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Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Samstag 28. August 2010, 16:29
von cantus planus
Nein, hier geht es um gezielte Meinungsbildung. Dadurch will man dem unbedarften Zuschauer implizit mitteilen, dass Herr Sarrazin mit seiner Meinung alleine dasteht. Das ist eine sog. nonverbale Botschaft. Diese Tatsache zeigt übrigens schon, dass man Angst vor den These Sarrazins und möglicherweise zu breiter Zustimmung hat. Eine echte Auseinandersetzung ist eben nicht erwünscht.

Man vergleiche das Vorgehen mal mit dem Fall Herman, und stelle sich auf einen ähnlichen Ablauf ein:

http://www.youtube.com/v/4nxFCc8JFcs?fs=1


Dazu auch:

http://www.youtube.com/v/Wfgif8uLvjA?fs=1

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Samstag 28. August 2010, 16:35
von Christiane
cantus planus hat geschrieben:Nein, hier geht es um gezielte Meinungsbildung. Dadurch will man dem unbedarften Zuschauer implizit mitteilen, dass Herr Sarrazin mit seiner Meinung alleine dasteht. Das ist eine sog. nonverbale Botschaft.

Man vergleiche das Vorgehen mal mit dem Fall Herman, und stelle sich auf einen ähnlichen Ablauf ein:

http://www.youtube.com/v/4nxFCc8JFcs?fs=1
Bei dem Herrn Professor da oben war ich übrigens mal in ein halbes Semester in einem Proseminar-Kurs (und habe eine Hausarbeit über Jakobiner geschrieben. :breitgrins: )

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Samstag 28. August 2010, 16:54
von cantus planus
Christiane hat geschrieben:Bei dem Herrn Professor da oben war ich übrigens mal in ein halbes Semester in einem Proseminar-Kurs (und habe eine Hausarbeit über Jakobiner geschrieben. :breitgrins: )
Und danach wurdest du gebeten, in der zweiten Semesterhälfte nicht mehr zu kommen? :breitgrins:

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Samstag 28. August 2010, 17:08
von Torsten
cantus planus hat geschrieben:Nein, hier geht es um gezielte Meinungsbildung. Dadurch will man dem unbedarften Zuschauer implizit mitteilen, dass Herr Sarrazin mit seiner Meinung alleine dasteht. Das ist eine sog. nonverbale Botschaft. Diese Tatsache zeigt übrigens schon, dass man Angst vor den These Sarrazins und möglicherweise zu breiter Zustimmung hat. Eine echte Auseinandersetzung ist eben nicht erwünscht.

Man vergleiche das Vorgehen mal mit dem Fall Herman, und stelle sich auf einen ähnlichen Ablauf ein:
Wer ist denn der unbedarfte Zuschauer? Die Unterschicht, die sich schon vorher von Sarrazin als minderwertig abqualifiziert sah? Leute wie Du oder ich, die kaum oder gar kein Fernsehen gucken, sich dafür aber rege im Internet an Diskussionen beteiligen? Özkan und Künast, das sind ja selbst für mich Reizfiguren. Wer da nur halbwegs Sympathien für Sarrazin hat, und das sind wer weiß wieviele, der wird radikalisiert. Nicht jeder, der von den Medien "durchgenalscht"(durchgekaut und ausgespuckt) wird, ist ein Märtyrer für die gute Sache. Vor allem dann nicht, wenn er selber vorher noch mit dem größten Drecksblatt gemeinsame Sache gemacht hat, um den Pöbel anzufüttern.

Was Eva Hermann angeht, so vertritt sie Positionen, die ich noch nachvollziehen, einigermaßen gutheissen kann. Aber Sarrazin ist doch einfach nur ein neoliberaler, rassistischer Brandstifter, der die Wut der Massen auf das "Schweinesystem" in eine für das System ungefährlichere Richtung lenkt, als wirklich emanzipatorischer Protest wie ihn momentan die Schwaben veranstalten.

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Samstag 28. August 2010, 17:52
von civilisation
Caviteño hat geschrieben:
Es sind bei allen Kursen noch Plätze frei. Vielleicht sollte man über eine verpflichtende Teilnahme nachdenken :hmm:
Ich besuche lieber VHS-Kurse wie "Braten ohne Fett" oder "Stricken ohne Wolle" ( © H.-D. Hüsch +).

