Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

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Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Merkel bereitet medial ihren Rückzug vor - das 3. GR-Paket wird wohl schon aufgelegt:
Nun gibt es aber in ebenjenem Memorandum einen Passus, auf den Samaras hofft. Dort steht: "Wir [die griechische Regierung] würden mit EU, EZB und IMF beraten, falls die Rezession deutlich tiefer ausfällt als vorausgesagt, um zu bewerten, ob die Anpassung der Finanzen über 214 hinaus verlängert werden soll."
Die dramatische wirtschaftliche Lage in Griechenland könnte ihm also einen Aufschub bei der Umsetzung der Sparmaßnahmen erlauben. Ob seine Regierung genug gespart und reformiert hat, stünde dann erst einmal nicht mehr so sehr im Vordergrund. Merkel hätte ein schlagkräftiges Argument für ein drittes Sparpaket, das sie einem zunehmend ablehnenden Bundestag und vielen Bürger verkaufen muss, die der Meinung sind, dass Deutschland Griechenland genug geholfen habe.
(...)
Immerhin könnte Merkel in diesem Fall auf den Passus im Memorandum verweisen: Ein Aufschub sei angesichts der schlimmen Rezession im Rahmen der Verträge. Das könnte es ihr erleichtern, ein weiteres Sparpaket in der Koalition durchzuboxen. Doch die Krise Griechenlands könnte sich auch zu Ungunsten der Kanzlerin auswirken: Abgeordnete könnten die andauernde Rezession als Beweis nehmen, dass das Land selbst mit Milliardenhilfen nicht wieder auf die Beine komme und weitere Hilfe entsprechend sinnlos sei. Samaras wird am Freitag dennoch alles daran setzen, Merkel von dieser diplomatisch geschickten Lösung zu überzeugen.
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/s ... .1445458-2

Auf die paar Mrden kommt es ja schließlich auch nicht mehr an.....

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Haiduk
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Haiduk »

Die CIA zahlte:
Konrad Adenauer, Winston Churchill und andere europäische Spitzenpolitiker ließen sich in den fünfziger Jahren ihre Propaganda für den Europa-Gedanken vom amerikanischen Geheimdienst CIA bezahlen. Das belegen Dokumente aus britischen und amerikanischen Archiven.
Ich finde es bemerkenswert, daß Adenauer ein politisches Programm verfolgt hat, das von der CIA bezahlt wurde. Ebenso bemerkenswert finde ich, daß es Reinhold Schneider (zur NS-Zeit im kirchlich-monarchistischen Widerstand) ausgerechnet zu den Kommunisten verschlug; Anlaß war die Remilitarisierung unter Adenauer. Biographische Brüche wie diese zeigen, daß Deutschland auch im Westen keine demokratisch-selbstbestimmte Entwicklung durchlief. Die Deutschen waren gegen die Teilung und es grauste sie vor einem neuen Krieg. Die absurde Gleichsetzung von christlich-konservativ mit transatlantisch-westlich fing in dieser Zeit an. Bis zum Zusammenbruch des Kommunismus mag das eine gewisse Berechtigung gehabt haben. Seit der Wiedervereinigung ist die Verortung des Konservativen im Westen aber nicht mehr zeitgemäß. Trotzdem hält Merkels Union daran fest, weil es quasi "immer schon" so war. Die Fundamente der Europäischen Einigung, die uns heute immer weniger attaktiv erscheint, wurden von Adenauer gelegt und mit Geldern der CIA beworben.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)

Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Eine Haftungsgemeinschaft funktioniert nicht - dargestellt am Beispiel Belgiens:
Nicht nur in Flandern befeuern und stärken die Verteilungskämpfe, die unvermeidlich aus der Euro- und Staatsschuldenkrise folgen, den Wunsch nach nationaler Unabhängigkeit. In Südtirol verschaffen die Begehrlichkeiten der Zentralregierung, die deutsche Einwohnerschaft der Kriegsbeute am Brenner verschärft zur Sanierung der maroden Staatsfinanzen heranzuziehen, der „Los von Rom!“-Bewegung eine neue, breitere Basis. Und schon vor gut zwei Jahrzehnten war der Überdruß von Kroaten und Slowenen an der institutionalisierten Transferausbeutung zu Gunsten des Südostens eine wesentliche Triebfeder für den Zerfall des künstlichen Multikultistaats Jugoslawien.

