Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

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Caviteño
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Caviteño »

overkott hat geschrieben:Die AfD hat erkannt, dass Petry ein Problem ist.
Beziehst Du Dich auf diesen Artikel:

Was die AfD vom amerikanischen Wahlsieger "The Donald" lernen kann - Wer könnte erfolgreich den Trump geben?

Daraus:
Die Wahl Donald Trumps war die von David gegen Goliath. Ein Sieg gegen die geballte Übermacht des politmedialen Establishments, eine Schlacht, die mit persönlichem Charisma und einer klugen Strategie – nämlich bewusst getragen von alternativen Medien und geführt frontal gegen die alten Eliten in Politik und Medien – von Trump und seinem Team gewonnen wurde.
Wer in Deutschland, wer in der AfD, hätte das Zeug zu diesem Wahlkampf? Wer könnte entsprechend pathetische Reden glaubhaft halten? Wer wäre der beste Trump? Und wer der passende Pence dazu?
Ich glaube, dass die Wahl, so sich die AfD dieser Frage offen stellen möchte, eine eindeutige Antwort fände. Trump verkörpert geradezu – man höre die Rede – all die Wut und den Hass auf das Establishment, die viele und immer mehr empfinden. Das kann glaubhaft und erfolgreich nur von einem Mann kommen. Eine Frau, die eine solche Rede hielte, klänge schrill, um es vorsichtig auszudrücken. Erfolgreiche Frauen in der Politik wie Margaret Thatcher oder Angela Merkel setzten nicht zufällig stets auf die Ratio und nicht auf Emotionen. Thatcher, so wird berichtet, hat sich von einer Stimmtrainerin die weiblichen Höhen abgewöhnen lassen. Politikerinnen diesseits von Claudia Roth müssen als eiskalt gelten, um nicht wie gackernde Zicken zu wirken. Doch heute – Trump hat es gezeigt wie vorher Nigel Farage beim Brexit – sind Emotionen mehr denn je gefragt.
Damit kämen weder Frauke Petry noch Beatrix von Storch oder Alice Weidel als Spitzenkandidaten in Frage. Jedenfalls dann nicht, wenn die AfD wie Trump auf Sieg setzt.

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Torsten
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Torsten »

Caviteño hat geschrieben:
Torsten hat geschrieben: Das von Yeti angesprochene "Projekt 15%" hat aber viel eher seine Ursache in der Agenda 2010, als im "Storch braten".
Das glaube ich nicht.
Für die Agenda 2010 ist die SPD in den letzten Wahlen bereits von über 30% auf 20%+ abgestraft worden - das führt jetzt nicht mehr zu Wählerverlusten. Entscheidender dürfte mE die Möglichkeit von R2G sein. Den typischen Genossen z.B. im Ruhrgebiet ist eine Koalition mit der Nachfolgepartei der SED nicht zu vermitteln - da wählen die lieber überhaupt nicht.

Die Agenda 2010 ist die neuzeitliche Ursünde der SPD. Und ich erwähnte es aufgrund dieses Statements:
„Bei aller (manchmal notwendigen) Härte in der politischen Auseinandersetzung: Schlimmer als einen Fehler zu machen ist es, ihn nicht zu korrigieren“, erklärt sich der SPD-Parteivorstand in dem Statement.

Raphael

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Raphael »

Torsten hat geschrieben:Die Agenda 2010 ist die neuzeitliche Ursünde der SPD.
An dem Satz stimmt weder die Terminologie noch der Aussagegehalt! :pfeif:

Es gab in der Geschichte der Bundesrepublik zwei SPD-Kanzler, die politisch das völlig Richtige getan haben und anschließend von ihrer Partei abgestraft wurden:
H. Schmidt mit der Durchsetzung des NATO-Doppelbeschlusses und G. Schröder mit der Durchsetzung der Agenda 2010! 8)

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Torsten
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Torsten »

Sie waren einfach zu gut für diese Welt.

Lilaimmerdieselbe
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Die Hartz4-Kinder kommen ins Wahlalter. Wenn sie überhaupt wählen, dann jedenfalls nicht SPD oder Grüne.

Caviteño
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Caviteño »

Raphael hat geschrieben: Es gab in der Geschichte der Bundesrepublik zwei SPD-Kanzler, die politisch das völlig Richtige getan haben und anschließend von ihrer Partei abgestraft wurden:
H. Schmidt mit der Durchsetzung des NATO-Doppelbeschlusses und G. Schröder mit der Durchsetzung der Agenda 2010! 8)
Zumindest bei H. Schmidt hat man sich damals auch gefragt, warum der eigentlich in der SPD war und G. Schröder wurde als "Genosse der Bosse" bezeichnet. Bei Holzmann wurde seine Nähe zur Industrie jedenfalls in der SPD in den höchsten Tönen gelobt. Nur als dann die Rechnung präsentiert wurde (Steuerfreiheit von Veräußerungsgewinnen bei Beteiligungsverkäufen, das half der Deutschen Bank) kamen einige ins Nachdenken.
Aber ist es bei der Union viel anders? Merkel hat die Partei soweit nach links - sorry zur "Mitte" hin - verschoben, daß man schon Schwierigkeiten hat, markante Unterschiede zur SPD festzustellen - sonst wären Koalitionen ja auch kaum denkbar.
Ach so - Merkels "Holzmann" hieß Opel - da war der "Erfolg" noch kürzer. ;D
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben: Die Hartz4-Kinder kommen ins Wahlalter. Wenn sie überhaupt wählen, dann jedenfalls nicht SPD oder Grüne.
Das sehe ich genauso. Ich habe allerdings auch Zweifel, ob sie Merkel oder die FDP wählen.... - wenn sie denn wählen sollten. ;D

Lilaimmerdieselbe
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Ich hatte mein statement als Unterstützung für Torsten gemeint und lege noch nach, dass bei Kindern die Betroffenheit von Hartz4 überdurchschnittlich hoch war und ist, wenn Cavitenio mir Recht gibt, kann man die Langzeitwirkung von Schröder kaum überschätzen.

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overkott
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von overkott »

Die CDU umgibt sich mit dem "Verlierer"-Nimbus. Einerseits ist sie bei den Landtagswahlen selbst zum "Modernisierungsverlierer" geworden. Andererseits profitieren von "Wohlstand für alle" jetzt andere Parteien.

Caviteño
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Caviteño »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Ich hatte mein statement als Unterstützung für Torsten gemeint und lege noch nach, dass bei Kindern die Betroffenheit von Hartz4 überdurchschnittlich hoch war und ist, wenn Cavitenio mir Recht gibt, kann man die Langzeitwirkung von Schröder kaum überschätzen.
Langzeitwirkung - ja, bei der Erinnerung, wer dafür die Verantwortung trägt, habe ich meine Zweifel. Glaubst Du wirklich, daß die 18 bis 20jährigen nicht die SPD wählen, weil Schröder vor mehr als zehn Jahren Hartz-IV eingeführt hat? Natürlich ist der Spruch "Wer hat uns verraten..." einprägsam - aber ob er bei der jungen Generation Auswirkungen auf das Wahlverhalten hat - :achselzuck:

Im übrigen stellt sich mE schon die Frage, in welche Richtung das entsprechende Wahlverhalten gehen wird - sofern diese Personengruppe überhaupt davon Gebrauch macht. Wenn ich mir die Landtagswahlen im Osten anschaue, wo es - lt. Statistik - verhältnismäßig mehr Hartz-IV-Empfänger gibt, glaube ich kaum, daß die Linke davon überproportional profitiert. Auch im B.W. hat in den kritischen Gebieten mit einer hohen Arbeitslosenquote nicht die Linke profitiert.

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Torsten
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Torsten »

Caviteño hat geschrieben:Glaubst Du wirklich, daß die 18 bis 20jährigen nicht die SPD wählen, weil Schröder vor mehr als zehn Jahren Hartz-IV eingeführt hat?
Ja, da kann man einen Zusammenhang herstellen, den du selber ja schon beschreibst, in dem du Zweifel daran äußerst, ob "diese Personengruppe" überhaupt von ihrem Wahlrecht Gebrauch macht. Da steht nämlich die Frage im Raum, warum machen sie keinen Gebrauch davon? Und das nicht nur bei der SPD nicht?