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Samstag 28. August 2010, 18:18
von Christiane
cantus planus hat geschrieben:
Christiane hat geschrieben:Bei dem Herrn Professor da oben war ich übrigens mal in ein halbes Semester in einem Proseminar-Kurs (und habe eine Hausarbeit über Jakobiner geschrieben. :breitgrins: )
Und danach wurdest du gebeten, in der zweiten Semesterhälfte nicht mehr zu kommen? :breitgrins:
Nö. Ich bekam eine 1- und vom Professor gesagt, dass meine Hausarbeit sich qualitativ von denen der anderen Studenten abgehoben hat.

P.S. Das war natürlich Quatsch mit dem halben Semester. Es war ein ganzes. Ich habe das mit 'nem halben Studienjahr durcheinandergebracht.
:P

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Samstag 28. August 2010, 18:21
von Torsten
"Denn es ist falsch, dass die staatliche Freiheit für jeden Kult und die allen gewährte Befugnis, frei und öffentlich ihre Meinungen und Gedanken kundzugeben, dazu führt, Geist und Sitte der Völker zu verderben und zur Verbreitung der Seuche des Indifferentismus führen."(Syllabus Errorum - Papst Pius IX.)

Eines meiner Lieblings-Papstzitate. Weil der Irrtum, der damit angeprangert wird, sich immer wieder bestätigt. Das "Recht auf Meinungsfreiheit" lässt sich aber noch auf andere Weise in Frage stellen:
Der Rechtsstaat

"Rechtsstaat ist erst der Staat, der seinen Bürgern eine bestimmte Freiheitssphäre zuweist und sich verpflichtet, in diese Sphäre nur unter ganz beistimmten, rechtlich geregelten Voraussetzungen einzugreifen." (Stammen, Der Rechtsstaat, 5.22)

Ein schönes Bild: Der Staat baut seinen Bürgern einen Zaun und verbietet sich selber, über ihn drüberzusteigen - außer er erlaubt es sich unter "ganz bestimmten" Bedingungen. Obwohl damit das Recht als Beschränkung für den Staat eingeordnet werden soll, ist auch an diesem Bild kenntlich, daß das Gegenteil zutrifft: Wenn er ihnen diese "Sphäre" "zuweist", ist er in ihr ja wohl auch präsent und will, daß sie sie im rechten Sinne wahrnehmen. Hat der Staat aber daran ein positives Interesse, wird er sich ja wohl auch selber an die von ihm gesetzten Maßstäbe halten wollen - wo ist da die Beschränkung? Der Gedanke der "Selbstverpflichtung" der Staatsgewalt ist ein logisches Unding - dazu hat der gute alte Hobbes das Nötige gesagt:

"Da (der Souverän) die Macht hat, Gesetze zu erlassen und zu widerrufen, kann er sich von ihrem Zwang befreien, wenn er die ihm lästigen Gesetze verwirft und sie in neue verwandelt; und folglich war er ihnen auch nicht verpflichtet.
Daraus können wir ersehen, dass die Freiheit des Gedankens und die Freiheit, ihn zu äußern, keine Sache staatlicher Gesetzgebung, keine Sache eines Rechtsstaates ist. Ja, im Vertrauen und Berufen darauf gar die reinste Seuche(Papst Pius IX.). Die Freiheit des Gedankens entspringt keinen Vor- oder Querdenkern. Entspringt aber auch keiner Leere im Kopf ... Die Freiheit des Gedankens kommt in Relation zur Menschwerdung Gottes in Betracht. Als bis zuletzt verfolgter und schließlich getöteter Gedanke, der in Herrlichkeit wiederaufersteht.

Klar ist es verführerisch, werden die Gedanken des "geistigen Vorreiters", der unerschrockenen Plaudertasche Sarrazin doch scheinbar verfolgt, um sie zu unterdrücken. Sie setzen aber nichtsdestoweniger selber auf Verfolgung und Unterdrückung. Kommen aus der selben Stoßrichtung, die schon den Herrn ans Kreuz gebracht hat.

