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Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Mittwoch 23. Januar 2013, 10:09
von Sebastian
Lt. Angabe verschiedener Medien sollen Bundeswehrsoldaten, die mit der Stationierung von Patriotraketen beauftragt sind, von türkischen Zivilisten attackiert worden sein. Wir erinnern uns: Jene Raketenabwehrsysteme sollen die Türkei gegen die bösen Syrer schützen. Die Türken sind größtenteils gegen jegliche Einmischung in der syrischen „Bürgerkrieg“. Die wenigsten haben auch Etwas gegen Präsident Assad zu sagen, warum auch? Jahrzehnte lebte man in Frieden und Freundschaft mit den Nachbarn. Die Türken haben natürlich die vollkommen sinnlose Stationierung von Luftabwehrrakten (gegen Granaten) und den wahren Hintergrund durchschaut und tun jetzt das, was man hierzulande in so vielen Dingen verlernte: Sie wehren sich...

Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Mittwoch 23. Januar 2013, 12:40
von Haiduk
Ein ehemaliger Berater von Sarkozy räumt ein, daß es “Einschätzungsfehler” beim “arabischen Frühling” gab.

Ein bisschen spät, wie ich finde … :gaehn:

ANALYSE: Ein Krieg über mehrere Grenzen hinweg:
In Libyen vergeht kaum eine Woche ohne Anschläge oder Angriffe von Islamisten. Milizen, die gegen Gaddafi kämpften, darunter auch viele Islamisten, weigern sich bis heute, ihre Waffen abzugeben.

...

In September wurden bei einer Waffenrückgabe-Aktion in Libyen sogar ein Panzer und wärmesuchende Raketen abgeliefert; allein im östlichen Bengasi kamen 730 leichte Waffen, 200 Handgranaten, 100 Land- und Panzerabwehrminen sowie 20.000 Schuss Munition zusammen – es gab unter anderem zwei Autos zu gewinnen.

Gewaltbereite Islamisten dürften sich an der Rückgabe-Aktion nicht beteiligt haben. Ihr Arsenal wuchs durch die wirre Lage in Libyen beträchtlich an; zahllose Waffen kamen auch nach Mali, denn dorthin kehrten viele einstige Kämpfer aus Libyen zurück.

...

Sarkozys Ex-Berater Henri Guaino räumte jedenfalls ein, dass es wohl “Einschätzungsfehler” beim “arabischen Frühling” gegeben habe.

Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Mittwoch 23. Januar 2013, 14:13
von Torsten
meta.tagesschau hat geschrieben:Bandolero schreibt:

Tagesschau schreibt:

"Die überwiegende Mehrheit der türkischen Bevölkerung hat keine Einwände gegen diesen Einsatz oder befürwortet ihn ausdrücklich."

Im Berliner Tagesspiegel klang das am Freitag nach einer Vor-Ort-Recherche in Kahramanmaras noch ganz anders. Zitat:

"Die Protestbewegung gegen den Nato-Einsatz in der Türkei ist noch klein und bedient zum Teil krude anti-amerikanische und anti-israelische Reflexe. Doch sie findet einen Widerhall in der Bevölkerung – auch weil viele Bürger keinen rechten Grund sehen, warum plötzlich westliche Soldaten ins Land kommen. „Gibt’s denn Krieg von Syrien gegen die Türkei?“, fragt Malik Ecder Kirecci, Inhaber eines Krämerladens nahe der Kaserne. „Nein, so einen Krieg gibt es nicht.“ Auch für Kirecci steht fest, dass die Patriots nicht wegen Syrien aufgestellt werden, sondern „für Israel und gegen den Iran“.

Quelle: Berliner Tagesspiegel, 18.01.2013, „Gibt’s denn Krieg von Syrien gegen uns?“

Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Mittwoch 23. Januar 2013, 14:28
von Torsten
Welchen Grund könnte es geben, dass uns das als Maßnahme zum Schutz des NATO-Partners Türkei vor Syrien verkauft wird?
http://www.tagesschau.de/ausland/angrif ... hr1.html

Die Demonstranten gehören einer linken nationalistischen Splitterpartei an. Mitglieder dieser Partei hatten in den vergangenen Jahren mehrfach versucht, NATO-Soldaten Säcke über den Kopf zu ziehen. Damit reagieren sie auf einen Vorfall vor zehn Jahren im Irak.

