Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

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Marion
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Marion »

Für wie lang hast du dich (ihr euch) vorbereitet/eingerichtet?

Das hört sich gruselig an und man hört es immer öfter :glubsch:
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

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Ewald Mrnka
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Ewald Mrnka »

Marion hat geschrieben:Für wie lang hast du dich (ihr euch) vorbereitet/eingerichtet?

Das hört sich gruselig an und man hört es immer öfter :glubsch:
Paar Monate sollten es schon sein.

Es gibt im Weltnetz viele interessante Seiten für Leute, die sich nicht von den Lügen des Nomenklatura einlullen lassen, z.B.:

http://survival.4u.org/vorraete/monats- ... k-21.htm
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Benedikt

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Benedikt »

Ewald Mrnka hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:Für wie lang hast du dich (ihr euch) vorbereitet/eingerichtet?

Das hört sich gruselig an und man hört es immer öfter :glubsch:
Paar Monate sollten es schon sein.

Es gibt im Weltnetz viele interessante Seiten für Leute, die sich nicht von den Lügen des Nomenklatura einlullen lassen, z.B.:

http://survival.4u.org/vorraete/monats- ... k-21.htm
Du hast nicht auf Marions Frage geantwortet. ^^

Stefan

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Stefan »

Marion hat geschrieben:Für wie lang hast du dich (ihr euch) vorbereitet/eingerichtet?
Das hört sich gruselig an und man hört es immer öfter :glubsch:
Wer sich auf einen Kollaps der Geldwirtschaft vorbereiten will, der sollte einfach darüber nachdenken,
dass Geld lediglich eine Ersatzfunktion für Tauschhandel ist.
Im Prinzip könnte man mit seinem Arbeitgeber (oder seinen Kunden) vereinbaren, dass man seinen
Lohn in Sachwerten ausgezahlt bekommt. Während des Kollapses wird voraussichtlich ein neues
Ersatzsystem (also eine Währungsreform) eingeführt. Dieser Schritt ist mit Einbußen verbunden, sofern man
Geld hat. Wer kein Geld hat, ist fein raus. Dann muss man nur noch dafür sorgen, dass man die Phase der
Währungsreform gut übersteht. Eine elegante Möglichkeit ist der eigene Garten und die Einübung gärtnerischer
Fähigkeiten oder ein Schrebergarten. Gegen Kälte: Holzofen, Axt und Wald, und für etwa 3 Monate Konserven (=90 Dosen a 0.89 €).

Die meisten dieser Dinge habe ich schon umgesetzt. Als Kochvorrichtung besitze ich eine Benzinkocher, der auch bei Sturm funktioniert!

Geld, soweit vorhanden, sollte in Sachwerte investiert sein (Gold, Aktien, Immobilien - auch als Fonds). Keine Bankanleihen, Zertifikate oder Staatsanleihen, auch keine deutschen!
Wer Schulden hat, sollte sich freuen, und mit seinem Kreditgeber eine Verlängerung der Laufzeit vereinbaren.

Achja, ganz wichtig: Körperliche Fitness. Ausdauersport, so dass man zur Not einige Stunden Laufen kann (falls man wegrennen muss), sowie einige Kampftechniken, am besten ostasiatische. Boxen tut es zur Not auch.

Dies sind nur Beispiele, wie man sich prinzipiell gegen Notfälle wappnen kann, es gibt auch andere Varianten (Auswandern, Kloster, Ignorieren).

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Hubertus
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Hubertus »

Das Deutsche Verbraucherschutzministerium empfielt schon länger, einen Notvorrat zu Hause zu haben: http://www.ernaehrungsvorsorge.de/de/private-vorsorge/
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

Stefan

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Stefan »

Hubertus hat geschrieben:Das Deutsche Verbraucherschutzministerium empfielt schon länger, einen Notvorrat zu Hause zu haben: http://www.ernaehrungsvorsorge.de/de/private-vorsorge/
Oje, der Notfallkalkulater berechnet für unseren Haushalt, 14 Tage:

Code: Alles auswählen

Sie benötigen:
Lebensmittelgruppe	Menge
Getreide, Getreideprodukte, Brot, Kartoffeln	27,186 kg
Gemüse, Hülsenfrüchte	33,096 kg
Obst	20,685 kg
Getränke	109,06 l
Milch, Milchprodukte	21,867 kg
Fisch, Fleisch, Eier	10,047 kg
Fette, Öle	2,955 kg
Soviel benötigen wir in guten Zeiten nicht...