Ganze Völker lassen sich nicht auf Dauer in konstruierten Vielvölkerstaaten oder in supranationalen Zwangsverbänden festhalten – das ist eine Konstante der neueren europäischen Geschichte. Sie entspricht der Logik des demokratischen Gedankens: Volksherrschaft setzt ein politisch organisiertes Volk voraus, eine Nation, die durch einen ausreichenden Vorrat an Gemeinsamkeiten, Werten und Traditionen, kurz gesagt: eine Identität, zusammengehalten werden.

Solche Identitäten wachsen über Jahrhunderte hinweg als Ergebnis gemeinsamer Geschichte und geteilten Schicksals. Sie lassen sich weder befehlen noch gegen den Willen der Betroffenen von oben konstruieren. Diese simple Realität hat bereits das Imperium der UdSSR, Jugoslawien und die Tschechoslowakei zum Einsturz gebracht. Sie wird auch dem belgischen Kunststaat ein zeitiges Ende bereiten. Für den Nationalstaat als angemessenen Ort der demokratischen Willensbildung eines Volkes gibt es keinen Ersatz; kein Scheinföderalismus, kein „Europa der Regionen“ kann an die Stelle der staatlichen Unabhängigkeit treten, wenn ein Volk gewillt ist, sein Recht auf nationale Selbstbestimmung auszuüben.
http://www.jungefreiheit.de/Single-News ... 56..html

:klatsch: :daumen-rauf:

Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

GR ist bereits abgeschrieben und bis zum Euro-Crash scheint es nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Ein Bericht über die Maßnahmen der gewerblichen und der Finanzunternehmen im Fall eines Zerfalls der Eurozone:
Nein, die Krisenteams, die in den großen Banken und Konzernen vor Monaten gebildet wurden, haben Griechenland längst abgehakt. Sie sind weiter. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass es mit dem Euro auch ganz schiefgehen könnte, steigt, seit auch Spanien unter den Rettungsschirm geflüchtet ist. Seitdem bereiten sich die Krisenteams auf ein viel beängstigenderes Szenario vor: auf das Auseinanderbrechen des Euro.
(...)
Seit Monaten arbeiten deshalb Euro-Krisenteams, eingebunden sind alle relevanten Abteilungen: Risikomanager, Treasury, Kundenbetreuer, Kommunikation. Die Volkswirte arbeiten an ökonomischen Prognosen, die Praktiker am Handfesten: Muss die Bank am Tag X schließen und, wenn ja, wie lange? Wann stoppt man Überweisungen in ein Land, das die Eurozone verlässt? Was passiert mit den Geldautomaten? Was mit den Sparbüchern? „Alle Pläne liegen fertig in den Schublade“, sagt ein Banker. Bei fünf Prozent Wahrscheinlichkeit der Euro-Schmelze habe man angefangen, sich tiefere Gedanken zu machen, erzählt ein anderer Bank-Manager. Aktuell beziffert er das Risiko schon auf 15 bis 2 Prozent.
(...)
„Speziell große Häuser verlagern Liquidität aus dem Euroraum heraus“, erzählt Daniel Kapffer, Partner bei der Beratung Accenture. Und sie arbeiten ihre Verträge mit anderen Banken durch. „Insbesondere die Derivatekontrakte“, berichtet Peter Neu, Partner bei Boston Consulting. Betrachtet werden beispielsweise die Sicherheiten, die nun besser nicht mehr in Italien oder Spanien liegen sollten, und der Gerichtsstand. „Hier bevorzugt man London, da das ein relativ neutraler Standort in Bezug auf Euro-Probleme ist.“
(...)
„Die Firmen lassen nicht mehr über Nacht große Geldbeträge in Spanien oder Italien liegen“, erzählt Berater Roos. „Jede Nacht machen sie die Konten in den Krisenländern bis auf einen Mindestbetrag leer und ziehen das Geld in Deutschland zusammen.“ Man will nichts verlieren, falls Spanien, Portugal oder Italien über Nacht eine neue Währung einführen, die dann stark abwertet. Zudem schichten die Firmen hohe Geldbeträge in Währungen um, die wichtige Einkaufswährungen sind, häufig in Dollar.
Und die Juristen gehen Landesgesellschaft für Landesgesellschaft in den Krisenländern durch und fragen: Wie baue ich die rechtliche Hülle, so dass die Tochter notfalls insolvent gehen könnte, ohne die deutsche Mutter zu beschädigen?
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... 67936.html

