Sodom und Co.

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Edi
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Re: Sodom und Co

Beitrag von Edi »

Eine Frage: Gilt die Erlaubnis zum Zusammenleben der Pobereiten im ev. Pfarrhaus jetzt auch für die Kirche in Württemberg, wo ja bisher die Homo"ehe" nicht eingesegnet wurde? Oder anders gesagt, für den Bereich der gesamten EKD?

Bisher hat man ja meinen können, dass bayerische und baden-württembergische ev. Kirchen sich davon noch distanzieren.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
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Peregrin
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Re: Sodom und Co

Beitrag von Peregrin »

Lutheraner hat geschrieben: Eine interessante Argumentation:


Homosexualität in der Bibel meint Götzendienst am Tempel mit Lustknaben und wechselnden Partnern. Das nenne auch ich heute noch Sünde. Ich bin aber überzeugt, dass es Menschen gibt, die homosexuell veranlagt sind, und dass dies nicht als Krankheit angesehen werden kann. "
"Es steht geschrieben ... ich aber sage euch ...", kennt man doch. Herr Friedrich hat halt eine hohe Meinung von sich selbst.
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Clemens
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Re: Sodom und Co

Beitrag von Clemens »

Edi hat geschrieben:Eine Frage: Gilt die Erlaubnis zum Zusammenleben der Pobereiten im ev. Pfarrhaus jetzt auch für die Kirche in Württemberg, wo ja bisher die Homo"ehe" nicht eingesegnet wurde? Oder anders gesagt, für den Bereich der gesamten EKD?

Bisher hat man ja meinen können, dass bayerische und baden-württembergische ev. Kirchen sich davon noch distanzieren.
In Württemberg ist der Damm offenbar gerade am Brechen. Der Oberkirchenrat hat - wie es scheint - ohne Wissen der meisten Synodalen([Punkt]) das schwule Zusammenleben im Pfarrhaus schon in 5 Fällen toleriert - die betroffenen Gemeinden natürlich auch. Mich wundert, dass das erst jetzt öffentlich wird. Da wurde bisher erstaunlich dicht gehalten.

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Clemens
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Re: Sodom und Co

Beitrag von Clemens »

Lutheraner hat geschrieben: Eine interessante Argumentation:


Homosexualität in der Bibel meint Götzendienst am Tempel mit Lustknaben und wechselnden Partnern. Das nenne auch ich heute noch Sünde. Ich bin aber überzeugt, dass es Menschen gibt, die homosexuell veranlagt sind, und dass dies nicht als Krankheit angesehen werden kann. "
Das ist die in "aufgeklärten" Theologenkreisen heute übliche Argumentationsweise.

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cantus planus
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Re: Sodom und Co

Beitrag von cantus planus »

Clemens hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben: Eine interessante Argumentation:


Homosexualität in der Bibel meint Götzendienst am Tempel mit Lustknaben und wechselnden Partnern. Das nenne auch ich heute noch Sünde. Ich bin aber überzeugt, dass es Menschen gibt, die homosexuell veranlagt sind, und dass dies nicht als Krankheit angesehen werden kann. "
Das ist die in "aufgeklärten" Theologenkreisen heute übliche Argumentationsweise.
Natürlich. Und der Sex mit wechselnden Partnern kann ja auch nicht sündhaft sein - um dieser Argumentation zu folgen -, da es durchaus Sexsucht als psychologisches Problem geben kann.
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Lutheraner
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Re: Sodom und Co

Beitrag von Lutheraner »

cantus planus hat geschrieben:
Clemens hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben: Eine interessante Argumentation:


Homosexualität in der Bibel meint Götzendienst am Tempel mit Lustknaben und wechselnden Partnern. Das nenne auch ich heute noch Sünde. Ich bin aber überzeugt, dass es Menschen gibt, die homosexuell veranlagt sind, und dass dies nicht als Krankheit angesehen werden kann. "
Das ist die in "aufgeklärten" Theologenkreisen heute übliche Argumentationsweise.
Natürlich. Und der Sex mit wechselnden Partnern kann ja auch nicht sündhaft sein - um dieser Argumentation zu folgen -, da es durchaus Sexsucht als psychologisches Problem geben kann.
Landesbischof Friedrich bezeichnet das in dem Interview als Sünde ("Homosexualität in der Bibel meint Götzendienst am Tempel mit Lustknaben und wechselnden Partnern. Das nenne auch ich heute noch Sünde."). Ich denke aber auch, dass er hier inkonsequent ist. Warum soll HS eine Veranlagung sein, Promiskuität aber nicht? Dasselbe gilt natürlich auch für andere Neigungen (nicht nur im sexuellen Bereich).
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cantus planus
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Re: Sodom und Co