Benedikt

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Benedikt »

Der Papst hat gestern den Präsidenten von Island, Ólafur Ragnar Grímsson, empfangen.
Wikipedia hat geschrieben:Im Februar 2009 sprach sich Ólafur gegen die Entschädigung deutscher Kunden der Kaupthing Bank aus; er bezeichnete es als ungerecht, dass die isländische Bevölkerung alleine die Lasten, die sich aus der Finanzkrise ergeben, tragen müssten.

2010 verweigerte Ólafur seine Unterschrift unter das sogenannte Icesave-Gesetz, das die Rückzahlung ausländischer Spareinlagen an das Vereinigte Königreich und die Niederlande gewährleisten sollte, nachdem sich in der Bevölkerung zahlreiche Proteste formiert hatten.
:klatsch:

In der Audienz geht der Papst auf die Rolle Guðríður Þorbjarnardóttir, der Frau Eriks des Roten, des Entdeckers von Amerika, bei der Christianisierung Islands ein. Eine Statue der Entdeckerin, Mutter und Missionarin hatte der Präsident im Gepäck.

Weiters in der Mitteilung des Heiligen Stuhls:
"During the audience, emphasis was given to the high esteem enjoyed by the small Catholic community in Iceland, alongside the valid contribution it offers to Icelandic society through its initiatives in educational and social fields, particularly in the current economic circumstances. Themes of common interest at national and international level were then considered, with particular attention to the role of traditional values in the construction of the Nation and the contribution of Iceland in the promotion of peace, the peaceful co-existence of its various communities, and in environmental protection".
Bemerkenswert vor dem Hintergrund der Aktivitäten der isländischen Regierung, welche sich erdreistet hat, dem globalen finanz-militärischen Komplex die Stirn zu bieten.

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sternchen
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von sternchen »

7.03.2011, 10:27 Umschuldung befürchtet Moody's schreibt Griechenland ab

06.03.2011, 20:36 Das Kapital - Das Benzin wird teurer, die Welt geht unter

Wir hören und lesen Wachstum, Aufschwung xxl, Boom, aber wir wissen das ist nur geliehen, auch wenn es für viele eine sehr bittere Erkenntnis ist, es wird und kann nicht so weitergehen als bisher. Der wirtschaftspolitische Paradigmenwechsel von einer ideologisch neoliberal gestalteten Profitwirtschaft zurück zur sozialen Marktwirtschaft die in den Fakten der Realität gründet ist alternativlos.

Die neoliberale Profitwirtschaft das Wachstum xxl und der "Boom am Arbeitsmarkt" sind auf Sand gebaut.
Wenn die Welt euch haßt, dann wißt, daß sie mich schon vor euch gehaßt hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben.... "Joh 15,18 - 15,19"

Benedikt

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Benedikt »

Financial Times hat geschrieben:Die Ratingagentur bewertet Staatsanleihen des hoch verschuldeten Landes als sehr spekulativ. Ein Grund dafür ist die Gefahr einer Umschuldung. Athen reagiert mit dem Ruf nach einer schärferen Regulierung der Bonitätswächter.
Überbringer schlechter Nachrichten werden standrechtlich erschossen.

http://www.youtube.com/watch?v=hab85YBYnOg

Raphael

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Raphael »

Benedikt hat geschrieben:Bemerkenswert vor dem Hintergrund der Aktivitäten der isländischen Regierung, welche sich erdreistet hat, dem globalen finanz-militärischen Komplex die Stirn zu bieten.
Tatsache ist, daß sich die führenden Bankmanager in Island verzockt haben und nun den isländischen Staat dafür bluten lassen.

Deswegen in kommunistische Rhetorik ("finanz-militärischer Komplex" in Anlehnung an den "militärisch-industriellen Komplex") zu verfallen ist völlig deplaziert. Während in Griechenland die Regierung und der Staatsapparat über seine Verhältnisse gelebt hat, taten dies in Island nur einige wenige, die aber an den einflußreichen Schaltstellen saßen.

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cantus planus
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von cantus planus »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Die Entwicklungen in Nordafrika und Arabien beschleunigen den Zerfall des Systems; es könnte noch in diesem Jahr krachen.
Ich rechne fest damit. Es müsste ein Wunder passieren, den US-Dollar über das Jahr zu retten. Dann wäre der Euro noch nicht zwangsläufig verloren. Aber die Politik müsste das Ruder radikal herumreißen. Dazu gehörte auch die Aufsplittung des Euros in mehrere gleichnamige, aber unabhängige Regionalwährungen (mit größeren Lösungen rechne ich ohnehin nicht mehr). Das wird aber nicht passieren.

Ab August ist damit zu rechnen, dass das Licht ausgeht.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Raphael

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Raphael »

cantus planus hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Die Entwicklungen in Nordafrika und Arabien beschleunigen den Zerfall des Systems; es könnte noch in diesem Jahr krachen.
Ich rechne fest damit. Es müsste ein Wunder passieren, den US-Dollar über das Jahr zu retten. Dann wäre der Euro noch nicht zwangsläufig verloren. Aber die Politik müsste das Ruder radikal herumreißen. Dazu gehörte auch die Aufsplittung des Euros in mehrere gleichnamige, aber unabhängige Regionalwährungen (mit größeren Lösungen rechne ich ohnehin nicht mehr). Das wird aber nicht passieren.

Ab August ist damit zu rechnen, dass das Licht ausgeht.
Freut Euch nicht zu früh, das Empire ist noch nicht am Boden! :pirat:

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cantus planus
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von cantus planus »

Dass wir anstelle eines Endes mit Schrecken einen Schrecken ohne Ende erleben, ist ja weder neu noch zu übersehen. Insofern muss ich dir leider vollkommen zustimmen!
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Benedikt

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Benedikt »

Raphael hat geschrieben:
Benedikt hat geschrieben:Bemerkenswert vor dem Hintergrund der Aktivitäten der isländischen Regierung, welche sich erdreistet hat, dem globalen finanz-militärischen Komplex die Stirn zu bieten.
Tatsache ist, daß sich die führenden Bankmanager in Island verzockt haben und nun den isländischen Staat dafür bluten lassen.

Deswegen in kommunistische Rhetorik ("finanz-militärischer Komplex" in Anlehnung an den "militärisch-industriellen Komplex") zu verfallen ist völlig deplaziert. Während in Griechenland die Regierung und der Staatsapparat über seine Verhältnisse gelebt hat, taten dies in Island nur einige wenige, die aber an den einflußreichen Schaltstellen saßen.
Erspar dir deine pseudokapitalistische Rhetorik....

Island blutet übrigens nicht, weil die Bevölkerung die Politiker, die das ganze Land für die bankrotten Banken des Landes zahlen lassen wollte, kurzerhand abgewählt hat.

Raphael

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Raphael »

Benedikt hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Benedikt hat geschrieben:Bemerkenswert vor dem Hintergrund der Aktivitäten der isländischen Regierung, welche sich erdreistet hat, dem globalen finanz-militärischen Komplex die Stirn zu bieten.
Tatsache ist, daß sich die führenden Bankmanager in Island verzockt haben und nun den isländischen Staat dafür bluten lassen.

Deswegen in kommunistische Rhetorik ("finanz-militärischer Komplex" in Anlehnung an den "militärisch-industriellen Komplex") zu verfallen ist völlig deplaziert. Während in Griechenland die Regierung und der Staatsapparat über seine Verhältnisse gelebt hat, taten dies in Island nur einige wenige, die aber an den einflußreichen Schaltstellen saßen.
Erspar dir deine pseudokapitalistische Rhetorik....
:D :D :D

Was an meiner Einlassung pseudokapitalistisch gewesen sein soll, darfst Du ruhig näher ausführen! :kussmund:
Benedikt hat geschrieben:Island blutet übrigens nicht, weil die Bevölkerung die Politiker, die das ganze Land für die bankrotten Banken des Landes zahlen lassen wollte, kurzerhand abgewählt hat.
Ach, und weil die Bevölkerung die vorherige Regierung abgewählt hat, gelten nun plötzlich die Kreditverträge mit dem IWF nicht mehr?
Und Island will plötzlich auch nicht mehr Mitglied der EU werden?
Und die Fischereirechte der Isländer stehen auch nicht mehr zur Disposition?

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sternchen
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von sternchen »

Wenn die Welt euch haßt, dann wißt, daß sie mich schon vor euch gehaßt hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben.... "Joh 15,18 - 15,19"

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martin v. tours
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von martin v. tours »

Seit 28 ist es für jeden sichtbar
http://www.youtube.com/watch?v=RZpGtith ... re=related
wann wird der letzte Stein fallen?
martin v. tours
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Stefan

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Stefan »

Jeder Staat sollte zum 1.1.12 seine Schulden gleichmäßig auf seine Insassen verteilen, und fortan keine Schulden mehr machen.
Übrigens war die französische Revolution das Ergebnis einer Staatspleite...

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sternchen
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von sternchen »

Auch Portugal schwimmt immer tiefer in die Krise.

Portugal muss für neues Geld Rekordzinsen zahlen

Nur die Insel der Glückseligen (Deutschland) ist nach gleich-lautenden Medienberichten auf wirtschaftlichen Rekord - Wachstumskurs.
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sternchen
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von sternchen »

Wenn die Welt euch haßt, dann wißt, daß sie mich schon vor euch gehaßt hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben.... "Joh 15,18 - 15,19"

Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Ein guter Kommentar in der FAZ zum Euro-Gipfel in Brüssel, der auch auf die Hintergründe hinweist:
Die Konsequenz hieße Umschuldung. Leider schließen das die EU-Rettungspolitiker aus, die Beteiligung privater Gläubiger an den Kosten der Krise schieben sie auf die lange Bank. Doch immer lauter werben erfahrene Finanzpolitiker wie der frühere Bundesfinanzminister für eine Umschuldung Griechenlands. Für Peer Steinbrück ist sogar ein zeitweiser Ausstieg aus der Eurozone denkbar, damit das Land über seine Zins- und Währungspolitik bestimmen kann, bis es wieder konkurrenzfähig ist.

Erbitterter Gegner einer Umschuldung ist EZB-Präsident Jean-Claude Trichet. Warum? Er hat die Zentralbanken dazu verführt, Staatsanleihen von Wackelkandidaten zu kaufen. Würde nun Griechenland einen Schuldenschnitt von 4 Prozent verfügen, wäre das komplette Eigenkapital des Europäischen Zentralbankensystems verloren. Auch deshalb will Trichet, dass der Krisenfonds nicht nur Staatsanleihen kauft, sondern der EZB auch noch die Milliardensünden der Staatsfinanzierung abnimmt. Doch wie beeinflusst ein EU-Krisenfonds, der mit Krediten und Staatsanleihen im Volumen von 5 Milliarden Euro jongliert, die Geldpolitik? Solche Fragen stellt die EZB nicht, sie will gerettet werden.
(Hervorhebungen von mir)

Quelle:
http://www.faz.net/s/Rub4D8A76D29ABA436 ... ntent.html

Schon erstaunlich, welche Positionen heute von früheren Verantwortlichen eingenommen werden. Leider wird es nichts nutzen. Man wird so lange an den Symptomen kurieren, bis alle auf dem Krankenbett liegen.

Das Handelsblatt weist darauf hin, daß der angestrebte Pakt keine rechtliche Verbindlichkeit hat, sondern nur eine Selbstverpflichtung der einzelnen Staaten ist. Deutsche Forderungen nach einer Schuldenbremse waren nicht mehrheitsfähig - und die Bundeskanzlerin erkennt nicht, daß die anderen Länder offensichtlich kein Interesse daran haben, ihre Volkswirtschaft in Ordnung zu bringen, solange jemand da ist, der bezahlt.

http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 942768=all

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Haiduk
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Haiduk »

«Die USA stehen schlechter da als Griechenland»

Was für ein "Glück", daß die permanente Dollar-Rettung im jetzigen Weltfinanzsystem bereits eingebaut ist :roll:
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)

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Gamaliel
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Gamaliel »

Portugal schließt Finanzhilfe nicht mehr aus

Daraus:
Für Portugal könnten nach Ansicht der Regierung internationale Finanzhilfen notwendig werden. Eine politische Krise wegen der harten Sparvorgaben der EU könnte ein Rettungspaket notwendig machen, sagte Finanzminister Fernando Teixeira dos Santos heute in Brüssel.

Zur Begründung sagte er, dass nach seiner Ansicht eine politische Krise den Zugang Portugals zu den internationalen Finanzmärkten erschweren würde. Diese treibe das Land „in die Arme ausländischer Hilfen“. Damit zog ein Vertreter Portugals erstmals öffentlich Finanzhilfen in Betracht.

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Gamaliel
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Gamaliel »

Wichtige Einigung vor EU-Gipfel

Daraus:
Die Finanzminister der Euro-Länder haben sich auf die Modalitäten des künftigen Rettungsschirms ESM geeinigt. Wie der Vorsitzende der Euro-Gruppe, Luxemburgs Regierungschef Jean-Claude Juncker, am Montag betätigte, sollen ab 2013 insgesamt 700 Milliarden Euro zum Schutz der gemeinsamen Währung zur Verfügung stehen.
[...]
Mit voraussichtlich 190 Mrd. Euro muss Deutschland den Löwenanteil zum künftigen Krisenmechanismus beisteuern.

Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Dank Libyen und Japan werden die Auswirkungen des EU-Rettungsschirmes nur auf den hinteren Seiten der Tageszeitungen bzw. in der Wirtschaftspresse behandelt. Die FAZ hat allerdings heute einen längeren Artikel dazu verfaßt, der - leider - nicht die notwendige Resonanz findet:
Die Bundesregierung dringt auf Nachbesserungen an dem neuen Krisenmechanismus ESM. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) reagiert damit auf Kritik aus den eigenen Reihen an dem von den Finanzministern der Euro-Länder ausgehandelten Paket. Ihr geht es um die Staffelung der Zahlungsfristen, mit der Deutschland seine Bareinlage von 22 Milliarden Euro leisten muss. „Es geht nur um den Weg in den ESM, nicht um die Ausstattung als solche“, hieß es in Regierungskreisen. Man wolle das Einzahlungsprofil so glätten, dass es für den Haushalt im Jahr 213 verträglich sei. Bisher ist vorgesehen, dass Deutschland 213 knapp 11 Milliarden Euro überweist und die andere Hälfte in drei gleichen Jahresraten.
...
Neben der Bareinlagen von knapp 22 Milliarden muss Deutschland etwa 168 Milliarden Euro an abrufbarem Kapital und Garantien für den neuen Euro-Krisenfonds aufbringen.
Passend dazu wird auch Finanzminister Schäuble mit einem Interview zitiert:
FAZ:
Jede Wette, daß Ihr Vorschlag nicht verwirklicht und stattdessen der Rettungsschirm für die Euro-Länder verlängert wird.
Schäuble:
Solange Angela Merkel Bundeskanzerlin ist und ich Finanzminister bin, würden Sie diese Wette verlieren. Die Rettungsschirme laufen aus. Das haben wir klar vereinbart.

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble im Interview mit der FAZ vom 24. Juli 21
Quelle:
http://www.faz.net/s/Rub3ADB8A21E754E7 ... ntent.html

Allerdings sieht die FAZ auch einen Vorteil:
Der permanente Euro-Krisenfonds ESM, der 213 seine Arbeit aufnehmen soll, unterscheidet sich von seinem Vorgänger in einem wesentlichen Punkt: Er erfordert Bareinzahlungen. Deutschland muss knapp 22 Milliarden Euro einlegen.

