Hartz IV

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Offensichtlich hat hier jemand große Probleme damit, dass es viele Menschen gibt, denen es richtig arm geht, weil sie durchs ALG2 fallen und ALG2 eine runde Sache ist.
Natürlich fallen Menschen, die schon immer Sozialhilfe bezogen haben nicht durchs ALG2. Auch Menschen, deren Familie schon immer Sozialhilfe bezogen hat, werden keine Probleme bekommen ALG2 zu erhalten, wenn sie arbeitslos werden und damit weiterhin eine Wohnung, Krankenversicherung etc. finanziert bekommen.
Durchs ALG2 fallen nur die Sozialhilfefernen Schichten, also Arbeiter und Neuarbeitslose, deren Familie nicht vom ALG2 lebt.

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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

Lieber Knecht,

Nun sein mir nicht böse! Aber ehrlich Du solltest doch mal andere Sender sehen, die weniger Hetzen und mehr Fakten liefern.
Denn es ist nun einmal die traurige Wahrheit, daß es schon lange keine Arbeit mehr für Alle gibt. Und somit werden gezielt die Schwachen dazu " verdonnert" ihr leben ohne Arbeit gestalten zu müssen. Nicht , weil sie nicht arbeiten wollen! Sondern weil man ihnen keine Möglichkeit gibt zu zeigen was in ihnen steckt.
Denn Du kannst doch nicht das Ei dafür verantwortlich machen, weil die Henne es gelegt hat. 8)

sofaklecks
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Gut

Beitrag von sofaklecks »

@sternchen

Find ich echt gut, deine Übersicht.

Da wird sich mancher etwas Hilfe holen können.

Und was den Knecht angeht: Durch seine provokanten Bemerkungen ist jetzt deine Übersicht entstanden. Schimpf ruhig mit ihm, aber er hat was positives bewirkt. Wie meine Mutter, Gott hab sie selig, immer sagte: Es ist alles zu was gut.

sofaklecks

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Pit
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Beitrag von Pit »

Tja, da hat wohl jemand an die "gute alte Zeit" gedacht.
Der Sohn, den man nicht mehr gut miternähren konnte, kam ins Kloster, und mit etwas Glück (und dem richtigen "Kleingeld") hatte er Dank eines Bischofstitels/-amtes ausgesorgt.
Ob ein solches Priesteramt bzw. Ordensleben noch mit Berufung zu tun hatte, lasse ich im Raum stehen.

Gruß, Pit
Ecce Homo hat geschrieben:
Kloster als "letzte Rettung" - na bravo. So viel zu Thema Berufung... ich dachte, über diese Zeiten wären wir raus... :roll:
carpe diem - Nutze den Tag !

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Pit hat geschrieben:Tja, da hat wohl jemand an die "gute alte Zeit" gedacht.
Der Sohn, den man nicht mehr gut miternähren konnte, kam ins Kloster, und mit etwas Glück (und dem richtigen "Kleingeld") hatte er Dank eines Bischofstitels/-amtes ausgesorgt.
Ob ein solches Priesteramt bzw. Ordensleben noch mit Berufung zu tun hatte, lasse ich im Raum stehen.

Gruß, Pit
Eben - das gab ich ja schon zu bedenken... (ich würde den Knecht ohnehin viel älter schätzen als er angibt... - so viel zur "guten alten Zeit")
;)
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Martin O
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Beitrag von Martin O »

Ecce Homo hat geschrieben:(ich würde den Knecht ohnehin viel älter schätzen als er angibt... - so viel zur "guten alten Zeit")
;)
Ich nicht. Ich würde ihn sogar eher jünger schätzen - spätpubertierender Flegel, der hier nicht ernsthaft diskutieren, sondern mit Provokationen aufmischen will.
Demokratie ist die schlechteste Staatsform - abzüglich aller übrigen (Winston Churchill)

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sternchen
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Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. zur 'Arbeiterfrage'

Beitrag von sternchen »

