Freiheit, ein Grundrecht des Menschen, auch für Katholiken?

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Ach, Europa existierte schon weit vor der Kirche, jedenfalls nach dem, was in den Geschichtsbüchern steht ...
Nur welches Europa hätte existiert, ein geinter Kulturkreis mit diesen Gedanken in der ausformung? Die Germanenstämme hatte weder das kulturelle noch sonstiges Potential für ein geintes Vorgehen, erst die Arianiesierung (1. Christianisierung) und anschliesender Oposition gegen Byzanz wo das Arianertum zurückgedrängt wurde verschaffte ihnen einigermasen so etwas wie Einheit. Aber auch diese war sehr defizitär und feindlich weil sie sich als auserwähltes Volk verstanden, als die von Gott geliebten .... bis zu den besseren Menschen Gedanken. Hatten wir ja schon mal vor nicht alzulanger Zeit. Toller Ausgangspunkt für die entwicklung Europas. Erst durch die weitere Christianisierungswelle aus Rom schaffte es, mit diesen Irrsinn aufzuhören und die Germanen im Frankenreich so zu einen das z.B. die Araber in Frankreich aufgehalten werden konnten. Und die Kirche legte damit den Grundstein auch kulturell für ein heutiges Europa, ansonsten würdest due hier schön brav den Koran rezitieren, uind froh sein wenn dir die REligionspolizei nicht auf die Finger klopft.
Nicht wirklich ... es gab sie als Bezeichnungen, ja, aber nie als Grundprinzipien und schon garnicht als praktische Umsetzung ...
Freiheit gab es nur, solange sie sich den kirchlichen Beschränkungen unterwarfen -> keine Freiheit (Stichwort Katharer), Gleichheit gab es auch nicht, denn wie in der DDR gab es immer welche, die "gleicher" waren, in diesem Falle, die Kleriker. Und Brüderlichkeit ? Na wo denn ?
Du nimmst auszüge aus der Geschichte? Genauso könnte man Auszüge aus der Revotlurionsgeschcihte nehmen und die Demokratie verwerfen.
Die Kirche hat 1000 Jahre vor deinen geliebten Revolutionären bereits Kult und Religionsrfreiheit geprdedigt, naja die Revolutionäre liesen keine Kultfreiehit zu.

Desweiteren Freiheit? Schützt nicht auch der moderne Staat sich und seine Bürger mit allen Mitteln?

- Darfst du Lügen Verbereiten?? Ne dann kommst du wegen Verlumdung dran und kannst dich nicht auf Meinungsfreiheit berufen?
- Darfst du offen gegen die Verfassung und deren Grundsätze "predigen"? Nö auch dann wirst du bestraft weil du eine Gefahr für die Gesellschaft darstellst. Es werden politische Parteien verboten und Bücher.

Die Kirche als System annodazumal machte es im Endefeckt nicht anders, sie schützte die Gesellschaft. Aber das ist natürlich was anderes was man heute darf durfte man früher natürlich nicht :mrgreen:
Eine sehr gewagte These ....
Keine These Tatsache.

a - sind die humanistischen Ideale in der Lehre explizit vorhanden
b - rate ich dir Kirchengeschichte und die Dekrete der Kirche mal anzuschauen, also nimm mal den Denzinger her. Da verbieten Päpste und Konzilien Sklaverei, reden von Religionsfreiheit, Kultfreiheit, angemessenen Bestrafungen, verbot der Folter und das nicht erst im 20, Jhdt. sondern im 1 Jahrtausend.

Es ist das eine nur geschichtliche Momentaufnahmen herzunehmen und zu urteilen oder die Gesamtschau zu machen. Aufgrund der Momentaufnahmen wäre auch die Demokratie als Barbarisch und Despotismus verdammungswürdig.