Frau Merkel wird über diesen Artikel nicht "amused" sein und ihn als "nicht hilfreich" einstufen. Aber das Leben geht weiter, auch ohne Euro. :ja:

Dazu paßt auch das Interview mit dem ehemaligem Chefökonomen der Schweizerischen Nationalbank:

Zum Thema "Euro als Klammer für Europa":
Herr Schiltknecht, die Hochsommerwochen waren keine sehr harmonische Zeit in Europa. Wie haben Sie die Stimmung in unseren Nachbarländern erlebt?
Ich war vor Kurzem in Italien und ich spürte eine wachsende Abneigung gegen die Länder im nördlichen Euro-Raum, insbesondere gegen Deutschland und Frankreich.

Als Euro-Skeptiker der ersten Stunde überrascht Sie dies wohl kaum.
Nein. Ich habe schon vor Jahren geschrieben, dass die einfachste Art, die europäischen Staaten gegeneinander aufzubringen, die Einführung des Euro sei. Volkswirtschaftlern war schon lange klar, dass strukturell schwache Länder bei einer gemeinsamen Währung längerfristig grosse Schwierigkeiten bekommen würden.
Zum Thema "Draghi als EZB-Präsident":
War die Welt unter Jean-Claude Trichet besser als unter Mario Draghi?
Sicher war die Welt unter Trichet berechenbarer. Trichet hätte nie eine Inflation zugelassen. Bei Draghi schält sich immer mehr heraus, dass er geldpolitisch ähnlich denkt wie das amerikanische Federal Reserve Board oder die Bank of England. Dort dominiert die Meinung, dass mit dem Öffnen der Geldschleusen die bestehenden Probleme früher oder später gelöst werden können. Man versucht in erster Linie die Lösung der Probleme auf morgen zu verschieben. Ich bin überzeugt, dass man mit dieser Politik irgendwann an die Wand fährt.

Der EZB-Rat hat die Entscheidung, Staatsanleihen aufzukaufen, mit 16 Stimmen gegen die alleinige Stimme der Bundesbank gefällt. Warum machen Sie nur Draghi dafür verantwortlich?
Jemand muss den Vorschlag ja eingebracht haben, normalerweise tun das die Präsidenten. Aber es ist sicher so, dass auch zahlreiche Länder ein Interesse daran haben, dass dieser Entscheid auch umgesetzt wird. Dies ist eine sehr gefährliche Entwicklung. Deutschland kämpfte ja vor der Euro-Einführung mit allen Mitteln dafür, dass so etwas überhaupt nicht möglich werden kann. Ich kann mich erinnern, wie mir der damalige Bundesbankpräsident Schlesinger versicherte, dass alle Verträge so gestaltet seien, dass es niemals eine Situation geben werde, in der die EZB die Staaten finanzieren würde. Für Deutschland muss es eine Katastrophe sein, wenn das ganze Fundament, das für eine stabile Währung gelegt worden ist, schrittweise zerstört wird.
und zum Thema "Zukunft des Euros":
Dem Euro steht ein heisser Herbst bevor. Wird er überleben?
In der aktuellen Form wohl nicht. Ein Festhalten an der heutigen Form wäre mit enormen Kosten für die erfolgreichen Länder verbunden und würde diese wirtschaftlich schwächen. Ein Euro unter wirtschaftlich homogeneren Ländern, zum Beispiel in Nordeuropa, hätte dagegen gute Perspektiven. Doch je mehr die Politiker versuchen, den grossen Euro mit staatlichen Mitteln zu retten, umso mehr gefährden sie auch dessen Restbestand. Die Politiker täten gut daran, endlich zu erkennen, dass heute politische Entscheidungen gefragt sind, die sich auf ökonomische Erkenntnisse abstützen. Nur nach politischer Macht zu streben, war noch nie eine gute Voraussetzung für wirtschaftlichen Erfolg.
http://www.derbund.ch/wirtschaft/konjun ... y/15998618

Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Die "italienische Währungsunion" - benannt nach den Ähnlichkeiten mit dem Italien der 7'iger und 8'iger Jahre des letzten Jahrhunderts:
Der Königsweg aus der Wettbewerbsfalle der Währungsunion wären nach Überzeugung der Commerzbank-Experten Reformen in den Peripherieländern. Doch dazu dürfte es ihrer Ansicht nach kaum kommen. Grund sein die Politik der Euro-Retter und die faktische Staatsfinanzierung durch die EZB. Dadurch sei der Reformdruck soweit gesenkt worden, dass in den Krisenländern kaum die Notwendigkeit für grundlegende Reformen gesehen werden dürfte.
Im Gegenteil, die Ökonomen gehen sogar davon aus, dass die Euro-Finanzminister und die EZB eine Zahlungsunfähigkeit der Peripherieländer und damit ein Auseinanderbrechen der Währungsunion in jedem Fall verhindern würden – einmal über die Aufstockung des Dauer-Rettungsfonds ESM und den Aufkauf von Staatsanleihen in großem Stil.
Faktisch würden damit die Finanzminister und Notenbankchefs der Kernländer für die Peripherieländer haften. „Diese Haftungsunion durch die Hintertür wird die Finanzierungskosten der Peripherieländer drücken und die Staatsschuldenkrise eindämmen“, sind sich der Commerzbanker in ihrer Studie sicher. Der Effekt sei aber, dass der Euro-Raum einige Parallelen zum Italien der 7er und 8er Jahre entwickeln werde. Heraus komme eine „italienische Währungsunion“ mit einer lockeren Geldpolitik, einer deutlich höheren Inflation sowie einem weichen Euro.
(Hervorhebung von mir)

http://www.handelsblatt.com/politik/kon ... 4-all.html

Wie ich bereits einmal schrieb hat Italien seine Wettbewerbsfähigkeit nur durch dauernde Abwertungen der Lira gehalten - dann steigen zwar die Benzinpreise, aber das dient ja der Umwelt und ist "gut" - :breitgrins:

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holzi
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von holzi »

Dann gibt's halt eine Neuauflage der Union Monétaire Latine.

Pilgerer
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Pilgerer »

Der Euro ist im Prinzip mit einem System von festen Währungskursen zu vergleichen. Was das bedeutet, ist bei Wikipedia nachzulesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Fester_Wec ... chselkurse
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

holzi hat geschrieben:Dann gibt's halt eine Neuauflage der Union Monétaire Latine.
http://www.welt.de/finanzen/article184 ... -Geld.html

:breitgrins:

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holzi
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von holzi »

Caviteño hat geschrieben:
holzi hat geschrieben:Dann gibt's halt eine Neuauflage der Union Monétaire Latine.
http://www.welt.de/finanzen/article184 ... -Geld.html

:breitgrins:
:daumen-rauf:

Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Hier werden noch einmal die Gründe dargestellt, warum wir uns auf dem Weg zu einer "italienischen Währungsunion" befinden:
Die Richtung, in die die europäische Notenbank treibt, ist unverändert: Sie wird mehr und mehr zu einer Notenbank nach italienischem Vorbild.

Zum Beispiel die geplanten Anleihenkäufe. In Italien gab es bis 1981 eine unmittelbare Verbindung zwischen Notenbank und dem Schatzamt, das die italienischen Staatsanleihen auflegte. „Das Schatzamt legte die Obergrenze für die Zinsen der staatlichen Schulden fest“, erzählt Otmar Issing, Währungsexperte und früherer Chefökonom der EZB. „Alle Anleihen, die zu diesem Preis nicht abgesetzt werden konnten, musste die Banca d’Italia aufkaufen.“ Der italienische Staat verschuldete sich über die Maßen. Und die Geldmenge stieg immer weiter.

Zum Beispiel die Nähe zur Politik. „In Italien gab es traditionell eine schwache Exekutive mit wenig Macht und zu kurzem Atem, um entscheidende Reformen durchzusetzen“, erzählt Martin Lück, Europa-Volkswirt der UBS. „Dieses Machtvakuum hat die Banca d’Italia ausgefüllt.“ Die Zentralbank steuerte in Italien maßgeblich die Wirtschaftspolitik. Ähnlichkeiten sieht Lück in Europa. Es gibt keine Regierung auf der europäischen Ebene, die wirksame wirtschaftliche Reformen in den europäischen Ländern durchsetzen kann, etwa durchgreifende Sparprogramme in Griechenland oder einen noch größeren Rettungsschirm. „Die EZB füllt dieses Machtvakuum nun aus.