Worte Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. zur Situation der „Arbeiterfrage“ in Deutschland
Ich bin nach Deutschland gekommen, um meinen Landsleuten die immer währenden Wahrheiten des Evangeliums erneut nahezubringen und die Gläubigen zu stärken in der Treue zu Christus, dem Sohn Gottes, der Mensch geworden ist zu unserem Heil. Im Glauben bin ich gewiß, daß sich in ihm, in seinem Wort, der Weg finden läßt, um nicht nur die ewige Glückseligkeit zu erlangen, sondern auch um eine menschenwürdige Zukunft schon auf dieser Erde zu bauen. Von diesem Bewußtsein angetrieben, hat die Kirche unter der Führung des Geistes die Antworten auf die Herausforderungen, die im Laufe der Geschichte auftraten, immer neu im Wort Gottes gesucht. Das hat sie ganz speziell auch für die Probleme getan, die sich vor allem von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an im Zusammenhang mit der sogenannten „Arbeiterfrage“ stellten. Ich unterstreiche das bei diesem Anlaß, weil gerade heute, am 14. September, der 25. Jahrestag der Veröffentlichung der Enzyklika Laborem exercens ist, in der der große Papst Johannes Paul II. die Arbeit als eine „fundamentale Dimension menschlicher Existenz auf Erden“ bezeichnet (Nr. 4) und daran erinnert hat, daß „die erste Grundlage für den Wert der Arbeit der Mensch selbst ist“ (Nr.6). Sie ist darum „ein Gut für den Menschen“, merkte er an, „weil er durch die Arbeit nicht nur die Natur umwandelt und seinen Bedürfnissen anpaßt, sondern auch sich selbst als Mensch verwirklicht, ja gewissermaßen »mehr Mensch wird«“ (Nr. 9). Auf der Basis dieser Grundintuition gab der Papst in der Enzyklika einige Orientierungen, die bis heute aktuell sind. Auf diesen Text, der durchaus prophetischen Wert besitzt, möchte ich auch die Bürger meiner Heimat verweisen, weil ich sicher bin, daß seine praktische Anwendung auch für die heutige gesellschaftliche Situation Deutschlands von großem Nutzen sein kann.

http://www.oecumene.radiovaticana.org/t ... sp?c=95114
Bevor Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. seine Heimat Richtung ROM verließ, schrieb er seinen Landsleuten und vor allen den Politikern diese Worte ins Gewissen.

Dankbar stellen wir fest das seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. die sozialen Schwierigkeiten, die sich rund um das Thema der "Arbeiterfrage“ ergeben direkt angesprochen hat. Der Verweis auf die Enzyklika Laborem exercens, ist ein deutliches Zeichen, das auf eine Sozialpolitik des sozialen Ausgleichs hinweist.


OANNES PAULUS PP. II
LABOREM EXERCENS
An die Verehrten Mitbrüder im Bischofsamt
die Priester und Ordensleute
die Söhne und Töchter der Kirche
und an alle Menschen guten Willens
über die Menschliche Arbeit zum neunzigsten Jahrestag
der Enzyklika Rerum Novarum

# . EINFÜHRUNG

* 1. Die menschliche Arbeit 90 Jahre nach »Rerum novarum«
* 2. Die Arbeit in der organischen Entwicklung der sozialen Aktion und Lehre der Kirche
* 3. Das Problem der Arbeit - Schlüssel der sozialen Frage

# II. DIE ARBEIT UND DER MENSCH

* 4. Im Buch Genesis
* 5. Die Arbeit im objektiven Sinn: Die Technik
* 6. Die Arbeit im subjektiven Sinn: Der Mensch als Subjekt der Arbeit
* 7. Eine Bedrohung der rechten Wertordnung
* 8. Die Solidarität der arbeitenden Menschen
* 9. Arbeit und personale Würde
* 10. Arbeit und Gemeinschaft: in Familie und Nation

# III. DER KONFLIKT ZWISCHEN ARBEIT UND KAPITAL IM GEGENWÄRTIGEN ABSCHNITT DER GESCHICHTE

* 11. Dimensionen dieses Konfliktes
* 12. Der Vorrang der Arbeit
* 13. Ökonomismus und Materialismus
* 14. Arbeit und Eigentum
* 15. Der personale Gesichtspunkt

# IV. DIE RECHTE DES ARBEITENDEN MENSCHEN

* 16. Im großen Zusammenhang der Menschenrechte
* 17. »Indirekter« und »direkter« Arbeitgeber
* 18. Das Problem des Arbeitsplatzes
* 19. Lohn und besondere Sozialleistungen
* 20. Die Bedeutung der Gewerkschaften
* 21. Die Würde der Landarbeit
* 22. Der behinderte Mensch und die Arbeit
* 23. Die Arbeit und das Problem der Emigration

# V. ELEMENTE FÜR EINE SPIRITUALITÄT DER ARBEIT

* 24. Eine besondere Aufgabe der Kirche
* 25. Die Arbeit als Teilnahme am Werk des Schöpfers
* 26. Christus, ein Mann der Arbeit
* 27. Die menschliche Arbeit im Licht von Christi Kreuz und Auferstehung

http://www.vatican.va/edocs/DEU0075/_INDEX.HTM

Ich denke so können wir in eine Diskussion rund um die „Arbeiterfrage“ und Hartz IV einsteigen
Wenn die Welt euch haßt, dann wißt, daß sie mich schon vor euch gehaßt hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben.... "Joh 15,18 - 15,19"

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Die meisten Polen denken und handeln wie Alec Kosniowski. 82 Prozent von ihnen sind zwischen 18 und 34 Jahre alt, und egal, mit welcher Ausbildung sie ankommen, sie arbeiten als Busfahrer, Erntehelfer oder Fabrikarbeiter. »Viele von meinen Kumpels sind überqualifiziert für die Jobs, die sie machen«, sagt Kosniowski in fließendem Englisch. »Aber das ist egal, Hauptsache das Geld stimmt.«
http://www.zeit.de/2006/40/Zuwanderung-GB?page=2

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

82 % der Polen sind zwischen 18 und 34? Dank Pille und Euthanasie? Oder wie oder was?
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Wahrscheinlich die kommunistische Bevölkerungsplanung, die demografisch voll aufgegangen ist.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Lebt Gierek eigentlich noch?
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »


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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »


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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »


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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Das wird den liberalen Staat bereits mittelfristig in eine ernsthafte Legitimationskrise schlingern lassen.

Schließlich hat das Klingeln der Registrierkasse den lieben Gott ersetzt.

Wenn die Widersprüche und Lebenslügen der scheinbar permissiven Gesellschaft nicht mehr mit steigendem Konsum und sozialen Wohltaten zugekleistert werden können, dann ist in der Tat "Schluß mit Lustig".

Die Zeiten werden spannend; die Nomenklatura wird sich warm anziehen müssen. Es wird für alle sehr ungemütlich werden.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

An dieser Stelle sehe ich auch endlich die Möglichkeit des Frontalangriffs der DBK gegenüber der deutschen Gesetzgeber gekommen. Ab und an sollten diese regionalen Vertreter der Kirche mal ein Lebenszeichen von sich geben und das nicht nur durch Vorträge und Schulterschlüsse mit den Gesetzgebern bei Klosterjubileumsveranstaltungen.

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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

Und doch ist dieses plötzliche Auftretten der Politiker für " die Armen " ein Hohn! Denn waren nicht gerade sie es, die aus einer dieser bescheuerten Talk- Schows das Wort "Sozialschmarotzer" in den Bundestag einführten? Waren sie es nicht auch , die ständigt sagten "jeder in unseren land hat das recht auf eine gute Schulbildung?
Ach und sind dies nicht die gleichen Herrschaften, die machen Jugendlichen die Möglichkeit einer Ausbildung zu nichte machen und Arbeitslosen nach und nach die Leistung entziehen, wenn die Angebote erhalten wo der Lohn so gering ist, daß sie entweder die umkosten für ihr Auto bezahlen können oder so frech sind zu denken sie müßten von irgendwas Miete usw. bezahlen können.
Ach ja, stimmt auch. Ich kleines Dummerchen habe ganz vergessen , deshalb wurden ja auch letztes Jahr so viele Brücken gebaut. Stimmt da können die ja "wohnen".

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Maria Magdalena hat geschrieben: Ach und sind dies nicht die gleichen Herrschaften, die machen Jugendlichen die Möglichkeit einer Ausbildung zu nichte machen und Arbeitslosen nach und nach die Leistung entziehen, wenn die Angebote erhalten wo der Lohn so gering ist, daß sie entweder die umkosten für ihr Auto bezahlen können oder so frech sind zu denken sie müßten von irgendwas Miete usw. bezahlen können.
Das sind die Seiten, die von "oben" nicht gesehen werden. Eine Crux aber auch, dass diese Leute nicht mal in realiter sehen, was ihre Beschlüsse in der Praxis wirklich anrichten... (eigentlich müsste jeder dieser Politiker einmal so leben wie mittlerweile soundsoviel Tausend Deutsche... ) :roll: :/
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sofaklecks
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Ganz sachte

Beitrag von sofaklecks »

Also mal ganz sachte,

wir wollen nicht von einem Extrem ins andere fallen:

Unser Problem ist vor allem, dass wir zu viele weniger qualifizierte Leute haben. Ich bezweifle, dass das alleine Schuld der Politiker ist.

Nunmehr alles igendwem anzulasten ist wenig sinnvoll. Zu fragen ist, was sinnvollerweise getan werden kann. Nur erneut umzuverteilen ist nicht der richtige Weg.

sofklecks

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Armut sollte man wie alles andere auch international sehen und in Deutschland arm sein würde sicherlich gerne die ganze Welt sein. Wohnung, Krankenversicherung und 360€ jeden Monat, haben wenige Menschen in der Welt und dafür arbeiten sich auch noch ganz lange. Für Menschen, die Arbeit hatten und durch Konkurs der Firma oder durch Arbeitsplatzabbau ihren Arbeitsplatz verloren haben, ist das Sozailnetz ein Schock; In der Sonne liegen in Mallorca, Auto oder im Restaurant eine 0,2L Cola für 3€ trinken ist dann nicht drin.
Aber für Menschen die es gewohnt sind mit weniger als dem deutschen Sozialnetz zu leben, wie Migranten oder "Schüler/Studenten/Praktikanten/Wartescheschleifearbeislose" ist das ein Leben das man leben kann, sogar ein finanzieller Aufstieg. Denn die deutsche Verwahrlosung, das draußen vor dem Hochhaus Bier trinken und Rauchen und das von morgens bis abends zu machen, dass ist ein Problem der Weltanschauung der betroffenen Menschen, aber nicht des deutschen Sozailsystems. Die arbeislosen Deutsch-Türken verbingen den ganzen Tag in der Moschee oder in türkischen Restaurants, die sind auch nicht verwahrlost (auch wenn ich die völlig unsympathisch und unattraktiv finde und die auch sonst nicht mein Umfeld sind). Verwahrlost sind nur die Deutsch-Deutschen Arbeitslosen, die anstatt sich fit zu halten, Sport zu treiben, in die Kirche zu gehen, den Tag vor dem Hochhaus mit Bier trinken und Rauchen verbringen. Die jungen nach Deutschland eingewanderten Schwarzen sind fitter und sportlicher als die deutsche Olympiamanschaft. Die sind nicht verwahrlost und leben ein besseres Leben im deutschen Sozialsystem als in ihrer Heimat.

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Maria Magdalena
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@ Sofaklecks

Beitrag von Maria Magdalena »

Weshalb meinst du wir fallen ins Exterm? Schau ich habe mir die Zeit genommen zu beobachten:" Was an Äusserungen von Seiten der Politik, Arbeitgeberverbänden und jeder, der der Meinung war " er wüßte wie man diese faulen Leute zum Arbeiten bringt" angehört oder gelesen. Und jedes mal war das Fazit,das gleiche entweder betrügen die Arbeitslosen den Staat (dabei sind es nur 1%) oder sie wollen nicht arbeiten( obwohl jeder endlich eingesehen hat es gibt nicht mehr für alle Arbeit) oder was mir persönlich am Besten gefällt wenn diese unsere Mitbürger unterschwellig für die leeren Kassen des Stattes, der Krankenkassen usw.verantwortlich gemacht werden.
Also frage ich dich wär fällt denn hier bitte ins Extrem?

sofaklecks
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Extrem

Beitrag von sofaklecks »

@Maria Magdalena

Das mit den vielen neuen Brücken, unter denen die Leute schlafen können, war extrem.

Wir haben zwei unheilvolle Entwicklungen, die zusammenkommen: Die eine ist die Globalisierung, die andere die Einstellung vieler Benachteiligter, die resignieren, obwohl sie das Potential zum Neuanfang haben. Für beides können wir die Politiker nicht verantwortlich machen.

Ich höre dieKlagen über die Schere zwischen arm und reich, die weiter aufgeht. Ich sehe, dass meine Mandanten Mühe haben, für anspruchsvolle Aufgaben jemanden zu finden.

Die Politiker sind nicht alleine schuld. Fatal ist aber, dass sie den Ernst der Situation leugnen. Das ist nach meiner Auffassung ein Grundübel.

Aber ein weiteres ist, dass die Leute nur noch murren. Die grosse Koalition hat nicht nur Fehler gemacht. Sie hat den Haushalt wieder im Griff, die erste Voraussetzung für ein Funktionieren des Sozialstaats. Das würdigt aber keiner.