Dafür sind die „virtuellen“ Beiträge, für die Deutschland bei Forderungsausfällen zusätzlich einstehen müsste, geringer als bisher angenommen – sie betragen „nur“ noch 168 Milliarden Euro.

Diese neue Struktur hat einen großen Vorteil: Die Diskussion über die Kosten der „Euro-Rettung“ für die deutschen Steuerzahler wird handfester. Bislang war das allzu oft eine Phantomdebatte. Anhänger der Krisenhilfe konnten behaupten, diese koste gar kein Geld, es seien ja nur Bürgschaften.
....
Nun kann niemand mehr behaupten, die Hilfe koste nichts. Die ESM-Bareinlagen erhöhen die deutsche Neuverschuldung. Spätestens jetzt ist die Krisenhilfe nicht mehr virtuell. Sie schmerzt direkt.
http://www.faz.net/s/Rub99C3EECA6D84C ... ntent.html

Man kann es kaum glauben, was da abläuft und keinen Menschen scheint das zu interessieren. 22 Mrden werden verschenkt, Steuerentlastungen wird es nie mehr geben und der Michel zahlt (je Kopf ca. 27 €).

Stefan

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Stefan »

Caviteño hat geschrieben:Man kann es kaum glauben, was da abläuft und keinen Menschen scheint das zu interessieren. 22 Mrden werden verschenkt, Steuerentlastungen wird es nie mehr geben und der Michel zahlt (je Kopf ca. 270 €).
Es sind doch nur Euros.

Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Ein interessantes Detail über den Entscheidungsprozeß zum "Rettungsschirm":
Die Euro-Staats- und Regierungschefs hatten bei ihrem Sondergipfel am 11. März schon beschlossen, den Rettungsschirm EFSF so zu verstärken, dass das effektive Kreditvolumen auf 44 von 25 Milliarden Euro steigen kann.
....
EU-Diplomaten zufolge soll die Entscheidung aber aus Rücksicht auf Finnland jetzt noch nicht fallen. Das Parlament ist dort aufgelöst, die Wahl findet am 17. April statt. Eine Diskussion über eine Erhöhung der Garantien für den EFSF könnte der EU-kritischen Rechtspartei „Echte Finnen“ Auftrieb geben, da der Euro-Rettungsschirm in dem Land ebenso stark umstritten ist wie in Deutschland. Die „Echten Finnen“ wollen im Fall einer Regierungsbeteiligung über den Rettungsfonds neu verhandeln.
(Hervorhebung von mir)

http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 981484=all

Schade, daß bei uns alle Systemparteien in dieser Hinsicht einer Meinung sind - sonst könnten Wähler wirklich etwas bewegen.

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Juergen
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Juergen »

In einer Merkel-Parodie zu ihrem Neujahrsansprech hieß es recht treffend:


Uns wird es allen durch die Bank im nächsten Jahr schlechter gehen,


wie wissen nur noch nicht durch welche Bank.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Drei von zehn Griechen erwarten früher oder später einen Staatsbankrott ihres Landes.

Ein Bericht über die Kapitalflucht aus Griechenland:

http://blog.handelsblatt.com/global-rep ... er-flucht/
Tatsächlich beliefen sich die Bankguthaben von Griechen bei den Eidgenossen „nur“ auf etwa 28 Milliarden, erklärte der Athener Finanz-Staatssekretär Dimitris Kouselas – auch kein kleiner Betrag, der allerdings legitime Guthaben griechischer Unternehmen in der Schweiz einschließt und per se keine Rückschlüsse auf das Ausmaß der Kapitalflucht erlaubt.

Die Fluchtgelder fließen überdies nicht nur auf Schweizer Bankkonten. Nach Angaben der Londoner Maklerfirma Knight Frank LLP treten Griechen auch vermehrt als Käufer von Immobilien in London auf. Dabei gilt das Interesse der griechischen Anleger vor allem Luxuswohnungen jenseits von einer Million Pfund Sterling.