Auserdem als einen der ersten Humanisten sind wohl Thomas Morus Eramsus von Rotterdam zu erwähnen. Ja sogar eigentlich schon Augustinus.
Demokratie gibt es in der Kirche nicht, schon allein dadurch, daß das "beherrschte Volk" nicht abstimmen kann, lediglich die "Chefetage" schiebt sich mit einer Scheinwahl die Positionen zu.
Ich sprach vom Schatten der noch vorhanden ist, bis zum Ende des ersten Jahrtausends wurden Päpste gewählt bzw. mußten vom Volk bestätigt werden, gleiches galt teilweise auch noch für "ortsfeste" Bischöfe und Priester. Der Konziliarismus ist eine demoklratische Form.

Außerdem was glaubst du woher die Kardinäle kommen? Wohl aus dem Volk einen Erbkardinal gibts nicht? Demzufolge ist das Amt an sich nicht an die Abstammung gebunden und die Wahl kann daher schon demokratisch genannt werden.
Auch hier versuchst du wieder, der Kirche Errungenschaften zuzuschreiben, mit denen sie nichts zu tun und gegen die sie sich lange Zeit verzweifelt gewehrt hat.
Ich schreibe nicht das der Klerus aktiv freie Wahlen gefordert hat, ich sage nur die Idee ist von ihr im Endefeckt geklaut. Bzw. bassiert auch daruf das die Kirche das Wissen vermittelte und lehrte und das die Kirche prinzipiell die Freiheit der Wissenschaft auf den Universitäten schützte. Ein Grad an Freiheit denn du auch heute nicht mehr finden wirst.

LG
Fiore
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Ich bin für ein erfülltes Leben zu dem eine Arbeitsstelle und eine Familie als Fundament gehören. Das kann keine Freiheit bieten.

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Esperanto
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Beitrag von Esperanto »

Inabikari hat geschrieben:Es ist schon verwunderlich, wenn man hier liest, wie (anscheinend saturierte) Bundesbürger, die im freiheitlichsten Staat leben, den es je auf deutschem Boden gegeben hat, so leichtfertig die Freiheitsrechte kleinreden.

Meine Tochter lebt zur Zeit in China, und sie kann etwas erzählen von einem Land, in dem Freiheit ganz kleingeschrieben wird. Dort gibt es keine Religionsfreiheit (die römisch-katholische Kirche existiert nur im Untergrund), keine Pressefreiheit (die Presse darf nur schreiben, was die Partei erlaubt), keine Demonstrationsfreiheit (wer gegen Unterdrückung, Ausbeutung und Korruption demonstriert, riskiert, von der Polizei zum Krüppel geprügelt zu werden), keine Freiheit vor polizeilichen Willkürakten, keine Freiheit der Wahl (es können nur die von der Partei vorgegebenen Kandidaten gewählt werden), keine Freiheit der Familienplanung (die Einkinderfamilie ist Vorschrift, es gibt Zwangsabtreibungen), keine Freiheit im Internet...

Wäre denen, die der Abschaffung von Freiheiten in Deutschland das Wort reden, ein solcher Unfreiheitsstaat lieber?


Nur, wenn es die richtige Freiheit wäre - die kath. Sicht der Dinge. Wir hatten das ja im Mittelalter schon einmal. Deswegen bin ich ja für die Schaffung von Bekenntnisstaaten: einen für die Katholiken, einen für Muslime, einen für Atheisten, einen für Kommunisten. Ein Judenstaat existiert ja bereits.
Dieses ewige Hin- und Her in der Demokratie geht mir auf die Nerven, das ist nichts Halbes und nichts Ganzes - und oft genug setzt sich auch noch der Stärkere durch, statt dem Richtigen.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Inabikari hat geschrieben:Es ist schon verwunderlich, wenn man hier liest, wie (anscheinend saturierte) Bundesbürger, die im freiheitlichsten Staat leben, den es je auf deutschem Boden gegeben hat, so leichtfertig die Freiheitsrechte kleinreden.
Ich halte diesen Staat im Gegenteil für den unfreiesten, der je auf deutschem Boden existiert hat. (Im doppelten Sinne: hinsichtlich der Freiheit des Staats, also seiner Souveränität, als auch hinsichtlich der persönlichen Freiheit seiner Bürger.)
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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Inabikari hat geschrieben:Es ist schon verwunderlich, wenn man hier liest, wie (anscheinend saturierte) Bundesbürger, die im freiheitlichsten Staat leben, den es je auf deutschem Boden gegeben hat, so leichtfertig die Freiheitsrechte kleinreden.
Ich halte diesen Staat im Gegenteil für den unfreiesten, der je auf deutschem Boden existiert hat. (Im doppelten Sinne: hinsichtlich der Freiheit des Staats, also seiner Souveränität, als auch hinsichtlich der persönlichen Freiheit seiner Bürger.)
Lieber Robert

