Inflationsrate

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holzi
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Beitrag von holzi »

Esperanto hat geschrieben:Warum wurde das Geld eigentlich verbrannt? Doch nicht nur, weil es wertlos war?
Seinen Heizwert hatte es immerhin noch! Der Onkel meiner Oma hatte nach 1924 sein Klo damit tapeziert. Und das hat damals niemand photographiert!

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holzi
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Beitrag von holzi »

Esperanto hat geschrieben:
holzi hat geschrieben:Kennst Du Jacob Schapiro? Das war jetzt der erste, der mir in Erinnerung ist, weil er in der Automobilindustrie zu Gange war, aber es gibt noch etliche andere, die in Krisen reich geworden sind.
Hast du weitere Namen?
Nein, nicht im Kopf, aber es lässt sich sicher was finden. Das erstaunliche war, dass Wirtschaftskrisen fast immer mit dem Phänomen von extremen Luxusprodukten einhergehen. Von der oben erwähnten Automobilgeschichte her seien hier nur die Kompressor-Wagen von Mercedes 1923 erwähnt, oder die 16-Zylinder Cadillacs von 1929 und den deutschen Maybach und Horch Zwölfzylindern aus Deutschland, ebenso die SS- bzw. SSK-Wagen von Mercedes. In den "ruhigen" Zeiten dagegen wurden viel mehr Allerweltsautos gebaut. Ich erkläre mir das damit, dass Otto Normalverbraucher sich in Krisenzeiten kein Auto leisten konnte, die Spekulanten dagegen schwammen in Geld und mussten es aber schnell wieder loswerden.

Kurt
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Beitrag von Kurt »

maliems hat geschrieben:
Kurt hat geschrieben:
maliems hat geschrieben:Ich finde den Begriff der Geldmenge sehr hilfreich, weil er zeigt, dass der sinnlose Anstieg der Aktienmärkte (und Aktien besitzen im Normalfall nicht allzu viele ärmere Leute) kein echter Anstieg ist, sondern nur heimliche Inflation.

Akzeptiert, dass dieser Begriff für all jene, die keine Aktien besitzen, nicht sonderlich interessant ist.
Das ist - mit Verlaub - Quatsch mit Soße.
bitte auchn kleiner kommentar. das bild für sich ist aussagekräftig und lustig. ich weiß nur nicht so recht, was es an dieser stelle zu suchen hat.
Für die Aktienmärkte ist die Inflation eigentlich so uninteressant wie sonst was. Sie haben auch keinen Einfluß auf die Inflation. Eine Aktie stellt nichts anderes als einen in Geld ausgedrückten Gegenwert eines Bruchteils an einem Unternehmen dar, also einen Sachwert.

Nach 1923 sind die Aktien daher nicht wertlos geworden, sondern wurden in den adäquaten Gegenwert der dann eingeführten Rentenmark eingetauscht (wie Gold).

Verloren haben die Arbeiter und alle, die nur Geld hatten, aber keine Sachwerte.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Allerdings können Unternehmen bis ins Unendliche überbewertet sein, so daß seine Aktien faktisch wertlos sein können. Aber das hat in der Tat mehr mit Glücksspiel zu tun denn mit Inflation.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Allerdings können Unternehmen bis ins Unendliche überbewertet sein, so daß seine Aktien faktisch wertlos sein können. Aber das hat in der Tat mehr mit Glücksspiel zu tun denn mit Inflation.
Ja. Aber das trifft auf jeden Sachwert zu. Auch Immobilien können hoffnungslos überbewertet sein, faktisch aber wertlos. Das ist zur Zeit das Hauptproblem der Subprimekrise, da Immobilien dummerweise zur Kreditsicherung dienen. Glücksspiel - das trifft es.

maliems
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Beitrag von maliems »

Kurt hat geschrieben:
maliems hat geschrieben:
Kurt hat geschrieben:
maliems hat geschrieben:Ich finde den Begriff der Geldmenge sehr hilfreich, weil er zeigt, dass der sinnlose Anstieg der Aktienmärkte (und Aktien besitzen im Normalfall nicht allzu viele ärmere Leute) kein echter Anstieg ist, sondern nur heimliche Inflation.

Akzeptiert, dass dieser Begriff für all jene, die keine Aktien besitzen, nicht sonderlich interessant ist.
Das ist - mit Verlaub - Quatsch mit Soße.
bitte auchn kleiner kommentar. das bild für sich ist aussagekräftig und lustig. ich weiß nur nicht so recht, was es an dieser stelle zu suchen hat.
Für die Aktienmärkte ist die Inflation eigentlich so uninteressant wie sonst was. Sie haben auch keinen Einfluß auf die Inflation. Eine Aktie stellt nichts anderes als einen in Geld ausgedrückten Gegenwert eines Bruchteils an einem Unternehmen dar, also einen Sachwert.

