Zur Bundestagswahl 2009
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Wunder können manchmal so unscheinbar sein.
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Mir sind die Zahlen bekannt (auch wenn Bildung Ländersache ist und demnach im Bundeshaushalt nicht so erscheint verständlicherweise). Ich behaupte auch nicht, daß die Geldausgaben gut verteilt sind, im Detail gibt es da sehr viel zu debattieren. Aber generell ist es eine Aufgabe des christlichen Glaubens, daß die Starken die Schwachen tragen.Kurt hat geschrieben:Mir ist das zu plakativ, und teilweise auch zu unterstellend. Ich würde anders reden, wenn nicht folgende Zahlen existieren würden:Ralf hat geschrieben:Ja, ist jeder von uns. Das ist Katholische Soziallehre.
Der deutsche Bundeshaushalt umfasst 2009 ca. 290 Mrd Euro.
Davon werden 134 Mrd alleine für soziale Zwecke aufgewendet.
Nicht enthalten sind Renten und Gesundheitsaufwendungen (GKV).
Darüberhinaus 42 Mrd für den Schuldendienst vergangener Jahre.
Für Forschung und Bildung, also Schlüsselmaßnahmen, um "das höchste Gebot, das Wohlergehen des Menschen" zu realisieren, werden gerade mal 10 Mrd. Euro aufgewendet.
Man kann beim besten Willen nicht sagen, es werde hier nichts getan, im Gegenteil. Wer hier noch mehr fordert, überfordert das Gemeinwesen.
Das ist nicht kath. Soziallehre.
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Nach der Lektüre dieses umfangreichen Artikels leicht ermüdet, sehe ich keinen Grund, warum mir das vom Ex-Kardinal Gesagte nicht gefallen sollte.Ralf hat geschrieben:![]()
(Nur ob das Raphael gefällt? Das ist das Problem: man findet kaum Katholiken, für die die katholische Soziallehre genauso verteidigenswert ist wie jeder andere Bereich der Katholischen Theologie und Liturgie)
Noch viel ausführlicher wird Joseph Ratzinger im Jahr 2 in der ZEIT:
http://www.zeit.de/2/5/Europas_Kult ... ihre_Krise

Auch ist der CDA nicht per se abzulehnen, Laumann's Aussage über den Unterschied zwischen jungen Trunkenbolden und langjährigen Einzahlern in die ALV zeigt ja, daß man auch dort - zumindest manchmal - durchaus die richtigen Maßstäbe anzulegen weiß.
Die katholische Soziallehre hat nun aber nicht mehr den politischen Einfluß, den sie mal hatte, als Adenauer noch Oswald von Nell-Breuning oder Joseph Höffner zu Rate zog.
Wenn man sich orientieren will, liegt eher die Lektüre von Büchern nahe, die Prof. Wolfgang Ockenfels OP verfaßt.