schnell auswandern.

Pierre mit einem Lächeln

ps. wenn Le Pen Präsident würde in Frankreich müsste ich auch überlegen, auszuwandern........
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Linus
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Beitrag von Linus »

Weshalb?
Weil er öffentlich und ungestaft (das Ginge in Ö und D nicht) antijüdische Propaganda macht? Oder weswegen (noch)?
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overkott
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Beitrag von overkott »

Wurde das Ende des ideologischen Zeitalters zu früh ausgerufen? Bestehen rechte und linke Varianten des Sozialismus fort? Kann selbst Liberalismus totalitär werden? Bedarf Demokratie der christlichen Reflexion? Liegt im Doppelgebot der Liebe ein freiheitlicher Kern? Sollte sich Europa nicht gerade deswegen im Vorwort einer grundlegenden politischen und juristischen Zielbestimmung zu Gott bekennen? Ich denke: Ja.

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Pierre hat geschrieben: Lieber Robert

schnell auswandern.

Pierre mit einem Lächeln

ps. wenn Le Pen Präsident würde in Frankreich müsste ich auch überlegen, auszuwandern........
Unsin. LePen, von dem ich weder ein Anhänger noch ein Sympathisant bin (da ich Christdemokratisch bin), ist kein Antisemit, auch wenn die Medien das aus ihm machen. Er ist Populistischer Nationalist, Franzose, aber kein Pierre Laval oder Heinrich Himmler, bitte schön danke sehr.

Aber Übertreibung der Ansichten und Ausgrenzung der Non-Konformanten wurden schon früher von den Logenbrüdern betrieben.

Bitte lass' Dir das nicht verzapfen. Aber natürlich ist das Saarland eine gute Alternative im Vergleich zum Schnecken- u. Froschenlande. :D

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overkott
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Beitrag von overkott »

Haben die Piusbrüder eine Affinität zum Totalitarismus? War nicht gerade deshalb das Konzil notwendig? Ist die Spiritualität der Liebe unseres heutigen Jubilars nicht die Fortsetzung des Konzils? Ich glaube schon.

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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Pierre hat geschrieben:Lieber Robert

schnell auswandern.

Pierre mit einem Lächeln

ps. wenn Le Pen Präsident würde in Frankreich müsste ich auch überlegen, auszuwandern........
Haaretz: Jews for Le Pen
A Jewish doctor in this picturesque town said a few days ago that many of his friends intended to vote for Le Pen. "Of course, because he is the best for the Jews of France," he said. A friend of his, an economics professor who took part in the conversation, conceded that although things had improved, most of the Jews of Aix-en-Provence would vote either for the right-wing candidate Nicolas Sarkozy or Le Pen. "I have a feeling that Le Pen will do very well in the coming elections," he said.

Einen ähnlichen Effekt konnte man ja in den Niederlanden vor der Ermordung von Pim Fortuyn feststellen.

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Athanasius2 hat geschrieben:
Bitte lass' Dir das nicht verzapfen. Aber natürlich ist das Saarland eine gute Alternative im Vergleich zum Schnecken- u. Froschenlande. :D
Das Saarland, ich stamme daher, hatte 1957 eine einmalige Chance, die Kernzelle Europas zu werden. Leider haben die Deutschen zu dieser Zeit eine Politik HEIM INS REICH betrieben sodass 66% der Saarländer das Wirtschaftswunder Deutschland war als die Idee Europa.