Nach 1923 sind die Aktien daher nicht wertlos geworden, sondern wurden in den adäquaten Gegenwert der dann eingeführten Rentenmark eingetauscht (wie Gold).

Verloren haben die Arbeiter und alle, die nur Geld hatten, aber keine Sachwerte.
´n Abend Kurt, damit bin ich jetzt zufrieden, aber klär mich mal auf: Ich dachte eigentlich die Geldmenge M3, die seit Frühjahr 2007 in den USA nicht mehr veröffentlicht wird, sei die (fiktive) Geldmenge, in die auch Vermögenswerte (wie Aktien) einberechnet werden.

maliems
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Beitrag von maliems »

Ich sehe gerade, dass sich mein ebiges Posting (und das meinte ich eigentlich auch gestern um 22.29. Uhr) inhaltlich mit dem von Robert vorhin berührt. Und wie Robert und Kurt sagen: Aktien und andere Vermögenswerte können sinnlos überbewertet sein. Und um die Sinnlosigkeit dieser Überbewertung zu erkennen, ist es, so meine ich immer noch, sinnvoll, einen Maßstab zu haben. Und der ist die (inzwischen verheimlichte) Geldmenge M3.

Ich finde: dass die FED seit Frühjahr 2007 auf die Veröffentlichung verzichtete, ist ein deutliches Zeichen dafür, dass sie wußte, was im Immobilienmarkt auf die US-Öffentlichkeit zukommen würde.

Kurt
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Beitrag von Kurt »

maliems hat geschrieben:Ich dachte eigentlich die Geldmenge M3, die seit Frühjahr 2007 in den USA nicht mehr veröffentlicht wird, sei die (fiktive) Geldmenge, in die auch Vermögenswerte (wie Aktien) einberechnet werden.
M.W. nicht Aktienfonds, sondern Geldmarktfonds und Anleihen, was ja auch sinnvoll ist.
Da die FED aber nicht erklärt hat, warum sie M3 nicht mehr veröffentlicht, kann man über die Gründe spekulieren.

Die für mich schlüssigste Erklärung ist folgende:

In den Siebziger und Achtziger Jahren veröffentlichte die FED an jedem Freitag und später an jedem Donnerstag in ihrem "FED Watcher" ihre Geldmengenzahlen, und trieben die Menschen und Märkte in den Irrsinn. Heute hingegen sind wir auch ohne „Fed-Watcher“ schon so irrsinnig, dass wir auf Geldmengenangaben ganz verzichten können.

Für Verschwörungstheorien bietet natürlich eine Geheimniskrämerei immer einen glänzenden Nährboden.

Bitte sehr....

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Linus
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Beitrag von Linus »

holzi hat geschrieben:
Esperanto hat geschrieben:Warum wurde das Geld eigentlich verbrannt? Doch nicht nur, weil es wertlos war?
Seinen Heizwert hatte es immerhin noch! Der Onkel meiner Oma hatte nach 1924 sein Klo damit tapeziert. Und das hat damals niemand photographiert!
Meine Oma lies ihr Zeitungsabo stornieren, damit sie mit dem Geld das machen konnte, was sie vorher mit den Leitartikel machte: sich den Allerwertesten putzen.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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holzi
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Beitrag von holzi »

Linus hat geschrieben:Meine Oma lies ihr Zeitungsabo stornieren, damit sie mit dem Geld das machen konnte, was sie vorher mit den Leitartikel machte: sich den Allerwertesten putzen.
Interessant, ich wusste gar nicht, dass Österreich auch so von der 1923er Inflation betroffen war.

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Linus
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Beitrag von Linus »

holzi hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:Meine Oma lies ihr Zeitungsabo stornieren, damit sie mit dem Geld das machen konnte, was sie vorher mit den Leitartikel machte: sich den Allerwertesten putzen.
Interessant, ich wusste gar nicht, dass Österreich auch so von der 1923er Inflation betroffen war.
Omi lebte damals kurz hinter der Grenze
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Raphael

Beitrag von Raphael »

Kurt hat geschrieben:
maliems hat geschrieben:
Kurt hat geschrieben:
maliems hat geschrieben:Ich finde den Begriff der Geldmenge sehr hilfreich, weil er zeigt, dass der sinnlose Anstieg der Aktienmärkte (und Aktien besitzen im Normalfall nicht allzu viele ärmere Leute) kein echter Anstieg ist, sondern nur heimliche Inflation.