- lifestylekatholik
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Re: Zur Bundestagswahl 2009
Nur bedeutet »Evangelium« ja nicht »Sozialfürsorge«. Nirgends agitiert Jesus für »Reichtum/Wohlstand für alle«. Den Schatz erwirbt man im Himmel, nicht auf Erden.Ralf hat geschrieben:dem können die Armen nicht egal sein, denen das Evangelium zuallererst verheißen ist.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Tatsächlich sind die beiden Flügel der katholischen Soziallehre zweimal mit dem Namen Hengsbach verbunden. Dem Jesuiten und dem Bischof. Denn in der Tat ist die katholische Soziallehre keine reine Arbeitnehmerlehre. Auch der Mittelstand beruft sich zurecht auf die katholische Soziallehre. Schließlich steht nicht nur der Mensch in ihrem Mittelpunkt. Auch ist Sozialpartnerschaft ein ganz wichtiger Leitgedanke. Dabei geht es um das Miteinander in den Betrieben. Wachstum braucht kompetente Fachkräfte, die Hand in Hand arbeiten und ihren Job gut machen. Produziert werden kann aber nur, was auch verkauft werden kann. Deshalb brauchen Betriebe dafür die notwendigen Voraussetzungen. Eine mittelstandsfreundliche Politik ist mit einer bürgerlichen Regierung eher zu haben als mit anderen Koalitionen. Bei aller Trabbi-Romantik.Raphael hat geschrieben:Nach der Lektüre dieses umfangreichen Artikels leicht ermüdet, sehe ich keinen Grund, warum mir das vom Ex-Kardinal Gesagte nicht gefallen sollte.Ralf hat geschrieben:![]()
(Nur ob das Raphael gefällt? Das ist das Problem: man findet kaum Katholiken, für die die katholische Soziallehre genauso verteidigenswert ist wie jeder andere Bereich der Katholischen Theologie und Liturgie)
Noch viel ausführlicher wird Joseph Ratzinger im Jahr 2 in der ZEIT:
http://www.zeit.de/2/5/Europas_Kult ... ihre_Krise![]()
Auch ist der CDA nicht per se abzulehnen, Laumann's Aussage über den Unterschied zwischen jungen Trunkenbolden und langjährigen Einzahlern in die ALV zeigt ja, daß man auch dort - zumindest manchmal - durchaus die richtigen Maßstäbe anzulegen weiß.
Die katholische Soziallehre hat nun aber nicht mehr den politischen Einfluß, den sie mal hatte, als Adenauer noch Oswald von Nell-Breuning oder Joseph Höffner zu Rate zog.
Wenn man sich orientieren will, liegt eher die Lektüre von Büchern nahe, die Prof. Wolfgang Ockenfels OP verfaßt.
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Lies mal folgendes Buch, für mich sehr erhellend (insbesondere der Essay "Wo werden die Armen schlafen?"):lifestylekatholik hat geschrieben:Nur bedeutet »Evangelium« ja nicht »Sozialfürsorge«. Nirgends agitiert Jesus für »Reichtum/Wohlstand für alle«. Den Schatz erwirbt man im Himmel, nicht auf Erden.Ralf hat geschrieben:dem können die Armen nicht egal sein, denen das Evangelium zuallererst verheißen ist.

Wer meine Rezension dazu lesen will:
http://paxetbonum.de/index.php/26/2/ ... tgerueckt/
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Nicht immer wurde Befreiungstheologie mit offenen Armen in der Kirche aufgenommen. Schließlich steht die Kirche in Lateinamerika im Spagat über einer sozialen und ökonomischen Kluft, die größer ist als in Europa. Der franziskanische Fundamentaltheologe Bonaventura Kloppenburg stand mitten im Spannungsfeld. Am 8. Mai ist er verstorben:Ralf hat geschrieben:Lies mal folgendes Buch, für mich sehr erhellend (insbesondere der Essay "Wo werden die Armen schlafen?"):lifestylekatholik hat geschrieben:Nur bedeutet »Evangelium« ja nicht »Sozialfürsorge«. Nirgends agitiert Jesus für »Reichtum/Wohlstand für alle«. Den Schatz erwirbt man im Himmel, nicht auf Erden.Ralf hat geschrieben:dem können die Armen nicht egal sein, denen das Evangelium zuallererst verheißen ist.
Wer meine Rezension dazu lesen will:
http://paxetbonum.de/index.php/26/2/ ... tgerueckt/
http://de.wikipedia.org/wiki/Bonaventura_Kloppenburg
http://www.ov-online.de/index2.php?opti ... &id=28993
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Re: Zur Bundestagswahl 2009
Und dabei war Geißler Jesuitenschüler in einer Zeit, als der Ruf dieses Ordens wirklich noch gerechtfertigt war.civilisation hat geschrieben:Mit Verlaub, aber Geißler ist ein Synkretist und ein mieser Verleumder und Verallgemeinerer ("Geißler sagt, wenn der Vatikan eine "radikalen Sekte", die "demokratiefeindlich, frauenfeindlich, judenfeindlich" sei, wieder in die Kirche aufnehme, dann sei das keine interne Kirchenangelegenheit mehr, sondern ein "Politikum".) und Blüm ist ein Kasperle (nicht nur im Bild, sondern auch mit Worten):
Beide zusammen sind ein Dreamteam des Zustandes in der heutigen CDU.
