Aussprache des Lateinischen

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Aussprache des Lateinischen

Ich bin für die rekonstruierte klassische Aussprache
3
16%
Ich bin für die traditionelle Aussprache
12
63%
Ich bin für die italienische Kirchenaussprache „alla Pio nono“
4
21%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 19

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Juergen
Beiträge: 27011
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: Aussprache des Lateinischen

Beitrag von Juergen »

ad-fontes hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Noch ein schönes Video
http://www.youtube.com/watch?v=GVBN_UOL6I
Hört sich gut an.. :klatsch:

Dagegen hört sich das sehr akademisch-gestelzt an:
http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=9257
Apropos "akademisch-gestelzt"
http://www.youtube.com/watch?v=qNiMqVSt9JA
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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ad-fontes
Beiträge: 9523
Registriert: Sonntag 28. Juni 2009, 12:34

Re: Aussprache des Lateinischen

Beitrag von ad-fontes »

Ist der nebenberuflich Stimmenimitator?
(Erinnert mich stark an den Kardinalprotodiakon.)
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Peregrin
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Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2006, 16:49

Re: Aussprache des Lateinischen

Beitrag von Peregrin »

Diese abgehackte Sprechweise kommt mir nicht sehr überzeugend vor. Man kann wohl davon ausgehen, daß man auch Latein ein bißchen flüssiger sprechen darf.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Bernado
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Re: Aussprache des Lateinischen

Beitrag von Bernado »

Peregrin hat geschrieben:Diese abgehackte Sprechweise kommt mir nicht sehr überzeugend vor. Man kann wohl davon ausgehen, daß man auch Latein ein bißchen flüssiger sprechen darf.
Man muß es sogar. Aus der Sprache der Dichtung wissen wir um die sog. "Hiatmeidung" - bei Wortfugen, in denen zwei Vokale aufeinandertreffen, wurde nicht wie im Deutschen mit dem "Knacklaut" (das ist der hörbare Unterschied zwischen verreisen mit dem Zug und vereisen mit flüssiger Luft) eine Trennung markiert, sondern die Fuge verschliffen: quantoque animalia - gesprochen ~kwantokwanimalia, diversorum operum gesprochen diversoruoperum (uo ohne Knacklaut und dafür nasaliert). Das silbenschließende m und das gn im Wortinneren waren wohl stets nasaliert: bonum est wurde gesprochen bonuust (mit zugehaltener Nase beim U) agnus eher wie angnjus und keinesfalls wie aknuss. Ob schon portugalmäßig wie agnjuusch ist nicht klar.

Für die poetische Sprache gilt das alles als belegt - es gibt aber wohl Leute die sagen, daß Dichtung anders gesprochen worden wäre als die Umgangssprache. Da würde ich dann aber eher darauf tippen, daß es in der Umgangssprache noch eine Spur schluriger zuging. Es ist ja kein Zufall daß das Italienische bei Dante schon ziemlich fertig daherkommt.

Ausführliche Auskunft zur Aussprache lateinischer Dichtung gibt es hier: Prosodie und Metrik des klassischen Latein.
Zuletzt geändert von Bernado am Donnerstag 10. Dezember 2009, 23:08, insgesamt 1-mal geändert.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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cantus planus
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Re: Aussprache des Lateinischen

Beitrag von cantus planus »

Was du dort sagst, Bernardo, gilt wohl auch für die Gregorianik. Es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit durch Liqueszenzen im Notentext der frühen Handschriften nachweisbar. Aber da laufen die Forschungen derzeit noch.
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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