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Samstag 28. August 2010, 18:36
von Thomas_de_Austria
Klar ist es verführerisch, werden die Gedanken des "geistigen Vorreiters", der unerschrockenen Plaudertasche Sarrazin doch scheinbar verfolgt, um sie zu unterdrücken. Sie setzen aber nichtsdestoweniger selber auf Verfolgung und Unterdrückung.
Das ist auch das, was mir bei so Typen wie Henryk Broder auffällt: Deren Totalitarismus nennt sich "Liberalismus" und ist per definitonem "anti-totalitär" - und wer etwas Gegenteiliges behauptet, muss ins Umerziehungslager ...

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Samstag 28. August 2010, 19:27
von Christian
Thomas_de_Austria hat geschrieben:
Klar ist es verführerisch, werden die Gedanken des "geistigen Vorreiters", der unerschrockenen Plaudertasche Sarrazin doch scheinbar verfolgt, um sie zu unterdrücken. Sie setzen aber nichtsdestoweniger selber auf Verfolgung und Unterdrückung.
Das ist auch das, was mir bei so Typen wie Henryk Broder auffällt: Deren Totalitarismus nennt sich "Liberalismus" und ist per definitonem "anti-totalitär" - und wer etwas Gegenteiliges behauptet, muss ins Umerziehungslager ...
Broder hat in Deutschland den Anfang gemacht mit seinen Buch "Hurra wir kapitulieren", Ralph Giordano folgte mit seinen Kampf gegen die Kölner Moschee. Mit Pim Fortuyn ging es los in den Niederlanden und jetzt führt Geerd Wilders diesen Kampf weiter. Auffällig ist das es nicht die "klassichen Rechten" sind , sondern frühere Linksjournalisten / -ideologen. Nur in Frankreich und in Belgien(Flandern) hat die klassische Rechte (Front National bzw. Vlaams Belang) erfolg mit dem Thema Islamisierung. Ich denke bevor die "klassische Rechte" in Deutschland mit diesem Thema Erfolg hat möchte man dieses Thema durch "zuverlässigere Leute" bestzen lassen.

Gruß,

Christian

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Samstag 28. August 2010, 19:52
von Thomas_de_Austria
Christian hat geschrieben:
Thomas_de_Austria hat geschrieben:
Klar ist es verführerisch, werden die Gedanken des "geistigen Vorreiters", der unerschrockenen Plaudertasche Sarrazin doch scheinbar verfolgt, um sie zu unterdrücken. Sie setzen aber nichtsdestoweniger selber auf Verfolgung und Unterdrückung.
Das ist auch das, was mir bei so Typen wie Henryk Broder auffällt: Deren Totalitarismus nennt sich "Liberalismus" und ist per definitonem "anti-totalitär" - und wer etwas Gegenteiliges behauptet, muss ins Umerziehungslager ...
Broder hat in Deutschland den Anfang gemacht mit seinen Buch "Hurra wir kapitulieren", Ralph Giordano folgte mit seinen Kampf gegen die Kölner Moschee. Mit Pim Fortuyn ging es los in den Niederlanden und jetzt führt Geerd Wilders diesen Kampf weiter. Auffällig ist das es nicht die "klassichen Rechten" sind , sondern frühere Linksjournalisten / -ideologen. Nur in Frankreich und in Belgien(Flandern) hat die klassische Rechte (Front National bzw. Vlaams Belang) erfolg mit dem Thema Islamisierung. Ich denke bevor die "klassische Rechte" in Deutschland mit diesem Thema Erfolg hat möchte man dieses Thema durch "zuverlässigere Leute" bestzen lassen.

Gruß,

Christian
Haben wir da nicht Österreich vergessen ...?

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Samstag 28. August 2010, 20:15
von cantus planus
Dänischer Psychologe: Intergrationen von Muslimen in die europäische Gesellschaft nicht möglich. http://europenews.dk/de/node/21875

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Samstag 28. August 2010, 21:17
von Torsten
cantus planus hat geschrieben:Dänischer Psychologe: Intergrationen von Muslimen in die europäische Gesellschaft nicht möglich. http://europenews.dk/de/node/21875
Betrachte mal den Umkehrschluß. Das hieße ja, dass der Westen im Osten Kriege führt, um dort Staaten und Gesellschaften zu errichten, in die sich Muslime gar nicht oder nur als korrupte Minderheit integrieren können.