Beitrag von cantus planus »

Lutheraner hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:
Clemens hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben: Eine interessante Argumentation:


Homosexualität in der Bibel meint Götzendienst am Tempel mit Lustknaben und wechselnden Partnern. Das nenne auch ich heute noch Sünde. Ich bin aber überzeugt, dass es Menschen gibt, die homosexuell veranlagt sind, und dass dies nicht als Krankheit angesehen werden kann. "
Das ist die in "aufgeklärten" Theologenkreisen heute übliche Argumentationsweise.
Natürlich. Und der Sex mit wechselnden Partnern kann ja auch nicht sündhaft sein - um dieser Argumentation zu folgen -, da es durchaus Sexsucht als psychologisches Problem geben kann.
Landesbischof Friedrich bezeichnet das in dem Interview als Sünde ("Homosexualität in der Bibel meint Götzendienst am Tempel mit Lustknaben und wechselnden Partnern. Das nenne auch ich heute noch Sünde."). Ich denke aber auch, dass er hier inkonsequent ist. Warum soll HS eine Veranlagung sein, Promiskuität aber nicht? Dasselbe gilt natürlich auch für andere Neigungen (nicht nur im sexuellen Bereich).
Das meinte ich. :ja: Man kann für jede Sünde eine Entschuldigung finden. Und es gibt viele Wege, sich selbst zu betrügen.
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Lioba
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Re: Sodom und Co

Beitrag von Lioba »

Wie war das mit dem genetischen Aspekt von Monogamie und Polygamie? Bis jetzt werden nur Versuche mit Wühlmäusen gemacht, aber wer weiss... :breitgrins:
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Edi
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Re: Sodom und Co

Beitrag von Edi »

Clemens hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Eine Frage: Gilt die Erlaubnis zum Zusammenleben der Pobereiten im ev. Pfarrhaus jetzt auch für die Kirche in Württemberg, wo ja bisher die Homo"ehe" nicht eingesegnet wurde? Oder anders gesagt, für den Bereich der gesamten EKD?

Bisher hat man ja meinen können, dass bayerische und baden-württembergische ev. Kirchen sich davon noch distanzieren.
In Württemberg ist der Damm offenbar gerade am Brechen. Der Oberkirchenrat hat - wie es scheint - ohne Wissen der meisten Synodalen([Punkt]) das schwule Zusammenleben im Pfarrhaus schon in 5 Fällen toleriert - die betroffenen Gemeinden natürlich auch. Mich wundert, dass das erst jetzt öffentlich wird. Da wurde bisher erstaunlich dicht gehalten.
Wer ist denn der Oberkirchenrat?
Ich habe mal vor einigen Jahren als der vorige Bischof noch im Amt war, irgendwo etwas gelesen, was mir als Tendenz zu den jetzt angesprochenen Dingen vorkam. Wobei mir schien, dass der vorige Bischof - seinen Namen habe ich vergessen - noch eher biblisch orientiert war, als der jetzige. Aber in den ev. Kirchen entscheidet ja wohl meist die Synoden, wenn auch wie du jetzt sagst, manchmal an den Synodalen vorbei etwas eingefädelt mit.
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Evagrios Pontikos
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Re: Sodom und Co

Beitrag von Evagrios Pontikos »

Was ich nicht ganz verstehe, ist, warum die Kritiker von J. Friedrich und Konsorten nicht deutlich aussprechen, dass hier die alte Gnosis eine Wiederauferstehung feiert. Für Landesbischof Friedrichs Argumentation muss ja die Leiblichkeit des Menschen (als Mann und Frau) auf einen bloßen Biologismus reduziert werden, dem jede teleologische Qualität abgesprochen wird. Dementsprechend wird die Personalität des Menschen von der Leiblichkeit getrennt und zur geschlechtslosen Subjektivität umgedeutet, die einen Anspruch auf ein freies Streben nach Glück habe. Der Leib wird so zum bloßen Instrument des Lustgewinns, welcher mit dem Streben nach Glück identifiziert wird. Der Leib ist hier nicht mehr die Art und Weise, wie die Person in Raum und Zeit in Erscheinung tritt. Er wird zum "Es", das von der Person benutzt wird, eben zu einem Werkzeug der Lustgewinnung. Meiner Meinung nach ist das ein Denken, das aus der Gnosis kommt und mit dem christlich-biblischen Menschenbild rein gar nichts mehr zu tun hat. Denn der biblische Schöpfungsbericht versteht die Schöpfung des Menschen als Mann und Frau teleologisch.

