Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen.
Benutzeravatar
taddeo
Moderator
Beiträge: 19226
Registriert: Donnerstag 18. Januar 2007, 09:07

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von taddeo »

cantus planus hat geschrieben:Also bleibt nur die Schnapslösung. Wusste schon Wilhelm Busch:
Es ist ein Brauch von alters her: Wer Sorgen hat, hat auch Liqueur!
In der Tat. Und obwohl es sich dabei zweifelsohne um eine Form von Liquidität handelt,
sorgt es bei entsprechend intensiver Anwendung dafür, daß man selbst immobil wird.
Man hat also alles, was man zum Aussitzen einer Krise braucht.
:breitgrins:

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Ewald Mrnka »

taddeo hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Generell gilt: Sachwerte sind allemal besser als "Papierwerte".
Landbesitz, Immobilien, Antiquitäten, Edelmetalle, Briefmarken, etc.

Können drastische an Wert verlieren, werden aber - im Gegensatz zum Papiergeld - niemals ganz entwertet werden können.
Stimmt zwar prinzipiell, aber Vorsicht!

Grund- und Immobilienbesitzer sind die erste Adresse des Staates, wenn er unbedingt Geld braucht - da kann man wunderschön prächtige Steuern und Abgaben drauf erheben und bestehende auch erhöhen. Wird derzeit in Griechenland exzessiv gemacht. Enteignung ist auch ein beliebtes Mittel gewesen in der Vergangenheit.

Edelmetalle können in Krisenzeiten einem Besitzverbot unterworfen werden, für Gold galt das zB in den USA zwischen 1933 und 1974. Ist praktisch auch eine Enteignung, wenn der Staat einen zwingt, sein Gold zum festgesetzten Ramschpreis herzugeben.

Antiquitäten oder Briefmarken sind nur solange ein echter Wert, als dafür eine potentielle Käuferklientel existiert. Und auch hier bestimmt die Nachfrage den Preis. Beides kann in echten Krisenzeiten schnell zum Problem werden.
Natürlich hast Du Recht:
Sicher ist nichts hinieden!

Die lebensklugen alten Juden hielten sich an folgende (goldene) Regel:
Ein Drittel Immobilien, ein Drittel Papiere und ein Drittel Gold; bei dieser Streuung könnten in aller Regel wenigstens einige Werte gerettet werden .........aber selbst das hilft nichts, wenn der ("demokratische" :breitgrins: ) "Vater" Staat zum Räuber & Wegelagerer mutiert.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Benutzeravatar
LumenChristi
Beiträge: 214
Registriert: Samstag 26. November 2011, 23:23
Wohnort: Erzbistum Freiburg

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von LumenChristi »

Vor endgültigen Entscheidungen und - begleitend zum Schnapskonsum :breitgrins: - sei die Lektüre der "Die Kunst über Geld nachzudenken" von André Kostonanyi empfohlen. Er hat einige Krisen überstanden und dabei vom Spekulanten zum Anleger gefunden. Mein Prädikat: empfehlenswert.
Vielmehr habe ich Euch Freunde genannt...
Joh 15, 15

...denn Dir habe ich meine Sache anvertraut.
Jer 11, 20

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26022
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Unsere Goldreserven haben wir sowieso nicht mehr. Die
sind weg. „Ausgelagert“. :D

(Nach dem Krieg haben die Amerikaner, Engländer, und Franzosen
sie unter sich aufgeteilt. Sie lagern bis auf geringe Reste in Neuyork,
London und Paris. Bloß falls einer das noch nicht wußte.)
http://www.voltairenet.org/Chavez-brings-home-his-gold
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Caviteño
Beiträge: 12920
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Sichere Anlageempfehlungen gibt es in dieser Zeit nicht und jeder muß selbst entscheiden, welches Szenario nach seiner Auffassung eintreten könnte und wie er darauf reagieren will.

Ich möchte noch auf die heutigen Möglichkeiten hinweisen, sein Vermögen zu streuen (z.B.dürfte Asien oder Lateinamerika von einer Eurokrise bzw. evtl'en Staatsinsolvenzen hier weniger betroffen sein als D.) und auch außerhalb der (Euro-)Landesgrenzen zu lagern. Letzteres halte ich für sehr wichtig, denn was nutzt es einem, wenn man das Vermögen über den "crash" gerettet hat und es anschließend im Wege eines "Solidaritätsbeitrages" wieder vom Staat mehr oder weniger konfisziert wird (s. Lastenausgleich mit dem 5% des "geretteten" Vermögens abgeschöpft wurden). Sobald man sich damit beschäftigt, ergeben sich in fast allen Anlageklassen Ausweichmöglichkeiten - man ist nicht mehr ausschließlich auf den deutschen Markt und/oder seine Währung angewiesen, sondern kann per Mausklick überall auf der Welt investieren.

