Das Channukafest ist eben nicht ein "jüdisches Weihnachten", da Channuka auf das sogenannte "Öl-Wunder" zurückgeht, während Christen an Weihnachten die Geburt Jesu feiern.
Sicherlich ist bei Channuka die Lichtsymbolik bedeutend (besonders, wenn man den Hintergrund des Festes kennt), aber daraus direkt (manche evangelikalen Christen machen es so) einen Hinweis auf Jesus als Licht der Welt zu ziehen, halte ich doch füe leicht absurd.
Ich habe es einmal miterlebt, wie wir (unser Kaplan und eine Gruppe Jugendliche) einen Gottesdienst gefeiert haben und danach eine Agapefeier mit Brot und Wein, bei der wir auch in der Pessach-Haggada gelesen haben. Nicht um Pessach zu feiern, sondern um besser zu verstehen, was Juden darunter verstehen.
Aber wir haben damals bewusst nicht (!) Peassach gefeiert, weder in Form der Sederfeier noch in "abgewandelter" Form.
Etwas gänzlich anderes ist es natürlich, wenn ein Christ von Juden zur Sederfeier eingeladen wird.
Dann würde ich es - Zeit vorausgesetzt - nicht ablehnen, warum auch.
Ebenso lohnt es sich für Christen, zu überlegen, wie der Sonntag etwas mehr von der Shabbatruhe erfahren kann, ohne deshalb zum Shabbat zu werden, was er auch nicht ist.
Aber ich beginne seit einigen Jahren den Sonntag (als ersten Tag der Woche udn als Ruhetag, den ich in Gottes Hände zurücklege) bewusst "jüdisch", also am Vorabend mit Gebet, Bibellese und einfach etwas ruhiger, gelassener.
Gruß, Pit
Stephen Dedalus hat geschrieben:
Der Mann spricht mir aus der Seele! Diese Judentums-Imitationen finde ich auch schrecklich. Als Christen würden wir uns auch dagegen verwehren, daß die Muslime plötzlich die Eucharistie imitieren.