Die Folgen kann man ebenfalls im Italien der siebziger und achtziger Jahre beobachten: eine schwächelnde italienischen Lira und hohe Inflation.
(...)
Das ist des Bundesbankers Schreckensszenario: Aus der Währungsunion mit einem stabilen Euro würde eine Währungsunion nach dem Modell Lira.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/s ... 75913.html

Gegen die Mehrheit der Südländer wird D. wohl nicht viel ausrichten können, jedenfalls solange Merkel sich nicht eindeutig auf die Seite Weidmanns stellt. Aber auch für die Bundesregierung ist eine höhere Inflation mit dadurch sinkender Staatsverschuldung und steigenden Steuereinnahmen (aufgrund der kalten Progression) eine angenehme Alternative.

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Haiduk
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Haiduk »

Euro-Krise: Slowenien befürchtet Staatspleite

Ein weiteres Euro-Land wird Kandidat für den Rettungsschirm. Slowenien droht schon im Oktober die Zahlungsunfähigkeit.

Slowenien muss im Herbst möglicherweise als sechstes Land der Euro-Zone unter den Rettungsschirm. Ministerpräsident Janez Jansa schlug am Wochenende Alarm und warnte vor einer Staatspleite: "Im Oktober droht die Zahlungsunfähigkeit, wenn es uns nicht gelingt, Anleihen zu verkaufen." Laut Jansa ist Geldaufnahme an den Finanzmärkten zum gegenwärtigen Zeitpunkt "praktisch unmöglich".
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)

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Ewald Mrnka
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Ewald Mrnka »

Das bürgerliche Märchen (besser: Lüge) von der "Gewaltenteilung" :breitgrins: :

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... rchwinken/
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Otmar Issing, der erste Chefökonom der EZB, zur Zukunft Europas:

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/o ... 7777.html

:klatsch: :klatsch: :klatsch:

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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Das bürgerliche Märchen (besser: Lüge) von der "Gewaltenteilung" :breitgrins: :

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... rchwinken/
Nächsten Mittwoch wissen wir mehr - "durchwinken" ist das richtige Wort. Aber vielleicht gibt es ja doch eine Überraschung (Träumen ist noch erlaubt...)

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cantus planus
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von cantus planus »

Befangenheitsantrag gegen Karlsruher Richter: http://www.focus.de/politik/deutschland ... 1441.html

Allmählich wird die Sache wirklich interessant. :breitgrins:
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Ewald Mrnka
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Ewald Mrnka »

cantus planus hat geschrieben:Befangenheitsantrag gegen Karlsruher Richter: http://www.focus.de/politik/deutschland ... 1441.html

Allmählich wird die Sache wirklich interessant. :breitgrins:

Aber nein, die Schweinerei ist doch längst abgekartet-abgewinkt & entschieden; nur Schwachköpfe & Naive glauben noch an bürgerliche Lyrik & Mythen.

Dem Plebs, dem Stimmvieh wird Theaterdonner, Retardierendes "vorgeGauckelt" :breitgrins:

Ein schäbiges Spiel.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Nach der heutigen Entscheidung auf dem Weg zur "italienischen Währungsunion" stellt sich die Frage: Was geschieht eigentlich, wenn Karlsruhe den ESM nicht genehmigen sollte?

Ich habe mir die Frage mal durch den Kopf gehen lassen und bin auf folgende Möglichkeit gestoßen:

Der Ankauf der Staatsanleihen durch die EZB soll unter folgenden Bedingungen erfolgen:
Die EZB will aber nur dann aktiv werden, wenn die betreffenden Staaten zuvor einen Hilfsantrag beim Euro-Rettungsfonds EFSF/ESM gestellt haben. Damit wären die Hilfen an politische Auflagen geknüpft.
http://www.handelsblatt.com/politik/kon ... 72-3.html

Tritt der ESM-Vertrag nicht in Kraft gibt es ja noch immer die von Karlsruhe abgesegneten EFSF (der bis zum Inkrafttreten des ESM gilt), darüber könnten die politischen Auflagen (so man dann daran Interesse hat) erfolgen. Gleichzeitig wird die "Feuerkraft" der EZB zum - unbeschränkten - Aufkauf notleidender Staatsanleihen aus GR und PT, zur Zinsdeckelung von Staatsanleihen aus I, E und anderen Ländern genutzt.

