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Re: Lügenpresse

Verfasst: Sonntag 18. Januar 2015, 22:36
von Pit
Edi hat geschrieben: Das dürfte u.a. auch damit zusammenhängen, daß ....
so meine Ansicht als Nichtjurist mit dem Wissen, dass ich en detail daneben liegen kann,das Bundesverfassungsgericht keine strafrechtlichen Urteile gegen Zivilpersonen fällen kann,weil dies schlicht nicht seine Aufgabe ist.

Re: Lügenpresse

Verfasst: Sonntag 18. Januar 2015, 22:47
von Edi
Pit hat geschrieben:
Edi hat geschrieben: Das dürfte u.a. auch damit zusammenhängen, daß ....
so meine Ansicht als Nichtjurist mit dem Wissen, dass ich en detail daneben liegen kann,das Bundesverfassungsgericht keine strafrechtlichen Urteile gegen Zivilpersonen fällen kann,weil dies schlicht nicht seine Aufgabe ist.
So ist es wohl. Mir ging das beim Schreiben ja auch im Kopf herum. Aber das BVG müsste doch bei diesen Dingen wenigstens indirekt einen Einfluß haben, sei es das es den Gesetzgeber in Zukunft dazu verpflichtet entsprechende Regelungen zu veranlassen, wie auch immer. Mir kommt da eine Sache in den Kopf, wo man bei einer Firma eine Hausdurchsuchung wegen Steuerhinterziehung gemacht hatte und die Firma am Ende dadurch insolvent wurde. Das BVG hat dann festgestellt, daß diese Durchsuchung illegal war und keine Steuerhinterziehung vorlag. Die Finanzbehörden hätten die Fakten auch ohne dieses Vorgehen relativ einfach erkennen können, so das Gericht. Schadenersatz bekam der Firmeninhaber nicht.
Der Staat, die Behörden als Volksschädling? Au, jetzt habe ich wieder so ein Wort geschrieben, das die Nazis auch benutzt haben sollen, nur wusste ich das bis vor geraumer Zeit gar nicht einmal. Ich habe mir das Wort vor einiger Zeit selber einfallen lassen. Man ist ja auch nicht ganz phantasielos.

Re: Lügenpresse

Verfasst: Montag 19. Januar 2015, 15:58
von Libertas Ecclesiae
Edi hat geschrieben:Der Staat, die Behörden als Volksschädling? Au, jetzt habe ich wieder so ein Wort geschrieben, das die Nazis auch benutzt haben sollen, nur wusste ich das bis vor geraumer Zeit gar nicht einmal. Ich habe mir das Wort vor einiger Zeit selber einfallen lassen. Man ist ja auch nicht ganz phantasielos.
Da spielt das Nazometer verrückt. :breitgrins:

Re: Lügenpresse

Verfasst: Montag 19. Januar 2015, 16:09
von Torsten

Re: Lügenpresse

Verfasst: Dienstag 20. Januar 2015, 06:57
von Raphael
Der ist gut! :klatsch:

Re: Lügenpresse

Verfasst: Mittwoch 21. Januar 2015, 15:46
von Johaennschen
Gerade in der Tagesschau: "...die schiitischen Rebellen, die mit dem Terror-Netzwerk Al Qaida zusammenarbeiten..."
Ob da nicht einer was "verwechselt" hat? Oder nur "schlecht recherchiert"? :hae?:

Oder soll ich glauben, daß Ahmadinedschad seinen Einfluß auf die Al Qaida im Jemen genutzt hat, um Charlie zu töten? :hmm:

Re: Lügenpresse

Verfasst: Mittwoch 21. Januar 2015, 16:55
von Torsten
Die Gegner der Lügenpresse sind sicher auch kein Ausbund an Objektivität. Aber eigentlich jeder davon hat eine Entwicklung durchgemacht, ob immer im positiven Sinne sei dahingestellt. Zu dieser Entwicklung ist die Lügenpresse nicht fähig. Es ist wie die letzte Rille auf der Schallplatte. Und es wird keiner mehr kommen, der sie wechselt.

Denn die neue Musik spielt in der "Cloud".