Dort hatten damals amerikanische Soldaten mehrere türkische Soldaten festgenommen und sie mit Säcken über dem Kopf zum Verhör geführt.
Die türkische Regierung hat auf Druck der USA einer Stationierung der Patriots zugestimmt, um den Druck auf den Iran zu erhöhen. Das käme aber weder bei der türkischen Bevölkerung besonders gut an, z.B. vor dem Hintergrund dieses Vorfalls, noch bei der deutschen Bevölkerung, die sich keinen Konflikt gegen den Iran wünscht. Da wurde mit dem Konflikt in Syrien einfach die Gunst der Stunde genutzt, um eine offiziell unverdächtige Legitimation zu haben, dieses Abwehrsystem dort aufzustellen.

Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Freitag 25. Januar 2013, 11:37
von Sebastian

Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Dienstag 29. Januar 2013, 10:42
von Sebastian
Die syrische Armee scheint wieder erfolgreicher gegen die bewaffneten Gruppen der sogennanten "Freien Syrischen Armee" (FSA) vorzugehen. Im selben Maße machen interne Zerwürfnisse den Rebellen zu schaffen. So sind, lt. mehreren Medienberichten, die einheimischen Aufständischen wohl größtenteils bereit, die Waffen niederzulegen und auf den Dialogvorschlag von Präsident Assad einzugehen, werden aber von ausländischen Terrorgruppen daran gehindert, bzw. gezwungen weiterzukämpfen. An erster Stelle zu nennen ist die Al Nusra Front und die sog. Syrische Islamische Front und natürlich Kämpfer von Al Qaida, die teilweise Autark kämpfen, teilweise in beiden Gruppen aufgehen.

Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Donnerstag 31. Januar 2013, 13:08
von Christian
Auch die Arabische Liga verurteile den Angriff mit scharfen Worten. Generalsekretär Nabil al-Arabi erklärte, mit diesem "brutalen Akt auf syrischem Territorium" missachte Israel erneut die Souveränität eines arabischen Staates. Dies sei ein klarer Verstoß gegen internationales Recht.

Israels Luftwaffe hatte in der Nacht auf Mittwoch Attacken geflogen .......Quelle
Herrn al-Arabi vergißt aber zu erwähnen das andere arabische Staaten seit längerem die Souverinität Syriens mißachten. Aber mit dem Feindbild Israel läßt sich gut Politik machen.

Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Montag 4. Februar 2013, 14:56
von Sebastian
http://www.spiegel.de/politik/ausland/j ... 81282.html

Auch bei der Spiegel Redaktion sickert eine gewisse Einsicht durch (oder die Wahrheit lässt sich schlicht nicht mehr verbergen).

Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Montag 4. Februar 2013, 16:52
von Robert Ketelhohn
Na ja, das Verständnis ist doch noch arg begrenzt. Aber man freut sich ja schon über jedes noch so kleine Fünkchen Wahrheit in den Systemmedien …

Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Dienstag 5. Februar 2013, 00:08
von Haiduk
Sebastian hat geschrieben:http://www.spiegel.de/politik/ausland/j ... 81282.html

Auch bei der Spiegel Redaktion sickert eine gewisse Einsicht durch (oder die Wahrheit lässt sich schlicht nicht mehr verbergen).
Der Artikel stammt von Jakob Augstein, der wurde kürzlich zu einem "Antisemiten" erklärt wurde. Statt Israel wegen des Angriffs auf Syrien zu kritisieren, nimmt Augstein "den Westen" ins Visier.

Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Donnerstag 28. Februar 2013, 15:44
von Torsten
Gerade auf dradio in den dortigen Nachrichten aufgeschnappt:

".. beklagte, dass die westlichen Staaten sich weiterhin weigerten, den Rebellen keine Waffen zu schicken."

Wer sich da beklagt hat, da habe ich nicht so genau hingehört - irgendein UN-Vertreter glaube ich. Dem Voraus ging eine Anklage von John Kerry gegen das Assad-Regime, welches die Zivilbevölkerung mit Raketen beschießt. Ich weiß nicht, wie der "durchschnittliche Hörer" das aufschnappt, oder verstehen soll. Aber mein Ohr springt auf solche Verdrehungen an ..

Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Donnerstag 28. Februar 2013, 20:55
von Pilgerer
Die Schwäche der arabischen Revolution gegenüber der amerikanischen, englischen oder französischen ist, dass die Intellektuellen fehlen, die das in geordnete Bahnen führen können. Es sind letztlich nur Volksaufstände, die den Herrscher stürzen, aber nicht zu einer konkreten positiven Politikvorstellung führen. Ich habe den Eindruck, dass die Araber einfach gegen alles und für nichts sind.

Daher gibt es in den arabischen Staaten, in denen der Herrscher gestürzt wurde, eine Entwicklung hin zur Anarchie. Dort hat die Revolution nach dem Ende von Mubarak, Gaddhafi etc. geendet. In Syrien tobt der Bürgerkrieg zwischen der alten Ordnung und der kommenden Anarchie.

Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Donnerstag 28. Februar 2013, 21:09
von holzi
Pilgerer hat geschrieben:Die Schwäche der arabischen Revolution gegenüber der amerikanischen, englischen oder französischen ist, dass die Intellektuellen fehlen, die das in geordnete Bahnen führen können. Es sind letztlich nur Volksaufstände, die den Herrscher stürzen, aber nicht zu einer konkreten positiven Politikvorstellung führen. Ich habe den Eindruck, dass die Araber einfach gegen alles und für nichts sind.

Daher gibt es in den arabischen Staaten, in denen der Herrscher gestürzt wurde, eine Entwicklung hin zur Anarchie. Dort hat die Revolution nach dem Ende von Mubarak, Gaddhafi etc. geendet. In Syrien tobt der Bürgerkrieg zwischen der alten Ordnung und der kommenden Anarchie.
Als ob die englische oder die französische Revolution eine neue Ordnung gebracht hätten...
Im ersten Fall wurde nach Jahren des Terrors und Chaos die alte Herrschaft wiederhergestellt (=Monarchie) und im zweiten Fall trat ebenfalls nach Jahren des Terrors und Chaos ein neuer starker Mann auf.

Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Donnerstag 28. Februar 2013, 22:34
von Tipheret
Holzi hat geschrieben:Als ob die englische oder die französische Revolution eine neue Ordnung gebracht hätten...
Im ersten Fall wurde nach Jahren des Terrors und Chaos die alte Herrschaft wiederhergestellt (=Monarchie) und im zweiten Fall trat ebenfalls nach Jahren des Terrors und Chaos ein neuer starker Mann auf.
Das halte ich sowohl in den beiden aufgeführten Beispielen, als auch bei der/den sog. "Arabischen Revolution(en)" für eine Fehleinschätzung.

Vordergründig haben sich dem Anschein nach die alten Strukturen wieder durchgesetzt - aber in den Köpfen der Menschen fand die eigentliche Revolution statt und führte - später - zu gewaltigen Umschwüngen - wenn auch verzögert.

Soweit ich das beurteilen kann und mir Freunde dies aus den jeweiligen Ländern, Ägypten und Tunesien, berichten, haben die Menschen trotz fehlender "Führungsköpfe" begriffen, dass ihre Revolutionen nicht zur Rückkehr in religionsstaatliche Machtverhältisse führen darf.
In Ägypten stehen die Muslimbrüder mit dem Rücken zur Wand, in Tunesien verlieren die Fundamentalisten täglich an Einfluß.

Das, was in den Köpfen passiert ist, wird die Zukunft bestimmen, nicht das, was die sich noch an der Macht befindlichen, wollen.

Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Freitag 1. März 2013, 11:01
von Sebastian
Die syrische Armee und Sicherheitskräfte machen Fortschritte im Kampf gegen die Terroristen. Und da in den Qualitätsmedien derzeit keine sonderlichen Erfolge der „Aktivisten“ vermeldet werden können, schürt man eben Angst vor Assad’s Massenvernichtungswaffen usw.

Wie dem auch sei: Dass jene Terrorgruppen nun nach verbesserten Waffen, Geld usw. aus dem Ausland betteln ist nachvollziehbar... Einzig, dass sie bei unseren Politikern dafür auf offene Ohren stoßen, ist beklagenswert ...

Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Montag 1. April 2013, 13:14
von Benedikt

Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Sonntag 28. April 2013, 13:07
von Maurus
Jörg Armbruster selbstkritisch:
Selbstkritisch äußert sich Armbruster zu seiner journalistischen Arbeit zum Rücktritt des ehemaligen ägyptischen Staatspräsidenten Husni Mubarak. "Wir waren in einer Art Euphorie. Damals haben wir tatsächlich etwas die Distanz verloren. Heute beurteile ich die Dinge ganz anders. Ich dachte wirklich, es könne eigentlich nur besser werden. Aber schon nach wenigen Tagen war klar, dass es bloß ein Militärputsch war und das Militär sich mit den Muslimbrüdern verbündet."
http://www.spiegel.de/kultur/tv/ard-rep ... 973.html

Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Montag 6. Mai 2013, 20:46
von Torsten
Syrien: Offenbar viele Tote bei israelischen Angriffen

Bilderstrecke

Das Huhn ... Und das wohl dumme Huhn? Mich hat schon öfter der Eindruck beschlichen, dass es in den Nachrichtenagenturen wie auch in den Redaktionen der großen Medien möglicherweise ein gravierendes Drogenproblem gibt. Ob z.B. die Koksspuren, die man in den Toiletten des Bundestags fand, wirklich nur oder überhaupt auf das Konsumverhalten der Abgeordneten zurückzuführen sind, oder doch nicht vielmehr auf die Journalistenmeute, die sich da rumtreibt. Und das meine ich ernst.

Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Dienstag 7. Mai 2013, 11:13
von Reinhard
TIBHIRINE IN SYRIEN: FÜNF TRAPISTINNEN WEIGERN SICH IHR KLOSTER ZU VERLASSEN

BRÜSSEL (KerkNet / La Vie) - Fünf Trapistinnen in einem kleinen maronitischen Dorf nahe der libanesischen Grenze, in einem Gebiet, das überwiegend von Schiiten und Alawiten bewohnt ist, weigern sich trotz der Gefahr von Entführungen und der ständig drohenden Gewalt ihr Kloster zu verlassen. Das schreibt die französische katholische Wochenzeitung 'La Vie'. Die fünf italienischen Nonnen sagen, dass sie dem Beispiel der Mönche von Tibhirine (Algerien) folgen und die örtlichen Bevölkerung, zu der sie mitlerweile hervorragende Kontakte geknüpft haben, nicht im Stich lassen wollen. "Wir wollen der (überwiegend muslimischen) Bevölkerung nahe bleiben."

Die sieben Trappisten des Klosters Unserer Lieben Frau vom Atlas im algerischen Tibhirine weigerten sich seinerzeit trotz der akuten Gefahr ihr Kloster zu verlassen. Sie wurden entführt und zwei Monate später gewaltsam hingerichtet. Die fünf Trapistinnen sagen: "Wir sind gastfrei und stehen jedermann zur Verfügung, wie es unsere Ordensregel vorschreibt. Wir sehen sehr wohl was uns erwartet. Derzeit kann es niemand vorhersagen, aber es ist unsere Absicht, bei der Bevölkerung zu bleiben. Die Einwohner sind sehr dankbar, dass wir sie nicht im Stich lassen."

(Quelle)

Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Dienstag 7. Mai 2013, 19:43
von Christian
Reinhard hat geschrieben:TIBHIRINE IN SYRIEN: FÜNF TRAPISTINNEN WEIGERN SICH IHR KLOSTER ZU VERLASSEN

BRÜSSEL (KerkNet / La Vie) - Fünf Trapistinnen in einem kleinen maronitischen Dorf nahe der libanesischen Grenze, in einem Gebiet, das überwiegend von Schiiten und Alawiten bewohnt ist, weigern sich trotz der Gefahr von Entführungen und der ständig drohenden Gewalt ihr Kloster zu verlassen. Das schreibt die französische katholische Wochenzeitung 'La Vie'. Die fünf italienischen Nonnen sagen, dass sie dem Beispiel der Mönche von Tibhirine (Algerien) folgen und die örtlichen Bevölkerung, zu der sie mitlerweile hervorragende Kontakte geknüpft haben, nicht im Stich lassen wollen. "Wir wollen der (überwiegend muslimischen) Bevölkerung nahe bleiben."