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Samstag 28. August 2010, 21:26
von Torsten
Was nicht heisst, dass nicht viel viel mehr dort auch gerne zu dieser Minderheit gehörten, um davon zu profitieren. Aber das bleibt nur den Intelligentesten vorbehalten. :D

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Samstag 28. August 2010, 21:33
von cantus planus
Torsten hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Dänischer Psychologe: Intergrationen von Muslimen in die europäische Gesellschaft nicht möglich. http://europenews.dk/de/node/21875
Betrachte mal den Umkehrschluß. Das hieße ja, dass der Westen im Osten Kriege führt, um dort Staaten und Gesellschaften zu errichten, in die sich Muslime gar nicht oder nur als korrupte Minderheit integrieren können.
Natürlich. Was machen wir denn gerade in Afghanistan? Den Leuten eine Regierungsform aufzwingen, die ihrer Tradition, Mentalität und Glaubensüberzeugung vollkommen fremd ist. Und ich prophezeie: so, wie es "der Westen" jetzt angeht, müssen wir Herrn Karsai bis an sein Lebensende bewachen, damit er wenigstens Bürgermeister in Kabul bleiben kann. Das Land im westlichen Sinne zu befrieden und zu demokratisieren, ist weder sinnvoll noch machbar.

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Samstag 28. August 2010, 21:39
von Torsten
cantus planus hat geschrieben:Was machen wir denn gerade in Afghanistan? Den Leuten eine Regierungsform aufzwingen
Ich würde eher sagen, Menschenleben und Rohstoffe rauben und die Intelligenz fördern.

Bild

:pfeif:

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Samstag 28. August 2010, 21:40
von cantus planus
Richtig. Aber das ist ja nicht die offizielle Version. ;D

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 29. August 2010, 08:36
von Gamaliel
Eine schöne Lektüre für den heutigen Tag in der "Welt am Sonntag":

"Ich bin kein Rassist"

Thilo Sarrazin, Bundesbank-Vorstand und früherer Berliner Finanzsenator, über seine These, muslimische Migranten hätten größere Probleme als andere Einwanderer.


In österreichischen Medien ist man entrüstet aufgrund folgender Aussage im Interview, (die ich allerdings im Kontext zitiere):
Sarrazin: Die Identität eines Volkes oder einer Gesellschaft ist ja nichts Statisches, dennoch gibt es sie. Es gibt eine französische, deutsche, holländische Identität. Wenn es richtig läuft, wachsen Zuwanderer in solche Identitäten hinein, sie lösen sich aber irgendwann in dieser Identität auf, das Bild vom Melting Pot ist ja nicht falsch. Völker ändern im Laufe der Zeit ihr Gesicht, aber sie tun dies aus der kontinuierlichen Fortentwicklung ihrer Identität heraus. Es gibt über mehr als 1000 Jahre ein kulturelles Kontinuum der Entwicklung aus dem westfränkischen Reich in das heutige Frankreich und aus dem ostfränkischen Reich in das heutige Deutschland. Die kulturelle Eigenart der Völker ist keine Legende, sondern bestimmt die Wirklichkeit Europas.

Welt am Sonntag: Gibt es auch eine genetische Identität?

Sarrazin: Alle Juden teilen ein bestimmtes Gen, Basken haben bestimmte Gene, die sie von anderen unterscheiden.

Welt am Sonntag: Wir haben also andere Gene als die Menschen hier im türkischen Café?

Sarrazin: Sie bringen mich nicht aus der Ruhe. Ich sage meine Dinge. [...]