Je älter ich werde, desto weniger glaube ich an ein langfristiges Überleben der Staatsform Demokratie. Sie hat ihre besten Zeiten hinter sich und die waren nicht gut.

sofaklecks

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Ewald Mrnka
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Re: Extrem

Beitrag von Ewald Mrnka »

sofaklecks hat geschrieben:
Je älter ich werde, desto weniger glaube ich an ein langfristiges Überleben der Staatsform Demokratie. Sie hat ihre besten Zeiten hinter sich und die waren nicht gut.

sofaklecks
Alles hat seine Zeit - auch Ideologien.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

@ Sofaklecks

Gut, mit den Brücken mag extrem sein, aber dies ist eine meiner Formen von Ironie. oder besser gesagt, dies hat mich mal eine ältere Dame gefragt. Ihr Wortlaut war" wie soll ich mit meiner kleinen Rente noch die Miete zahlen können? Oder muß ich mit meinen 70 Jahren noch unter eine Brücke ziehen? Und wenn sie dann erleben, wie sie überall nur gegen Wände laufen, weil niemand zuständig ist dieser Dame zur Hilfe zu kommen. Dann bleibt ihnen leider manchmal nur noch ironisch Zynismus.

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Rente

Beitrag von sofaklecks »

@ Maria Magdalena

Na, da können wir ja einen Club aufmachen. Meine Form der Ironie ist nämlich auch nicht jedermanns Sache.

Aber mal ne Frage:

Warum hat die ältere Dame nur eine kleine Rente? Weil sie wenig in diese Versicherung eingezahlt hat, oder nicht? Und dann auch nicht in anderer Weise vorgesorgt hat.

Wäre es da nicht zunächst richtiger, zu fragen, welche (im Nachhinein gesehen) falschen Entscheidungen sie getroffen hat.

Und darf man dann dafür die Politiker verantwortlich machen?

Bei genauer Überlegung stellt man fest, dass es die unterschiedlichsten Ursachen für eine Bedürftigkeit gibt. Alle in einen Topf zu werfen, mit Harz IV und der höheren Mehrwertsteuer zu würzen, mit der Sauce der Gesundheitsreform zu übergiessen und dann als Politikerunfäigkeitseintopf zu servieren scheint mit nicht richtig zu sein.

sofaklecks

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Sofaklecks hat geschrieben:Die Große Koalition hat nicht nur Fehler gemacht. Sie hat den
Haushalt wieder im Griff, die erste Voraussetzung für ein Funk-
tionieren des Sozialstaats.
Erstens stimmt das nicht; zweitens führt Austeritätspolitik nie zum
Sozialstaat. Sozial ist eine lenkende Wirtschaftspolitik, die Investitionen
ermöglicht. Ich meine wirkliche Investitionen, nicht Einreißen der
Schranken für Heuschrecken-Raubzüge. (Wie es heute erst wieder das
Bundesverfassungsgericht getan hat: Die Ablehnung der Berliner Klage
auf Finanzhilfe des Bundes wurde doch tatsächlich unter anderm damit
begründet, Berlin könne ja noch weitere Wohnungsbaugesellschaften
an internationale Heuschreckenfonds verscheuern. Da fragt man sich,
ob solche Richter eigentlich von den Heuschrecken subventioniert wer-
den. Das ganze System ist verheuschreckt.)
Sofaklecks hat geschrieben:Warum hat die ältere Dame nur eine kleine Rente? Weil sie
wenig in diese Versicherung eingezahlt hat, oder nicht? Und
dann auch nicht in anderer Weise vorgesorgt hat. Wäre es da
nicht zunächst richtiger, zu fragen, welche (im Nachhinein
gesehen) falschen Entscheidungen sie getroffen hat.
Wahrscheinlich hat sie Kinder großgezogen.
Sofaklecks hat geschrieben:… Politikerunfäigkeitseintopf zu servieren scheint mit nicht
richtig zu sein.
Nein, Unfähigkeit ist es nicht. „Die Politiker“ sind nicht fähiger oder
unfähiger als andere auch. Das Problem ist nicht Unfähigkeit, sondern
Unwilligkeit.
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sofaklecks
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Gut

Beitrag von sofaklecks »

@Robert

Ich akzeptiere das Argument der Kndeserziehung nur bedingt. Ist es richtig, wären in erster Linie die Kinder für sie verantwortlich, nicht die Gesellschaft.

Was die "Heuschrecken" angeht, so wollen wir festellen, dass es eine ebenso beliebte wie unerfreuliche Art der Diskussion darstellt, nicht eine Verhaltensweie, sondern eine Gruppe durch Worte zu diskriminieren. Benq ist die Heuschrecke, aber Siemens ist der, der seine Leute der Heuschrecke zum Frass vorwirft. Wer ist schlimmer?

