Schmidt hat geschrieben:Komischerweise waren die Leute, die dies beabsichtigten, alle ethnische Juden. Von daher kann man relativ leicht kurzschließen, dass diese ihre Ziele mit dem Gewinnen von Vorteilen für ihre (noch dazu überall unterdrückte) Ethnie zu tun haben könnten...
Eine ähnliche Verschwörungstheorie habe ich auch für den Kommunismus in petto: Dessen Hauptakteure waren ja bekanntlich auch alle Juden: Marx, Lenin, Luxemburg, Plechanov, Trotzki, Axelrod
Alle? Wie steht's mit Engels?

Und wie definierst du "ethnischer Jude"? Reicht irgendein entfernter jüdischer Vorfahr? Sonst wüßte ich nämlich nicht, wie Adorno oder Lenin in diese Schublade reingerutscht sind.

Petra
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Beitrag von Petra »

Uwe Schmidt hat geschrieben: Es gibt auch die These (und SHRAGA ELAM bringt wohl auch Beweise dafür zusammen), dass Zionisten Hitler sogar dafür bezahlt haben, Juden extra arg zuzusetzen (denn vor Auschwitz wollte ja kaum ein mitteleuropäischer Jude in die Wüste, auch die Kulturwüste, Palästina ziehen) - da musste also sehr nachgeholfen werden, und das ging natürlich am besten mit Verfolgung.
Diese These ist das Schrägste, was ich je gehört oder gelesen habe. Über den Geisteszustand derjenigen, die sie in die Welt gesetzt haben, erübrigt sich jede Diskussion. :/

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Uwe Schmidt hat geschrieben: Komischerweise waren die Leute, die dies beabsichtigten, alle ethnische Juden. Von daher kann man relativ leicht kurzschließen, dass diese ihre Ziele mit dem Gewinnen von Vorteilen für ihre (noch dazu überall unterdrückte) Ethnie zu tun haben könnten...
Eine ähnliche Verschwörungstheorie habe ich auch für den Kommunismus in petto: Dessen Hauptakteure waren ja bekanntlich auch alle Juden: Marx, Lenin, Luxemburg, Plechanov, Trotzki, Axelrod
und viele andere. Es ist ein Leichtes, da auf den Gedanken zu verfallen, dass ...

Zu leicht, Uwe, zu leicht kann man auf diesen Gedanken verfallen und kurz schließen. Das bedeutet noch lange nicht, dass der Gedanke richtig wäre.

Nehmen wir mal das Beispiel Marx, Karl.
Stimmt, der Herr war jüdischer Abstammung. Aber was sagt er über Juden? Ich will die Zitate nicht anführen, weil ich keine Lust habe antisemitische Stereotype hier auch noch zu verbreiten. Aber für ihn steht hinter jedem Tyrannen ein Jude und zugleich sind es Juden die an der Spitze demokratischer Vereine stehen. Und die gängigen antisemitischen Schimpfwörter finden sich bei ihm auch.

Also, Uwe, du hast kurzgeschlossen und es kam zu einem Kurzschluss ... :pale:

Ragnar
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Beitrag von Ragnar »

Uwe Schmidt hat geschrieben:
Tacitus hat geschrieben:
Uwe Schmidt hat geschrieben: Ich bin nicht so naiv, zu glauben, dass die Frankfurter Philosophen (die Allergebildetsten!) nicht gewusst haben, was sie mit dieser "Philosophie" anrichten. Sie wollten die christliche Gesellschaft zerstören, damit die Juden freier atmen können.
So viel zu Deiner Behauptung.
Jetzt bin ich gespannt auf die Belege, die Du hierfür anführen wirst.
:hmm:
Also Tatsache ist jedenfalls, dass die damals erzchristliche bundesrepublikanische Gesellschaft von Grund auf umgewälzt, ja geradezu auf den Kopf gestellt werden sollte.
Wann war denn Deutschland schon mal erz-christlich? (und was ist das überhaupt?)
Uwe Schmidt hat geschrieben: Komischerweise waren die Leute, die dies beabsichtigten, alle ethnische Juden.
Komischerweise war auch ein gewisser Hitler ethnischer Christ...
Uwe Schmidt hat geschrieben: Von daher kann man relativ leicht kurzschließen, dass diese ihre Ziele mit dem Gewinnen von Vorteilen für ihre (noch dazu überall unterdrückte) Ethnie zu tun haben könnten...
Das Christentum hat die meiste Zeit der fast 2000 Jahre sich
Despoten und Führern (Konstantin, Karl, usausf) unterworfen, oder selbst unterdrückt...
Uwe Schmidt hat geschrieben: Eine ähnliche Verschwörungstheorie habe ich auch für den Kommunismus in petto: Dessen Hauptakteure waren ja bekanntlich auch alle Juden: Marx, Lenin, Luxemburg, Plechanov, Trotzki, Axelrod
und viele andere.
Überlege mal, Hitler war Katholik,
und du weisst sicher,
wer sonst noch Katholik oder Protestanten war,
und das ist eben der Knackpunkt,
auch ein Bundeskanzler war ehemalig "Anhänger", Kiesinger,
aber da war noch Globke, Filbinger,
von den Gesuchten Nazis mal abgesehen,
die durch "erz-christliche" Botschaftsangehörige vor der Strafverfolgung gewarnt wurden,
oder "erz-christliche" Unternehmer...
(zB Schleyer)

Warum wurden erst, viel zu spät,
die Naziverbrecher verfolgt und (viel zu gnädig) verurteilt?
Weil "erz-christliche" christlicher Ethnie die davor bewahrten.

Nicht einer dieser Leute hat je gehört, was Jesus dem Paulus sagte:
Warum verfolgst du mich!
Uwe Schmidt hat geschrieben: Es ist ein Leichtes, da auf den Gedanken zu verfallen, dass die damals doch so extrem unterdrückten Juden durch den Kommunismus die Christen zu Atheisten machen wollten (sodass weniger Gefahr für die Juden von dem extrem geschwächten Christentum ausgeht) und selber an das Ruder der Macht kommen wollten. Dann kam aber der Georgier Stalin und hat alle Juden in der Sowjetunion, die ihm gefährlich werden konnten, um die Ecke bringen lassen, obwohl er selber mit einer Jüdin verheiratet war.
Ach ja, der Stalin, auch ein Vertreter christlicher "Ethnie"...
Uwe Schmidt hat geschrieben: Anders ist es mit dem Sozialismus. Der Sozialismus soll ja von Anfang an judenkritisch gewesen sein (schon der deutsche Philosoph Fichte war dies extremst), weil die Arbeiter ja schon sehr genau wussten, wieviele reiche, kapitalistische Juden es gab und auch heute noch gibt. Rainer Werner Fassbinder z.B. hat doch in einem seiner Filme einen jüdischen Immobilienhai in den schwärzesten Farben dargestellt, wofür er eine Klage von Bubis einstecken musste. Viele deutsche Linke haben große Vorbehalte gegenüber kapitalistischen Juden.

Aber nicht weil er ein Jude wäre, sondern ein Kapitalist.
Manch einer, der hier versucht den "Sozialismus" positiver dar stellen zu wollen,
versucht nur, sich da einen nationalen Sozialismus zusammen bauen zu wollen.
Uwe Schmidt hat geschrieben: Das hat aber wiederum nichts mit den '68-ern zu tun: die waren gegen Israel, weil sie moskauhörig waren. Stalin hatte doch in allen Satellitenstaaten Juden-Pogrome inszenieren lassen, um auch noch die allerletzten nach der Scho'ah in Europa verbliebenen Juden zur Flucht nach Palästina zu zwingen oder zu bewegen (Stalin wollte unbedingt einen Judenstaat im Vorderen Orient, um dann umso besser die Sowjetunion als Schutzmacht der arabischen Nation darstellen zu können; auch wollte er wohl, dass die Araber daraufhin alle kommunistisch werden). Es gibt auch die These (und SHRAGA ELAM bringt wohl auch Beweise dafür zusammen), dass Zionisten Hitler sogar dafür bezahlt haben, Juden extra arg zuzusetzen (denn vor Auschwitz wollte ja kaum ein mitteleuropäischer Jude in die Wüste, auch die Kulturwüste, Palästina ziehen) - da musste also sehr nachgeholfen werden, und das ging natürlich am besten mit Verfolgung.

Also, ich finde meine These gar nicht so abwegig, kann aber natürlich nicht behaupten, dass sie auch tatsächlich zutrifft. Werde mich mal ans Beweisesammeln machen...
Lieber Uwe Schmidt, schön dass du sagst, das diese These Deine These ist!

Und zum Schluss, lieber Uwe Schmidt,
der weit grösste Teil der Bevölkerung Deutschlands sind heute eh nur ethnische Christen,
der protestantischen und katholischen Stämme...

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Ragnar hat geschrieben: Das Christentum hat die meiste Zeit der fast 2000 Jahre sich
Despoten und Führern (Konstantin, Karl, usausf) unterworfen, oder selbst unterdrückt...
Naja, verehrter Ragnar, diese Aussage wird auch dann nicht wahrer, wenn Du sie hier wiederholst und Du damit z.Zt. wohl viel Beifall findest.

"Die Geschichte ist eine Fabel, auf die man sich geeinigt hat."
Napoleon I. (Bonaparte, 1769-1821)

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