Pierre, der sich bewusst ist, dass dies mit dem Thema nichts zu tun hat.
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Pierre hat geschrieben:
Das Saarland, ich stamme daher, hatte 1957 eine einmalige Chance, die Kernzelle Europas zu werden. Leider haben die Deutschen zu dieser Zeit eine Politik HEIM INS REICH betrieben sodass 66% der Saarländer das Wirtschaftswunder Deutschland lieber war als die Idee Europa.

Pierre, der sich bewusst ist, dass dies mit dem Thema nichts zu tun hat.
Ach, dummer Kaaskopp der ich bin, ich dachte bisher immer die Bundesrepublik Deutschland sei schon seit 1949 ein Teil von Europa und sogar eine der MitbegründerInnen der Europäischen Idee via Adenauer (und später Kohl), und der deutsche Kulturraum sei dazu auch noch E.E.G.-Mitbegründer über Robert Schuman. Ich bin wohl dumm gewesen. Das Deutsche Rrrrrrrreich existiert also immer noch. Das ist mir allerdings neu.
8)
Zuletzt geändert von Athanasius2 am Montag 16. April 2007, 16:09, insgesamt 1-mal geändert.

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

overkott hat geschrieben:Haben die Piusbrüder eine Affinität zum Totalitarismus? War nicht gerade deshalb das Konzil notwendig? Ist die Spiritualität der Liebe unseres heutigen Jubilars nicht die Fortsetzung des Konzils? Ich glaube schon.
Äh, Du, geh Du vor allem weiter mit der politischen Stigmatisierung und Ausgrenzung von rom- und glaubenstreuen Katholiken unter der Terminologie "lieblose Totalitaristen".

-----

Hättest Du mich gelesen und ernst genommen, wüsstest Du, dass ich mich zum Christdemokratischen Lager zähle und Mr LePen gar nicht so sympathisch finde.... Er ist aber auch kein Dämon.
Zuletzt geändert von Athanasius2 am Montag 16. April 2007, 16:20, insgesamt 1-mal geändert.

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

overkott hat geschrieben:Haben die Piusbrüder eine Affinität zum Totalitarismus? War nicht gerade deshalb das Konzil notwendig? Ist die Spiritualität der Liebe unseres heutigen Jubilars nicht die Fortsetzung des Konzils? Ich glaube schon.
Sage das mal zu Hw. H. Gommar A. DePauw (+), ausgezeichneter Offizier der US-Armee seit September 1944, oder zum jüngsten noch lebenden Bruder Mons. Marcel Lefebvres, dessen patriotischer und freiheitsliebender Vater René wegen seiner Spionageaktivitäten für England, De Gaulle und USA, Anfang 1944 im KZ Sonnenburg in Ostbrandenburg (Neumark, heute zum polnischen Territorium) dem NS-Terror erliegen ist. Aber das wird wohl nicht zählen für Dich, höh, denn René Sr. war auch Industrieller, somit ein "kapitalistischer Gegner" des Liebesregime des Realen Sozialismus.....

[An dieser Stelle machte Athanasius2 ein Bäuerchen. Ich habe es mal herausgelöscht... Der Moderator.]

Petra
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Beitrag von Petra »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Inabikari hat geschrieben:Es ist schon verwunderlich, wenn man hier liest, wie (anscheinend saturierte) Bundesbürger, die im freiheitlichsten Staat leben, den es je auf deutschem Boden gegeben hat, so leichtfertig die Freiheitsrechte kleinreden.
Ich halte diesen Staat im Gegenteil für den unfreiesten, der je auf deutschem Boden existiert hat. (Im doppelten Sinne: hinsichtlich der Freiheit des Staats, also seiner Souveränität, als auch hinsichtlich der persönlichen Freiheit seiner Bürger.)
Was die persönliche Freiheit betrifft, ist es so, wie Inabikari geschrieben hat.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Petra hat geschrieben:Was die persönliche Freiheit betrifft, ist es so, wie Inabikari geschrieben hat.
Wär es wirklich liberal und demokratisch dieses EUropa, gäbe es keine Gesinnungsgesetze (Habsburgergesetz etwa, oder auch das NS Verbotsgesetz)
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Pit
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Beitrag von Pit »

Ein Staat, in dem die Bürger so wahnsinnig unfrei sind, daß sie

- die Regierung kritisieren können,
- sofern sie rechtsradikal sind, auf Aufmärschen ihre fremdenfeindliche Gesinnung unters Volk bringen können (wohlbemerkt: Die Stadt Münster durfte die friedliche Gegendemo damals nicht verbieten, aber aus Gründen der Versammlungsfreiheit auch nicht den Aufmarsch der Rechtsradikalen, solange diese nicht verfassungsfeindlich agierten).

Und Bürger, die so unfrei sind, daß sie - wenn keine Verfassungsfeindlichkeit vorliegt
- ihre Religion frei ausüben dürfen usw.

Jetzt versuch doch einfach mal in der "Volks"-"Republik China
- die Parteiführung zu kritisieren,
- als Christ offen Deinen Glauben zu leben,
- eine Partei zu wählen, die nicht (!) linientreu ist oder
- Literatur zu lesen, die nicht vorher seitens der KP Chinas genehmigt wurde.

Soviel zu dem unfreien Staat Bundesrepublik Deutschland.

Aber warscheinlich sind die VR China, die "Republik" Kongo oder das kommunistische Kuba wirklich lebenswerter, immerhin brauchen sich die Bürger, so frei, wie sie dort leben dürfen, sich keine Gedanken machen, was sie denken, sagen oder lesen und schreiben sollen, die jeweilige Staatsführung nimmt es ihnen schon ab. (Vorsicht: Ironie!)

Gruß, Pit
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Ich halte diesen Staat im Gegenteil für den unfreiesten, der je auf deutschem Boden existiert hat. (Im doppelten Sinne: hinsichtlich der Freiheit des Staats, also seiner Souveränität, als auch hinsichtlich der persönlichen Freiheit seiner Bürger.)
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Linus
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Beitrag von Linus »

Pit hat geschrieben:Jetzt versuch doch einfach mal in der "Volks"-"Republik China
- die Parteiführung zu kritisieren,
- als Christ offen Deinen Glauben zu leben,
- eine Partei zu wählen, die nicht (!) linientreu ist oder
- Literatur zu lesen, die nicht vorher seitens der KP Chinas genehmigt wurde.
Huhu Pit, aufwachen, daß die VR China noch weniger Frei sind, bestreitet ja niemand. Hier geht es um Europäische besser Deutsche Verhältnisse die im historischen Vergleich erwogen sein sollen.

man sollte nich Äpfel mit Kartoffel (auch wenn für uns Österreicher nur ein Erd- Unterschied ist) vergleichen.

Im Übrigen ist es ironielos, seine eigene Ironieversuche zu kennzeichnen. Das ist nichtmal mehr spaßbefreit, sondern nur noch peinsam.
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Pit
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Beitrag von Pit »

Bezüglich der Ironie war es nicht sehr geschickt von mir, und ehrlichgesagt ist das ein Thema, bei dem mir nur bedingt nach Humor zumute ist.
Aber ich bringe gerne auch europäische Vergleiche:
Ist Robert Ketelhohn der Meinung, daß die Menschen in der "DDR" freier lebten, mehr Meinungs- und Religionsfreiheit udn andere grundlegende Freiheiten besassen als die Menschen in der Bundesrepublik Deutschland?

Gruß, Pit
Linus hat geschrieben:
Huhu Pit, aufwachen, daß die VR China noch weniger Frei sind, bestreitet ja niemand. Hier geht es um Europäische besser Deutsche Verhältnisse die im historischen Vergleich erwogen sein sollen.

man sollte nich Äpfel mit Kartoffel (auch wenn für uns Österreicher nur ein Erd- Unterschied ist) vergleichen.