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 29. August 2010, 12:11
von HeGe
Gamaliel hat geschrieben:In österreichischen Medien ist man entrüstet aufgrund folgender Aussage im Interview, (die ich allerdings im Kontext zitiere):
Sarrazin: Die Identität eines Volkes oder einer Gesellschaft ist ja nichts Statisches, dennoch gibt es sie. Es gibt eine französische, deutsche, holländische Identität. Wenn es richtig läuft, wachsen Zuwanderer in solche Identitäten hinein, sie lösen sich aber irgendwann in dieser Identität auf, das Bild vom Melting Pot ist ja nicht falsch. Völker ändern im Laufe der Zeit ihr Gesicht, aber sie tun dies aus der kontinuierlichen Fortentwicklung ihrer Identität heraus. Es gibt über mehr als 1000 Jahre ein kulturelles Kontinuum der Entwicklung aus dem westfränkischen Reich in das heutige Frankreich und aus dem ostfränkischen Reich in das heutige Deutschland. Die kulturelle Eigenart der Völker ist keine Legende, sondern bestimmt die Wirklichkeit Europas.

Welt am Sonntag: Gibt es auch eine genetische Identität?

Sarrazin: Alle Juden teilen ein bestimmtes Gen, Basken haben bestimmte Gene, die sie von anderen unterscheiden.

Welt am Sonntag: Wir haben also andere Gene als die Menschen hier im türkischen Café?

Sarrazin: Sie bringen mich nicht aus der Ruhe. Ich sage meine Dinge. [...]
Nicht nur in österreichischen Medien.

"Er hat Jehova gesagt! Steinigt ihn!" :roll:

Re: Zitat des Tages

Verfasst: Sonntag 29. August 2010, 12:37
von lifestylekatholik
taddeo hat geschrieben:Der Mann [Sarazin] könnte mal nachforschen, wie seine Familie zu diesem Namen gekommen ist - und mit seinem Mundwerk etwas vorsichtiger sein, solange er nicht weiß, ob er nicht selber Sarazenenblut in seinen Adern hat.
Was würde das an seiner Aussage ändern? Darf jemand, der von Sarazenen abstammt, nicht sagen, dass er die deutsche Gesellschaft der arabischen vorzieht? :hae?: Wieso bringst du hier überhaupt das Blut ins Spiel, wo es um Kultur geht? :achselzuck:

Re: Zitat des Tages

Verfasst: Sonntag 29. August 2010, 12:39
von cantus planus
Das hätte ich vorgestern auch gesagt. Leider hat Sarrazin mittlerweile das unselige Gen-Argument selber ins Spiel gebracht. Damit wird die Sache fragwürdig.

Re: Zitat des Tages

Verfasst: Sonntag 29. August 2010, 12:40
von Niels
Quelle hat geschrieben:Welt am Sonntag: Haben Sie da auch irgendwo einen muslimischen Einschlag?

Sarrazin: Mein Name kommt in Südfrankreich häufiger vor. Er leitet sich von arabischen Seeräubern her, die man im Mittelalter „Sarrazenen“ nannte. Als junger Mann, mit schwarzem Schnurrbart und dichten schwarzen Haaren, sah ich in Parka und Jeans türkischer aus als viele Türken. Ich wäre in Kreuzberg gar nicht aufgefallen.

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 29. August 2010, 13:07
von Ewald Mrnka
HeGe hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:In österreichischen Medien ist man entrüstet aufgrund folgender Aussage im Interview, (die ich allerdings im Kontext zitiere):
Sarrazin: Die Identität eines Volkes oder einer Gesellschaft ist ja nichts Statisches, dennoch gibt es sie. Es gibt eine französische, deutsche, holländische Identität. Wenn es richtig läuft, wachsen Zuwanderer in solche Identitäten hinein, sie lösen sich aber irgendwann in dieser Identität auf, das Bild vom Melting Pot ist ja nicht falsch. Völker ändern im Laufe der Zeit ihr Gesicht, aber sie tun dies aus der kontinuierlichen Fortentwicklung ihrer Identität heraus. Es gibt über mehr als 1000 Jahre ein kulturelles Kontinuum der Entwicklung aus dem westfränkischen Reich in das heutige Frankreich und aus dem ostfränkischen Reich in das heutige Deutschland. Die kulturelle Eigenart der Völker ist keine Legende, sondern bestimmt die Wirklichkeit Europas.

Welt am Sonntag: Gibt es auch eine genetische Identität?

Sarrazin: Alle Juden teilen ein bestimmtes Gen, Basken haben bestimmte Gene, die sie von anderen unterscheiden.

Welt am Sonntag: Wir haben also andere Gene als die Menschen hier im türkischen Café?