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Torsten
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Torsten »

Caviteño hat geschrieben:Neben dem SPD-Genossen, der um keinen Preis eine Koalition mit den Linken will, gibt es auch den CDU-Wähler, der seine Partei nicht im Koalitionsbett mit den Grünen liegen sehen möchte.
Du zeigst hier großes Einfühlungsvermögen in die Psyche von SPD-Genossen und CDU'lern, was die demokratische Zusammenarbeit mit der "SED-Nachfolgepartei" angeht. Versuche das doch auch einmal bei der von dir angesprochenen Personengruppe.

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overkott
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von overkott »

Die AfD Baden-Württemberg tagt in Kehl unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Das hat der Landesparteitag jetzt bestätigt. AfD-Bundesvorsitzender Meuthen bedauerte die Entscheidung. Auch die Landesvorsitzende der Grünen, Walker, äußerte Unverständnis. AfD-Landesvorsitzender Maier sprach von einer Sondersituation. Maier war 20 Jahre lang Mitglied der SPD. In Hamburg hatte er an einer Hochschule 27 Jahre lang Verbraucherpolitik gelehrt. Auf dem Landesparteitag will die AfD ihre Kandidaten für den Bundestag nominieren. Auch eine radikale Minderheit wollte sich zu Wort melden. Die Tagung wurde begleitet durch eine Demonstration für Pressefreiheit. Franzosen demonstrierten auch gegen Rassismus im eigenen Land.

Raphael

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Raphael »

Torsten hat geschrieben:Sie waren einfach zu gut für diese Welt.
Nun, dies ist sicherlich eine höchst sachliche Replik! :roll:
Nur ist das Dreigestirn noch nicht komplett: Es sollte korrekterweise um Deinen Namen ergänzt werden! :unbeteiligttu:

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Torsten
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Torsten »

Raphael hat geschrieben:Nur ist das Dreigestirn noch nicht komplett: Es sollte korrekterweise um Deinen Namen ergänzt werden! :unbeteiligttu:
Du hast ganz schön einen an der Klatsche.

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ar26
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von ar26 »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Die Hartz4-Kinder kommen ins Wahlalter. Wenn sie überhaupt wählen, dann jedenfalls nicht SPD oder Grüne.
Ich will ja nicht den neoliberalen Zyniker geben, der ich auch nicht bin. Zu bedenken gebe ich aber, daß wer im Wahlalter sprich erwachsen ist, so langsam auch finanziell auf eigenen Beinen stehen könnte; und sei es auch nur als Student mit BaFöG.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

Raphael

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Raphael »

Torsten hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Nur ist das Dreigestirn noch nicht komplett: Es sollte korrekterweise um Deinen Namen ergänzt werden! :unbeteiligttu:
Du hast ganz schön einen an der Klatsche.
Vermutlich bist Du auch genau deswegen bei dem Disput um die katholische Soziallehre ausgestiegen! :pfeif:

Wenn man dem Anderen attestieren kann, daß er einen "an der Klatsche habe", ist man einer präziseren Argumentation völlig enthoben und die Welt ist wieder in Ordnung! :kussmund:

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overkott
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von overkott »

Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl der AfD Baden-Württemberg ist die Start-Up-Unternehmerin Weidel. Zur AfD kam sie durch währungspolitische Fragen. Die Mutter eines Kindes lebt in einer homosexuellen Beziehung. Die Listenplätze zwei und drei belegen der Landesvorsitzende, Maier, sowie Privatdozent Jongen. Letzterer ist Schüler des Philosophen Sloterdijk, der von Lebensrechtlern kritisch beurteilt wird.

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Torsten
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Torsten »

Raphael hat geschrieben:
Torsten hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Nur ist das Dreigestirn noch nicht komplett: Es sollte korrekterweise um Deinen Namen ergänzt werden! :unbeteiligttu:
Du hast ganz schön einen an der Klatsche.
Vermutlich bist Du auch genau deswegen bei dem Disput um die katholische Soziallehre ausgestiegen! :pfeif:

Wenn man dem Anderen attestieren kann, daß er einen "an der Klatsche habe", ist man einer präziseren Argumentation völlig enthoben und die Welt ist wieder in Ordnung! :kussmund:
Wer sagt, dass ich da ausgestiegen bin? Ich lasse das Thema momentan nur etwas ruhen.