#gottmensch statt #gutmensch
- Yeti
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Re: Zur Bundestagswahl 2009
Ja, ich habe ihn hier in Trier schon einmal gehört und kann ihn wirklich wärmstens weiterempfehlen. Das passende Buch zum oben verlinkten Artikel wäre "Ohne Wurzeln - Der Relativismus und die Krise der europäischen Kultur" von Marcello Pera und Joseph Ratzinger, Augsburg 25:Raphael hat geschrieben:Nach der Lektüre dieses umfangreichen Artikels leicht ermüdet, sehe ich keinen Grund, warum mir das vom Ex-Kardinal Gesagte nicht gefallen sollte.Ralf hat geschrieben:![]()
(Nur ob das Raphael gefällt? Das ist das Problem: man findet kaum Katholiken, für die die katholische Soziallehre genauso verteidigenswert ist wie jeder andere Bereich der Katholischen Theologie und Liturgie)
Noch viel ausführlicher wird Joseph Ratzinger im Jahr 2 in der ZEIT:
http://www.zeit.de/2/5/Europas_Kult ... ihre_Krise![]()
Auch ist der CDA nicht per se abzulehnen, Laumann's Aussage über den Unterschied zwischen jungen Trunkenbolden und langjährigen Einzahlern in die ALV zeigt ja, daß man auch dort - zumindest manchmal - durchaus die richtigen Maßstäbe anzulegen weiß.
Die katholische Soziallehre hat nun aber nicht mehr den politischen Einfluß, den sie mal hatte, als Adenauer noch Oswald von Nell-Breuning oder Joseph Höffner zu Rate zog.
Wenn man sich orientieren will, liegt eher die Lektüre von Büchern nahe, die Prof. Wolfgang Ockenfels OP verfaßt.

#gottmensch statt #gutmensch
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Fidel Castro auch. Was sagt uns das?Yeti hat geschrieben:Und dabei war Geißler Jesuitenschüler in einer Zeit, als der Ruf dieses Ordens wirklich noch gerechtfertigt war.
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Der Napoleon von der Saar auch!holzi hat geschrieben:Fidel Castro auch. Was sagt uns das?Yeti hat geschrieben:Und dabei war Geißler Jesuitenschüler in einer Zeit, als der Ruf dieses Ordens wirklich noch gerechtfertigt war.

Lernt uns datt watt?
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Ja, sicher:Raphael hat geschrieben:Der Napoleon von der Saar auch!holzi hat geschrieben:Fidel Castro auch. Was sagt uns das?Yeti hat geschrieben:Und dabei war Geißler Jesuitenschüler in einer Zeit, als der Ruf dieses Ordens wirklich noch gerechtfertigt war.![]()
Lernt uns datt watt?
http://overkott.dyndns.org/
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Ich habe jetzt anhand des FAZ-Wahl-O-Mats meine Wahlentscheidung getroffen:
http://event.faz.net/wom/bundestagswahl
http://event.faz.net/wom/bundestagswahl
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Ahnlich viel wie der Umstand, daß die Zahl der Störche in Westdeutschland mit der Zahl der Menschen-Geburten parallel zurückgegangen ist.holzi hat geschrieben:Fidel Castro auch. Was sagt uns das?Yeti hat geschrieben:Und dabei war Geißler Jesuitenschüler in einer Zeit, als der Ruf dieses Ordens wirklich noch gerechtfertigt war.
Macht Merkel doch das Rennen?
Schwarz-rot, Schwarz-gelb, Schwarz-? Macht Merkel doch das Rennen? Bleibt sie die erste Einheitskanzlerin aller Koalitionen?
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Re: Macht Merkel doch das Rennen?