Die sieben Trappisten des Klosters Unserer Lieben Frau vom Atlas im algerischen Tibhirine weigerten sich seinerzeit trotz der akuten Gefahr ihr Kloster zu verlassen. Sie wurden entführt und zwei Monate später gewaltsam hingerichtet. Die fünf Trapistinnen sagen: "Wir sind gastfrei und stehen jedermann zur Verfügung, wie es unsere Ordensregel vorschreibt. Wir sehen sehr wohl was uns erwartet. Derzeit kann es niemand vorhersagen, aber es ist unsere Absicht, bei der Bevölkerung zu bleiben. Die Einwohner sind sehr dankbar, dass wir sie nicht im Stich lassen."

(Quelle)
Von Schiiten und Alawiten dürfte den Schwestern keine Gefahr drohen hoffentlich befreien sich auch andere von ihrem Hass und Blindheit für die Schwestern sollten wir beten.

Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Sonntag 12. Mai 2013, 18:38
von Pilgerer
Christian hat geschrieben:
Reinhard hat geschrieben:TIBHIRINE IN SYRIEN: FÜNF TRAPISTINNEN WEIGERN SICH IHR KLOSTER ZU VERLASSEN

BRÜSSEL (KerkNet / La Vie) - Fünf Trapistinnen in einem kleinen maronitischen Dorf nahe der libanesischen Grenze, in einem Gebiet, das überwiegend von Schiiten und Alawiten bewohnt ist, weigern sich trotz der Gefahr von Entführungen und der ständig drohenden Gewalt ihr Kloster zu verlassen. Das schreibt die französische katholische Wochenzeitung 'La Vie'. Die fünf italienischen Nonnen sagen, dass sie dem Beispiel der Mönche von Tibhirine (Algerien) folgen und die örtlichen Bevölkerung, zu der sie mitlerweile hervorragende Kontakte geknüpft haben, nicht im Stich lassen wollen. "Wir wollen der (überwiegend muslimischen) Bevölkerung nahe bleiben."

Die sieben Trappisten des Klosters Unserer Lieben Frau vom Atlas im algerischen Tibhirine weigerten sich seinerzeit trotz der akuten Gefahr ihr Kloster zu verlassen. Sie wurden entführt und zwei Monate später gewaltsam hingerichtet. Die fünf Trapistinnen sagen: "Wir sind gastfrei und stehen jedermann zur Verfügung, wie es unsere Ordensregel vorschreibt. Wir sehen sehr wohl was uns erwartet. Derzeit kann es niemand vorhersagen, aber es ist unsere Absicht, bei der Bevölkerung zu bleiben. Die Einwohner sind sehr dankbar, dass wir sie nicht im Stich lassen."

(Quelle)
Von Schiiten und Alawiten dürfte den Schwestern keine Gefahr drohen hoffentlich befreien sich auch andere von ihrem Hass und Blindheit für die Schwestern sollten wir beten.
Sind die Schiiten allgemein toleranter gegenüber Christen als Sunniten?

Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Montag 13. Mai 2013, 02:43
von Lilaimmerdieselbe
Kann man zum Beispiel für den Iran nicht sagen. In Syrien waren sie eine Minderheit und damit selbst auf Toleranz angewiesen, im Irak wurden sie unterdrückt und wollen jetzt die Unabhängigkeit und Homogenität der Gebiete, in denen sie die Mehrheit haben.

Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Montag 20. Mai 2013, 09:52
von Sebastian
ein interessanter Artikel In Syren geht's ums Gas

Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Montag 20. Mai 2013, 12:20
von Dieter
Wider aller Vernunft unterstützt der Westen massiv den "Arabischen Frühling". Er nimmt dabei in Kauf, dass die dort seit Jahrhunderten ansässigen Christen so verfolgt werden, dass der größte Teil von ihnen diese Länder verlassen und in den Westen fliehen wird.

Warum tut der Westen das? Ganz sicher hat er die Entwicklung kommen sehen und sie bewusst einkulkuliert.

Die islamische Welt soll dadurch geschwächt werden, dass

1. die Moslems sich im Streit teilen in Sunniten, Schiiten und Wahabiten ("divide et impera"). Mit einzelnen Gruppen kann man besser über die Erdölfelder verhandeln als mit einem geschlossenen moslemischen Block.

Und

2. die jungen Leute durch das Internet den süßen Duft der Freiheit und der Aufklärung erfahren können in der Hoffnung, dass sie dadurch von selbst mittelfristig ihre Steinzeitreligion aufgeben bzw abmildern werden.

Gibt es noch andere Gründe?

Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Montag 20. Mai 2013, 15:23
von Reinhard
Dieter hat geschrieben:Gibt es noch andere Gründe?
Ja.

Ein guter Bekannter von mir, selber Libanese, sagte mir letztes Jahr auf meine Frage, was denn da in Syrien los sei, ich könnte mir doch selber 1 und 1 zusammenzählen, wer da ein Interesse hat.
Schließlich ist Syrien das letzte oder einzige blockfreie Land in der arabischen Welt, bisher wohlhabend, mit einem guten, freien Gesundheitssystem, über das die Amerikaner keinerlei Macht haben. In den anderen "freien" arabischen Ländern hat irgend ein despotisches Herrscherhaus die absolute Macht, und die Scharia besorgt ein Übriges. Man denke nur daran, dass in allen diesen Ländern eine Konversion zum Christentum unter Todesstrafe steht.

In seinem jüngsten (internen) Brief vom 17. Mai schrieb Pater Daniël Maes, ein belgischer Norbertinerpater, der seit vielen Jahren in der Nähe von Homs wohnt und arbeitet, noch einmal sehr deutlich:
Er zijn al geopolitieke grondverschuivingen bezig. Zopas is John Kerry (VS) op bezoek geweest bij Poutin en heeft zich (uiterlijk) moeten neerleggen bij een politieke oplossing. De volgende dag kwam David Cameron (Engeland) bij Poutin op bezoek en woensdag nam Netanyahu (Israël) holder de bolder het vliegtuig richting Moscou. Normaal passeert hij eerst langs Washington en gaat achteraf nog verslag uitbrengen ook. Deze keer niets daarvan, cool. Netanayhu komt Poutin smeken geen lange afstandsraketten ( S 300, reikwijdte 200 km) te leveren aan Syrië. En Moscou blijft rustig zijn zelfde standpunt vanaf het begin consequent opleggen: Syrië is een soeverein land, de beslissing over regering en president komt alleen het Syrische volk toe, het inzetten en bewapenen van terroristen in Syrië is tegen alle internationale regels en wij voeren onze gesloten akkoorden met Syrië gewoon verder uit volgens de internationale regels. Ondertussen heeft Saoedi-Arabië al contact genomen met zijn grote rivaal Iran, tot ergernis van de VS. Verder heeft Rusland een permanente autonome vloot geïnstalleerd in de Middellandse Zee en heeft tevens een sterkere samenwerking met Hesbollah en Iran gesloten om de stabiliteit in Syrië te verzekeren. ...

Inmiddels groeit de onrust in Turkije, vooral na de dubbele aanslag vorige zaterdag in Reyhanli (Turkije, noodgrens van Syrië), met 50 doden, 155 gewonden, en een enorme ravage van verschillende voertuigen, honderden winkels, gebouwen en appartementen. Turkije beschuldigde onmiddellijk Damascus en als Syrië inderdaad Turkije zou aangevallen hebben, was alles klaar voor een gezamenlijke interventie van VS-Europa in Syrië. Maar ook deze truc werkte weer niet. Damascus heeft bij monde van de minister van informatie Omrame al-Zohbi aangeboden om gezamenlijk een transparant onderzoek te voeren omdat het Syrische en het Turkse volk recht hebben op de waarheid, wat Erdogan met bombastische beschuldigingen afwijst. ...

"Im Moment finden geopolitische Erdverschiebungen statt. Gerade erst besuchte John Kerry Putin und hat (äußerlich) eine politische Lösung akzeptieren müssen. Am nächsten Tag kam David Cameron bei Putin zu Besuch und am Mittwoch nahm Netanyahu holterdipolter das Flugzeug Richtung Moskau. Normalerweise fliegt er erst in Washington vorbei um zu berichten. Diesmal nichts davon, cool. Netanayhu geht zu Putin und bittet ihn, keine Langstreckenraketen (S 300, Reichweite 200 km) nach Syrien zu liefern. Und Moskau bleibt ruhig und konsequent bei der selben Position wie von Anfang an: Syrien ist ein souveränes Land, die Entscheidung über die Regierung und den Präsidenten kommt allein dem syrischen Volk zu, der Einsatz und die Bewaffnung der Terroristen in Syrien ist gegen alle internationalen Regeln und wir erfüllen unsere geschlossenen Abkommen mit Syrien in Übereinstimmung mit den internationalen Regeln einfach weiter. Inzwischen hat Saudi-Arabien sogar Kontakt aufgenommen zu seinem großen Rivalen Iran, zum Ärger der USA. Darüber hinaus hat Russland eine dauerhafte autonome Flotte im Mittelmeer installiert und hat auch eine stärkere Zusammenarbeit mit der Hisbollah und dem Iran vereinbart, um die Stabilität in Syrien sicherzustellen. ...