Akzeptiert, dass dieser Begriff für all jene, die keine Aktien besitzen, nicht sonderlich interessant ist.
Das ist - mit Verlaub - Quatsch mit Soße.
bitte auchn kleiner kommentar. das bild für sich ist aussagekräftig und lustig. ich weiß nur nicht so recht, was es an dieser stelle zu suchen hat.
Für die Aktienmärkte ist die Inflation eigentlich so uninteressant wie sonst was. Sie haben auch keinen Einfluß auf die Inflation. Eine Aktie stellt nichts anderes als einen in Geld ausgedrückten Gegenwert eines Bruchteils an einem Unternehmen dar, also einen Sachwert.

Nach 1923 sind die Aktien daher nicht wertlos geworden, sondern wurden in den adäquaten Gegenwert der dann eingeführten Rentenmark eingetauscht (wie Gold).

Verloren haben die Arbeiter und alle, die nur Geld hatten, aber keine Sachwerte.
IMHO sind Aktien eine Mischform von Sachvermögen und Geldvermögen!
Genaugenommen sind Aktien ja Anteile an dem gesamten Vermögen einer Aktiengesellschaft. Bei manchen Aktiengesellschaften besteht nun das Gesellschaftsvermögen zu einem wesentlichen Teil aus Geldvermögen. Solche Aktien wären natürlich auch sehr stark von inflationären Entwicklungen beeinträchtigt.

Verglichen mit Schuldverschreibungen oder Ansprüchen aus Lebens- und Rentenversicherungen sind Aktien jedoch noch zumindest in Höhe des in ihnen verbrieften Anteils am Sachvermögen inflationsgeschützt.
Zuletzt geändert von Raphael am Dienstag 29. Januar 2008, 10:18, insgesamt 1-mal geändert.

Kurt
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Beitrag von Kurt »

Raphael hat geschrieben:Genaugenommen sind Aktien ja Anteile an dem gesamten Vermögen einer Aktiengesellschaft. Bei manchen Akteingesellschaften besteht nun das Gesellschaftsvermögen zu einem wesentlichen Teil aus Geldvermögen. Solche Aktien wären natürlich auch sehr stark von inflationären Entwicklungen beeinträchtigt.

Verglichen mit Schuldverschreibungen oder Ansprüchen aus Lebens- und Rentenversicherungen sind Aktien jedoch noch zumindest in Höhe des in ihnen verbrieften Anteils am Sachvermögen inflationsgeschützt.
Ja natürlich, das hängt von der Branche und vom Geldvermögen ab. Andererseits sorgt eine hohe Fremdkapitalausstattung bei einer Inflation für eine schnelle Entschuldung.

Aber das ist ja auch das Problem jeder Bewertung. Es bleibt bei Unsicherheit.

Raphael

Beitrag von Raphael »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Von „Enteignung“ zu reden, bringt ein moralisches Moment ins Spiel, welches der Sache von vornherein nicht angemessen ist.
Eine Anmerkung noch zu dem Begriff "Enteignung":
Dieser ist zunächst einmal ein juristischer und kein moralischer Begriff. Enteignung ist in manchen Fällen juristisch zulässig und bei manchen Gelegenheiten sogar moralisch erforderlich.
Ich möchte hier nur an das berühmte Wort "fringsen" erinnern, welches der ein oder andere Rheinländer zu seinem Wortschatz zählt.

Wogegen ich mich bei der hiesigen Diskussion um die Inflation wehren möchte, ist diese unbemerkte und/oder schleichende Enteignung, die von den entsprechenden Stellen in der volkswirtschaftlichen Aufgabenverteilung sehr wohl gesteuert (und gewollt) wird.

Paul Heliosch
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Beitrag von Paul Heliosch »

Raphael hat geschrieben:...Selbst man die Geldmenge als ein theoretisches Konstrukt konzediert, bleibt das empirisch überprüfbare Faktum bestehen: Ein und dasselbe Gut muß nach einem bestimmten Zeitablauf mit mehr Geldeinheiten als vorher bezahlt werden, wenn man es erwerben will. Mithin werden die Besitzer von Geldeinheiten schleichend enteignet.

Die Geldmenge ... war jedoch zu früheren Zeiten von der Höhe her an die Goldvorräte der Zentralbank gebunden.
Raphael hat geschrieben:... zu dem Begriff "Enteignung":
Dieser ist zunächst einmal ein juristischer und kein moralischer Begriff. Enteignung ist in manchen Fällen juristisch zulässig und bei manchen Gelegenheiten sogar moralisch erforderlich.
Ich möchte hier nur an das berühmte Wort "fringsen" erinnern, welches der ein oder andere Rheinländer zu seinem Wortschatz zählt.