Anstatt theologisch-dogmatisch zu argumentieren, lassen sich die Kritiker jedoch in endlose exegetische Grabenkämpfe ein. Dies ist völlig unfruchtbar, da die homophil argumentierenden Theologen in der Hl. Schrift ja gar keine Einheit, gar keine theologische Linie mehr sehen können. Für sie ist die Bibel historisch-kritisch atomisiert. Dass die Zuordnung der Geschlechter zueinander der rote Faden der gesamten Bibel ist und dass also nicht nur ein paar Stellen von Homosexualität handeln, wird so gar nicht mehr erkannt. Übrig bleibt nur noch ein "jesuanisches" Liebesgebot, das aber faktisch vom neuzeitlichen Toleranzgedanken her schon vollständig usurpiert und daher uminterpretiert ist. Hier ist keine ernsthafte Diskussion mehr möglich. Denn es fehlt die gemeinsame Basis.

Was ich als besonders schlimm empfinde: Landesbischof Friedrich ist ein Wolf im bischöflichen Schafspelz. Er tritt gern im Lutherrock und bischöflich-violettem Kollarhemd auf. Theologisch reißt er aber die Bibel ganz von der Kirche los und legt sie kraft eigener Vollmacht gnostisch aus. Für mich ist das der Inbegriff jener antichristlichen Verführung, vor der das ganze Neue Testament, angefangen von der Endzeitrede Jesu bis hin zur Offenbarung des Johannes, warnt.

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cantus planus
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Re: Sodom und Co

Beitrag von cantus planus »

Evagrios Pontikos hat geschrieben:Hier ist keine ernsthafte Diskussion mehr möglich. Denn es fehlt die gemeinsame Basis.
Damit sind wir immerhin ökumenisch vereint. Denn auch im katholischen Hause erleben wir genau das. Ich danke dir für diese messerscharfe Analyse. Und du hast recht: eine Diskussion ist da in der Tat nicht mehr möglich. Das Ärgerliche ist nur, dass diese Leute in der Kirche die feste Mehrheit haben.

Wie viele Seelen werden da noch in die Irre gehen? :traurigtaps:
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Robert Ketelhohn
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Re: Sodom und Co

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Euagrie, ich stimme dir völlig zu.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Evagrios Pontikos
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Re: Sodom und Co

Beitrag von Evagrios Pontikos »

cantus planus hat geschrieben:... Damit sind wir immerhin ökumenisch vereint...
Ich sehe in der aktuellen Zuspitzung der Frage nach der Homosexualität auch eine große ökumenische Chance: Dass nämlich die evangelische Seite, zu der ich ja auch gehöre, neu den Zusammenhang von Bibel und Kirche, von Bibel und "Tradition" sieht. Die evangelische Seite hat zwar zugespitzt in der Vergangenheit formuliert: "Allein die Schrift". Aber damit war nicht gemeint, die Schrift gegen die Kirche auszulegen. Denn auch die Sekten rufen ja laut "allein die Schrift" und rechtfertigen damit ihre Separationen. Meiner Meinung nach kommen wir derzeit zu einem Punkt, wo das zugespitzte "allein die Schrift" unter den Bedingungen der historisch-kritischen Bibelauslegung letztlich zu einem Verstummen führen muss. Wenn am Schluss nämlich nur jenes blasse jesuanische Liebesgebot übrigbleibt, das mit Jesus selber allerdings nichts mehr zu tun hat, dann wird die kirchliche Verkündigung Opfer der Modeströmungen. Sie verstummt in ihrem Spezifikum. Die Kirche kann dann den ihr aufgetragenen Dienst nicht mehr tun. Sie ist nicht mehr "Licht der Welt", um bewusst den Buchtitel des jüngsten Papst-Buches aufzugreifen. Umgekehrt kann die Schrift in der Verkündigung nur dann wirklich laut werden, wenn sie in der Kontinuität der Kirche ausgelegt wird. Die Schrift selber ist ja schon Stimme der Kirche, hervorgebracht von den urchristlichen Ämtern der Kirche. Deshalb: Allein die Schrift, aber wie sie von der Kirche ausgelegt wurde und wird. Ich glaube, dass dies auch ein großes Anliegen von Papst Benedikt XVI. ist.

civilisation
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Re: Sodom und Co

Beitrag von civilisation »

Das Gefährliche an der ganzen Geschichte ist doch, daß sich jeder Hinz und Kunz (auch Herr Friedrich) selektiv das aus der Hl. Schrift raussuchen, was ihnen passt. Das wird dann hin und her gedreht und verdreht und als die Wahrheit dargestellt.