Im Übrigen ist es ironielos, seine eigene Ironieversuche zu kennzeichnen. Das ist nichtmal mehr spaßbefreit, sondern nur noch peinsam.
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Petra
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Beitrag von Petra »

@Linus

Und du hältst einen Staat, der Menschen einzig aufgrund ihrer rassischen Herkunft umbrachte, für einen mit größerer persönlicher Freiheit als Deutschland? Oder einen Staat, aus dem man noch nicht mal emigrieren konnte, ohne befürchten zu müssen, dass die Angehörigen dadurch Nachteile bekommen?

(Wenn jemand ein nettes christliches Forum kennt, mit sympathischen, halbwegs normalen, Katholen, ohne zu vielen Kirchen- und Gottesgegnern, dann bitte die Url per PN an mich. Danke.)

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Linus
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Beitrag von Linus »

Petra hat geschrieben:@Linus

Und du hältst einen Staat, der Menschen einzig aufgrund ihrer rassischen Herkunft umbrachte, für einen mit größerer persönlicher Freiheit als Deutschland?
Nö. Nicht nett, daß du mir sowas unterstellst. Aber Deutschland, Österreich und andere Staaten sind lang nicht so frei, wie sie sollten. Sie werden ziemlich geknechtet.
Oder einen Staat, aus dem man noch nicht mal emigrieren konnte, ohne befürchten zu müssen, dass die Angehörigen dadurch Nachteile bekommen?
siehe Anteort oben.
(Wenn jemand ein nettes christliches Forum kennt, mit sympathischen, halbwegs normalen, Katholen, ohne zu vielen Kirchen- und Gottesgegnern, dann bitte die Url per PN an mich. Danke.)[/quote]
ich kenn eins: www.kreuzgang.org.
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Beitrag von sofaklecks »

@Petra

manchmal ist es schon schwierig.

Aber für ein anderes Forum gilt das, was die Dame meines Herzens zu mir gesagt hat, als ich meine Hausbank wechseln wollte, weil ich mich über ein fürchterliches Huhn geärgert hab, die mir eine Order in den Sand gesetzt hat. Sie meinte nur:"Glaubst du ernsthaft, woanders ist es besser?"


Schwierig wird es erst, wenn man nicht mehr lachen kann. Und das darf man den andern einfach nicht gestatten.

sofaklecks,
Weiser vom Berg

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Petra hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Inabikari hat geschrieben:Es ist schon verwunderlich, wenn man hier liest, wie (anscheinend saturierte) Bundesbürger, die im freiheitlichsten Staat leben, den es je auf deutschem Boden gegeben hat, so leichtfertig die Freiheitsrechte kleinreden.
Ich halte diesen Staat im Gegenteil für den unfreiesten, der je auf deutschem Boden existiert hat. (Im doppelten Sinne: hinsichtlich der Freiheit des Staats, also seiner Souveränität, als auch hinsichtlich der persönlichen Freiheit seiner Bürger.)
Was die persönliche Freiheit betrifft, ist es so, wie Inabikari geschrieben hat.
Nein. Allein die Methoden der Unterdrückung sind subtiler. Du merkst es gar nicht.
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Pit hat geschrieben:Ist Robert Ketelhohn der Meinung, daß die Menschen in der "DDR" freier lebten, mehr Meinungs- und Religionsfreiheit und andere grundlegende Freiheiten besaßen als die Menschen in der Bundesrepublik Deutschland?
Ja. Genau das sagte er doch.
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Beitrag von Pit »

Also, wenn Du de facto der Meinung bist, daß es den Menschen in der "DDR" besser ging, sie mehr Meinungs- und Religionsfreiheit besassen, dann hättest Du warscheinlich auch nichts dagegen, wenn es den fast perfekten "DDR"-Staat auch länger als bis 1990 gegeben hätte, oder?
Und nebenbei:
Eigentlich ist das Regime des "Maximo Lider" auf Cuba ja auch nicht so schlimm, oder?