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sternchen
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von sternchen »

Fitch senkt Portugal-Rating um drei Stufen auf BBB-
Fitch senkt Portugal-Rating um drei Stufen -- Die Bonitätsnote für Staatsanleihen mit langer Laufzeit wurde um drei Stufen auf "BBB-" von zuvor "A-" zurückgenommen. Der Ausblick wurde als "negativ" bezeichnet, was auf eine weitere Abstufung hindeutet..
S&P senkt Irlands Bonität auf BBB+
Sollte Irland ab 2013 Hilfsgelder über den Europäischen Hilfsmechanismus abrufen, droht privaten Gläubigern ein Forderungsverzicht.

In der ersten Welle der Finanzkrise 1.0 waren vor allem Banken betroffen und von der Pleite bedroht.
In der zweiten Welle der Finanzkrise 2.0 sind Staaten betroffen und von der Pleite bedroht
Wie eine Finanzkrise 3.0 aussehen kann, wird an der auf den Märkten herumwuchernden Geldmenge ersichtlich, die zur Zeit und das ist der Treppenwitz der Krise, die Aktien-Märkte nach oben schiessen lässt.
Rettungsschirm für den Euro Tickende Zeitbombe
Rettungsschirm für den Euro Tickende Zeitbombe - Was Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Bundesbank verschweigen: Der Rettungsschirm rettet den Euro nicht - aber er lastet Deutschland ungeheure Risiken auf. Die Höhe der Haftung übersteigt die schlimmsten Ahnungen der Öffentlichkeit.


Das sind dunkel-schwarze Wolken am Horizont.
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Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Schön, wie in dem Artikel die PIGS-Staaten jetzt politisch-korrekt als GIPS-Staaten bezeichnet werden.
Der Autor, Herr Sinn, bezeichnet sich selbst als "erklärter Befürworter des Euros". Umso mehr sollte man seine Ausführungen Ernst nehmen. Wie cantus planus hier bereits mehrfach schrieb: Wenn solche Artikel in den main-stream-Medien (hier Süddeutsche Zeitung) veröffentlicht werden, ist es bereits 12:00 oder kurz danach.
Summa summarum liegen die Hilfszusagen für bedrängte Euroländer damit bei 1542 Milliarden Euro, und Deutschland haftet mit 391 Milliarden Euro.
Es ist schon erstaunlich, daß die Jod-Konzentration im über 10.000 km entfernten Meerwasser vor Japan oder die künftigen beruflichen Aufgaben eines Parteivorsitzenden größeres Interesse finden als die Bürgschaften für die Euro. Und wenn die Bundesregierung die Zahlung von "lumpigen" 22 Mrden in den Hilfsfond auf mehrere Jahre strecken muß, weil es haushaltspolitisch nicht anders "darstellbar" ist, kann man sich ausmahlen, wie 391 Mrden Euro im Fall der Fälle gezahlt werden sollen..... :patsch:

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sternchen
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von sternchen »

Das Verhängnis der Euro-Krise nimmt weiterhin seinen Lauf
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Nun hat auch die letzte Ratingagentur die Kreditwürdigkeit Portugals von "A3" auf "Baa1" herabgesetzt. Euro-Krise Portugal verliert sein letztes "A"-Rating Als letzte große Ratingagentur stuft Moody's das Land herab. Die Bonitätswächter halten eine Flucht Portugals unter den Euro-Rettungsschirm für unausweichlich. Das ganze Ausmass der Krise wird anhand der Rating-Karte - So flüssig sind die Euro-Länder sichtbar.
Aber auch ein Blick über den Atlantik ist alarmierend. Der USA droht ebenfalls die Pleite Bis Ende der Woche müssen sich Republikaner und Demokraten im Parlament zumindest über einen Übergangshaushalt einigen, sonst kann die US-Regierung ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen. Das wird Folgen haben. Amerika zittert vor der Schließung seiner Behörden - Wenn der Kongress nicht rasch das Budget bewilligt, muss die Regierung dicht machen. Das globale Finanzsystem hängt ohne Zweifel an den Gelddruckmaschinen der Zentralbanken, wer diese abschaltet versetzt den globalen Finanzsystem den Todesstoss. Werden die Gelddruckmaschinen der Zentralbanken nicht abgeschaltet droht eine globale Inflation.
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