Bundeskanzler Steinmmeier wird wahrscheinlich auf eine große Koalition angewiesen sein. Ich denke, dass Frau Merkel aufgrund ihrer Erfahrung eine gute Außenministerin wäre. Einen Posten wird sie also auf jeden Fall bekommen.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
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Re: Macht Merkel doch das Rennen?
Wo läuft sie denn? Ei, wo läuft sie denn hin? 

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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Re: Macht Merkel doch das Rennen?
Westerwelle wird es wohl nicht. Seehofer bleibt in München. Ramsauer muss die 45-Prozent-Hürde überwinden. Und Fischer steht auch nicht mehr zur Verfügung. Wer also, wenn nicht sie?
- cantus planus
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Re: Macht Merkel doch das Rennen?
À propos Merkel. Hier ein guter Kommentar auf kath.net: http://www.kath.net/detail.php?id=2433
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Re: Macht Merkel doch das Rennen?
Will Lohmann wirklich den Wechsel?
Re: Macht Merkel doch das Rennen?
Ich hoffe es wird irgendjemand anderes, egal wer.
Ich kann das Gesicht und diese Stimme nicht mehr hören - am schlimmsten waren die Neujahrspredigten. Sie redet mit dem Volk wie ne Mama mit 3-Jährigen
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Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat
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Re: Macht Merkel doch das Rennen?
Die FDP hat sich auf ihrem Parteitag am Sonntag wieder für weitere vier Jahre Opposition entschieden. Die SPD lag nach einer gestrigen Umfrage nur noch 9% hinter der Union. Wenn sie jeden Tag um 1,2% zulegt und die Union gleichviel verliert, dann wird Merkel Außenministerin. Das ist doch auch schön.overkott hat geschrieben:Westerwelle wird es wohl nicht.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
Re: Macht Merkel doch das Rennen?
Ich glaube, dass die Opposition den Außenminister stellen wird.Lutheraner hat geschrieben:Die FDP hat sich auf ihrem Parteitag am Sonntag wieder für weitere vier Jahre Opposition entschieden. Die SPD lag nach einer gestrigen Umfrage nur noch 9% hinter der Union. Wenn sie jeden Tag um 1,2% zulegt und die Union gleichviel verliert, dann wird Merkel Außenministerin. Das ist doch auch schön.overkott hat geschrieben:Westerwelle wird es wohl nicht.
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Lies mal folgendes Buch, vom Katholiken Friedrich Merz:lifestylekatholik hat geschrieben:Nur bedeutet »Evangelium« ja nicht »Sozialfürsorge«. Nirgends agitiert Jesus für »Reichtum/Wohlstand für alle«. Den Schatz erwirbt man im Himmel, nicht auf Erden.Ralf hat geschrieben:dem können die Armen nicht egal sein, denen das Evangelium zuallererst verheißen ist.

Marktwirtschaft ist in sich sozial, und wer Demokratie will, muss den Kapitalismus als Wirtschaftsform wollen. Der neue Friedrich Merz ist der alte: Bestechend klar und schnörkellos bringt er die Lage auf den Punkt.
Deutschland streitet um das Thema »soziale Gerechtigkeit«. Und immer sitzen »der Kapitalismus« und »der Markt« auf der Anklagebank, wenn Werke geschlossen oder Arbeitsplätze verlagert werden. Friedrich Merz, der »unbequeme und profilierte Kopf« (Süddeutsche Zeitung), hält dagegen: Der Kapitalismus ist nicht das Problem, sondern die Lösung! Noch so gut gemeinte soziale Regelungen, wie Mindestlohn oder verlängertes Arbeitslosengeld für Ältere, schränken den Markt ein. Und sie schränken gleichzeitig auch den Menschen ein, sein Recht auf Freiheit. Da folgt Merz ganz Ludwig Erhard: Marktwirtschaft ist aus sich selbst heraus sozial! Damit wird Merz sich gegen den Zeitgeist stellen, aber bloßer Beifall war noch nie das Ziel des wirtschaftspolitischen Vordenkers.