Wogegen ich mich bei der hiesigen Diskussion um die Inflation wehren möchte, ist diese unbemerkte und/oder schleichende Enteignung, die von den entsprechenden Stellen in der volkswirtschaftlichen Aufgabenverteilung sehr wohl gesteuert (und gewollt) wird.
...und dieses "sich wehren" geschieht (ausserhalb dieser Diskussion) durch den gleichermassen konsequenten wie kontinuierlichen Tausch von (Über-)"Flüssigem" gegen "Hartes".

Christian
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Beitrag von Christian »

PREISEXPLOSION
Lebensmittel verteuern sich drastisch
Milch, Eier und Speiseöle: Die Preise für Lebensmittel im Großhandel sind im Januar so stark gestiegen wie in den letzten 26 Jahren nicht. Besonders extrem ist der Preisanstieg beim Getreide - es wurde um mehr als 50 Prozent teurer.



Gerade die massiven Preissteigerungen bei Lebensmittel treffen die Sozialschwachen. Kann bei Luxusartikeln gespart werden , so geht es bei Lebensmittel nicht.

Schon jetzt warnt Spiegel online vor einer drastischen Altersarmut

Gruß,

Christian
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Edi
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Beitrag von Edi »

Ich glaube kaum, dass die Banken deart hohe Riskogeschätfe machen würden, wenn die Vorstände mit ihrem eigenen Vermögen voll haften müssten, wie es bei inhabergeführten Firmen oft der Fall ist. Statt einer Haftung kriegen die Vorstände aber noch riesige Abfindungen, wenn sie gehen müssen. Absurd! Und der Steuerzahler wird zur Kasse gebeten.

Christian
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Beitrag von Christian »

Deutschlands Mitte schrumpft dramatisch - Top-Verdiener legen zu
Von Michael Sauga und Benjamin Triebe

Millionen rutschen ab: Deutschlands Mittelschicht erodiert laut SPIEGEL-Informationen in atemberaubendem Tempo. Die soziale Spaltung ist viel dramatischer als bisher angenommen. Unter dem Druck der Globalisierung zerbricht die alte Balance der Bundesrepublik

hier geht es weiter
Es ist eine Beobachtung die schon seit längeren mache der Mittelstand stirbt. Ich habe das Gefühl das dies gewollt ist durch die steigende Bürokratiesierung , Steuern und anderen werden zunehmend Kleinbetriebe vernichtet. Wenn der Mittelstand nicht mehr existent ist , wir die Bundesrepublik in der heutigen Form Geschichte sein.

Gruß,

Christian
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

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Edi
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Beitrag von Edi »

Christian hat geschrieben:
Deutschlands Mitte schrumpft dramatisch - Top-Verdiener legen zu
Von Michael Sauga und Benjamin Triebe

Millionen rutschen ab: Deutschlands Mittelschicht erodiert laut SPIEGEL-Informationen in atemberaubendem Tempo. Die soziale Spaltung ist viel dramatischer als bisher angenommen. Unter dem Druck der Globalisierung zerbricht die alte Balance der Bundesrepublik

hier geht es weiter
Es ist eine Beobachtung die schon seit längeren mache der Mittelstand stirbt. Ich habe das Gefühl das dies gewollt ist durch die steigende Bürokratiesierung , Steuern und anderen werden zunehmend Kleinbetriebe vernichtet. Wenn der Mittelstand nicht mehr existent ist , wir die Bundesrepublik in der heutigen Form Geschichte sein.

Gruß,

Christian
Die FDP hilft doch dagegen lt. Schwesterwelle, sie war nicht wenige Jahre mit Kohl in der Regierung und hat damals die Bürokratie gewaltig abgebaut... Ist nur nicht wahr, wird aber immer so getan als ob die Partei der Zahnärzte den Abbau der Bürokratie fördern würde. Fakt aber ist die Bürokratie nimmt seit Jahrzehnten immer mehr zu, auch, aber nicht nur durch die EU.

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Christian hat geschrieben:
Es ist eine Beobachtung die schon seit längeren mache der Mittelstand stirbt. Ich habe das Gefühl das dies gewollt ist durch die steigende Bürokratiesierung , Steuern und anderen werden zunehmend Kleinbetriebe vernichtet. Wenn der Mittelstand nicht mehr existent ist , wir die Bundesrepublik in der heutigen Form Geschichte sein.

Gruß,

Christian
Dein Gefühl täuscht Dich nicht: Das ist sicher so gewollt; wenn der Mittelstand verschwunden sein wird, dann hat man es nur noch einer Masse von abhängigen Proletariern (und Lumpenproletariern) zu tun, die man leicht in die gewünschte Richtung manipulieren kann.