Gruß, Pit
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:Ist Robert Ketelhohn der Meinung, daß die Menschen in der "DDR" freier lebten, mehr Meinungs- und Religionsfreiheit und andere grundlegende Freiheiten besaßen als die Menschen in der Bundesrepublik Deutschland?
Ja. Genau das sagte er doch.
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Beitrag von Pit »

Inwieweit gibt es in der Bundesrepublik Deutschland eine Unterdrückung der Meinungs- und Religionsfreiheit, solange beides nicht gegen die Verfassung verstösst?

Gruß, Pit
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Nein. Allein die Methoden der Unterdrückung sind subtiler. Du merkst es gar nicht.
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Ahh jaahh

Beitrag von sofaklecks »

Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, hatten die Menschen in der DDR den unschätzbaren Vorteil, dass sie die Unfreiheit täglich zu spüren bekamen, während wir im wiedervereinten Deutschland so subtil unterdrückt und unfrei sind, dass wir es gar nicht mehr merken.

Da sollten wir doch besser also die offene Unterdrückung wieder einführen?

Wie war das mit den Kälbern und ihren Metzgern?

sofaklecks

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Pelikan
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Beitrag von Pelikan »

Nicolas Gomez-Davila hat geschrieben:Die Tyrannei eines Individuums ist dem Despotismus des Gesetzes vorzuziehen, denn der Tyrann ist verwundbar und das Gesetz unkörperlich.

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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Petra hat geschrieben: Oder einen Staat, aus dem man noch nicht mal emigrieren konnte, ohne befürchten zu müssen, dass die Angehörigen dadurch Nachteile bekommen?
Kann man aus der Bundesrepublik auch nicht immer. Wie etliche Familien in den letzten Jahren festgestellt haben, muß man die Flucht bei Nacht und Nebel mit Kind und Kegel riskieren. Die Busekros waren zu langsam, jetzt sitzt ihr Kind in der Psychiatrie, bis sie kuschen. Ich sehe da keinen großen Unterschied mehr zu sogenannten "totalitären Staaten". Mit der totalen Demokratie in Deutschland ist auch nicht zu spaßen.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Peregrin hat geschrieben:
Petra hat geschrieben: Oder einen Staat, aus dem man noch nicht mal emigrieren konnte, ohne befürchten zu müssen, dass die Angehörigen dadurch Nachteile bekommen?
Kann man aus der Bundesrepublik auch nicht immer. Wie etliche Familien in den letzten Jahren festgestellt haben, muß man die Flucht bei Nacht und Nebel mit Kind und Kegel riskieren. Die Busekros waren zu langsam, jetzt sitzt ihr Kind in der Psychiatrie, bis sie kuschen. Ich sehe da keinen großen Unterschied mehr zu sogenannten "totalitären Staaten". Mit der totalen Demokratie in Deutschland ist auch nicht zu spaßen.
Das ist ne ganz andere Geschichte, die Busekros sind bei weitem nicht die Unschuldslamperl wie sie gerne dargestellt werden.
Die laut eigenen Aussagen "ansonsten gute Schülerin hätte wiederholen müssen", was war sie jetzt gut oder schlecht? Da wird Lärm in der Klasse angeführt etc. Die anderen Schüler sind auch alle durchgefallen????? Also Lüge 1. Waren die Busekros an einer beilegung interessiert, wenn Melissa der Lärm so gestört hat, wie wärs mit ner anderen Schule? Also Lüge 2. Die Eltern haben Melissa einer Untersuchung der Behörden entzogen. Wurst wie man das darstellt, es ist so. Und das psychologische Gutachten ist eindeutig.

Nach österreichischen Maßstäben für den Heimuntericht wären die Busekros durchgefallen.

LG
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Linus
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Beitrag von Linus »

FioreGraz hat geschrieben: Nach österreichischen Maßstäben für den Heimuntericht wären die Busekros durchgefallen.
Wie sind die, hattu link?
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Schulpflicht Gesetz

§5 aber zu bedenken ist zur Gleichwertigkeit gehört nicht nur der Schulstoff.

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