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Da hat der Merz mal Recht: wir haben in Deutschland (und anderso) gar keinen Kapitalismus mehr, sondern eine im Grunde sozialistische Zentralwirtschaft. Der Staat und die Schwerindustrie sind derartig miteinander verfilzt, dass zwischen dem Wirtschaftsministerium und dem zentralen Planungsministerium nur noch ein nomineller Unterschied besteht.
Schon Chesterton, Belloc und Konsorten haben diese Tendenzen schon vor gut hundert Jahren klar und deutlich erkannt und sinngemäß ausgesagt: "Unser Problem ist nicht zuviel Kapitalismus, sondern wir haben viel zu wenig Kapitalisten!"
Ich gehe aber mit Merz nicht konform, insoweit er den Markt nur "unten" wieder durchsetzen will, also Sozialstaat reduzieren, Mindestlohn ablehnt etc. Der Markt muß auch "oben" wieder Markt werden. D.h. wenn ein Betrieb sich verspekuliert, dann war das eben Pech, und die Verantwortlichen sind zur (zivilrechtlichen) Rechenschaft zu ziehen, und den Aktionären und Anteilseignern ist auch mal ein herber Verlust zuzumuten. Wenn Banken zusammenkrachen, dann ist auch das "Markt". Dann werden es sich die Bosse zwei-, dreimal überlegen, eine Firma in den strategischen Bankrott laufen zu lassen, damit der Steuerzahler wieder alles richtet. Mit den ganzen HRE-, Quelle- und Opelmilliarden hätte mal viele Schulen, Universitäten etc bauen und auf Jahre den Betrieb finanzieren können. Volkswirtschaftlich ist das wesentlich sinnvoller als das Pampern der Großen.
Schon Chesterton, Belloc und Konsorten haben diese Tendenzen schon vor gut hundert Jahren klar und deutlich erkannt und sinngemäß ausgesagt: "Unser Problem ist nicht zuviel Kapitalismus, sondern wir haben viel zu wenig Kapitalisten!"
Ich gehe aber mit Merz nicht konform, insoweit er den Markt nur "unten" wieder durchsetzen will, also Sozialstaat reduzieren, Mindestlohn ablehnt etc. Der Markt muß auch "oben" wieder Markt werden. D.h. wenn ein Betrieb sich verspekuliert, dann war das eben Pech, und die Verantwortlichen sind zur (zivilrechtlichen) Rechenschaft zu ziehen, und den Aktionären und Anteilseignern ist auch mal ein herber Verlust zuzumuten. Wenn Banken zusammenkrachen, dann ist auch das "Markt". Dann werden es sich die Bosse zwei-, dreimal überlegen, eine Firma in den strategischen Bankrott laufen zu lassen, damit der Steuerzahler wieder alles richtet. Mit den ganzen HRE-, Quelle- und Opelmilliarden hätte mal viele Schulen, Universitäten etc bauen und auf Jahre den Betrieb finanzieren können. Volkswirtschaftlich ist das wesentlich sinnvoller als das Pampern der Großen.
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Friedrich Merz steht einem Wechsel nicht im Weg:
http://www.welt.de/politik/bundestagswa ... tslos.html
http://www.welt.de/politik/bundestagswa ... tslos.html
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Das werde ich auch noch (ein Buch nach dem anderen!), da ich eigentlich von Merz viel halte. Da aber "der Markt" ein in sich unpersönliches Gebilde ist und somit nicht sozial sein kann (das können immer nur Menschen), auch Marktteilnehmer nicht dazu tendieren sozial zu agieren, sehe ich das bislang kritischer. Aber vielleicht überzeugt mich Merz ja, mal sehen. Den Markt einzuschränken ist ja gerade ein Kernelement der Sozialen Marktwirtschaft, insofern zieht das nicht.Kurt hat geschrieben:Lies mal folgendes Buch, vom Katholiken Friedrich Merz:lifestylekatholik hat geschrieben:Nur bedeutet »Evangelium« ja nicht »Sozialfürsorge«. Nirgends agitiert Jesus für »Reichtum/Wohlstand für alle«. Den Schatz erwirbt man im Himmel, nicht auf Erden.Ralf hat geschrieben:dem können die Armen nicht egal sein, denen das Evangelium zuallererst verheißen ist.