Inzwischen wächst die Unruhe in der Türkei, vor allem nach dem doppelten Anschlag am vergangenen Samstag in Reyhanli (Türkei, Nördlich von Syrien), mit 50 Toten, 155 Verletzten und riesigen Schäden an Fahrzeugen, Hunderten von Geschäften, Gebäuden und Wohnungen. Türkei beschuldigte sofort Damaskus, aber wenn Syrien die Türkei tatsächlich angegriffen hätte, wäre eine gemeinsame amerikanisch-europäische Intervention in Syrien erfolgt. Der Trick hat also wieder nicht funktioniert. Damaskus hat durch den Minister für Information Omrame al-Zohbi angeboten, gemeinsam eine transparente Untersuchung durchzuführen, weil die syrische und türkische Volk ein Recht auf die Wahrheit haben, die Erdogan allerdings mit bombastischen Beschuldigungen ablehnt. ...
"


Die Situation sieht also durchaus so aus, dass die USA, jenseits aller Verschwörungstheorien, dabei absolut nicht gut wegkommen.

Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Montag 20. Mai 2013, 15:34
von Dieter
http://www.kath.net/news/41346

Hier die Einschätzung des syrisch-katholischen Patriarchen.

Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Montag 20. Mai 2013, 19:18
von Pilgerer
Dieter hat geschrieben:Wider aller Vernunft unterstützt der Westen massiv den "Arabischen Frühling". Er nimmt dabei in Kauf, dass die dort seit Jahrhunderten ansässigen Christen so verfolgt werden, dass der größte Teil von ihnen diese Länder verlassen und in den Westen fliehen wird.

Warum tut der Westen das? ...

Gibt es noch andere Gründe?
Vor allem unterstützen Frankreich, Großbritannien und USA die sunnitische Opposition in Syrien. Vermutlich geschieht das aus Verbundenheit zum wahabitisch-sunnitischen Ölstaat Saudi-Arabien, mit dem diese drei Staaten seit dem 1. Weltkrieg eng verbunden sind. Es geht ihnen hauptsächlich um den Mammon, d.h. die Möglichkeit, wirtschaftliche Vorteile zu bekommen und daneben sich in der Welt wichtig zu machen. Perfide ist dabei, dass sie El-Kaida-Gruppen unterstützen, die weltanschaulich die Anschläge vom 11. September voll unterstützen.

Verwunderlich ist, dass in den USA selbst die Republikaner-Partei, in der ja viele bekennende Christen sind, für einen Militäreinsatz in Syrien sind, obwohl Christen in Syrien mehr Religionsfreiheit haben als in den anderen arabischen Staaten (Ausnahme Libanon). Dahinter steht aber meiner Meinung nach eher unzureichende Bildung als irgendein böser Wille. Für den normalen Amerikaner sind die USA schon eine Welt für sich, und alles was außerhalb davon ist, ist für sie eine Art Disney-Land.

Auch für Israel ist Assad wessentlich besser als die sunnitischen Terrorgruppen. Die Hisbollah ist für Israel dennoch eine ernstzunehmende Bedrohung, und daher kann ich es verstehen, wenn Israel aus Gründen Selbstschutzes verhindert, dass die Hisbollah größere Waffenlieferungen in die Hände bekommt.

Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Dienstag 21. Mai 2013, 00:00
von Peregrin
Pilgerer hat geschrieben: Vor allem unterstützen Frankreich, Großbritannien und USA die sunnitische Opposition in Syrien. Vermutlich geschieht das aus Verbundenheit zum wahabitisch-sunnitischen Ölstaat Saudi-Arabien, mit dem diese drei Staaten seit dem 1. Weltkrieg eng verbunden sind.
Ach was "Verbundenheit", Katar und Saudi-Arabien sind praktisch Vasallenstaaten Englands und der USA, derer sich diese nun für ihren Terrorkrieg in Syrien bedienen. Man sollte auch nicht vergessen, daß die Vorbereitung und Planung auf der NATO-Ebene läuft und Merkel bis über beide Ohren in dem Dreck drinnensteckt und sich - und Deutschland! - an diesem Völkermord zumindest in einer unterstützenden Rolle mitschuldig macht. Die Frau gehört vor ein Tribunal und dann an den Strick, es ist erstaunlich, das das in einem Wahljahr nicht mehr zum Thema wird.

Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Dienstag 21. Mai 2013, 05:29
von Paulus Minor
Altes deutsches Sprichwort:

"Wer andere an den Strick wünscht, wird bald selbst daran hängen."

Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Dienstag 21. Mai 2013, 08:21
von Peti
Peregrin hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben: Vor allem unterstützen Frankreich, Großbritannien und USA die sunnitische Opposition in Syrien. Vermutlich geschieht das aus Verbundenheit zum wahabitisch-sunnitischen Ölstaat Saudi-Arabien, mit dem diese drei Staaten seit dem 1. Weltkrieg eng verbunden sind.
Ach was "Verbundenheit", Katar und Saudi-Arabien sind praktisch Vasallenstaaten Englands und der USA, derer sich diese nun für ihren Terrorkrieg in Syrien bedienen. Man sollte auch nicht vergessen, daß die Vorbereitung und Planung auf der NATO-Ebene läuft und Merkel bis über beide Ohren in dem Dreck drinnensteckt und sich - und Deutschland! - an diesem Völkermord zumindest in einer unterstützenden Rolle mitschuldig macht. Die Frau gehört vor ein Tribunal und dann an den Strick, es ist erstaunlich, das das in einem Wahljahr nicht mehr zum Thema wird.
Verbreitest du im Real Live auch solche Sprüche, oder ist das hier die kompensierte Form ?

Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Dienstag 21. Mai 2013, 09:10
von Jarom1
Pilgerer hat geschrieben: Vor allem unterstützen Frankreich, Großbritannien und USA die sunnitische Opposition in Syrien. Vermutlich geschieht das aus Verbundenheit zum wahabitisch-sunnitischen Ölstaat Saudi-Arabien, mit dem diese drei Staaten seit dem 1. Weltkrieg eng verbunden sind. Es geht ihnen hauptsächlich um den Mammon, d.h. die Möglichkeit, wirtschaftliche Vorteile zu bekommen und daneben sich in der Welt wichtig zu machen. Perfide ist dabei, dass sie El-Kaida-Gruppen unterstützen, die weltanschaulich die Anschläge vom 11. September voll unterstützen.

...
Es geht natürlich einerseits um die Sicherung der Öl-Lieferungen. Zudem träumen einige in der EU-Elite von einer Vereinigung mit oder einer Ausdehnung der EU nach Nordafrika. Insbesondere Frankreich trauert noch seinen Kolonien nach. Daher sucht man die Unterstützung des sunnitischen Islams.

Re: Arabische "Revolution"

Verfasst: Dienstag 21. Mai 2013, 13:03
von Dieter
Peregrin hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben: Vor allem unterstützen Frankreich, Großbritannien und USA die sunnitische Opposition in Syrien. Vermutlich geschieht das aus Verbundenheit zum wahabitisch-sunnitischen Ölstaat Saudi-Arabien, mit dem diese drei Staaten seit dem 1. Weltkrieg eng verbunden sind.
Ach was "Verbundenheit", Katar und Saudi-Arabien sind praktisch Vasallenstaaten Englands und der USA, derer sich diese nun für ihren Terrorkrieg in Syrien bedienen. Man sollte auch nicht vergessen, daß die Vorbereitung und Planung auf der NATO-Ebene läuft und Merkel bis über beide Ohren in dem Dreck drinnensteckt und sich - und Deutschland! - an diesem Völkermord zumindest in einer unterstützenden Rolle mitschuldig macht. Die Frau gehört vor ein Tribunal und dann an den Strick, es ist erstaunlich, das das in einem Wahljahr nicht mehr zum Thema wird.


Dieses Forum erreicht mal wieder kreuz.-net-Niveau!

Erstaunlich, dass die Moderatoren einen solchen Satz stehen lassen.

Wann wird dieser Satz über Facebook weltweit verbreitet: In Kreuzgang.org wird dazu aufgerufen, Angela Merkel mit dem Strick aufzuhängen???