Auch die erfolgreiche Umvolkung ("Multikulti") ist ein Schritt in die "richtige" Richtung.
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sofaklecks
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Zeitbombe

Beitrag von sofaklecks »

Während wir hier über die Inflationsrate jammern, tickt in Asien eine Zeibombe:

"Chaos im Reismarkt - Zeitbombe für bevölkerungsreiches Asien

SINGAPUR (dpa-AFX) - Die explodierenden Reispreise sind für die Regierungen in Asien eine Zeitbombe. Manche Sorten sind heute doppelt so teuer wie im Dezember. Drei Milliarden Menschen in der Welt ernähren sich überwiegend von Reis, 90 Prozent davon in Asien. Um die ständig wachsende hungrige Bevölkerung satt zu bekommen, geben die Regierungen schon jetzt Milliardenbeträge für Subventionen aus. Das Horrorszenario eines Aufstands von Millionen Hungernder bereitet Politikern schlaflose Nächte.

'Selbst Leute, die seit 30, 40 Jahren im Geschäft sind, haben so etwas noch nie gesehen', sagt Wanlop Pichpongsa, Manager bei Capital Rice Company, einem der größten thailändischen Reisexporteure. 'Der Preis ändert sich von morgens bis nachmittags, wie im Aktienmarkt.'

Weltweit werden nach Angaben des auf den Philippinen ansässigen Internationalen Reis-Instituts (IRRI) im Jahr 457 Millionen Tonnen Reis verzehrt. Von Pakistan bis zu den Philippinen, von China bis Indonesien kommt morgens, mittags und abends Reis auf den Tisch. Darauf zu verzichten, ist für viele undenkbar. 'Jeder Sack Reis ist 20 bis 30 Prozent teurer als der letzte', sagt Nui Surasak, ein Fahrer in Nordthailand. 'Meine Frau sagt, wir sollten mehr Nudeln essen, aber Nudeln?' fragt er mit deutlicher Abneigung. 'Ich kann mir Fleisch und Fisch kaum leisten, Reis ist das einzige, was meinen Bauch füllt', sagt Bauarbeiter Monty San Diego auf den Philippinen.

Die Gründe für die Preisexplosion sind vielfältig, sagt der deutsche Forschungsdirektor des Reis-Instituts, Achim Dobermann. 'Der Verbrauch ist mit dem Bevölkerungswachstum rasant gestiegen, die Anbauflächen schrumpfen um Platz für Bebauung und lukrativere Pflanzen zu machen, Unwetter, Trockenheiten und Viruskrankheiten haben viel zerstört - seit sieben Jahren wird mehr verzehrt als geerntet', sagt er. Der Preis sei 2001 auf einem historischen Tief gewesen, Investitionen in besseren Ernteertrag folglich auch.

Das ging gut, weil nach Rekordernten die Lager voll waren. Die gehen aber jetzt zur Neige. Die Philippinen müssen für ihr 88-Millionen-Volk mehr als eine Million Tonnen Reis im Jahr importieren, so viel wie kein anderes Land. Für die Regierung ist der rasante Preisanstieg ein Alptraum. Sie hat ab sofort die Umwandlung von Reisfeldern in Bauland verboten. Die Präsidentin stellte 600 Millionen Euro zur Ankurbelung der Nahrungsproduktion bereit - ein überfälliger Schritt, meint Agrarökonomin Feny Cosico: 'Unsere Produktion ist rückständig. Weniger als ein Prozent unserer Reisbauern haben Traktoren oder elektrische Pflüger.' Weniger als die Hälfte der bewässerbaren Felder hätten tatsächlich Wasserversorgung.

Wegen knapper Lagerbestände und aus Sorge vor einer Hungersnot im Milliardenvolk hat Indien Anfang dieses Jahres seine Reisexporte gestoppt. 'Wer den heimischen Markt so stabilisiert, exportiert die Instabilität aber', sagt Sumitr Broca von der Weltagrarorganisation (FAO) in Bangkok. Ägypten liefert nicht mehr, Kambodscha auch nicht und Vietnam, dessen Ernten im Mekongdelta von Virusepidemien schwer dezimiert wurden, verhängte strikte Exportobergrenzen, ebenso China.

'Jetzt kommen alle nach Thailand', sagt der Präsident des thailändischen Reisexportverbandes, Chookiat Ophaswongse. Die ersten thailändischen Exporteure mussten schon Lieferverträge platzen lassen, obwohl die Ernten gut waren. 'Es wird immer schlimmer, wir finden einfach keinen Reis im Markt', sagte er. Dazu tragen auch Spekulanten bei, die die teure Ware horten und damit künstlich weiter verknappen, um von den steigenden Preisen zu profitieren.