In diesen Zusammenhang gehört sicher auch immer wieder die Person Jesu und sein irdisches Leben. Man liest oft, Jesus habe zum Thema der HS nichts gesagt, also sei die HS legitim und christlicherseits erlaubt. Auch von diesem STandpunkt aus entsteht so ein Zerrbild von Jesus, das nicht nur im Zusammenhang mit der HS zu sehen ist.

Ein kleines Beispiel, das ich heute zufällig las und eigentlich nichts mit der HS im eigentlichen Sinne zu tun hat:

Hans Conrad Zander veröffentlichte jüngst sein neuestes Pamphlet: Der erste Single: Jesus, der Familienfeind.

:angewidert:

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Lutheraner
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Re: Sodom und Co

Beitrag von Lutheraner »

Edi hat geschrieben:
Clemens hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Eine Frage: Gilt die Erlaubnis zum Zusammenleben der Pobereiten im ev. Pfarrhaus jetzt auch für die Kirche in Württemberg, wo ja bisher die Homo"ehe" nicht eingesegnet wurde? Oder anders gesagt, für den Bereich der gesamten EKD?

Bisher hat man ja meinen können, dass bayerische und baden-württembergische ev. Kirchen sich davon noch distanzieren.
In Württemberg ist der Damm offenbar gerade am Brechen. Der Oberkirchenrat hat - wie es scheint - ohne Wissen der meisten Synodalen([Punkt]) das schwule Zusammenleben im Pfarrhaus schon in 5 Fällen toleriert - die betroffenen Gemeinden natürlich auch. Mich wundert, dass das erst jetzt öffentlich wird. Da wurde bisher erstaunlich dicht gehalten.
Wer ist denn der Oberkirchenrat?
Ich habe mal vor einigen Jahren als der vorige Bischof noch im Amt war, irgendwo etwas gelesen, was mir als Tendenz zu den jetzt angesprochenen Dingen vorkam. Wobei mir schien, dass der vorige Bischof - seinen Namen habe ich vergessen - noch eher biblisch orientiert war, als der jetzige.
Sein Vorgänger als Landesbischof war Gerhard Maier (konservativer Pietist), der zur HS eine klare Haltung hatte:

"chrismon: Seit August 2001 können gleichgeschlechtliche Paare ihre Partnerschaft staatlich registrieren lassen. In der Kirche gibt es eine Diskussion, ob das richtig ist. Häufig wird in diesem Zusammenhang erwähnt, dass Homosexualität in der Bibel negativ gewertet wird. Ist dieses biblische Urteil zeitbedingt oder auch heute noch gültig?

MAIER: Für mich ist es unvorstellbar, dass wir entgegen dem eindeutig negativen Urteil der Bibel heute sagen: Wir bejahen es trotzdem. Natürlich bin ich froh, dass die Diskriminierung homosexueller Menschen jetzt weitgehend aufgehoben ist, aber ich bin schon sehr dezidiert der Meinung, dass wir homosexuelle Lebensgemeinschaften als solche nicht bejahen können. "

(...)

MAIER: Ich finde, das kann man nicht auf eine Ebene stellen. Im Falle der Homosexualität findet sich im Alten wie im Neuen Testament durchgängig eine negative Bewertung. Das kann man doch nicht als zeitbedingt erklären, und das können wir als Kirche des Wortes doch nicht einfach beiseite schieben.

(...)

JEPSEN: . . . sehr richtig! Aber wir müssen uns auch der Tatsache stellen, dass wir als Kirche manchmal ein sehr schwieriges Verhältnis zur Sexualität haben. Da ist die Bibel oft viel weiter als unsere zuweilen verklemmten christlichen Moralvorstellungen, wenn Sie zum Beispiel an das "Hohelied Salomos" aus dem Alten Testament denken, wo Sexualität als Gabe Gottes dargestellt wird. Ich kenne viele homosexuelle Paare, Schwule wie Lesben, die in verantwortungsvoller Gemeinschaft zusammenleben.

MAIER: Ich würde übrigens den Menschen biblischer Zeit nicht absprechen, dass auch sie verantwortlich mit ihren Problemen umgegangen sind. Es könnte durchaus sein, dass man in früherer Zeit und in anderen Kulturen zum Teil verantwortlicher damit umging als wir in der heutigen Zeit. Also dieses Argument: "Wir sind heute verantwortlicher, wir machen es besser", das zieht für mich nicht.


Das interessante Interview/Streitgespräch kann man hier nach lesen.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

Evagrios Pontikos
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Re: Sodom & Co.

Beitrag von Evagrios Pontikos »

overkott hat geschrieben:Was ist der rote Faden der Bibel? Doch offenbar Gott als Prinzip der Einheit, der Liebe, des Friedens und der Versöhnung...
Gott ist der Schöpfer, der Erlöser und der Neuschöpfer. Er hat den Menschen als Mann und Frau geschaffen und dem Menschen dadurch Anteil an seinem Schöpferhandeln gegeben. Darauf zielt die Sexualität als Gabe Gottes. Die menschliche Natur als Mann und Frau ist teleologisch, ist "Aussein auf" in diesem Sinne. Der Mann ist von Natur aus auf die Frau aus, die Frau ist von Natur aus auf den Mann aus, und darin ist der Mensch von Natur aus darauf aus, "Mitschöpfer" zu sein. (Dasselbe gilt analog für die Tier- und Pflanzenwelt.) Wo immer in der Bibel Gott als der Schöpfer bekannt wird, ist dieses Geheimnis gegenwärtig und mitgesetzt. Homosexualität, und zwar als bloßes Empfinden wie als vollzogene Praxis, ist deshalb gegen die Natur, weil gegen den Schöpfer und seine Berufung an uns, "Mitschöpfer" zu sein. Weil die Frage der Homosexualität deshalb das grundlegende Handeln Gottes als Schöpfer und Erhalter auch der gefallenen Welt betrifft, ist der Versuch ihrer Rechtfertigung "Anomia", Gesetzwidrigkeit (2 Thess 2,1ff; von Luther leider farblos mit "Bosheit" übersetzt). Denn nach alttestamentlichem Denken ist das "Gesetz" die logoshafte Grundstruktur der Schöpfung (vgl. Psalm 19 uvm.). Landesbischof Friedrich und Konsorten sind Propheten der antichristlichen Anomia. So viel zum Thema "roter Faden".

Desweiteren ist die Sexualität leibliche Darstellung des Geheimnisses der Erlösung, der Ein-Leibheit von Christus und seiner Kirche, von Bräutigam und Braut. Die Ehe ist hierin gnadenhafte Vollendung der menschlichen Natur ihrem schöpfungsgemäßen Ursprung nach.

Schließlich zielt die Sexualität auf das Geheimnis der Neuschöpfung, weil nämlich die irdische Erfüllung der Sexualität nur Abbild der Unio Mystica ist, die allein in der zukünftigen Welt volle Wirklichkeit sein wird. Dies ist die Vollendung der menschlichen Natur ihrem schöpfungsgemäßen Ziel nach. Der Zölibat ist hierfür ein "eschatologisches Zeichen". Darin liegt auch unter den Bedingungen des Sündenfalls die Tragik der Sexualität: sie kann zur Pseudo-Verheißung werden, die sie nicht erfüllen kann, und kann so zur Sucht, zur Weltflucht etc. werden.

Mit dieser Bestimmung geraten Leibliches und Geistliches nicht in einen Gegensatz. Auch die Kirche ist keine geistliche Gemeinschaft auf Kosten der Leiblichkeit oder gegen die Leiblichkeit. Schließlich empfangen wir Christus ja im Geheimnis der Eucharistie realpräsent mit unserem Leib und deshalb auch mit unserem Geist. Das eine gründet im anderen: Natur und Gnade. Es geht beim Geheimnis der Gnade darum, die zu werden, die wir auch von Natur her sein sollen, vom Ursprung her und auf das Ziel hin.
Zuletzt geändert von Evagrios Pontikos am Mittwoch 15. Dezember 2010, 14:37, insgesamt 1-mal geändert.

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ziphen
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Re: Sodom und Co

Beitrag von ziphen »

Edi hat geschrieben:Eine Frage: Gilt die Erlaubnis zum Zusammenleben der Pobereiten im ev. Pfarrhaus jetzt auch für die Kirche in Württemberg, wo ja bisher die Homo"ehe" nicht eingesegnet wurde? Oder anders gesagt, für den Bereich der gesamten EKD?
ekd.de hat geschrieben:Zuvor hatte bereits die Kirchenkonferenz, die Vertretung der Gliedkirchen der EKD, dem Gesetzentwurf zugestimmt. Für das Inkrafttreten in den Gliedkirchen bedarf es noch der Zustimmung der Gliedkirchen beziehungsweise der VELKD. Hierfür sieht das Gesetz eine Frist bis zum 31. Dezember 212 vor.
http://www.ekd.de/synode21/presse/pm2 ... esetz.html

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overkott
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Re: Sodom und Co

Beitrag von overkott »

civilisation hat geschrieben:Hans Conrad Zander veröffentlichte jüngst sein neuestes Pamphlet: Der erste Single: Jesus, der Familienfeind.