Noch eine Bemerkung zu dem Beitrag von taddeo, die mE nicht so beachtet wurde:
Er hat darauf hingewiesen, daß die USA von 1933 - 1974(!) den privaten Besitz von Gold verboten hatten - das war mir bis vor wenigen Tagen unbekannt.

http://en.wikipedia.org/wiki/Executive_Order_612

Auch in Australien bestand von 1959 - 1976 für die Regierung die Möglichkeit, privates Gold zu beschlagnahmen und mit Papier zu bezahlen. (Quelle s.o.)

Gold ist also nur dann eine sichere Anlagemöglichkeit, wenn man es auch behalten kann - eigentlich eine Binsenweisheit, aber vielleicht sollte man im Lichte der obigen Vorschriften (aus besonders "freien" Ländern) noch einmal darüber nachdenken..... :hmm:
Es mag zwar weit hergeholt sein, aber ich erinnere mich an einen Immobilienprospekt in den 7'iger oder frühen 8'iger Jahren. Dort wurde mit der Sicherheit einer Investition in amerikanische Immobilien geworben, falls in Europa ein Krieg ausbrechen sollte. Als "Krönung" wurde darauf hingewiesen, daß - falls sich die Bundesrepublik D. und die USA im Spannungs- oder Kriegszustand befinden würden([Punkt]) - das Eigentum auf einen Treuhänder übertragen würde, um es vor einer Beschlagnahme zu schützen. :P
Woran man bei "Investitionssicherheit" denken kann.... :pfeif:

ad_hoc
Beiträge: 4877
Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 12:14

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von ad_hoc »

Caviteño hat u. a. geschrieben:
Noch eine Bemerkung zu dem Beitrag von taddeo, die mE nicht so beachtet wurde:
Er hat darauf hingewiesen, daß die USA von 1933 - 1974(!) den privaten Besitz von Gold verboten hatten - das war mir bis vor wenigen Tagen unbekannt.
Nun, so ganz ohne Sinn war das Verbot des privaten Goldbesitzes nicht unbedingt.
Dieses Verbot konnte allerdings wegfallen, nachdem unter Nixon (ich glaube es war tatsächlich auch 1974), per Gesetz den Goldstandard aufhob und somit der Dollar nicht mehr an das Gold gebunden war. Andere Länder zogen innerhalb der nächsten Jahre nach und somit konnte die Geldruckmaschine beliebig oft angeworfen werden.

Ist die endgültige Krise mal da, dann hat auch der Staat nicht mehr die Möglichkeit der Kontrolle des Goldbesitzes. Wer also zu Zeiten, als Gold noch bezahlbar war, sich solches besorgt hat, steht in Krisenzeiten ganz gut da. Wenn er das Gold gestückelt hat, z B. in 1/2 Unze, 1 Unze etc., dann kann er es beim Bauern eintauschen gegen das, was dann ungleich wichtiger sein wird, nämlich Brot, Kartoffel, sonstiges Gemüse usw.
...Als "Krönung" wurde darauf hingewiesen, daß - falls sich die Bundesrepublik D. und die USA im Spannungs- oder Kriegszustand befinden würden([Punkt]) - das Eigentum auf einen Treuhänder übertragen würde, um es vor einer Beschlagnahme zu schützen. :P
Woran man bei "Investitionssicherheit" denken kann.... :pfeif:
Genau so habe ich es vor kurzem gemacht, als ich eine geringe Summe in den USA investiert hatte, allerdings in Unternehmensanteilen.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Caviteño
Beiträge: 12920
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Einige Antworten auf die Frage: Was passiert, wenn die Eurozone auseinanderbricht?
(Ein solcher Artikel wäre mE vor einem Jahr in der ftd noch undenkbar gewesen.. :pfeif: )

http://www.ftd.de/politik/europa/:schul ... 3696.html

Auf die Frage was mit dem umlaufendem Bargeld geschehen würde gibt es folgende Antwort:
Um einen Sturm auf die Banken zu unterbinden, werden die Konten zunächst eingefroren. Banken und Geldautomaten geben nur noch gestempelte Euro-Noten aus, die auf die lokale Währung lauten, und die bis zur neuen Währung gültig bleiben. Geschäfte dürften nur noch die zur lokalen Währung gestempelten Euro-Scheine annehmen. An den Grenzen würden Kontrollen eingeführt, damit Euro nicht in großen Mengen außer Landes geschafft werden - dorthin, wo sie noch die gültige Währung sind.
Ich bin gespannt, ob Griechenland nicht die Generalprobe ist - es hat keine Binnengrenzen mit dem Euroraum und die Flug- und Seeverbindungen können gut kontrolliert werden.
Die Banken werden für einige Tage (längeres Wochenende) geschlossen, die Geldautomaten abgestellt - noch vorhandene Euro-Noten gestempelt und die Bankguthaben bei griechischen Banken umgestellt.... that's it! Die Griechen haben keine Möglichkeit sich in das benachbarte Ausland (wie z.B. D zu NL, F, A) zu begeben, um dort die Geldautomaten zu plündern - zumal sich derartiges auch durch eine Sperre der entsprechenden Kredit- und Bankkarten vermeiden läßt - im Grunde ganz einfach.....

Benutzeravatar
sternchen
Beiträge: 445
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 20:18

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von sternchen »

Der Schlussakkord hat begonnen - im Trommelwirbel sind die Trompeten immer deutlicher wahrnehmbar

2. Dezember 211, 11:55, NZZ Online Spannungen zwischen Banken nehmen weiter zu Das Misstrauen in der Schuldenkrise wird immer grösser
http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaf ... 91311.html

Notenbanken im Dilemma So viel Geld - und doch machtlos
http://www.sueddeutsche.de/geld/notenba ... -1.1224178

Es gibt noch Plan D - Noch viel viel viel mehr Geld drucken.
Wenn die Welt euch haßt, dann wißt, daß sie mich schon vor euch gehaßt hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben.... "Joh 15,18 - 15,19"

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von cantus planus »

Ich fürchte, darauf wird's hinauslaufen. Freilich war das von vornherein abzusehen.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Benutzeravatar
Torsten
Beiträge: 6479
Registriert: Dienstag 17. Februar 2004, 02:23

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Torsten »

Auch die EZB kann allenfalls die Märkte beruhigen, aber unmöglich die Probleme lösen - schon gar nicht mit Käufen von maroden Anleihen. Im Gegenteil: Die EZB schafft mit der Geldflut von heute die Inflation von morgen. Sie führt dem Bankensektor über die niedrigen Zinsen und die Bondkäufe gewaltige Summen an Geld zu. Doch die werden nicht, wie es eigentlich sein sollte, verliehen, sondern gehortet. Die Unternehmen, denen das Geld letztlich zu Gute kommen sollte, haben also kaum etwas davon.

Das ist das Dilemma in dieser Krise. Die Notenbanken bräuchten die Hilfe der Geschäftsbanken, um das viele billige Geld, dass Banken und Versicherern horten, in den Wirtschaftskreislauf zu bringen. Stattdessen ist es umgekehrt: Die Notenbanken helfen den Banken. Damit die Kette nicht reißt.
Wenn das Geld in den Wirtschaftskreislauf kommen soll, dann würde ich jedem Bürger 10- oder 20.000 Euro auf dem Konto gutschreiben. Meinetwegen unter der Bedingung, dass es nicht bar abgehoben werden darf und innerhalb von 4 Wochen ausgegeben werden muss. Nur als kleine - wirklich kleine - Wiedergutmachung für all die Opfer, die sinnloserweise abverlangt wurden. Das wird die Krise zwar auch nicht beenden, oder gar das System retten, würde aber die Anschaffungsneigung explodieren lassen und für Euphorie im Handel sorgen.

Benutzeravatar
LumenChristi
Beiträge: 214
Registriert: Samstag 26. November 2011, 23:23
Wohnort: Erzbistum Freiburg

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von LumenChristi »

Das ist eine schöne Idee. Wenn jemand weiss, wo man seine Bankverbindung angeben kann, wäre ich für eine Info dankbar. :breitgrins:
Unsere Stadtkirche wird renoviert. Der Pfarrer ist sicher auch für x mal 20.000 € dankbar.
Vielmehr habe ich Euch Freunde genannt...
Joh 15, 15

...denn Dir habe ich meine Sache anvertraut.
Jer 11, 20

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Ewald Mrnka »

Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Caviteño
Beiträge: 12920
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Torsten hat geschrieben: Wenn das Geld in den Wirtschaftskreislauf kommen soll, dann würde ich jedem Bürger 1- oder 2. Euro auf dem Konto gutschreiben. Meinetwegen unter der Bedingung, dass es nicht bar abgehoben werden darf und innerhalb von 4 Wochen ausgegeben werden muss. Nur als kleine - wirklich kleine - Wiedergutmachung für all die Opfer, die sinnloserweise abverlangt wurden. Das wird die Krise zwar auch nicht beenden, oder gar das System retten, würde aber die Anschaffungsneigung explodieren lassen und für Euphorie im Handel sorgen.
1. € bei 8.. Bewohnern macht 8... € (i.W. = 8 Milliarden € - war im übrigen die untere Grenze Deines Vorschlags).

Abgesehen davon, daß es die - möglichen - bisherigen Haftungsrisikien von 56 Mrden (http://wirtschaft.t-online.de/euro-kris ... 142/index) übersteigen würde - wo soll das Geld denn herkommen. :achselzuck:

Klar, Strom kommt aus der Steckdose - Geld aus dem Geldautomaten. Nur was ist, wenn es nicht bar abgehoben werden soll/darf. :hmm:

Raphael

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Raphael »

Caviteño hat geschrieben:Klar, Strom kommt aus der Steckdose - Geld aus dem Geldautomaten. Nur was ist, wenn es nicht bar abgehoben werden soll/darf. :hmm:
Dann wird es eben mit der EC- oder der Kreditkarte "rausgehauen"! :narr:

Benutzeravatar
LumenChristi
Beiträge: 214
Registriert: Samstag 26. November 2011, 23:23
Wohnort: Erzbistum Freiburg

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von LumenChristi »

:D :breitgrins:
Vielmehr habe ich Euch Freunde genannt...
Joh 15, 15

...denn Dir habe ich meine Sache anvertraut.
Jer 11, 20

Benutzeravatar
sternchen
Beiträge: 445
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 20:18

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von sternchen »

------------------------------------------Was möchte ich lesen?-------------------------------

Ich möchte lesen das die Nomenklatur in Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Politik die dieses Desaster angerichtet hat die Verantwortung dafür übernimmt. Jahrelang wurde den Bürgern eingerichtet der Staat dürfe keinesfalls in die Märkte eingreifen jetzt rufen die selben Personen nach immer neuen Rettungsschirmen und nach ausgehebelten europäischen Rettungssysteme (ESM, EFSF-Hebelung) nur damit die Märkte der Realwirtschaft weiter existieren können.

Während die Nomenklatur in Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Politik mit Fantastilliarden jonglieren, müssen sich in D viele Arbeitnehmer/innen die früh aufstehen und den ganzen Tag schwer arbeiten mit Sündenlöhnen ab 3 Euro/Std. begnügen.

Deshalb würde ich gerne lesen das die Politik einen staatlichen Mindestlohn in einer Höhe von mindestens 9 Euro/Stunde gewährleistet.
Wenn die Welt euch haßt, dann wißt, daß sie mich schon vor euch gehaßt hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben.... "Joh 15,18 - 15,19"

Benutzeravatar
martin v. tours
Beiträge: 3544
Registriert: Sonntag 2. November 2008, 21:30

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von martin v. tours »

Träum weiter Sternchen,
bei allem Frust über die aktuelle Situation und deiner, in weiten Teilen, berechtigten Kritik ,dein letzter Satz ist Quatsch.

Wie soll die Politik einen staatlichen Mindestlohn gewährleisten ?
Das geht vielleicht in einem Wolkenkukuksheim des real existierenden Sozialismus incl. Monopoly-Gelddruckerei.

Der Staat kann einen Mindestlohn höchstens festsetzen. Aber "gewährleisten", d.h. bezahlen muss in immer der jeweilige Arbeitgeber.
Genau so wenig kann ein Politiker Arbeitsplätze schaffen oder ähnliches.

martin v. tours
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Raphael

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Raphael »

sternchen hat geschrieben:------------------------------------------Was möchte ich lesen?-------------------------------

Ich möchte lesen das die Nomenklatur in Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Politik die dieses Desaster angerichtet hat die Verantwortung dafür übernimmt. Jahrelang wurde den Bürgern eingerichtet der Staat dürfe keinesfalls in die Märkte eingreifen jetzt rufen die selben Personen nach immer neuen Rettungsschirmen und nach ausgehebelten europäischen Rettungssysteme (ESM, EFSF-Hebelung) nur damit die Märkte der Realwirtschaft weiter existieren können.
Diese Lippenbekenntnisse gibt es bereits: :roll:
Angela Merkel hat geschrieben:Ein Bereich, der leider nahezu jedes Vertrauen verspielt hat, und zwar über Jahre hinweg, ist die Politik.
Und weiter:
Sie habe den Stabilitäts- und Wachstumspakt nicht oder nicht vollständig eingehalten. Jetzt bestehe Einigkeit darüber, damit aufzuhören. Es gebe noch Streit über Einzelheiten, aber nicht über das Ganze. Die Euro-Staaten müssten Wege finden, das Beschlossene umzusetzen und eine starke Fiskalunion zu schaffen.
(Quelle)

Caviteño
Beiträge: 12920
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

sternchen hat geschrieben:
Während die Nomenklatur in Wirtschaft, Wissenschaft, Medien und Politik mit Fantastilliarden jonglieren, müssen sich in D viele Arbeitnehmer/innen die früh aufstehen und den ganzen Tag schwer arbeiten mit Sündenlöhnen ab 3 Euro/Std. begnügen.

Deshalb würde ich gerne lesen das die Politik einen staatlichen Mindestlohn in einer Höhe von mindestens 9 Euro/Stunde gewährleistet.
Du kannst doch rechnen, sternchen - oder?

Also:
Mindestlohn 9 €/Stde ergibt einen Monatslohn (168 Stden) von 1.512 €. Dabei verbleiben netto bei StKl. I (III) = 1.75 € (= 1.196 €). Die Sozialabgaben (Arbeitnehmeranteil) betragen ca. 31 €. Der Netto-Stundenlohn beträgt somit (175/168 =) 6,4 € bzw. (6,52 €).

Will ich diese Arbeitsleistung am Markt verkaufen, sieht die Rechnung wie folgt aus:
Bruttolohn 1.5 € (ger.) zzgl. Arbeitgeberanteil SozVers. = 3 € (ger.) ergibt 1.8 €
Darauf MWSt 19% = 34 € (ger.)
Summe (1.8 + 34 = ) 2.14 € - Stundenlohn, der in Rechnung gestellt werden muß (= 214/168) = 12,7 € (ger.)

Darin sind weder irgendwelche Verwaltungskosten noch ein Unternehmerlohn enthalten. Ein Unternehmer, der so wirtschaften würde, wäre - je nach Kapitaldecke - früher oder später pleite.

Trotzdem kannst Du an dieser Beispielsrechnung folgendes sehen:

1. Der Nettostundenlohn (ca. 6,45 €) muß fast verdoppelt werden (Brutto einschl. MwSt = 12,7 €), um die Steuern und Abgaben zu bezahlen, mit denen er belastet wird.

2. Der Lohnabstand bei einem Mindestlohn von 9, €/Stde zum Anspruch auf Sozialleistungen ist bei einem Junggesellen nicht sooooo hoch, bei einem Verheirateten kaum festzustellen. Die Hartz-IV-Leistungen liegen für die Einzelperson knapp unter 4 €, dazu kommt noch die Miete, also ca. 8 €. Das Nettogehalt beträgt bei 9, €/Stde 1.75 € - Differenz 275 € oder 1,63 €/Stde.

brutto-netto-Rechner:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/servic ... 11,.html

Caviteño
Beiträge: 12920
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Warnung vor einer Haftungsgemeinschaft trotz Fiskalunion:
Das engere Zusammenrücken in der Finanzpolitik ob unter der Chiffre der „Fiskalunion“ oder der „Stabilitätsunion“ rechtfertigt es noch lange nicht, vom Ausschluss der Haftung abzugehen. Merkel sollte keinen Zweifel daran lassen, dass sich eine Haftungsgemeinschaft, in der die Euroländer gemeinsam für ihre Schulden einstehen, auch künftig verbietet. Es gibt keinen Grund, die Haushaltspolitik der Euroländer der Risikobewertung der Märkte zu entziehen. Denn die Währungsunion wird nicht funktionieren, wenn die Politik die Preissignale der Märkte auszuhebeln versucht und damit das Instrument, das Fehlentwicklungen unzweideutig anzeigt. Das Vertrauen in den Euro gewinnt die Politik nicht, wenn sie sich dem Urteil der Märkte zu entziehen versucht.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/s ... 49231.html

Ein ähnlicher und äußerst lesenwerter Beitrag von der gleichen Autorin auch hier, in dem sie darauf hinweist, daß die EU keine besseren Erkenntnisse zur Haushaltsplanung hat als die nationale Regierung. Sie kommt dann zum Ergebnis, daß über die Fiskalunion - trotz angeblich vereinheitlichter Haushaltsführung - die Transferunion erreicht wird bzw. werden soll:
Im gelobten Land einer Fiskalunion gibt es, so lockt die Kanzlerin, keine übermäßigen Schulden mehr, weswegen der Weg frei wäre für die von Frankreich und den Südeurostaaten dringlich gewünschten Eurobonds: Wo keine Schuldensünder, da keine unterschiedlichen Kreditrisiken. Mithin gelangt man nur durch das Nadelöhr der Fiskalunion ins rettende Zinsparadies eines großen gemeinsamen Eurobond-Anleihemarktes von 17 Euroländern - Niedrigzinsen für alle auf alle Zeit, gemeinsame Haftung großer und kleiner Länder, gleiche Bonität für alle, den Ratingagenturen ein Schnippchen geschlagen und Frieden in der Währungsunion? Lieber ein Eurobond als gar keine Vision für Europa?
(...)
Natürlich kann sich die Europäische Kommission über die Wachstumsprognosen beugen, die der Haushaltsplanung zugrunde liegen. Sie kann versuchen, das Steueraufkommen selbst abzuschätzen, und einen Blick auf die größten Ausgabenposten werfen.
(...)
Aber an diesen [Wachstums-] Prognosen hängt die Schätzung sowohl der Steuereinnahmen als auch der Sozialausgaben - mithin liegt hier die entscheidende Stellschraube für die Planung der Haushalte. Mit welchen Argumenten will der Sparkommissar Infrastruktur- oder Sozialausgaben kritisieren, solange unter dem Strich im Haushaltsplan kein übermäßiges Defizit steht? Und was nutzt es, wenn der Bundesfinanzminister den Bundeshaushalt einschickt, die 16 deutschen Länder aber tun und lassen, was sie wollen? Die Schuldenbremse, die Deutschland allen Euroländern als Modell empfiehlt, bindet die deutschen Bundesländer übrigens erst 219. Erst dann wird man sehen, welche disziplinierende Kraft sie tatsächlich entfaltet.
(...)
Wer die Fiskalunion predigt, handelt sich die Transferunion ein. Das ist zumindest eine sehr reale Gefahr des fiskalpolitischen Zusammenrückens in der Währungsunion. Der Vergleich von Haushaltskennziffern zeigt eben auch die Unterschiede in der Finanzkraft, die ja im deutschen Föderalsystem durch jährliche große Steuertransfers ausgeglichen werden. (Trotzdem haben übrigens die Zahlerländer keinerlei Mitsprache bei den Ausgaben der Transferempfänger - kein bisschen Souveränitätsverzicht in deutschen Landeshauptstädten.)
(...)
Auch ändert alles fiskalpolitische Zusammenrücken im Euroraum nichts daran, dass finanzielle Sanktionen bei Verletzung der Haushaltsdisziplin auch weiterhin unglaubwürdig sind. Das kann man übrigens auch im deutschen System beobachten: Das Erpressungspotential der Defizitsünder ist hoch, und zwar nicht nur, weil die deutsche Verfassung - anders als die Europäischen Verträge - finanziellen Beistand vorsieht. Immer wieder haben das Saarland und Bremen Sanierungshilfen bekommen, ohne dass die Schuldenlast nachhaltig gesunken wäre. Geld fließt, weil es in einem föderalen Verbund viele Vetopositionen gibt - nicht nur innerhalb des deutschen Systems, sondern auch auf EU Ebene.

Die „Fiskalunion" verspricht mehr, als sie halten wird. Man braucht schon viel guten Glauben, um im Zusammenrücken, Abstimmen und Überwachen der Euro-Haushalte einen wirksamen Mechanismus zur Begrenzung der Kreditaufnahme zu erkennen. Viel wahrscheinlicher ist es wohl, dass die Chiffre „Fiskalunion" lediglich benutzt wird, um nach ein paar kosmetischen Korrekturen am Mechanismus der Haushaltsüberwachung eben doch schnellstens die Vergemeinschaftung der Schulden über Eurobonds durchzusetzen und die Transfergemeinschaft vorzubereiten.
http://faz-community.faz.net/blogs/fazi ... union.aspx

:klatsch: :klatsch:

Dem letzten (von mir hervorgehobenen) Satz ist nichts hinzuzufügen - er zeigt deutlich, wohin die Reise gehen soll..... - leider :(

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Niels »

Gerade zufällig gefunden:
http://www.youtube.com/watch?v=YudGysmSZAw
Kennt jemand diesen Referenten schon?
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Caviteño
Beiträge: 12920
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Ich kann das Video aufgrund der langsamen Internetverbindung im Augenblick nicht sehen, vielleicht klappt es morgen früh.
Nach Hamers Privatisierungstheorie soll sich der Staat aus den Bereichen zurückziehen, die die private Wirtschaft besser und günstiger bereitstellen könne, sofern die Aufgabe unter Wettbewerbsbedingungen erfüllt werde. Die Überführung staatlicher Monopole in private Monopole sei zu vermeiden, da beide volkswirtschaftlich gleich schädlich seien.

Den Mittelstand sieht Hamer als Träger einer marktwirtschaftlichen Volkswirtschaft, weil er der einzige "Nettogeber" sei – gegenüber der staatlich subventionierten Großindustrie und den durch Sozialleistungen subventionierten Bevölkerungsteilen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Eberhard_Hamer

sternchen, ist der Mann neoliberal? :hae?:

Benutzeravatar
Torsten
Beiträge: 6479
Registriert: Dienstag 17. Februar 2004, 02:23

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Torsten »

Um der Hochfinanztheorie(die in Teilen auch ihre Berechtigung haben mag) von Prof. Hamer mal eine ganz einfache Überlegung in Sachen Krise gegenüberzustellen:
http://www.dw-world.de/dw/article/,,64191,.html

Bild

Auf Druck der europäischen Partner hat Spanien damit begonnen, sein rigides Arbeitsrecht zu lockern. Ein neues Gesetz erleichtert es den Unternehmen, Festangestellten zu kündigen. Wenn es einfacher ist, jemandem zu kündigen, ist es auch einfacher, jemanden neu einzustellen - dieser Gedanke steht hinter dem Gesetz.
3 bis 4% Jugendarbeitslosigkeit, das erklärt sich doch nicht alleine mit einem rigiden Arbeitsrecht. Wir lockern den Kündigungsschutz und alles wird gut? Der Realität ins Auge blicken heißt, einzusehen, dass die Erwerbsstellen einfach nicht mehr in diesen Größenordnungen vorhanden sind. Und das was noch da ist, sieht sich einer ständigen Entwertung der Arbeit gegenüber, sind größtenteils prekäre Billigjobs. Um dieses Problem zu lösen, müssten die riesigen Summen billigen Geldes, welches Banken und Versicherungen horten, um sich "gegen die Krise zu wappnen", in neue Fabriken und Produktionsstraßen und Fertigungshallen, in massenhaft neue Arbeitsplätze investiert werden. Aber was sollte dort produziert werden, was einerseits nicht schon auf völlig übersättigte Märkte träfe, und andererseits zu Bedingungen produziert wird, mit denen man - nicht nur eigentlich - keinen Wettbewerb mehr führen kann?

Benutzeravatar
cantus planus
Beiträge: 24273
Registriert: Donnerstag 20. Juli 2006, 16:35
Wohnort: Frankreich: Département Haut-Rhin; Erzbistum Straßburg

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von cantus planus »

Ich dachte die ganze Zeit, dass mir der Name "Hamer" irgendwie bekannt vorkäme. Jetzt hab ich's!
In Erinnerung hatte ich den dubiosen Ryke Geerd Hamer, der aber mit diesem Herrn wohl nichts zu tun hat.

Der hier thematisierte Hamer ist allerdings spätestens 2009 in gewissen Kreisen ziemlich bekannt geworden, als er "Verschwörungstheorien" über einen bevorstehenden Zusammenbruch der Weltwirtschaft aufstellte. Nun, ein erheblicher Teil seiner Ansichten scheint pünktlich eingetroffen zu sein.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Caviteño
Beiträge: 12920
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

China fragt sich, warum es den europäischen Lebennstandard mit Darlehn sichern sollte:
Aus Pekinger Sicht könnte der Kauf europäischer Staatsanleihen bloß Investition in Fassaden sein, hinter denen ein schwarzes Loch klafft. Für viel zu unsicher hält die Regierungsberaterin Gao Haihong diesen Handel mit Schulden. Vor allem aber sei gar nicht Geld das Hauptproblem Europas, sondern fehlendes Vertrauen. Das Geldproblem allein könnte Europa schon aus eigenen Kräften bewältigen, wenn die reicheren Länder des Erdteils entschlossen die ärmeren unterstützten. Aber es sei die Frage, ob es dazu die politische Bereitschaft gebe.
(...)
Neben der Investitionsunsicherheit gebe es noch einen anderen Grund, weshalb sich die chinesische Regierung zurückhalte, auf die europäischen Wünsche einzugehen: der öffentliche Druck. Gao erzählt von einer Dienstreise nach Spanien und Griechenland, die sie kürzlich zur Untersuchung der europäischen Krise unternahm. In Madrid fuhr sie vom Flughafen in einer U-Bahn, die ihr im Vergleich mit dem Pekinger Metrosystem unglaublich perfekt vorkam, in die Innenstadt. Als sie auf einem Platz mit einem wunderschönen künstlichen Wasserfall wieder ans Tageslicht kam, entfuhr es einem Kollegen: Nein, ein solches Land können wir doch nicht unterstützen!
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/c ... 56285.html

Statt Staatschulden zu finanzieren will China sich wohl an europäischen Unternehmen beteiligen:
China will mit Hilfe dreistelliger Milliardeninvestitionen in Europa und den USA seine gigantischen Währungsreserven besser nutzen. Wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichteten, plant die Zentralbank des Landes die Gründung zweier Fonds im Gesamtvolumen von 3 Mrd. Dollar (225 Mrd. Euro).
http://www.welt.de/print/die_welt/wirts ... d-USA.html

Mit dem Unternehmen geht dann auch das know-how über - was das auf Dauer gesehen für die Arbeitsplätze hier bedeutet, kann sich jeder vorstellen.

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Ewald Mrnka »

Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Caviteño
Beiträge: 12920
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

So
Ewald Mrnka hat geschrieben:Krisenvorsorge der Ungläubigen :breitgrins: :

http://www.welt.de/wirtschaft/article13 ... richt.html
oder so:

http://www.faz.net/aktuell/finanzen/anl ... 57433.html :ja:

Benutzeravatar
Knecht Ruprecht
Beiträge: 4553
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 21:08
Wohnort: Zurück in OWL

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Knecht Ruprecht »

Lebenserwartung gesunken
Wer weniger verdient, ist früher tot
http://www.focus.de/finanzen/news/leben ... 93214.html


"Wer weniger verdient, ist früher tot" - schön kurz und einpregend.

auch "Wer früher stirbt ist länger tot" ist so was Kurzes und Einpregendes.

Benutzeravatar
Torsten
Beiträge: 6479
Registriert: Dienstag 17. Februar 2004, 02:23

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Torsten »

>Kann man Christ und Demokrat sein? Zum Wesen einer Demokratie gehört es bekanntlich, dass die Mehrheit den Kurs bestimmt und die Minderheit das zu akzeptieren hat.<

Wir erleben im Rahmen der Krise deutlich, dass die Mehrheit über den Kurs unbestimmt aber dennoch interessengeleitet ist. Eine elitäre Minderheit aus Politik und Wirtschaft scheint in geradezu irrationaler und zuweilen bösartig anmutender Weise, die mehr als geeignet ist, Verschwörungstheorien zu befeuern, mit ihren Entscheidungen dem Mehrheitsinteresse zu widersprechen. Wobei das Mehrheitsinteresse in Deutschland vereinfacht gesagt so ausschaut, den "Schuldensündern" und ihrem schlechten Geld kein gutes deutsches Geld hinterherzuwerfen. Was angesichts der gemeinsamen Währung, die es zu retten gilt, und angesichts der Verwerfungen und Folgen auf den Finanzmärkten, die kein Mensch überschauen kann, käme es zur Zahlungsunfähigkeit, zur eingestandenen Pleite eines Mitgliedslandes bzw. der Pleite dort angesiedelter Banken, ohne Alternative ist. Eine Rückkehr zur DM oder die Einführung einer Nord- und einer Süd-Eurozone, würde der hießigen exportorientierten Wirtschaft aufgrund der Währungsaufwertung sofort das Genick brechen.

Das Mehrheitsinteresse in anderen europäischen Ländern dagegen richtet sich mittlerweile nur noch gegen Pauperisierung(Verelendung) und teilweise auch nur noch auf das nackte, physische Überleben. Weder hier noch dort hat das Mehrheitsinteresse reflektiert, dass diese elitäre Minderheit nur Sachzwänge exekutiert, die die Rahmenbedingungen für das normale Leben, bestritten im normalen Erwerbsleben, um das sich so viele jetzt betrogen fühlen, dass diese Minderheit mit ihren - wie sie teilweise offen eingesteht - harten und ungerechten Entscheidungen, nur das Überleben der Rahmenbedingungen zu sichern sucht. Die Rahmenbedingung ist das Streben nach Profit und die Realisierung von Profit. Das ist die unabdingbare Voraussetzung für die Existenz von Erwerbsstellen und damit eines Erwerbslebens, ist die unabdingbare Voraussetzung für die Existenz des modernen Staates mit all seinen Errungenschaften. Auf diese Rahmenbedingung richtet sich die Hoffnung der Mehrheit und aller, und mit dem Blick auf den Staat fordert sie, dass es nur irgendwie gerechter, vielleicht gar noch "menschlicher" zugehen soll.

Die Rahmenbedingung erlaubt kein zurück in die "gute, alte, heile Arbeitswelt". Aber was noch schwerwiegender ist: Man kann sich ihrer auch nicht einfach entledigen. Diese Rahmenbedingung, das ist der Mensch, wie er als Individuum lebt, und als Gesellschaft strebt, ist der individuelle wie gesellschaftliche Sinn des Lebens. Und dieser Sinn führt dazu, dass immer mehr Menschen einfach überflüssig werden, um ihn zu erfüllen. Und er führt dazu, dass jene, denen Verantwortung übertragen wurde, immer radikalere und dabei immer verzweifelt wirkendere Maßnahmen ergreifen müssen, nicht nur zu Lasten einer stetig wachsenden Mehrheit, sondern eigentlich zu Lasten aller, um diesen Sinn überhaupt noch irgendwie aufrecht erhalten zu können. Und das müssen sie, weil es keinen anderen gibt, den dieser Mensch in seiner heutigen geistig emotionalen Form erfüllen könnte.

Das ist die Situation in der wir hier und heute leben. Die Krise wird in einer Weltwährungskrise münden. Und die Sinnkrise, die zu ihr geführt hat, wird weder durch einen Dritten Weltkrieg noch durch eine Weltwährungsreform gelöst werden können. Weil man das Rad der Geschichte und der Entwicklung nicht zurückdrehen kann.

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Linus »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:Lebenserwartung gesunken
Wer weniger verdient, ist früher tot
http://www.focus.de/finanzen/news/leben ... 93214.html


"Wer weniger verdient, ist früher tot" - schön kurz und einpregend.

auch "Wer früher stirbt ist länger tot" ist so was Kurzes und Einpregendes.

Halte es mit Manfred Lütz: "Wer früher stirbt, lebt länger ewig"
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Ewald Mrnka »

Linus hat geschrieben:
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Lebenserwartung gesunken
Wer weniger verdient, ist früher tot
http://www.focus.de/finanzen/news/leben ... 93214.html


"Wer weniger verdient, ist früher tot" - schön kurz und einpregend.

auch "Wer früher stirbt ist länger tot" ist so was Kurzes und Einpregendes.

Halte es mit Manfred Lütz: "Wer früher stirbt, lebt länger ewig"
In diesem Kontext halte ich die Aussage für a bisserl zynisch. :breitgrins:
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Linus »

Ewald Mrnka hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Lebenserwartung gesunken
Wer weniger verdient, ist früher tot
http://www.focus.de/finanzen/news/leben ... 93214.html


"Wer weniger verdient, ist früher tot" - schön kurz und einpregend.

auch "Wer früher stirbt ist länger tot" ist so was Kurzes und Einpregendes.

Halte es mit Manfred Lütz: "Wer früher stirbt, lebt länger ewig"
In diesem Kontext halte ich die Aussage für a bisserl zynisch. :breitgrins:
nein garnicht. Mir gibts das Lütz'sche Diktum ziemlich Hoffnung, und das wo ich doch ein hoffnungsloser Fall bin.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Gesperrt Vorheriges ThemaNächstes Thema