Die Lösung der Krise, sagt Dobermann, ist eigentlich einfach: Mit besseren Anbaumethoden, Düngung, Wasser- und Pestmanagement sowie besserem Transport und Lagerung könnte er Ertrag sofort um 20 Prozent gesteigert werden. Langfristig seien bessere Sorten nötig, solche, die Überschwemmungen überleben, salzwasser- und schädlingsresistent sind. 'Der politische Wille muss da sein', sagt er: für Investitionen in bessere Ausbildung der Bauern und Bewässerungsanlagen, und schnellere Zulassungsverfahren für neue Sorten./oe/DP/wiz

--- Von Christiane Oelrich, dpa ---


(22.04.2008 07:26:12)"
Zuletzt geändert von sofaklecks am Dienstag 22. April 2008, 09:44, insgesamt 1-mal geändert.

Raphael

Re: Zeitbombe

Beitrag von Raphael »

sofaklecks hat geschrieben:Während wir hier über die Infaltionsrate jammern, tickt in Asien eine Zeibombe: ..............
Inflation bitte nicht mit Spekulation verwechseln!

Die Entwicklungen auf den Rohstoffmärkten sind spekulationsgetrieben und gehen nur marginal auf inflationäre Tendenzen zurück ............

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Ewald Mrnka
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Re: Zeitbombe

Beitrag von Ewald Mrnka »

Raphael hat geschrieben:
sofaklecks hat geschrieben:Während wir hier über die Infaltionsrate jammern, tickt in Asien eine Zeibombe: ..............
Inflation bitte nicht mit Spekulation verwechseln!

Die Entwicklungen auf den Rohstoffmärkten sind spekulationsgetrieben und gehen nur marginal auf inflationäre Tendenzen zurück ............
Wir erleben gegenwärtig beides. Gegen Spekulation könnte man einiges unternehmen, gegen die Inflation, ist man machtlos; der Zug ist abgefahren.

Es wird ungeheure politische Verwerfungen geben.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Christian
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Re: Zeitbombe

Beitrag von Christian »

Ewald Mrnka hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
sofaklecks hat geschrieben:Während wir hier über die Infaltionsrate jammern, tickt in Asien eine Zeibombe: ..............
Inflation bitte nicht mit Spekulation verwechseln!

Die Entwicklungen auf den Rohstoffmärkten sind spekulationsgetrieben und gehen nur marginal auf inflationäre Tendenzen zurück ............
Wir erleben gegenwärtig beides. Gegen Spekulation könnte man einiges unternehmen, gegen die Inflation, ist man machtlos; der Zug ist abgefahren.

Es wird ungeheure politische Verwerfungen geben.

Die ärmsten Länder kriegen es schon zu spüren :Demonstrationen , Unruhen , Regierungsstürze und letztendlich Kriege werden die Folgen sein. Eine kleine Clique gewissenloser spekulanten verdienen an das Elend der Menschen.
Tag für Tag verschärft sich die Lage. Indonesien verhängte, wie zuvor schon Indien und Vietnam, einen Ausfuhrstopp für einfachen Reis. In Nordkorea steht laut Vereinten Nationen bereits eine humanitäre Krise bevor. Nach Unruhen von Bangladesch bis Usbekistan gingen am vergangenen Donnerstag auch Tausende Südafrikaner in Johannesburg auf die Straße, um gegen die hohen Lebensmittelpreise zu protestieren. In Haiti wurde nach Ausschreitungen der Ministerpräsident gefeuert.

Spätestens zum 1. Mai müssen 500 Millionen Dollar an Soforthilfe bereitstehen, verlangt die Uno - sonst drohen schlimme Hungersnöte. Bei der Unesco legten Agrarwissenschaftler zeitgleich einen Bericht über die dramatische Welternährungslage vor.
Quelle
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

Raphael

Re: Zeitbombe

Beitrag von Raphael »

Christian hat geschrieben:Die ärmsten Länder kriegen es schon zu spüren :Demonstrationen , Unruhen , Regierungsstürze und letztendlich Kriege werden die Folgen sein. Eine kleine Clique gewissenloser spekulanten verdienen an das Elend der Menschen.
Tag für Tag verschärft sich die Lage. Indonesien verhängte, wie zuvor schon Indien und Vietnam, einen Ausfuhrstopp für einfachen Reis. In Nordkorea steht laut Vereinten Nationen bereits eine humanitäre Krise bevor. Nach Unruhen von Bangladesch bis Usbekistan gingen am vergangenen Donnerstag auch Tausende Südafrikaner in Johannesburg auf die Straße, um gegen die hohen Lebensmittelpreise zu protestieren. In Haiti wurde nach Ausschreitungen der Ministerpräsident gefeuert.