Und zur Sozialpolitik die Definition von Karl Krauss:

Sozialpolitik ist der verzweifelte Versuch, einen Krebskranken durch eine Hühneraugenoperation zu behandeln.

Was nämlich nicht stimmt, ist das weltweite System. Es wurde von Menschen entwickelt und ist daher unmenschlich. Nur: Wer kann sich ihm entziehen und wer kann es ändern? Entziehen kann man sich nur durch Verweigerung und das funktioniert heute wie zu allen Zeiten nur durch Rückzug. Aber auch der Einsiedler muss essen. Also bleibt nur der innere Rückzug. Nur, der bewirkt wieder, dass man das System weiter am Leben hält.

Und was die Politiker angeht, so fragen wir uns, was denn den Politiker der CDU von einem der SPD, der FDP, den Grünen und der Linkspartei oder der NPD in seinen Zielen unterscheidet. Ich behaupte: Schlicht nichts. Ihr Ziel ist immer nur der Machterhalt für sich, das Sichern der eigenen Pfründe. Sie unterscheiden sich allenfalls in der Auffassung, welche Richtung zur Erreichung dieses Zieles ihnen jeweils vielversprechender erscheint.

sofaklecks

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Ewald Mrnka
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Re: Gut

Beitrag von Ewald Mrnka »

sofaklecks hat geschrieben:
Und was die Politiker angeht, so fragen wir uns, was denn den Politiker der CDU von einem der SPD, der FDP, den Grünen und der Linkspartei oder der NPD in seinen Zielen unterscheidet. Ich behaupte: Schlicht nichts. Ihr Ziel ist immer nur der Machterhalt für sich, das Sichern der eigenen Pfründe. Sie unterscheiden sich allenfalls in der Auffassung, welche Richtung zur Erreichung dieses Zieles ihnen jeweils vielversprechender erscheint.

sofaklecks
:jump: Ich stelle schon lange keine Fragen mehr, sondern betrachte das gesamte Bestiarium aus der Distanz.

Die Berufspolitiker sind alle gleich, vor allem sind sie alle schuldig.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

@ Sofaklechs

Also die Dame hatte 8 Kinder, die sie alleine großziehen mußte weil ihr Mann nicht aus dem Krieg zurück gekommen ist und sie nicht wie viele andere Frauen wiedergeheiratet hatte um später abgesichert zu sein. Dadurch hatte sie nicht viele Möglichkeiten große Summen in die Rentenversicherung ein zu zahlen, da sie es vorzog den größten Teil der Kindererziehung nicht den Staat zu überlassen sondern dieser Aufgabe selbst nach kam. Später hat sie überwiegend in einer Art Teilzeittätigkeit gearbeitet und mußte einige Schikanen über sich ergehen lassen, weil sie sich zum Glauben bekannte.
Die Politik kann man in sofern mit verantwortlich machen, weil sie erworbene Rentenansprüche in der DDR weit geringer als Berechnungsgrundlage ansehen als die, die im gleichen Zeitraum in der Bundesrepublik erworben wurden. Und hier sehe ich vorallen auf die Rentenansprüche der frauen des gleichen Jahrganges der alten Dame.

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Maria Magdalena hat geschrieben:@ Sofaklechs

Also die Dame hatte 8 Kinder, die sie alleine großziehen mußte weil ihr Mann nicht aus dem Krieg zurück gekommen ist und sie nicht wie viele andere Frauen wiedergeheiratet hatte um später abgesichert zu sein. Dadurch hatte sie nicht viele Möglichkeiten große Summen in die Rentenversicherung ein zu zahlen, da sie es vorzog den größten Teil der Kindererziehung nicht den Staat zu überlassen sondern dieser Aufgabe selbst nach kam. Später hat sie überwiegend in einer Art Teilzeittätigkeit gearbeitet und mußte einige Schikanen über sich ergehen lassen, weil sie sich zum Glauben bekannte.
Die Politik kann man in sofern mit verantwortlich machen, weil sie erworbene Rentenansprüche in der DDR weit geringer als Berechnungsgrundlage ansehen als die, die im gleichen Zeitraum in der Bundesrepublik erworben wurden. Und hier sehe ich vorallen auf die Rentenansprüche der frauen des gleichen Jahrganges der alten Dame.
Hierzulande werden die Wohltaten anders verteilt. Die Frau hat Pech in der späten Bundesrepublik zu leben.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
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