Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:So kräftig scheint es sich nicht geändert zu haben. Ich habe jetzt den ganzen Text gefunden
http://www.tgd.de/216/6/22/turkische- ... t-lammert/. Er übertreibt zwar erheblich, aber wenn Türken aggressiv werden, hört sich das anders an.
Das klingt wie
Heinz Sielmann über die kleine, niedliche Türkenpopulation, die unsere Siedlungen in unseren bis in die 7er-Jahre so furchtbar langweiligen und miefigen deutschen Städten so bunt und überhaupt erst lebenswert gemacht haben.
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Türkisch-nationalistisch ist die Resolution auch nicht, er spricht von "unserem Land" und meint die Bundesrepublik und hat da auch keinen separatistischen Ansatz.
Schon die Wortwahl ist verräterisch:
"Die überwältigende Mehrheit der türkischen Community in Deutschland lehnt die Armenien-Resolution des Deutschen Bundestages ab." Als was sehen sie sich nun: Deutsche mit türkischem Migrationshintergrund oder Türken, die einen deutschen Pass haben, sich also gar nicht zum deutschen Volk zugehörig fühlen, sondern nur die Vorteile davon nutzen? Wer es ablehnt, den Mord an den Armeniern als Völkermord zu betrachten, argumentiert nationalistisch, in diesem Fall eben türkisch.
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:er spricht von "unserem Land" und meint die Bundesrepublik und hat da auch keinen separatistischen Ansatz.
Ja, das mit den Eigentumsbezeichnungen ist manchmal so eine Sache. Es ist nämlich nicht (nur) "ihr" Land und die Antwort auf die Frage steht noch aus, ob sie voll und ganz dazugehören wollen. Das mit dem Separatismus trifft es eigentlich ganz gut. Auch sie sind aus ihrer Heimat geistig noch nicht einmal abgefahren, bezeichnen aber das Land, in dem sie leben, als
"ihr" Land. Das kann man bei dem Verhalten durchaus als Separatismus verstehen. In der Tat ist die Bildung von Parallelgesellschaften eigentlich auch nichts anderes. Und zwar mindestens. Mir würde auch so etwas wie
"Raubrittertum" einfallen.
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Der Lösungsvorschlag ist vermutlich Geschwurbel aber auch rührend
Geschwurbel sicherlich, die Rührung hingegen kann ich mir gerade noch verkneifen. Bei so viel staatstragender Aufgeblähtheit schießen mir die Tränen der Rührung geradezu waagerecht aus den Augen:
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:" Die TGD legt dem Deutschen Bundestag im Interesse Aller nahe, sich in Zusammenarbeit mit dem türkischen, armenischen und aserbaidschanischen Parlament für eine Historikerkommission einzusetzen. Die TGD begrüßt, dass die Bundeskanzlerin diesen Vorschlag bereits in einem Zusammenkommen mit dem aserbaidschanischen Präsidenten Alijev unterbreitet hat. Unser Bundestagspräsident möge diese Vorgehensweise aktiv unterstützen."
Das ist grotesk. Die Fakten über den Völkermord stehen fest. Völlig wurscht, welcher Türke, sich deutsch fühlender Türke, Türke mit deutschem Pass oder Deutscher mit türkischem Migrationshintergrund deswegen beleidigt ist.
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:und fast typisch deutsch:
Was wäre denn
"typisch türkisch"? Das ist nicht
"typisch deutsch", das ist anmaßend. Was glauben die eigentlich, wer sie sind?
"Heftige Reaktionen von den mehr als 3 Mio. Deutschlandtürken sind zu erwarten, wenn z. B. in den Schulen das Thema einseitig behandelt wird. Hier ist eine Welle von Klagen gegen Schulen seitens der Elternschaft zu erwarten, da dies die Meinungsfreiheit von Betroffenen beschneiden würde. Wir bitten in dem Zusammenhang um die Beachtung des Urteils des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte (EGMR) vom 12.3.214 und 15.1.215."
Das ist eine ziemlich eindeutige Drohung und Handlungsanweisung für die türkische Community. Sie
wagen es, die Meinungsfreiheit
als Waffe ins Feld zu führen, welche in dem Staat, den sie so vehement verteidigen, derzeit mit Füßen getreten wird. Diese Leute wissen
sehr genau, was sie erwarten würde, wenn sie solche Forderungen auch nur in irgendeiner abgelegenen ostanatolischen Polizeistation äußern würden. Und bei der Behandlung als Unterrichtsstoff etwa in Gemeinschaftskunde oder Geschichte ist die Darstellung der Morde an den Armeniern als Völkermord von Kultusministerium, Regierungspräsidium und Oberschulämtern ziemlich eindeutig legalisiert.
"Die Armenien-Resolution wird unter anderem von der AfD und ähnlichen rechtspopulistischen oder gar rechtsradikalen Gruppen gegen die Deutschlandtürken verwendet. Es wird, dies zeichnet sich in den sozialen Medien bereits ab, neben der bisherigen Islamophobie zusätzlich noch eine tendenzielle Turkophobie herbeigeführt."
Ach du meine Güte. Für die AfD gilt die Meinungsfreiheit natürlich nicht. Die wissen wirklich genau, welche Knöpfchen sie bei den Leuten drücken müssen. Die denken wahrscheinlich, dass man in Deutschland mit der AfD so umgehen kann wie
Erdogan in der Türkei mit der HDP.
"Das kann nicht im Interesse einer Gesellschaft sein, die eine Integration und ein friedliches Zusammenleben aller Bürger/-innen gleich welcher Herkunft weiter voranbringen will."
Die hatten niemals vor, sich zu integrieren. Das ist ziemlich eindeutig.
"Wir erachten es als falsch, dass alle, die die Resolution nicht befürworten und die Aufarbeitung stattdessen den Historikern/-innen überlassen wollen, als Leugner/-in stigmatisiert und als Radikale/r gebrandmarkt werden. Die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut und gehört zu den wertvollsten Rechten unserer Demokratie."
Ich erachte es auch als falsch, dass alle, die eine zügige und glaubhafte Integration in die Mehrheitsgesellschaft anmahnen, als Rechtsextreme abgestempelt werden sollen. Hingegen ist
das kein Akt der Meinungsfreiheit, sondern juristisch
höchst relevant:
"Besondere Vorsicht ist auch bei Anspielungen zum Dritten Reich geboten. Bei Beschimpfungen mit den Worten, Nazi, Fascho, Faschist oder Gauleiter verstehen die Gerichte keinen Spaß."
Aiman Mazyek hätte demzufolge wegen seiner Ausfälle gegenüber der AfD recht schlechte Karten. Toleranz ist keine Einbahnstraße. Das müssen viele noch lernen. Die Armenien-Resolution war vielleicht auch ein solcher
"Toleranz-Tester". Und der Test ist miserabel desaströs ausgefallen. Aber er war absolut notwendig. Das Gefasel um
"Ehre" ist ein Nichts.
"Ehre" muss man sich verdienen. Das ist harte Arbeit und kein
"Recht". Es ist regelrecht tragisch, dass die erste Generation der Einwanderer die Integration meist besser hinbekommen hat als ihre Kinder und Kindeskinder. Vielleicht wurden die nachfolgenden Generationen auch zu sehr multi-kulti-gepampert. Bei aller Sympathie zur Türkei und türkischen Bekannten, die wahrscheinlich jeder hat: Das muss einem doch auffallen.