Sarrazin: Sie bringen mich nicht aus der Ruhe. Ich sage meine Dinge. [...]
Nicht nur in österreichischen Medien.

"Er hat Jehova gesagt! Steinigt ihn!" :roll:

:breitgrins:

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 29. August 2010, 14:44
von Niels
Die FAZ legt nach - noch ein Interview: http://www.faz.net/s/Rub594835B672714A1 ... ntent.html

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 29. August 2010, 14:48
von cantus planus
Niels hat geschrieben:Die FAZ legt nach - noch ein Interview: http://www.faz.net/s/Rub594835B672714A1 ... ntent.html
Das wiederum ist sehr gut! :daumen-rauf:

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 29. August 2010, 15:27
von Ewald Mrnka
cantus planus hat geschrieben:
Niels hat geschrieben:Die FAZ legt nach - noch ein Interview: http://www.faz.net/s/Rub594835B672714A1 ... ntent.html
Das wiederum ist sehr gut! :daumen-rauf:
Ganz gleich wie die Sache mit Thilo Sarrazin ausgehen wird:
Auf Dauer wird die Nomenklatura & ihre Gutmenschenfraktion den freien (öffentlichen) Meinungaustausch über die verheerenden Kosten, Wirkungen & Nebenwirkungen von Multi-Kulti nicht mehr verhindern können.

" ... und das ist auch gut so!"

Die Zeiten werden spannend.

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 29. August 2010, 18:04
von Gamaliel
Sarrazin nach kruden Juden-Thesen unter Beschuss


Wenn man die reißerische Überschrift des genannten Artikels ausblendet und sich anschließend an dessen Lektüre macht, dann findet man zu hiesigem Threadthema passend:
Ein Beispiel für das hilflose Agieren der Politik in der Debatte findet sich im aktuellen Berliner Stadtmagazin „Zitty“, eigentlich ein Vorkämpfer für Multi-Kulti-Ideen. Es geht um deutsche Eltern aus dem links-alternativen Milieu, die gegen ihren Willen ihre langjährige Heimat Kreuzberg verlassen. Ihre Kinder werden in Schulen als einzige Deutsche und „Ungläubige“ gemobbt und lernen nicht richtig Sprechen und Schreiben. Als die Sängerin der Band Wir sind Helden, Judith Holofernes, wegen ihres Sohnes verzweifelt, rät ihr die zuständige Grünen-Stadträtin, sich doch noch einmal nach Schulen umzusehen – und empfiehlt: „Keep cool Baby – alles wird gut."
Ohne Worte...

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 29. August 2010, 18:15
von Thomas_de_Austria
Und beim ORF steht dbzgl. u. a.:
Ganz offen zog Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) die Eignung des ehemaligen Berliner Finanzsenators für sein Amt in der Spitze der Bundesbank in Zweifel. „Jede Provokation hat ihre Grenzen. Diese Grenze hat der Bundesbank-Vorstand Sarrazin mit dieser ebenso missverständlichen wie unpassenden Äußerung eindeutig überschritten.“
(Hervorhebung von mir.)

Wann hat man das eigentlich zum letzten Mal z. B. von irgendwelchen Politikern zum Thema "Christenbashing" durch sog. "Künstler" gehört ...? :hmm:

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 29. August 2010, 18:23
von Peregrin
Gamaliel hat geschrieben:Sarrazin nach kruden Juden-Thesen unter Beschuss
Das Kuriose ist ja nun, daß an der "krude Juden-These" von der genetischen Identität eines angeblichen jüdischen Volkes alle zionistischen Ansprüche hängen und sie daher von dieser Seite auch intensiv zu untermauern gesucht wird (wissenschaftliche Arbeiten dazu erscheinen alle Jahre wieder in erstklassigen Zeitschriften). Friedmann & Co. erweisen sich hier als üble Heuchler, wenn sie jetzt über Sarrazin herfallen, wo er sich doch nur ihre eigenen Lieblingsthesen zueigen gemacht hat.