Spätestens zum 1. Mai müssen 500 Millionen Dollar an Soforthilfe bereitstehen, verlangt die Uno - sonst drohen schlimme Hungersnöte. Bei der Unesco legten Agrarwissenschaftler zeitgleich einen Bericht über die dramatische Welternährungslage vor.
Quelle
Ein Interview mit einem Fachmann zu diesem Thema:
Norman Ernest Borlaug

Paul Heliosch
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Re: Zeitbombe

Beitrag von Paul Heliosch »

Raphael hat geschrieben:
Christian hat geschrieben:... Bei der Unesco legten Agrarwissenschaftler zeitgleich einen Bericht über die dramatische Welternährungslage vor.
Quelle
Ein Interview mit einem Fachmann zu diesem Thema:
Norman Ernest Borlaug
Exzerpt aus dem o.g. Interview:

(Weltwoche.de)
"Aber es sind doch hauptsächlich die grossen Agrokonzerne, die von der Gentechnik profitieren, weil die Bauern die patentierten Samen immer wieder neu kaufen müssen."

(Norman Borlaug)
"Nein. Wir hätten nicht 102 Millionen Hektaren Ackerland mit gentechnisch veränderten Pflanzen auf der Welt, wenn die Bauern keinen Vorteil davon hätten. Ich mache mir aber auch Sorgen über die mögliche Konzentration von Besitzrechten an Pflanzensorten in den Händen relativ weniger Firmen. Wir brauchen mehr gemeinnützige Forschung, damit dies nicht so kommt."

Irgendwie scheine ich Borlaugs Antwort nicht recht verstanden zu haben. Diese o.g. Antwort provoziert doch unausweichlich die Frage auf wessen Agrarkonzerns Gehaltsliste er bis zur Rente stand.

Raphael

Re: Zeitbombe

Beitrag von Raphael »

Paul Heliosch hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Christian hat geschrieben:... Bei der Unesco legten Agrarwissenschaftler zeitgleich einen Bericht über die dramatische Welternährungslage vor.
Quelle
Ein Interview mit einem Fachmann zu diesem Thema:
Norman Ernest Borlaug
Exzerpt aus dem o.g. Interview:

(Weltwoche.de)
"Aber es sind doch hauptsächlich die grossen Agrokonzerne, die von der Gentechnik profitieren, weil die Bauern die patentierten Samen immer wieder neu kaufen müssen."

(Norman Borlaug)
"Nein. Wir hätten nicht 102 Millionen Hektaren Ackerland mit gentechnisch veränderten Pflanzen auf der Welt, wenn die Bauern keinen Vorteil davon hätten. Ich mache mir aber auch Sorgen über die mögliche Konzentration von Besitzrechten an Pflanzensorten in den Händen relativ weniger Firmen. Wir brauchen mehr gemeinnützige Forschung, damit dies nicht so kommt."

Irgendwie scheine ich Borlaugs Antwort nicht recht verstanden zu haben. Diese o.g. Antwort provoziert doch unausweichlich die Frage auf wessen Agrarkonzerns Gehaltsliste er bis zur Rente stand.
Wieso wird diese Frage provoziert?

Er spricht sich doch gerade gegen eine Konzentration von Besitzrechten [in den Händen von Großkonzernen] aus.

Außerdem ist er der Ansicht, daß die gentechnisch veränderten "neuen" Sorten auch den Bauern zum Vorteil gereicht hätten.
Wirtschaftlich gesehen wird nämlich durch den gesteigerten Ertrag (und die damit gesteigerte Angebotsmenge) nicht automatisch der Preis reduziert, weil die Nachfrage aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung ebenfalls gestiegen ist.

Paul Heliosch
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Re: Zeitbombe

Beitrag von Paul Heliosch »

Raphael hat geschrieben:
Paul Heliosch hat geschrieben:
Exzerpt aus dem o.g. Interview:

(Weltwoche.de)
"Aber es sind doch hauptsächlich die grossen Agrokonzerne, die von der Gentechnik profitieren, weil die Bauern die patentierten Samen immer wieder neu kaufen müssen."

(Norman Borlaug)
"Nein. Wir hätten nicht 102 Millionen Hektaren Ackerland mit gentechnisch veränderten Pflanzen auf der Welt, wenn die Bauern keinen Vorteil davon hätten. Ich mache mir aber auch Sorgen über die mögliche Konzentration von Besitzrechten an Pflanzensorten in den Händen relativ weniger Firmen. Wir brauchen mehr gemeinnützige Forschung, damit dies nicht so kommt."

Irgendwie scheine ich Borlaugs Antwort nicht recht verstanden zu haben. Diese o.g. Antwort provoziert doch unausweichlich die Frage auf wessen Agrarkonzerns Gehaltsliste er bis zur Rente stand.
Wieso wird diese Frage provoziert?

Er spricht sich doch gerade gegen eine Konzentration von Besitzrechten [in den Händen von Großkonzernen] aus.