Marktwirtschaft ist in sich sozial, und wer Demokratie will, muss den Kapitalismus als Wirtschaftsform wollen. Der neue Friedrich Merz ist der alte: Bestechend klar und schnörkellos bringt er die Lage auf den Punkt.
Deutschland streitet um das Thema »soziale Gerechtigkeit«. Und immer sitzen »der Kapitalismus« und »der Markt« auf der Anklagebank, wenn Werke geschlossen oder Arbeitsplätze verlagert werden. Friedrich Merz, der »unbequeme und profilierte Kopf« (Süddeutsche Zeitung), hält dagegen: Der Kapitalismus ist nicht das Problem, sondern die Lösung! Noch so gut gemeinte soziale Regelungen, wie Mindestlohn oder verlängertes Arbeitslosengeld für Ältere, schränken den Markt ein. Und sie schränken gleichzeitig auch den Menschen ein, sein Recht auf Freiheit. Da folgt Merz ganz Ludwig Erhard: Marktwirtschaft ist aus sich selbst heraus sozial! Damit wird Merz sich gegen den Zeitgeist stellen, aber bloßer Beifall war noch nie das Ziel des wirtschaftspolitischen Vordenkers.
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Die soziale Marktwirtschaft will ja den Markt nicht einschränken, sondern gerade eben ermöglichen. Diese Regeln sollen eben verhindern, daß der Markt durch z.B. Monopole etc. eingeschränkt wird. In der Tendenz, daß der Staat heutzutage eher die Großen unterstützt stellt sich unsere real existierende Wirtschaftspolitik gegen den Markt.Ralf hat geschrieben:Den Markt einzuschränken ist ja gerade ein Kernelement der Sozialen Marktwirtschaft, insofern zieht das nicht.
-
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Re: Zur Bundestagswahl 2009
Originalton Künast:
"Da ich Fisch esse oder auch Fleisch, ist für mich eines wichtig: dass man das, was man tut, wenn man sie tötet, sehr ordentlich, professionell und schnell macht."
Soviel zu einer Partei, die sich in hohem Maße den Tierschutz verschrieben hat ...
"Da ich Fisch esse oder auch Fleisch, ist für mich eines wichtig: dass man das, was man tut, wenn man sie tötet, sehr ordentlich, professionell und schnell macht."
http://www.stern.de/wahl-29/bundestag ... 1668.htmlIn der ARD-Sendung "Abgeordnet" war sie Anfang September an der Seite eines oberbayrischen Landwirts dabei zu sehen, wie sie zunächst dessen siebenjährigem Sohn bei der erfolglosen Tötung eines hin- und herglitschenden Saiblings assistierte. "Oh Mann!" entfuhr es Künast da, und sie erledigte das nächste Tier lieber selbst mit drei mehr oder minder gezielten Schlägen. Ausgenommen und damit endgültig getötet wurde der Saibling jedoch nicht, lediglich benommen zur Seite geschoben.
Soviel zu einer Partei, die sich in hohem Maße den Tierschutz verschrieben hat ...
Re: Zur Bundestagswahl 2009
Das ist eine gute Vorbereitung für morgen. Die Geschäfte haben bis 20 zum Teil sogar bis 22 Uhr noch geöffnet. Fisch verdient in der Küche aufgrund des erhöhten Anteils an Omega-3-Fettsäuren das ökotrophologische Prädikat "besonders wertvoll".