Caviteño
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Caviteño »

ar26 hat geschrieben:
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Die Hartz4-Kinder kommen ins Wahlalter. Wenn sie überhaupt wählen, dann jedenfalls nicht SPD oder Grüne.
Ich will ja nicht den neoliberalen Zyniker geben, der ich auch nicht bin. Zu bedenken gebe ich aber, daß wer im Wahlalter sprich erwachsen ist, so langsam auch finanziell auf eigenen Beinen stehen könnte; und sei es auch nur als Student mit BaFöG.
Die Herabsetzung des Volljährigkeitsalters von 21 auf 18 Jahre wurde damals hauptsächlich mit der Dienstpflicht bei der Bundeswehr (ab 18) begründet. Es ist nun einmal kaum nachvollziehbar, daß man zwar mit 18 eingezogen wird aber kein Wahlrecht haben soll.

Der Berufswunsch "harzen" ist natürlich ein Problem. Allerdings scheint diese Personengruppe ihr Wahlrecht nur in beschränktem Umfang auszuüben. Jedenfalls ist bei uns die Wahlbeteiligung in den entsprechenden Bezirken unterdurchschnittlich.

@Torsten:
Du kannst es drehen und wenden wie Du willst - die Linke ist im Westen nicht angekommen und sie wird es auch nicht.
Die Ergebnisse bei den letzten Landtagswahlen in den drei bevölkerungsreichsten Bundesländern (NRW, Bayern, B.-W.) lagen bei 2% - das Ergebnis einer Splitterpartei. Viele Menschen hier sehen in der Partei eben die SED-Nachfolgeorganisation oder die "Kommunisten" - und mit denen will man nichts zu tun haben. Eine Koalition mit der SPD würde bei vielen Genossen auf Unverständnis und Ablehnung stoßen - imagefördernd geht anders. :breitgrins:

Ob bei dem bekanntermaßen kurzen Wählergedächnis die Einführung der Hartz-IV-Reformen bei den jungen Wählern noch mit dem Namen "Schröder" verbunden wird - daran darf man Zweifel haben. In GE, immerhin die Stadt mit der höchsten Hartz-IV-Quote im Westen, zeichnet sich das politische "Engagement" der Jüngeren allenfalls durch ein profundes Desinteresse aus. Die Montags-Demos, die hier von der AUF (vormals MLPD) veranstaltet werden, haben einen geringen Zulauf - immer die gleichen Gesichter und Geschichten. Die Wahlerfolge sind überschaubar. Besonders schön ist die Kundgebung zum 01. Mai - da sieht man inzwischen bald mehr Rollatoren als Fahnen.

Raphael

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Raphael »

Torsten hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Torsten hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Nur ist das Dreigestirn noch nicht komplett: Es sollte korrekterweise um Deinen Namen ergänzt werden! :unbeteiligttu:
Du hast ganz schön einen an der Klatsche.
Vermutlich bist Du auch genau deswegen bei dem Disput um die katholische Soziallehre ausgestiegen! :pfeif:

Wenn man dem Anderen attestieren kann, daß er einen "an der Klatsche habe", ist man einer präziseren Argumentation völlig enthoben und die Welt ist wieder in Ordnung! :kussmund:
Wer sagt, dass ich da ausgestiegen bin?
Das muß ja gar nicht gesagt worden sein. 8)
Es reicht, wenn damit ein Tun beschrieben worden ist! :roll:
Torsten hat geschrieben:Ich lasse das Thema momentan nur etwas ruhen.
:pfeif:


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Torsten
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Torsten »

Caviteño hat geschrieben:@Torsten:
Du kannst es drehen und wenden wie Du willst - die Linke ist im Westen nicht angekommen und sie wird es auch nicht.
Die Ergebnisse bei den letzten Landtagswahlen in den drei bevölkerungsreichsten Bundesländern (NRW, Bayern, B.-W.) lagen bei 2% - das Ergebnis einer Splitterpartei. Viele Menschen hier sehen in der Partei eben die SED-Nachfolgeorganisation oder die "Kommunisten" - und mit denen will man nichts zu tun haben. Eine Koalition mit der SPD würde bei vielen Genossen auf Unverständnis und Ablehnung stoßen - imagefördernd geht anders. :breitgrins:

Ob bei dem bekanntermaßen kurzen Wählergedächnis die Einführung der Hartz-IV-Reformen bei den jungen Wählern noch mit dem Namen "Schröder" verbunden wird - daran darf man Zweifel haben. In GE, immerhin die Stadt mit der höchsten Hartz-IV-Quote im Westen, zeichnet sich das politische "Engagement" der Jüngeren allenfalls durch ein profundes Desinteresse aus. Die Montags-Demos, die hier von der AUF (vormals MLPD) veranstaltet werden, haben einen geringen Zulauf - immer die gleichen Gesichter und Geschichten. Die Wahlerfolge sind überschaubar. Besonders schön ist die Kundgebung zum 01. Mai - da sieht man inzwischen bald mehr Rollatoren als Fahnen.
Es ging doch hier nicht primär um die Frage, ob die "SED-Nachfolgepartei" nun im Westen angekommen ist oder nicht, sondern darum, woher das profunde politische Desinteresse der z.B. jetzt ins Wahlalter kommenden Hartz-IV Kinder rührt. Und das liegt nicht daran, dass sie mit Grausen an das Gesicht, die Stimme und die gefärbten Haare von Schröder denken, oder weil diese Gruppe einfach zu dumm ist, sondern weil sie in ihrer ganzen Kindheit die Folgen der Agenda-Politik zu spüren bekommen haben. Und das heißt Prekarisierung und Stigmatisierung und Machtlosigkeit. Ja, und verblödet wurden sie unter Umständen auch. Von einem Medienbetrieb, der das zur Aufgabe hat. Desweiteren darf man nicht vergessen, dass es zur neoliberalen Ideologie gehört, den Abgehängten die Schuld für ihre Situation zuzuschreiben.Klar kann man da sagen: Da ist ja auch was dran. Es kann ja jeder aktiv werden. Entweder für sich persönlich oder politisch gemeinsam. So einfach ist das aber nicht. Denken wir nur an die Einsätze der Bundeswehr im Ausland. Eine Mehrheit will das nicht, will das seit 20 Jahren nicht. Und? Ändert sich was?

Und es sind nicht nur die "Hartzies" die aufgehört haben, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Aus Verdrossenheit, weil man keinen Unterschied in der Politik der großen Parteien mehr erkennt.

Raphael

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Raphael »

Die AfD in Sachsen bei 25%: :pfeif:
dpa hat geschrieben:Ein Viertel aller Wähler in Sachsen würde nach einer
Befragung die AfD wählen. Das ergab eine am Dienstag veröffentlichte
repräsentative Umfrage des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR). Während
die AfD erneut zulegt, verlieren CDU und SPD vier Prozentpunkte
beziehungsweise einen Prozentpunkt und kommen auf 34 (CDU) und 12
Prozent (SPD) der Stimmen. Damit hätte die schwarz-rote Koalition
keine Regierungsmehrheit mehr. Jeder zweite Sachse ist der Umfrage
zufolge unzufrieden mit der Landesregierung. Etwa ein Drittel der
Befragten traut zudem keiner Partei zu, die wichtigsten Aufgaben im
Land zu bewältigen.

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Torsten
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Torsten »

Raphael hat geschrieben:Die AfD in Sachsen bei 25%: :pfeif:
dpa hat geschrieben:Etwa ein Drittel der
Befragten traut zudem keiner Partei zu, die wichtigsten Aufgaben im
Land zu bewältigen.
Wenn man mal ganz ehrlich ist: Man traut es keiner Partei zu, die Probleme zu lösen, vor denen wir stehen. Obwohl wir das oder die Probleme noch nicht einmal ganz genau definieren können. Es ist nur klar, dass die Schieflage gewaltig ist. Noch nicht einmal die um Arm und Reich, sondern die um geistig Arm und dem Reich Gottes. Und es ist klar, dass e dafür keine irdische Lösung geben kann. Es ist wie ein Spannungsfeld, das sich irgendwann in einem Blitz entlädt. Das Ende der Geschichte. Für viele, aber längst nicht alle?

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Torsten
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Torsten »

"Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?"
Ist das mit einem ernstzunehmenden Glauben zu vereinbaren?
Was ist ein ernstzunehmender Glaube?

Ich meine: Wenn man sich für den Moment, für einige Probleme besser fühlt: Dann wählt sie halt. Nicht davon her wird die Welt untergehen, aber auch kein Heil entstehen. Jeder hier sollte so viel ernstzunehmenden Glauben aufweisen, dass er das auch so sieht.

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Juergen
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Juergen »

Humboldt Universität Aktivisten überschütten AfD-Politiker mit Wasser

Berlin -Am Dienstag, dem 8. November, kam es zu einem Zwischenfall an der Humboldt Universität in Berlin-Mitte. Der Berliner Zeitung wurde nun am Samstag aus anonymer Quelle ein Foto zugespielt, auf dem Maskierte in einem Vorlesungssaal der Universität zu sehen sind…
Gruß Jürgen

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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Juergen »

Aus dem Youtube-Kanal katholisch.de
https://www.youtube-nocookie.com/v/b86Vknc5khQ
Gruß Jürgen

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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Torsten »

Das soll also eine politische Aktion sein. Die was aussagen soll? Oder den Standpunkt der hier zu sehenden bestimmten politisch aktiven Szene deutlich werden zu lassen? Mit kaltem Wasser aus dem Eimer?

Das ist genau einer der Punkte, die mich in meinem Glauben an eine nicht-irdische Lösung bestärken. Ein eher nebensächlicher Punkt, aber ein Punkt.

Raphael

Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Raphael »

Juergen hat geschrieben:Aus dem Youtube-Kanal katholisch.de
https://www.youtube-nocookie.com/v/b86Vknc5khQ
Nun, der Herr Kaplan setzt in seinem Statement 1984 erfolgreich in die Praxis um! 8)

Das ist doch aller Ehren wert, oder? :unbeteiligttu:

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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Torsten »

Und da stellt sich auch die Frage: Inwieweit ist Markus Egg ein Mensch, der jedem Menschen auf der Welt wenigstens eine warme Mahlzeit gönnt? Sogar dem Terroristen in Aleppo oder Mossul? Denn mit leerem Bauch sollte keiner sterben, und an leerem Bauch erst recht nicht.
Das kann schon mal passieren, wenn man irgendwo strandet, auf einer Insel, wo es einfach nichts gibt, nur Felsen. und einen keiner findet .. oder durch Katastrophen natürlicher oder auch technischer Art.

Aber ansonsten? Wie würde mein Leben aussehen, wie würde das Leben von allen aussehen, wenn es diese "warme Mahlzeit" gäbe? Auf was alles müsste ich verzichten. So zwischen "gemütlich vor dem Computer sitzen" und "elendig verhungern", dass man sich irgendwie in der Mitte trifft, ohne die Ungleichheit zu glorifizieren?

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Juergen
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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Juergen »

Raphael hat geschrieben:
Nun, der Herr Kaplan setzt in seinem Statement 1984 erfolgreich in die Praxis um! 8)
Das ist doch aller Ehren wert, oder? :unbeteiligttu:
Der Mann scheint ein ziemlicher Selbstdarsteller zu sein, wenngleich er auch durchaus Richtiges sagt.
https://www.youtube.com/watch?v=fc9hEt_2yBU
Gruß Jürgen

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Re: Die »Alternative für Deutschland«: für Christen wählbar?

Beitrag von Torsten »

so ab der sechsten Minute:
"Und wenn ich sage, alles ist erlaubt und jeder muss für sich entscheiden und es gibt keine verbindlichen Normen mehr, dann ist das keine Toleranz, dann ist das menschenunwürdige Gleichgültigkeit."

Ganz genau. Und die ursprünglichste und verbindlichste Norm ist:

-Sich für das Leben und dessen Erhalt einsetzen
-Geld machen, was über Leichen geht
-die Leiche sein

?

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