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 29. August 2010, 19:28
von Torsten
Herr Broder, Herr Sarrazin und das Juden-Gen

Na klar redet Sarrazin absoluten Stuss; doch darum geht es gar nicht. Entscheidend ist, dass es mal gesagt wurde: das, was in Deutschland immer noch bei einem nicht ganz unbeträchtlichen Teil des Volkes schichtenübergreifend auf fruchtbaren Boden fällt. Das Volk, die Rasse, der Genpool. Denn das ist ja klar: ist das Genum proximum und die differentia specifica erst einmal anerkannt, sind wir uns erst einmal einig über die Existenz eines Basken-Gens oder, noch besser: eines Juden-Gens, dann – Hosianna! – gibt es logischerweise auch das Deutschen-Gen. Ein Volk, ein Gen, ein Bundesbanker. [...]
Und Henryk M. Broder, der – das muss auch einmal gesagt werden – gar nicht behauptet hat, das Werk des Rassentheoretikers Sarrazin gelesen zu haben, musste einfach davon ausgehen, dass da irgendetwas Positives dran sein müsse. Schließlich war ihm nur bekannt, dass es gegen die Türken und Araber geht. Da konnte ja das Juden-Gen keinen Alarm schlagen.

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 29. August 2010, 19:36
von Ewald Mrnka
Peregrin hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:Sarrazin nach kruden Juden-Thesen unter Beschuss
Das Kuriose ist ja nun, daß an der "krude Juden-These" von der genetischen Identität eines angeblichen jüdischen Volkes alle zionistischen Ansprüche hängen und sie daher von dieser Seite auch intensiv zu untermauern gesucht wird (wissenschaftliche Arbeiten dazu erscheinen alle Jahre wieder in erstklassigen Zeitschriften). Friedmann & Co. erweisen sich hier als üble Heuchler, wenn sie jetzt über Sarrazin herfallen, wo er sich doch nur ihre eigenen Lieblingsthesen zueigen gemacht hat.
Klar, das sind alles alte Hüte:

http://www.hagalil.com/1/de/index.php?itemid=226

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 29. August 2010, 19:42
von Juergen
Ewald Mrnka hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:Sarrazin nach kruden Juden-Thesen unter Beschuss
Das Kuriose ist ja nun, daß an der "krude Juden-These" von der genetischen Identität eines angeblichen jüdischen Volkes alle zionistischen Ansprüche hängen und sie daher von dieser Seite auch intensiv zu untermauern gesucht wird (wissenschaftliche Arbeiten dazu erscheinen alle Jahre wieder in erstklassigen Zeitschriften). Friedmann & Co. erweisen sich hier als üble Heuchler, wenn sie jetzt über Sarrazin herfallen, wo er sich doch nur ihre eigenen Lieblingsthesen zueigen gemacht hat.
Klar, das sind alles alte Hüte:
http://www.hagalil.com/1/de/index.php?itemid=226
--> http://www.hagalil.com/judentum/rabbiner/juden.htm


Interessanter scheint mir allerdings, wie man sich auf bestimmte Begriffe stürzt
http://www.hagalil.com/archiv/21/8/29/sarrazin-6/

Re: Erfolgreiche Integrationspolitik?

Verfasst: Sonntag 29. August 2010, 19:57
von Ewald Mrnka
Juergen hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben:Sarrazin nach kruden Juden-Thesen unter Beschuss
Das Kuriose ist ja nun, daß an der "krude Juden-These" von der genetischen Identität eines angeblichen jüdischen Volkes alle zionistischen Ansprüche hängen und sie daher von dieser Seite auch intensiv zu untermauern gesucht wird (wissenschaftliche Arbeiten dazu erscheinen alle Jahre wieder in erstklassigen Zeitschriften). Friedmann & Co. erweisen sich hier als üble Heuchler, wenn sie jetzt über Sarrazin herfallen, wo er sich doch nur ihre eigenen Lieblingsthesen zueigen gemacht hat.
Klar, das sind alles alte Hüte:
http://www.hagalil.com/1/de/index.php?itemid=226
--> http://www.hagalil.com/judentum/rabbiner/juden.htm


Interessanter scheint mir allerdings, wie man sich auf bestimmte Begriffe stürzt
http://www.hagalil.com/archiv/21/8/29/sarrazin-6/

Unverschämt, Ignorant oder...................krank.