Es geht hier nicht um St. Robert versus andere Heilige sondern um eine Entscheidung des Lehramts. Vor einer solchen Entscheidung ist es erlaubt zu diskutieren und diverse Standpunkte zu vertreten, nachher nicht mehr.Reinhard hat geschrieben:Zur causa "Geozentrisches Weltbild" finde ich außer dem Gallilei- Interdikt bisher nur die von Thomas_de_Austria recherchierten Väteraussagen
(St. Basilius, St. Ambrosius, St. Augustinus -> diese sind echte Heilige !), und die weigern sich allesamt, ein Weltbild festzulegen. (sic !)
und: [quote="Wiki "Galileo Galilei und die Kirche""]1741 gewährte das Heilige Offizium – umgangssprachlich Inquisition genannt – auf Bitte Benedikts XIV. das Imprimatur auf die erste Gesamtausgabe der Werke Galileis. Unter Pius VII. wurde 1822 erstmals ein Imprimatur auf ein Buch erteilt, das das kopernikanische System als physikalische Realität behandelte. Der Autor, ein gewisser Settele, war Kanoniker. Für Nicht-Kleriker war das Interdikt wohl längst belanglos geworden.Reinhard hat geschrieben:Ferner fand ich diese Hinweise:[quote="Wiki "Religion und heliozentrisches Weltbild""]Papst Benedikt XIV. hob am 17. April 1757 den Bann gegen Werke auf, die ein heliozentrisches Weltbild vertraten. Ausgelöst wurde diese Entscheidung durch die allgemeine Anerkennung, die die Werke Isaac Newtons in der wissenschaftlichen Welt gefunden hatten. Am 11. September 1822 entschied die Kongregation der römischen und allgemeinen Inquisition dann, dass der Druck und die Publikation von Werken, die die Bewegung von Planeten und Sonne in Übereinstimmung mit der Auffassung der modernen Astronomen darstellten, generell erlaubt sei. Diese Entscheidung wurde kurz darauf durch Papst Pius VII. ratifiziert.
1979 beauftragte Johannes Paul II. die Päpstliche Akademie der Wissenschaften, den berühmten Fall aufzuarbeiten.[9] Am 31. Oktober 1992 wurde der Kommissionsbericht übergeben, und Johannes Paul II. hielt eine Rede, in der er seine Sicht des Verhältnisses von kirchlicher Lehre und Wissenschaft darstellte.[10] Am 2. November 1992 wurde Galileo Galilei von der römisch-katholischen Kirche formal rehabilitiert.[11] Er soll eine Statue im Vatikan erhalten.[12] Im November 2008 distanzierte sich der Vatikan erneut von der Verurteilung Galileis durch die päpstliche Inquisition. Der damalige Papst Urban VIII. habe das Urteil gegen Galilei nicht unterzeichnet, Papst und Kurie hätten nicht geschlossen hinter der Inquisition gestanden.[13][/quote]Dies alles weist doch sehr deutlich darauf hin, dass die Kirche ein geozentrisches Weltbild weder dogmatisiert hat, noch unterstützt ?!
Eher im Gegenteil: die heliozentrische Sicht wurde längst mit "Imprimatur" anerkannt ! - oder habe ich da eine wichtige Quelle übersehen ?[/quote]Richtig ist, dass Galilei kommentarlos vom Index genommen wurde und auch das Imprimatur. Von einer formalen Rehabilitierung kann aber nicht die Rede sein. JPII hat zwar in einer Ansprache Galilei hochgelobt, aber weder das Dekret von 1616 widerrufen, noch das Urteil von 1633. Eine formale Rehabilitierung erfordert ein entsprechendes Dokument, das die Rehabilitierung klipp und klar erklaert.
Wenn Rom zwar Galilei hochlobt, ihn aber nicht formal rehabilitiert und das Dekret von 1616 nicht widerruft, dann braucht sich Papst Benedikt XVI. nicht wundern, 2009 an der La Sapienza Uni ausgeladen zu werden.
Ware das Dekret von 1616 reformabel, dann haetten die Konzilspaepste wohl kein Problem sondern vielmehr groesste Freude, das Dekret zu widerrufen.