:angewidert:
Nach einer calvinistisch geprägten Kindheit hat sich Zander drei Jahre als Dominikaner versucht. Seitdem hat ihn das Thema Theologie nicht mehr losgelassen. Zeitgeist Zander sieht sich als eine Art Gaukler Gottes. Er versteht Komödie nicht unbedingt als Drama mit glücklichem Ausgang, sondern als Satire. Daher löckt er immer wieder gerne gegen den Stachel und verteidigt mal sehr geistreich die Inquisition und bringt anderseits jetzt Jesus für 17,99 Silberlinge als Single auf den Markt. Eine Projektion seines eigenen way of life? Vielleicht. Kann man Jesus so sehen? Sicher identifizierte sich Jesus mit dem Vater, wenn er sich selbst auch als Sohn und seinen Schülerkreis als geistliche Familie verstand. Auch erweiterte er seinen Schülerkreis nicht unbedingt um Singles, sondern um leibliche Brüder wie Simon und Andreas. Als geistlicher Mensch war Jesus nicht auf Sex aus. Insofern war Jesus echt nicht geil. Das macht ihn für ein bestimmtes Publikum nicht so populär. Das sind dann die, die es vorziehen, vor den Toren des himmlischen Jerusalems zu bleiben. So sei es.

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Clemens
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Re: Sodom und Co

Beitrag von Clemens »

Edi hat geschrieben:
Wer ist denn der Oberkirchenrat?
Ich habe mal vor einigen Jahren als der vorige Bischof noch im Amt war, irgendwo etwas gelesen, was mir als Tendenz zu den jetzt angesprochenen Dingen vorkam. Wobei mir schien, dass der vorige Bischof - seinen Namen habe ich vergessen - noch eher biblisch orientiert war, als der jetzige. Aber in den ev. Kirchen entscheidet ja wohl meist die Synoden, wenn auch wie du jetzt sagst, manchmal an den Synodalen vorbei etwas eingefädelt mit.
Man kann die Vollmachten der evangelischen Gremien/Ämter ganz grob und cum grano salis mit den staatlichen Organen so vergleichen:
Oberkirchenräte (vom Landeskirchenausschuss einzeln nach Bedarf gewählt) entsprechen Regierung
Landesbischof (von der Synode gewählt) entspricht Bundespräsident
Synode (vom Volk gewählt) entspricht Bundestag
Gesprächskreise entsprechen Parteien

Der Landeskirchenausschuss, dessen Mitglieder die Besetzung der höheren Ämter regeln und die selbst von der Synode entsandt werden, hat keine solche Parallele in der Politik. Eine Funktion entsprechend dem Bundeskanzler wiederum gibt es in der ev.Kirche nicht.

Evagrios Pontikos
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Re: Sodom und Co

Beitrag von Evagrios Pontikos »

ziphen hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Eine Frage: Gilt die Erlaubnis zum Zusammenleben der Pobereiten im ev. Pfarrhaus jetzt auch für die Kirche in Württemberg, wo ja bisher die Homo"ehe" nicht eingesegnet wurde? Oder anders gesagt, für den Bereich der gesamten EKD?
ekd.de hat geschrieben:Zuvor hatte bereits die Kirchenkonferenz, die Vertretung der Gliedkirchen der EKD, dem Gesetzentwurf zugestimmt. Für das Inkrafttreten in den Gliedkirchen bedarf es noch der Zustimmung der Gliedkirchen beziehungsweise der VELKD. Hierfür sieht das Gesetz eine Frist bis zum 31. Dezember 212 vor.
http://www.ekd.de/synode21/presse/pm2 ... esetz.html
Die Württemberger sind natürlich jetzt in einer dummen Position: Dass auch die konservativen Prälaten und Dekane, die mit dem Gesprächskreis "Lebendigen Gemeinde" verbunden sind, von den fünf Homo-Pfarrhäusern nichts gewusst haben, kann ich mir nicht vorstellen. D.h. also: auch in Württemberg wird das Rad nicht mehr zurückgedreht werden können.

Dazu kommt, dass zu jenem fatalen Pfarrerdienstrecht, das die EKD-Synode jüngst verabschiedete, auch die württembergischen EKD-Synodalen Prälat Ulrich Mack und Tabea Dölker, beide "Lebendige Gemeinde" (!!), meines Wissens zugestimmt haben. Das bedeutet aber, dass die konservative "Lebendige Gemeinde" in der Württembergischen Landessynode das EKD-Gesetz kaum noch blockieren kann, ohne Mack und Dölker öffentlich bloßzustellen.

Das Gesetz wird also auch in Württemberg spätestens bis 31.12.212 in Kraft treten, so befürchte ich. Mit der Folge, dass das homosexuelle "familiäre Zusammenleben", von dem das EKD-Gesetz spricht, in Württemberg legitim werden wird. Konsequent werden dann die Liberalen fordern, dass eine Segnung homosexueller Partnerschaften nicht verweigert werden könne, wenn doch das homosexuelle "familiäre Zusammenleben" im Pfarrhaus bei eingetragenen Homo-Partnerschaften erlaubt sei.

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Edi
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Re: Sodom und Co

Beitrag von Edi »

Evagrios Pontikos hat geschrieben: Dazu kommt, dass zu jenem fatalen Pfarrerdienstrecht, das die EKD-Synode jüngst verabschiedete, auch die württembergischen EKD-Synodalen Prälat Ulrich Mack und Tabea Dölker, beide "Lebendige Gemeinde" (!!), meines Wissens zugestimmt haben. Das bedeutet aber, dass die konservative "Lebendige Gemeinde" in der Württembergischen Landessynode das EKD-Gesetz kaum noch blockieren kann, ohne Mack und Dölker öffentlich bloßzustellen.

Das Gesetz wird also auch in Württemberg spätestens bis 31.12.2012 in Kraft treten, so befürchte ich. Mit der Folge, dass das homosexuelle "familiäre Zusammenleben", von dem das EKD-Gesetz spricht, in Württemberg legitim werden wird. Konsequent werden dann die Liberalen fordern, dass eine Segnung homosexueller Partnerschaften nicht verweigert werden könne, wenn doch das homosexuelle "familiäre Zusammenleben" im Pfarrhaus bei eingetragenen Homo-Partnerschaften erlaubt sei.
Den Mack kenne ich ja als er noch Dekan war und habe als ich einmal eine Predigt von ihm hörte einen guten Eindruck von ihm gewonnen. Offenbar kippen manche um, sobald sie ein höheres Amt, jetzt ist er ja Prälat, bekommen.

Du hast recht: Wenn das eine erlaubt wird, wird auch früher oder später die Sodomitensegnung kommen. Hier oben war ein Link, wo die Bischöfin Jepsen ja zugibt, das die Sodomitensegnung eine Anpassung an die Welt ist. Diese Leute sitzen so auf dem hohen Roß, das sie das nicht einmal mehr bestreiten.

Als ich vor einiger Zeit einmal mit einem Pietisten sprach, hatte ich auch den Eindruck, dass der in manchen Dingen deutlich vom Biblischen weg ist. Ich weiss es nicht genau, weil ich ja nicht zu den Pietisten komme, vermute aber, dass der Pietismus auch immer weniger das ist, was er einmal war. Clemens hier wird das besser wissen. Vielleicht kann er mal seine Eindrücke wiedergeben.
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Re: Sodom und Co

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Evagrios Pontikos hat geschrieben: Konsequent werden dann die Liberalen fordern, dass eine Segnung homosexueller Partnerschaften nicht verweigert werden könne, wenn doch das homosexuelle "familiäre Zusammenleben" im Pfarrhaus bei eingetragenen Homo-Partnerschaften erlaubt sei.
Nicht verweigert? Heisst das, die LAndeskirche kann es nicht verweigern, oder wird auch jeder einzelne Pfarrer dazu verpflichtet sein?

Evagrios Pontikos
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Re: Sodom und Co

Beitrag von Evagrios Pontikos »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:
Evagrios Pontikos hat geschrieben: Konsequent werden dann die Liberalen fordern, dass eine Segnung homosexueller Partnerschaften nicht verweigert werden könne, wenn doch das homosexuelle "familiäre Zusammenleben" im Pfarrhaus bei eingetragenen Homo-Partnerschaften erlaubt sei.
Nicht verweigert? Heisst das, die LAndeskirche kann es nicht verweigern, oder wird auch jeder einzelne Pfarrer dazu verpflichtet sein?
Die Landeskirche. Aber wenn es die Landeskirche einmal eingeführt hat, wird der nächste Schritt sein, dass nur noch der eine höhere Leitungsebene ausfüllen darf (Dekan, Prälat, Landesbischof etc.), der den landeskirchlichen Kurs natürlich selber vertritt. Ein Pfarrer, der z.B. gegen die Trauung Geschiedener ist, wird schon heute nicht Dekan werden können, geschweige denn Landesbischof. Und so wird es bei der Homo-Segnung dann auch sein. Alles eine Frage der Zeit.
Zuletzt geändert von Evagrios Pontikos am Mittwoch 15. Dezember 2010, 17:39, insgesamt 1-mal geändert.

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Edi
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Re: Sodom und Co

Beitrag von Edi »

Evagrios Pontikos hat geschrieben: http://www.ekd.de/synode21/presse/pm2 ... esetz.html
Einstimmig angenommen steht hier, also hat Mack auch dafür gestimmt (und offenbar auch die ganzen Evangelikalen, die es ja auch noch geben wird ), denn der gehört auch zur Synode der EKD. http://www.ekd.de/synode/synode11/synod ... lrich.html
Zuletzt geändert von Edi am Mittwoch 15. Dezember 2010, 17:08, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Sodom und Co

Beitrag von Evagrios Pontikos »

Edi hat geschrieben:...Einstimmig angenommen steht hier, also hat Mack auch dafür gestimmt (und offenbar auch die ganzen Evangelikalen, die es ja auch noch geben wird ), denn der gehört auch zur Synode der EKD...
Das ist auch mein Kenntnisstand, dass auch die EKD-Synodalen, die der "Lebendigen Gemeinde" zugehören, zugestimmt haben.

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Edi
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Re: Sodom und Co

Beitrag von Edi »

Evagrios Pontikos hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:...Einstimmig angenommen steht hier, also hat Mack auch dafür gestimmt (und offenbar auch die ganzen Evangelikalen, die es ja auch noch geben wird ), denn der gehört auch zur Synode der EKD...
Das ist auch mein Kenntnisstand, dass auch die EKD-Synodalen, die der "Lebendigen Gemeinde" zugehören, zugestimmt haben.
Sobald manche, von wenigen Ausnahmen abgesehen, mal in ein höheres Amt hochgespült werden, heulen sie mit den Wölfen. Das ist fast überall so.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

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Clemens
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Re: Sodom und Co

Beitrag von Clemens »

Aber, das sei euch zum schwachen Trost "prophezeit", es wird darüber noch ein (hoffentlich) gewaltiges Rumpeln und Donnergrollen in der württembergischen Landessynode geben.

Und danach, das "prophezeie" ich leider auch, werden die meisten zur Tagesordnung übergehen, denn wegen sowas wird man ja das sinkende Schiff nicht verlassen, solange es im Tanzsaal immer noch so gemütlich ist.

Allerdings wird die Solidarität der pietistischen Basis mit der Kirchenleitung deutlich nachlassen.

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Lioba
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Re: Sodom und Co

Beitrag von Lioba »

Allerdings wird die Solidarität der pietistischen Basis mit der Kirchenleitung deutlich nachlassen.
Die Tendenz geht doch sowieso seit Jahren in Richtung einer Kirche in der Kirche
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach

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Edi
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Re: Sodom und Co

Beitrag von Edi »

Clemens hat geschrieben: Allerdings wird die Solidarität der pietistischen Basis mit der Kirchenleitung deutlich nachlassen.
Ich habe eher den Eindruck, die Pietisten seien Mucker. Die werden alles schlucken. Auf der Hompage der "Lebenfigen Gemeinde" finde auch nichts zu dem Thema.

Vor Jahren war mal im Fernsehen eine Diskussion, an der auch Pfr. Scheffbuch teilgenommen hat. Er hat leider verschiedene Behauptungen, die alles andere als biblisch waren, nicht richtig gestellt.

Wer weiss, ob die EKD nicht auch sparen wollte, wenn sie nun Warme in ihren Pfarrhäusern zulässt. Da könnte man doch im Winter einiges an Heizkosten einsparen. :D Und Frau Kässmann hätte damit auch zum Sparen beigetragen,
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Edi
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Re: Sodom und Co

Beitrag von Edi »

Die Orthodoxen wehren sich wenigstens:

http://www.kath.net/detail.php?id=29425&action=komm
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cantus planus
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Re: Sodom und Co

Beitrag von cantus planus »

Tja, die orthodoxe Kirche ist eben noch nicht vollkommen zeitgeistig degeneriert.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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Edi
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Re: Sodom und Co

Beitrag von Edi »

Ich denke es darf kein Recht auf Demonstrationen für Perversionen und Unmoral geben, ansonsten könnten Diebe, Räuber, Drogensüchtige usw. auch für ihre Lebensart demonstrieren.
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