- Lutheraner
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Re: Zur Bundestagswahl 2009
Aus diesem Grund ist Barbara Rütting gestern aus den Grünen ausgetreten. Ich habe gestern Abend zufällig noch ein Essen gekocht, das ich aus einem Kochbuch von ihr habe.civilisation hat geschrieben:Originalton Künast:
"Da ich Fisch esse oder auch Fleisch, ist für mich eines wichtig: dass man das, was man tut, wenn man sie tötet, sehr ordentlich, professionell und schnell macht."
http://www.stern.de/wahl-29/bundestag ... 1668.htmlIn der ARD-Sendung "Abgeordnet" war sie Anfang September an der Seite eines oberbayrischen Landwirts dabei zu sehen, wie sie zunächst dessen siebenjährigem Sohn bei der erfolglosen Tötung eines hin- und herglitschenden Saiblings assistierte. "Oh Mann!" entfuhr es Künast da, und sie erledigte das nächste Tier lieber selbst mit drei mehr oder minder gezielten Schlägen. Ausgenommen und damit endgültig getötet wurde der Saibling jedoch nicht, lediglich benommen zur Seite geschoben.
Soviel zu einer Partei, die sich in hohem Maße den Tierschutz verschrieben hat ...
Zuletzt geändert von Lutheraner am Donnerstag 24. September 2009, 18:25, insgesamt 1-mal geändert.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
Re: Zur Bundestagswahl 2009
"Es ist tatsächlich eine Versündigung an den späteren Generationen" Erzbischof Zollitsch mahnt die Parteien zu mehr Ehrlichkeit im Wahlkampf - Robert Zollitsch im Gespräch mit Jochen Spengler
Zum Nachhören: http://ondemand-mp3.dradio.de/file/drad ... 511ae1.mp3
Zum Nachhören: http://ondemand-mp3.dradio.de/file/drad ... 511ae1.mp3
Es war zu erwarten das diese unsägliche und unangebrachte Kritik von Frau Bundeskanzler an den Nachfolger des hl. Petrus Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. Frau Bundeskanzler kurz vor der Wahl schmerzhaft auf die Füße fallen wird. Ich als Katholik sehe mich aufgrund dieser Kritik nicht imstande meine Wählerstimme für die Union oder für Frau Bundeskanzler abzugeben.....Spengler: Ich möchte noch mal an den Februar erinnern. Da war die Bundeskanzlerin mit folgender Aussage zu vernehmen:
O-Ton Angela Merkel: Ich glaube, es ist schon eine Grundsatzfrage, wenn durch eine Entscheidung des Vatikans der Eindruck entsteht, dass es die Leugnung des Holocaust geben könnte. Es geht hier darum, dass von Seiten des Papstes und des Vatikans sehr eindeutig klargestellt wird, dass es hier keine Leugnung geben kann, und diese Klarstellungen sind aus meiner Sicht noch nicht ausreichend erfolgt.
Spengler: Herr Zollitsch, wie irritierend war für Katholiken diese Papst-Kritik?
Zollitsch: Ja, diese Kritik ging tatsächlich nicht von den Tatsachen aus, denn über die Haltung des Papstes, gerade von Papst Benedikt zum Holocaust, da kann überhaupt kein Zweifel bestehen und er hat das auch mehrfach ganz deutlich gesagt. Und dass man dann natürlich aus der Tatsache, dass jetzt aus fehlender Kenntnis über Äußerungen von Bischof Williamsen nun trotzdem die Exkommunikation aufgehoben wurde, schließen darf, dass der Papst und der Vatikan keine klare Stellung hätte, das, muss ich sagen, war einfach ein Missverständnis und es ist zu bedauern, dass man dann auf solch einer Basis eine solche Stellungnahme abgibt. Das hat natürlich eine Reihe von Katholiken enttäuscht, ich war auch verwundert.....
Quelle - Deutschlandfunk - "Es ist tatsächlich eine Versündigung an den späteren Generationen"
Komm bald Herr Jesu
Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach,
der ist mein nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird's verlieren;
und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden."
Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach,
der ist mein nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird's verlieren;
und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden."