Vlt. hat da Sempre noch ganz anderes dazu zu sagen, aber ich versuche mal vorzugreifen mit meiner Interpretation:
Wenn Dugin sagt: "Make the world, make humanity great again." und dann im
aktuellen Interview Souveränität insbes. jene Deutschlands triggert, dann geht es selbstverständlich um die
Legitimation der Souveränität
einer Nation, bzw. wie und von wem und wodurch dieselbige legitimiert wird.
Sempre scheint den Gnostiker "fest" zu machen am gnostischen Humanismus des Guénon. Dugin vertritt (siehe
Interview) genau dessen Ansatz. Dessen Option auf Souveränität leitet sich aus dem gnostischen Humanismus ab und endet im humanistischen mithin menschengebastelteten Legalismus. Auf den Unterschied zum Begriff Legitimation kann ein Gnostiker unmöglich eingehen - für ihn existiert kein Unterschied.
Jetzt könnte man dagegen halten mit der platten Behauptung, Guénon sei kein Gnostiker nur weil er Humanist sei, aber das Gnosisspektrum ist breit, die "Guten" und die "Bösen" des gnostischen Prinzips haben darin alle ihren Platz:
Edward Feser analysiert die Gegenwart der Gnosis in seinem Aufsatz unter dem Titel
"
Die politische Vereinnahmung der Gnosis":
https://kreuzgang.org/viewtopic.php?p=932821#p932821
Hieraus ein Exzerpt:
"
Die Gnosis geht von einem endgültigen Sieg des "Reinen" über die bösen Kräfte aus, die die alltägliche Wirklichkeit beherrschen.
Für die gnostischen häretischen Bewegungen der Vergangenheit bedeutete dies eine endgültige Befreiung von der materiellen Welt.
Die modernen politischen Nachfolger des Gnostizismus neigen jedoch dazu, materialistisch zu sein und sehen keine Hoffnung auf ein Leben jenseits dieses Lebens. Hier sieht Voegelin den größten Unterschied zwischen antiken und modernen Formen des Gnostizismus."
Die Gnosis mutiert.
Weder in Dugins Philosophie noch in der Philosophie calvinistisch verbogener Maulhelden finde ich Ableitungen mithin Zitate von kath. Kirchenlehrern in Sonderheit von Thomas v. Aquin. Diesen Umstand werte ich als Indiz für den tiefsitzenden Trotz gegen die Kirche in ihrer Eigenschaft als Anwaltin des Naturrechtes.
Würden sich die Chefideologen der drei "
Combatanten" mit der ratio und ihren Ursachen im ius naturae beschäftigen, dann sässen die Freunde des Aquinaten definitiv am langen Ende des Naturrechtshebels bzw. befänden sich in der Deutungshoheit zur Souveränität, die jedoch könnten Calvin, Byzanz, Peking & Co. nur anerkennen, wenn es die (ratio der) Kirchenlehrer anerkennte, aber das dauert m.E. noch zehntausend Jahre, ... .
In der Zwischenzeit sehe ich die Gefahr um de Ecke lauern, dass der calvinistische Hebel Amerikas irgendwie mit dessen "Counterpart" Theosis verknüpft würde um diesen unter Deutungshoheit Dugins'scher Philosophie in die Herzmitte Europas zu implantieren - das passte zur perfiden Strategie gnostischer Kirchenfeinde.
Der häretische Köder für ein Europa unter der Gnosis-Käseglocke bestünde somit in einer gewillkürten Souveränität der Länder, die sich abseits des ius naturae bzw. ohne Verteidigerin des Naturrechtes zu einem grossen Ganzen sozusagen als Universalhoheit im Pantheismus organisiert, genau da sind BRICS voll auf Linie mit den NEOCONS, mit Roms Modernisten, mit den Theosis-Häretikern und sogar mit den Transhumanisten - die interpretierten so eine Universalhoheit lediglich ex machina und schon wäre der Trotz gegen das Naturrecht perfekt - unter der Käseglocke stinkt alles gleich.
Daraus folgt:
Es geht im Kern um die Unterscheidung von Legalität und Legitimität und um die Deutungshoheit Dessen, Der alles erschaffen hat. Jeder Käse schmeckt anders und hat seine eigene, individuelle Note, solange er nicht unter der Käseglocke stinkt. Die legitime Souveränität einer Nation kann ausschliesslich abgeleitet werden aus dem ius naturae.