Eine Einflußnahme der -deutschen- Politik auf die EZB ist dann (leider, leider) nicht möglich, werden (deutsche) Politiker sagen, da diese unabhängig agiert (dt. Politiker: Das haben wir(!) immer so gewollt).
Folge: Alles wie bisher, nur jetzt komplett außerhalb jeglicher parlamentarischen Kontrolle und ohne Beschränkung. Die Entscheidung von Karlsruhe wäre dann zwar ein Beruhigungsmittel für die dt. Bevölkerung, aber wirtschaftlich bedeutungslos. Alle könnten damit leben - die blöde Masse der Bevölkerung, die die Zusammenhänge nicht versteht und die Politik bzw. die Euroretter, die weiter machen, wie sie wollen.

Ein unwahrscheinliches Szenario?
Ich glaube es inzwischen nicht mehr - leider.

Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Deutschland und die Stabilitätspolitik wurden kaltgestellt, die Entscheidung des BVerfG ist nicht mehr bedeutsam:
Es ist – man muss der Wahrheit ins Auge sehen - das Ende der Bundesbank. Die Entscheidung der EZB zum unbegrenzten Ankauf von Staatsanleihen lässt die Geldschöpfung eskalieren, die Notenbank gibt ihre Unabhängigkeit auf, sie steigt in die direkte Staatsfinanzierung ein und damit in ein unkalkulierbares Inflationsrisiko. Die größte geldpolitische Sünde seit dem Zweiten Weltkrieg wird Realität.
(...)
EZB-Präsident Mario Draghi macht aus seinem Triumph keinen Hehl. Er hat mit dieser Entscheidung ganz Europa gezeigt, dass die Deutschen in Frankfurt zu Randfiguren degradiert worden sind. Weder die Bitten den Bundesregierung, noch die Mahnungen deutscher Wirtschaftswissenschaftler noch die dramatischen Einwände der Bundesbank spielten mehr eine Rolle.
Draghi hat seine Mehrheit und die demonstriert er wie ein Balotelli der Geldpolitik.
In seiner Begründung kaschiert der selbstbewusste Italiener seine vornehmlich politischen Motive auch gar nicht. Er spricht nicht wie ein Notenbanker, er tönt wie ein Staatenlenker: Er garantiere (!) die Unumkehrbarkeit des Euro. Ihm geht es nicht um Geldwertstabilität, ihm geht es um die Rettung einer Politik, das Rauskaufen und Weginflationieren der Staatsschulden, um den ganz großen Lira-Trick.
Jahrzehntelang hatte die italienische Notenbank die römischen Staatsschulden aufs unsolideste mitfinanziert. Nun folgt man dieser Weichwährungstradition auf europäischer Ebene.
Die Stabilitätslinie der Bundesbank hingegen ist beendet, ja demonstrativ erniedrigt. Unter großem Gejohle der schuldentrunkenen Südstaaten ist die EZB jetzt auf Lira-Linie. Es ist als ob der Vorsitzende der anonymen Alkoholiker den Whiskykeller weit aufmacht und zum Gelage einlädt.
(...)
Mit seiner Weltenretterkommunikation zeigt Draghi demonstrativ, dass ihm die Position Deutschlands egal ist. Seit dieser Woche ist klar: Er wird sich aus Deutschland nichts mehr vorschreiben lassen. Nicht von Herrn Dobrindt, nicht von Frau Merkel, nicht von der Bundesbank, nicht einmal vom Verfassungsgericht.
Auf die Frage, was denn passiere, sollte das Verfassungsgericht den ESM nicht billigen, antwortet Draghi mit demonstrativer Arroganz: “Wir treffen unsere Entscheidungen völlig unabhängig.”
Wer glaubt, er verfüge über “unbegrenzte Feuerkraft” hunderter Milliarden, der lässt sich doch von Verfassungsrichtern nicht stoppen, schon gar nicht von Deutschen.
http://www.handelsblatt.com/meinung/kol ... -all.html

Und wie es Italien mit der Erfüllung von Auflagen hält, kann man hier nachlesen:
Am 5. August 211 hatten Trichet und sein designierter Nachfolger Draghi in einem Brief an den damaligen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi detaillierte Forderungen gestellt und danach mit einem Programm für den Kauf von Staatstiteln begonnen. Die Forderungen von Trichet und Draghi waren schließlich der Anlass, der die Handlungsunfähigkeit der Regierung Berlusconi offenbarte und zu ihrem Sturz führte.
(...)
Montis Regierung lieferte die geforderte Rentenreform, aber nicht die Reduzierung der Kosten für den Öffentlichen Dienst, für den auch Gehaltskürzungen vorgeschlagen worden waren. Die verlangte Klausel für automatische Ausgabenkürzungen im Haushalt im Fall von Überschreitungen des geplanten Defizits gibt es nicht. Auch von einer grundsätzlichen Neuordnung der Finanzen zwischen Zentralstaat, Regionen und Kommunen ist nichts zu sehen.
Neben den Forderungen zur Haushaltspolitik hatten Draghi und Trichet auch drastische Reformen zur Verbesserung des italienischen Wachstumspotentials verlangt, etwa eine Liberalisierung der Versorgungsbranche und der Freien Berufe sowie Privatisierungen in großem Umfang. Daneben ging es noch um eine Reorganisation und Dezentralisierung der Tarifverhandlungen sowie die Generalüberholung des Arbeitsrechts mit gleichzeitiger Einführung einer Arbeitslosenversicherung. Auch zu diesen Themen blieben praktische und spürbare Effekte bisher aus.
(...)
Für viele unter Italiens Politikern und Kommentatoren liegt die Schuld für die Spekulation zu einem Großteil bei den Deutschen, die nicht sofort durch Schuldengarantien und andere Schritte die Entstehung der Eurokrise verhindert hätten. Ministerpräsident Monti sprach am Donnerstag davon, dass es im italienischen Parlament „ein Aufwallen von Unduldsamkeit gegenüber Deutschland und der deutschen Regierung“ gebe.
Wie Monti beklagt sich nun auch der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy darüber, dass die Zinsen für die Staatstitel nicht die fundamentalen Wirtschaftsdaten seines Landes widerspiegelten. Die Sanierungsanstrengungen würden an den Märkten nicht berücksichtigt und damit durch hohe Zinsen wieder zunichte gemacht. Deshalb seien schnelle Interventionen nötig.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 81685.html

So hatten wir uns Europa immer vorgestellt - ein Italiener an der Spitze der EZB und ital. Regierung mit Forderungen an den deutschen Bundeshaushalt.

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cantus planus
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von cantus planus »

Es ist – man muss der Wahrheit ins Auge sehen - das Ende der Bundesbank.
Wenn's nur die Bundesbank wäre, ginge es ja noch. Die Schmerzen liessen sich aushalten. Das ist das endgültige Ende der Bundesrepublik und der Beginn von Jahrzehnten reiner Schuldknechtschaft des deutschen Michels. Einschliesslich Kollaps des Rentensystems (wird seit den 1990er Jahren künstlich gestreckt) und dann der Sozialsysteme. Schöne Zukunft.

Ich bin froh, dass ich das Land verlassen habe.
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civilisation
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von civilisation »

Die Wahrheit wird jetzt unterdrückt,
will niemand Wahrheit hören;
die Lüge wird gar fein geschmückt,
man hilft ihr oft mit Schwören;
dadurch wird Gottes Wort veracht’,
die Wahrheit höhnisch auch verlacht,
die Lüge tut man ehren

Was vormals Unrecht, Sünd und Schand,
das tut man jetzt gut preisen
Was vormals Blei und Zinn genannt,
das heißt man jetzt hart Eisen
All Ding han sich so gar verkehrt,
Unrecht hat sich so hoch gemehrt,
Solchs tut die Tat erweisen.
(Aus einem deutschen Volkslied, 16. Jhd.)

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Ewald Mrnka
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Ewald Mrnka »

Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Niels
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Niels »

"Gauweilers neuer Eilantrag wurde abgewiesen": http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 8634.html

Dann können wir uns morgen auf etwas gefasst machen... :glubsch:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Ewald Mrnka
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Ewald Mrnka »

Niels hat geschrieben:"Gauweilers neuer Eilantrag wurde abgewiesen": http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... 8634.html

Dann können wir uns morgen auf etwas gefasst machen... :glubsch:
Wer glaubt denn noch an das bürgerliche Märchen von der "Gewaltenteilung"?! :breitgrins: .

Die Damen & Herren in Karlsruhe springen stets verläßlich & brav über das Stöckchen, wenn es um wirklich Substantielles geht............
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Ewald Mrnka hat geschrieben: Wer glaubt denn noch an das bürgerliche Märchen von der "Gewaltenteilung"?! :breitgrins: .

Die Damen & Herren in Karlsruhe springen stets verläßlich & brav über das Stöckchen, wenn es um wirklich Substantielles geht............
Hoffentlich hast Du wenigstens morgen Unrecht (aber wahrscheinlich wird sich Deine Aussage bewahrheiten....)

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Ewald Mrnka
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Ewald Mrnka »

Caviteño hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben: Wer glaubt denn noch an das bürgerliche Märchen von der "Gewaltenteilung"?! :breitgrins: .

Die Damen & Herren in Karlsruhe springen stets verläßlich & brav über das Stöckchen, wenn es um wirklich Substantielles geht............
Hoffentlich hast Du wenigstens morgen Unrecht (aber wahrscheinlich wird sich Deine Aussage bewahrheiten....)
Das Spiel ist abgekartet; da ist jedem seine feste Rolle zugewiesen. Unsichere Kantonisten werden versenkt, wie unlängst der gierige Wulff :breitgrins: .

Nach außen liefern sich Gollum, das Engelchen, Draghi & Konsorten natürlich Scheingefechte & legen ihre Stirnen in Dackelfalten; die Medien klappern & am Ende richtern hochangesehene Damen & Herren in roten Roben ein bißchen herum, damit der "Souverän" glaubt, daß es so etwas wie "Recht", Opposition & Alternativen gibt. Das Schauspiel nennt sich "Rechtsstaat".

In offenen "Diktaturen" geht es vergleichsweise offener zu, da wird die Opposition gleich und ohne viel Theater & Unterhaltungswert abgeschmettert. Finde ich echt unsensibel :breitgrins: .

Bei uns ist man viel schlauer. Hier hat die Regie u.a. retardierende Elemente in das Drama eingebaut. Das erhöht die Spannung & der "Souverän" gewöhnt sich schon mal peu á peu an seine Enteignung, Verelendung & Entrechtung und bekommt gleichzeitig nicht so richtig mit, daß der Zug schon längst abgefahren ist.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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cantus planus
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von cantus planus »

Sodele, der Ausverkauf kann weitergehen. Bitte nicht drängeln!
Wer jetzt noch Geld übrighat, sollte es schnellstens gut anlegen oder aus der Eurozone schafffen.
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Niels
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Niels »

Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Jarom1
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Jarom1 »

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civilisation
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von civilisation »

Jarom1 hat geschrieben:
:nein: :nein: :nein:
Verwundert Dich diese Entscheidung?

Mich nicht. Sie war absehbar.

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Jarom1
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Jarom1 »

civilisation hat geschrieben:
Jarom1 hat geschrieben:
:nein: :nein: :nein:
Verwundert Dich diese Entscheidung?

Mich nicht. Sie war absehbar.
Sie war natürlich absehbar. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt ...
Zuletzt geändert von Jarom1 am Mittwoch 12. September 2012, 10:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Niels
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Niels »

Mich wundert gar nichts.

Übrigens gab's da wohl einen "Freudschen Versprecher": http://www.sueddeutsche.de/politik/urte ... -1.1465363
"Die Anträge der Gegner sind überwiegend begründet," sagt Voßkuhle. Gelächter im Saal. "Unbegründet", schiebt der Präsident schnell hinterher und erklärt: "Sie sehen, es war eine intensive Diskussion."
:narr:
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Granuaile
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Granuaile »

civilisation hat geschrieben:
Verwundert Dich diese Entscheidung?

Mich nicht. Sie war absehbar.
Die Entscheidung war nicht nur absehbar, sie ist auch pragmatisch.
Eine Gutheissung der Anträge hätte unabsehbare Folgen für den Euroraum gehabt, welche nur vordergründig Deutschland geschützt, mittelfristig aber doch in wirtschaftlche Schwierigkeiten gestürzt hätten. (Der gegenwärtige, sehr gemischte Euroraum ist nun einmal ein Faktum, ob es uns passt oder nicht.). Eine bedingslose Ablehnung hätte die haushaltsrechtlichen Kompetenzen des Parlamentes (Bundestag und Bundesrat) empfindlich ausgehöhlt und damit Schaden an der Demokratie und an der Souveränität der Bundesrepublik Deutschand zur Folge gehabt.
Der Entscheid des Bundesverfassungsgerichts ist nun der Versuch zu einer verfassungsrechtlich akzeptablen Lösung des Interessenskonflikts.

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