Außerdem ist er der Ansicht, daß die gentechnisch veränderten "neuen" Sorten auch den Bauern zum Vorteil gereicht hätten.
Wirtschaftlich gesehen wird nämlich durch den gesteigerten Ertrag (und die damit gesteigerte Angebotsmenge) nicht automatisch der Preis reduziert, weil die Nachfrage aufgrund der wachsenden Weltbevölkerung ebenfalls gestiegen ist.
...das schon, ...aber hätte die Antwort nicht wie aus der Pistole geschossen "Ja" lauten müssen? Warum also zuerst eindeutig "Nein"? - (Vielleicht steh ich bloß auf dem Schlauch)

Ist es nicht ein riesen Unterschied zum "normalen" Getreideanbau früherer Zeiten (siehe AT), bei dem die Bauern einen Teil DER EIGENEN Ernte für die nächste Aussaat einbehielten?

Bei der globalen Abhängigkeit vom Gen-Saatgut der Patentinhaber hingegen scheint m.E. in gewisser Weise eine Analogie zur Leibeigenschaft des Mittelalters durch, nur eben - gigantischer...

Christian
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Beitrag von Christian »

Ich verstehe nicht so recht , warum ausgerechnet gentechnisch manipulierte Pflanzen den Bauern helfen sollen den Ertrag zu erhalten ,den sie ernten sollen , wenn zu gleicher Zeit normaler Weizen zu Sprit verbrannt wird.

Die Preise für Nahrung entstehen doch auch dadurch , weil Herr Gabriel seine TUI - Reisen mit 20 % Weizen (Biospritanteil) ökogerecht durchführen möchte. Westlich Politisch korrekt! Aber was interressiert einen Politisch-ökologischen-korrekten-Politiker die Menschen ,in der3.Welt ,die für eine Schnitte trocken Brot einen Tag arbeiten müssen.

Solange die pervertierte Gesellschaft im Westen nicht umdenkt und weiter dem Mammon hinterherhechelt ,wird der Armut in der Welt keine Grenze gesetzt sein. Europa muß aufpassen Italien und Spanien sin auch finanziel am Tropf.
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

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Esperanto
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Registriert: Dienstag 20. März 2007, 01:18

Beitrag von Esperanto »

Borlaug sagt, dass kein Bauer gezwungen wurde, Monsanto-Saatgut zu verwenden. Der Erfolg (über 100 Mio Hektar) spreche doch für sich. Genmanipulierte Pflanzen sind einfach besser, weniger anfällig für Schädlinge und spritzen muss man sie auch nicht mehr. Andererseits mache er sich aber auch Sorgen um das Monopol, das Monsanto da zu erringen droht.
Und dass ist ja wirklich erschreckend: denn wer die Nahrung kontrolliert, beherrscht die Welt. Wir müssen alle essen und so kann uns Monsanto erpressen und lustig die Preise bestimmen oder sogar Milliarden Menschen sterben lassen.

Raphael

Re: Zeitbombe

Beitrag von Raphael »

Paul Heliosch hat geschrieben:Bei der globalen Abhängigkeit vom Gen-Saatgut der Patentinhaber hingegen scheint m.E. in gewisser Weise eine Analogie zur Leibeigenschaft des Mittelalters durch, nur eben - gigantischer...
Wirtschaftliches Handeln ist IMHO nur in Abhängigkeiten zu betrachten.

Jeder Autobesitzer ist von der Tankstelle abhängig, wenn er seinen PKW nutzen will. Jeder Fabrikbesitzer ist abhängig von seiner Belegschaft, wenn er gute Produkte fertigen will. Jeder Rohstoffproduzent ist abhängig vom Absatz seiner Rohstoffe.

Wirtschaftliches Handeln ist autonom nicht darstellbar. Eine solche Autonomie ist ein Konstrukt irrealer Phantasten.
Die moderne Ökonomie erkennt diese Vernetzung auch an.

Problematisch wird es dort, wo diese gegenseitige Abhängigkeit in einen Machtmißbrauch ausartet, der die eine Seite übermäßig bevorteilt. Die Stichworte sind: Kartellbildung, monopolistische Strukturen etc.
Ob ein solcher Machtmißbrauch am Markt vorliegt, kann wiederum nur im Einzelfall geprüft werden. Denn vom Wirtschaftssystem (Plan- oder Marktwirtschaft) her gesehen, kann es in beiden Systemen zu Machtmißbräuchen kommen.

Grundsatz muß also sein, daß das wirtschaftliche Handeln der Bedürfnisbefriedigung möglichst vieler Teilnehmer am wirtschaftlichen Verkehr dient.
Oder kurz: Die Wirtschaft ist für den Menschen da und nicht umgekehrt!

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