Re: Lügenpresse

Verfasst: Samstag 24. Januar 2015, 02:44
von Caviteño
Die "Qualitätsmedien" müssen im IV Quartal 214 beim Einzelverkauf und den Abo's einen weiteren Rückgang in Kauf nehmen. Besonders deutlich ist dies bei der WELT, die über 11% weniger verkaufen konnte. Alpen-Prawda und FAZ verzeichnen ca. 5% Minderung ihrer Auflage. Nur das Handelsblatt konnte um magere 2% zulegen - dank einer Erhöhung der e-paper-Abos:

http://meedia.de/215/1/2/zeitungs-iv ... aper-abos/

Leicht bessere Zahlen (z.B. bei der WELT statt 11,1% nur 9,8% Rückgang) ergeben sich, wenn man auch die fast kostenlose Bordexemplare einbezieht.

Re: Lügenpresse

Verfasst: Samstag 7. Februar 2015, 12:06
von Edi
Antipegidademo: Wurden Schüler dahingeschickt? Offenbar ja.

http://www.kath.net/news/49349

Re: Lügenpresse

Verfasst: Mittwoch 11. Februar 2015, 22:40
von Libertas Ecclesiae

Re: Lügenpresse

Verfasst: Mittwoch 11. Februar 2015, 22:43
von Juergen
P. Winnemöller zum Thema Lügenpresse: https://www.youtube.com/watch?v=DkM2BOvlxt

Re: Lügenpresse

Verfasst: Freitag 13. Februar 2015, 22:00
von Edi

Re: Lügenpresse

Verfasst: Samstag 14. Februar 2015, 10:58
von Edi
Wie "unhängig" viele deutsche Journalisten sind, zeigt sich daran, daß diese Mitglieder der "Atlantikbrücke" sind. Mitglied kann da nicht jeder werden. Auch der Gauckler ist Mitglied, das nur nebenbei. Wer nachlesen will, welcher bekannte deutsche Journalist dort Mitglied ist, kann unten den Link anklicken, da ist die Liste aufgeführt. Die Liste der Mitglieder ist nicht vollständig, wenn man auch Politiker und andere einflussreiche Leute wie Friedrich Merz, einen Guttenberg und andere hinzunimmt. Ob die Merkel auch Mitglied isr, weiß ich nicht, aber es reicht ja, wenn viele große deutsche Medien beeinflußt sind. Das nennt man dann Gleichschaltung oder von mir aus auch gelenkte "Demokratie". Der Begriff kommt einem ja bekannt vor.

"Diese Journalisten sind in der "Atlantikbrücke" Mitglied

Anhand der Jahresberichte 26/27 bis 211/212 der Atlantikbrücke wurde diese Liste von Journalisten erstellt, die bei dieser einflussreichen konservativen Vereinigung von Managern, Militärs, hohen Beamten und Wissenschaftlern ein und aus gehen. Stellt sich die Frage, wie unabhängig diese Journalisten noch ihrer Arbeit nachgehen können.

Journalisten erklären uns die Welt, beeinflussen unsere Meinung, machen Politik. Wer aber erklärt den Journalisten die Welt, beeinflusst ihre Meinung und macht somit Politik? Lobbyisten bearbeiten nicht nur Politiker und hohe Beamte, sondern auch die Hauptstadtkorrespondenten. Eine der ältesten und auch wohl einflussreichsten Verbindungen von Finanzwelt, Großindustrie, Militärs, Politik, Geheimdienst und Journalismus, ist die Atlantikbrücke. 1952 von dem Deutsch-Amerikanischen Bankier Eric M. Warburg in Hamburg gegründet, hat sie sich die Pflege der Beziehungen zwischen Deutschland und den USA auf die Fahne geschrieben."

http://www.anderweltonline.com/politik/ ... -sie-muss/

Re: Lügenpresse

Verfasst: Samstag 14. Februar 2015, 11:55
von Caviteño
Edi hat geschrieben:Ob die Merkel auch Mitglied isr, weiß ich nicht, aber es reicht ja, wenn viele große deutsche Medien beeinflußt sind.
Merkel und Gabriel sind Mitglieder der Atlantikbrücke, ebenso wie Lindner, Göring-Eckard, Helmut Schmidt und Christian Wulff.

http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_ ... r%C3%BCcke

Die Atlantik-Brücke wird auch von Udo Ulfkotte in seinem Buch "Gekaufte Journalisten" mehrfach zitiert - ich halte das für die schwächeren Stellen in dem sonst interessanten Buch. Der Peterburger Dialog - eine ähnliche Veranstaltung für die dt-russischen Beziehungen - erhält nicht annähernd soviel Aufmerksamkeit, obwohl er ebenfalls hochkarätig besetzt ist.

http://www.petersburger-dialog.de/taxon ... /13?page=1

Auch dort gibt es Politiker (z.B. Platzeck, Erler, Stolpe, Lambsdorff) und Journalisten (z.B. Krone-Schmalz, Möller, Wilhelm vom BR).

Im übrigen ist es doch vollkommen egal, ob sich Politiker und Journalisten in irgendwelchen Restaurants in Berlin oder in HH treffen.

Re: Lügenpresse

Verfasst: Samstag 14. Februar 2015, 12:22
von Torsten
Caviteño hat geschrieben:Die Atlantik-Brücke wird auch von Udo Ulfkotte in seinem Buch "Gekaufte Journalisten" mehrfach zitiert - ich halte das für die schwächeren Stellen in dem sonst interessanten Buch. Der Peterburger Dialog - eine ähnliche Veranstaltung für die dt-russischen Beziehungen - erhält nicht annähernd soviel Aufmerksamkeit, obwohl er ebenfalls hochkarätig besetzt ist.
Dass der Petersburger Dialog eine ähnliche Veranstaltung wie die Atlantik-Brücke ist, das halte ich für eine gewagte Feststellung. Die Atlantik-Brücke ist eine ideologische Einbahnstraße, wo Politiker und Journalisten ihr Rüstzeug im Sinne der "westlichen Wertegemeinschaft" erhalten, auf NATO-Linie gebracht werden, die dem US-Oberbefehl untersteht, wie der Kasper von Generalsekretär auch heißen und aus welchem Land er auch kommen mag.

Demgegenüber handelt es sich beim Petersburger Dialog wirklich um eine Plattform für den Dialog, wo, wenn man sich als Vertreter des Westens zu weit von der NATO-Linie entfernt, nicht lange gefackelt wird:

http://www.zeit.de/politik/214-11/russ ... ger-dialog

Re: Lügenpresse

Verfasst: Samstag 14. Februar 2015, 12:32
von Edi
Caviteño hat geschrieben:

Die Atlantik-Brücke wird auch von Udo Ulfkotte in seinem Buch "Gekaufte Journalisten" mehrfach zitiert - ich halte das für die schwächeren Stellen in dem sonst interessanten Buch. Der Peterburger Dialog - eine ähnliche Veranstaltung für die dt-russischen Beziehungen - erhält nicht annähernd soviel Aufmerksamkeit, obwohl er ebenfalls hochkarätig besetzt ist.

http://www.petersburger-dialog.de/taxon ... /13?page=1

Auch dort gibt es Politiker (z.B. Platzeck, Erler, Stolpe, Lambsdorff) und Journalisten (z.B. Krone-Schmalz, Möller, Wilhelm vom BR).
Ich glaube nicht, daß die Journalisten, die beim Petersburger Dialog sind, in den Medien diesen beträchtlichen Einfluß haben wie die der Atlantikbrücke, die ja grossteils "Top"-Journalisten sind. Was den Wilhelm vom BR angeht, so ist der ebenfalls in der Atlantikbrücke und war vorher in der Merkelregierung Sprecher. Da ich den BR des öfteren höre, weiß ich wie einseitig da oft berichtet wird und daß dort wie beim Deutschen Lügenfunk (DLF) oft Bericht und Kommentar vermischt wird. Wenn man dem DLF sachliche Fragen stellt (beim BR habe ich das noch nicht getan) kriegt man außer einer automatischen Rückmail normalerweise keine Antwort. Nur ein Mal habe ich ein Schreiben von Rolf Clement bekommen, der eingeräumt hat, daß sein Bericht über die Flüge russischer Kampfflugzeuge über Europa nicht richtig war, denn die flogen im internationalen Luftraum. Ansonsten hat er in seinem Schreiben betont wie unabhängig der DLF ansonsten über das Thema Ukraine berichte. Warum sind dann die meisten Berichte und Kommentare des DLF nur in eine Richtung gehend und lediglich ein kleiner Teil sieht auch die andere Seite. Bei Pegida dasselbe. Darauf hat er mir nicht mehr geantwortet.
http://sicht-vom-hochblauen.de/der-krie ... -mikrofon/

Re: Lügenpresse

Verfasst: Samstag 14. Februar 2015, 12:34
von Torsten
http://de.wikipedia.org/wiki/Philip_M._Breedlove

Das ist der momentane Oberbefehlshaber der NATO. Der erhält seine Befehle aus dem Weißen Haus, die auf den Eingebungen von nationalen Sicherheitsberatern beruhen, die ihre Informationen von dem Geheimdienst haben, der von Bankern aus der Wall Street gegründet wurde. Zur Wahrung ihrer wirtschaftlichen Interessen. Und mehr:

http://de.wikipedia.org/wiki/Bekenntnis ... ic_Hit_Man

Re: Lügenpresse

Verfasst: Samstag 14. Februar 2015, 12:34
von Sarandanon
Caviteño hat geschrieben:Im übrigen ist es doch vollkommen egal, ob sich Politiker und Journalisten in irgendwelchen Restaurants in Berlin oder in HH treffen.
Die Frage ist doch, inwiefern man einen Meinungsbildungsprozess in irgendeiner Form vorgeben sollte. Muss man dann in Zukunft sämtliche Zusammenkünfte von Menschen gesetzlich verbieten, die man als Meinungsmacher bezeichnen könnte?

Es mMn gab niemals eine jounalistische Neutralität und sie wird es auch in unserer informationsüberfluteten Gegenwart und Zukunft nicht geben. Und Lobbyverbände hatten ja auch niemals das Ansinnen neutral zu sein, sondern dort geht es allein nur um die Vertretung von individuellen oder gruppenweisen Interessen, mit dem Ziel den größtmöglichen Nutzen für sich selbst zu ziehen.

Ich ziehe daraus das Fazit, dass jeder, der mit der Meinung der Mainstreampresse nicht übereinstimmt, diese mit diesem Ätzbegriff als "Lügenpresse" bezeichnen könnte.

Re: Lügenpresse

Verfasst: Samstag 14. Februar 2015, 17:28
von Juergen
Sarandanon hat geschrieben:Ich ziehe daraus das Fazit, dass jeder, der mit der Meinung der Mainstreampresse nicht übereinstimmt, diese mit diesem Ätzbegriff als "Lügenpresse" bezeichnen könnte.
Meiner Meinung nach geht es nicht um Meinungen, sondern um eine bestimmte Forrm des Meinungsmachens.

Re: Lügenpresse

Verfasst: Samstag 14. Februar 2015, 19:35
von Edi
Juergen hat geschrieben:
Sarandanon hat geschrieben:Ich ziehe daraus das Fazit, dass jeder, der mit der Meinung der Mainstreampresse nicht übereinstimmt, diese mit diesem Ätzbegriff als "Lügenpresse" bezeichnen könnte.
Meiner Meinung nach geht es nicht um Meinungen, sondern um eine bestimmte Forrm des Meinungsmachens.
So ist es. Berichte werden verfälscht, indem man statt die Fakten zu berichten, Kommentare in den Bericht einstreut. Dann werden Fakten unterschlagen. Ich hatte mir erst gestern eine Sendung aus Österreich über die Ukraine angesehen, da hat doch so ein Journalist die Probleme so verortet, als ob das Ganze er mit der Krim angefangen hätte und nicht bereits vorher Unstimmigkeiten wie der Putsch waren und Rußland nicht bereits vor Jahren vor einigen Entwicklungen, was die Natoausdehnung angeht, gewarnt hätte. So wird man Meinung gemacht und das von vielen wichtigen Medien in gleicher Weise. Die russischen Medien seien gleichgeschaltet hat der Mann gesagt. Daß aber die westlichen Medien großteils auch gleichgeschaltet sind, wenn auch nicht so direkt durch die Regierungen wie in Rußland, dann eben indirekt und am Ende kommt fast dasselbe heraus.

Re: Lügenpresse

Verfasst: Samstag 14. Februar 2015, 20:44
von martin v. tours
Nachfolgend ein Beispiel warum mich diese "Lügenpresse" ankotzt:
https://www.youtube.com/watch?v=MXtjKKnvCQ

Da wird ein Politiker zum Gespräch eingeladen und dieser Hanswurst von Moderator mit seinem präpotenten Grinsen ist sowas von parteiisch das es kaum auszuhalten ist.

Re: Lügenpresse

Verfasst: Samstag 14. Februar 2015, 22:16
von umusungu
da werden zwei sehr gegenteilige Meinungen ausgetauscht ........... wo ist da "Lügenpresse"?

Re: Lügenpresse

Verfasst: Sonntag 15. Februar 2015, 03:37
von Caviteño
Sarandanon hat geschrieben:
Es mMn gab niemals eine jounalistische Neutralität und sie wird es auch in unserer informationsüberfluteten Gegenwart und Zukunft nicht geben. Und Lobbyverbände hatten ja auch niemals das Ansinnen neutral zu sein, sondern dort geht es allein nur um die Vertretung von individuellen oder gruppenweisen Interessen, mit dem Ziel den größtmöglichen Nutzen für sich selbst zu ziehen.

Ich ziehe daraus das Fazit, dass jeder, der mit der Meinung der Mainstreampresse nicht übereinstimmt, diese mit diesem Ätzbegriff als "Lügenpresse" bezeichnen könnte.
Stimmt.
Schon allein die Wortwahl macht deutlich, daß es eine Neutralität nicht gibt bzw. geben kann/darf.

Wie sollen denn die Menschen, die z. Zt. aus dem Kosovo kommen, bezeichnet werden?
Asylanten - paßt nicht, weil sie in der absoluten Mehrzahl der Fälle nicht asylberechtigt sind;
Asylbewerber - um Asyl kann man sich nicht "bewerben";
Flüchtling - paßt nicht, da für Personen gedacht, die politisch, rassisch oder religiös verfolgt sind;
illegal Einreisende und Wirtschaftsflüchtling - paßt zwar, ist aber negativ konnotiert und wird daher nicht verwendet.

Ähnliches gilt für GR, wenn über "Darlehn" geschrieben wird, die - wie jeder weiß - nie wieder zurückgezahlt werden. Das zutreffende Wort "Geschenke" oder "verlorene Zuschüsse" wäre natürlich politisch nicht korrekt und taucht nicht auf.

Es läßt sich doch überhaupt nicht vermeiden, daß ein Journalist ein Thema bzw. eine Gruppe, das/die ihm "sympathisch" ist, positiver darstellt als einen Vorgang, den er persönlich ablehnt. Es ist bekannt, daß die deutschen Journalisten überwiegend links (rot-grün, linksliberal) eingestellt sind. Knapp 27% geben als Parteipräferenz die Grünen, ca. 15% die SPD an und nur 9% entfallen auf die CDU/CSU. Der Spiegel vertritt sogar die Auffassung, daß fast 2/3 dem rot-grünen Lager zugerechnet werden.

Bei diesen Zahlen erstaunt es mich schon, daß hier im Forum die Atlantikbrücke als Hort allen Übels und aller Verschwörung dargestellt wird. Meist regt man sich doch über die rot-grüne Presse auf, wenn sie Themen wie Kirche, Familie oder Gesellschaft behandelt. Die USA sind mir bisher noch nicht als Hätschelkind in der rot-grünen Presselandschaft aufgefallen.

Ich kann mich daher des Eindrucks nicht erwehren, daß viel häufiger am Blickwinkel des Betrachters liegen könnte, ob es sich um "Lügenpresse" handelt. Die unterschiedlichen Einschätzungen hier im Forum über die Pressearbeit in den Fällen TvE, Guttenberg oder Wulff kann man als Beispiel heranziehen.

Re: Lügenpresse

Verfasst: Sonntag 15. Februar 2015, 09:48
von Edi
Caviteño hat geschrieben: Bei diesen Zahlen erstaunt es mich schon, daß hier im Forum die Atlantikbrücke als Hort allen Übels und aller Verschwörung dargestellt wird. Meist regt man sich doch über die rot-grüne Presse auf, wenn sie Themen wie Kirche, Familie oder Gesellschaft behandelt. Die USA sind mir bisher noch nicht als Hätschelkind in der rot-grünen Presselandschaft aufgefallen.
Beim Thema Ukraine sieht man aber, daß besonders die Grünen (von Ausnahmen abgesehen wie dem ehemaligen Grünen EU-Abgeordneten Johannes Voggenhuber) auf der Seite der USA sind. Einige wie der EU-Abgeordnete Werner Schulz sind sogar ausgewiesene Kriegstreiber, vermutlich auch Rebecca Harms. Schulz wollte nämlich, was sonst m.W. von niemand gefordert wurde, den Bosporus für russische Kriegschiffe sprerren lassen. Was das bedeutet hätte, ist mehr als klar. M.W. ist auch Özdemir Mitglied in der Atlantikbrücke und wie schon gesagt, da kommt nicht jeder rein. Ich erinnere nur mal auch daran, daß die Grünen früher pazifistisch waren und diese Zeiten sind längst vorbei.

Man kann eben nicht immer alles in ein Schema einordnen. Beim Thema Ukraine sind sich Linke und manche CDU-CSU-ler und auch manche Rechte sogar einig:
https://www.youtube.com/watch?v=tifbCDC2wjc

Re: Lügenpresse

Verfasst: Sonntag 15. Februar 2015, 11:35
von Caviteño
Edi hat geschrieben: Beim Thema Ukraine sieht man aber, daß besonders die Grünen (von Ausnahmen abgesehen wie dem ehemaligen Grünen EU-Abgeordneten Johannes Voggenhuber) auf der Seite der USA sind. Einige wie der EU-Abgeordnete Werner Schulz sind sogar ausgewiesene Kriegstreiber, vermutlich auch Rebecca Harms. Schulz wollte nämlich, was sonst m.W. von niemand gefordert wurde, den Bosporus für russische Kriegschiffe sprerren lassen. Was das bedeutet hätte, ist mehr als klar. M.W. ist auch Özdemir Mitglied in der Atlantikbrücke und wie schon gesagt, da kommt nicht jeder rein. Ich erinnere nur mal auch daran, daß die Grünen früher pazifistisch waren und diese Zeiten sind längst vorbei.

Man kann eben nicht immer alles in ein Schema einordnen. Beim Thema Ukraine sind sich Linke und manche CDU-CSU-ler und auch manche Rechte sogar einig:
https://www.youtube.com/watch?v=tifbCDC2wjc
Na ja, die Atlantikbrücke als Befehlsübermittler an die Presse zu bezeichnen, wie es hier geschah, ist mE schon ein wenig weit hergeholt. Im übrigen zeigt sich, daß die "Weisungen" - vielleicht mit Ausnahme Ukraine (eine andere fällt mir im Augenblick nicht ein) - wohl meist nicht befolgt werden - zumal auch i.S. Ukraine noch zu prüfen wäre, ob die Annahme zutreffend ist.

Schau ich mir die Stellungnahmen der US-Regierung und der US-Medien zur Eurokrise an, haben auch die engen Verpflechtungen nicht allzuviel genutzt. Hier läßt die deutsche Presse - so wie ich das sehe - alle Seiten ausgewogen zu Wort kommen. Die BILD - eigentlich müßte sie die Sperrspitze der dt-amerik. Freundschaft sein - brachte erst vor wenigen Tagen eine Aufstellung der Artikel, in denen sie seit Jahren davor gewarnt hat, den Griechen Geld zu geben. Die Empfehlungen von der anderen Seite des Atlantiks sahen anders aus und hätten eigentlich zu einem anderen Regierungshandeln bzw. Presseberichten führen müssen, wenn denn der Einfluß der Atlantikbrücke so überragend wäre.
Bei TIFF fehlt ebenfalls die bedingungslose Unterstützung, die man eigentlich - glaubt man manchen Foranten hier - verordnet bekommen hätte.
D. hat, was inzwischen vielfach vergessen wird, sich geweigert an den Kriegen gg. den Irak oder Libyen teilzunehmen - da halfen auch die engen Verbindungen der Atlantikbrücke zu Regierung(!) und Medien nichts.
Gehen wir noch einmal ein wenig länger zurück in die glücklichen Zeiten einer eigenen Währung, wird man feststellen, daß die Bundesbank sich um "Ratschläge" aus den USA herzlich wenig kümmerte und ihr Ding durchzog.

Ulfkotte schreibt ja auch in seinem oben erwähnten Buch, daß die Hauptgefahr in der Korrumpierbarkeit der von ihm als "Alpha-Journalisten" bezeichneten Personen liegt. Es hebt das Selbstbewußtsein, wenn man zu einem "Hintergrundgespräch" mit wenigen Ausgewählten zur Kanzlerin, zu einem bedeutenden Minister oder einer anderen wichtigen politischen Entscheidungsträger gerufen wird. Daneben beschreibt er, wie er in den USA hofiert wurde, um eine günstige Berichterstattung zu erreichen.
Dem kritischen Leser waren allerdings schon vorher die merkwürdig faden Kommentare der Alpha-Journalisten Frankenberger und Schirrmacher aufgefallen - insoweit führte auch die Lektüre des Buches zu keinem besonders großen Erkenntnisgewinn.

Man kann natürlich glauben, das sei in Moskau anders... nur dann ist einer blöd, entweder derjenige, der so etwas glaubt oder der Verantwortliche in Moskau. Es ist schließlich Aufgabe der Presseämter, die akkreditierten Journalisten zu betreuen und - soweit möglich - Einfluß auf die Berichterstattung zu nehmen. Ob man sich dazu anderer Hilfsorganisationen wie der Atlantikbrücke, dem Petersburger Dialog oder eine andere Partnergesellschaft bedient, ist zweitrangig. Natürlich hat die Atlantikbrücke aufgrund der engen Beziehungen zwischen D. und den USA eine herausgehobene Stellung. Schließlich möchte man als Journalist ja auch lieber in Washington als in Moskau eingesetzt werden.... :D

Re: Lügenpresse

Verfasst: Sonntag 15. Februar 2015, 12:01
von Edi
Caviteño hat geschrieben: D. hat, was inzwischen vielfach vergessen wird, sich geweigert an den Kriegen gg. den Irak oder Libyen teilzunehmen - da halfen auch die engen Verbindungen der Atlantikbrücke zu Regierung(!) und Medien nichts.
Gehen wir noch einmal ein wenig länger zurück in die glücklichen Zeiten einer eigenen Währung, wird man feststellen, daß die Bundesbank sich um "Ratschläge" aus den USA herzlich wenig kümmerte und ihr Ding durchzog.
Die Atlantikbrücke darf man sich ja nicht als Kommandozentrale der gesamten deutschen Politik vorstellen, wo dann auch alle Medien mitmachen. Schließlich sollte eine deutsche Regierung auch noch Politik im deutschen Interesse machen. Nur ist der Einfluß der amerikaorientierten Vereinigungen, wozu nicht nur die Atlantikbrücke zählen, auch nicht zu unterschätzen.

Re: Lügenpresse

Verfasst: Sonntag 15. Februar 2015, 12:14
von Torsten
Caviteño hat geschrieben:Bei diesen Zahlen erstaunt es mich schon, daß hier im Forum die Atlantikbrücke als Hort allen Übels und aller Verschwörung dargestellt wird. Meist regt man sich doch über die rot-grüne Presse auf, wenn sie Themen wie Kirche, Familie oder Gesellschaft behandelt. Die USA sind mir bisher noch nicht als Hätschelkind in der rot-grünen Presselandschaft aufgefallen.
Die Mitgliedschaft zahl- und einflußreicher Journalisten in der Atlantikbrücke findet nicht nur hier im Forum seine Kritiker. Du bastelst ständig Strohmänner. Was eine sehr unredliche Form der Auseinandersetzung ist.

Klipp und klar richtet sich die über die letzten Monate massiv zunehmende Kritik an der "Lügenpresse" gegen ihre Rolle als Propagandisten einer "militärischen Auseinandersetzung" - eines Krieges - mit Russland. Weil es hier um mehr geht als um den Griff in den Geldbeutel des Steuerzahlers, hier geht es um Leben und Tod. Von der Kriegspropaganda werden die USA nicht gehätschelt, ihre Rolle wird ausgeblendet, ihre Interessen bestritten oder verharmlost, ebenso wie ihr Wirken vor Ort. Bei der Berichterstattung über das Geschehen in der Ukraine wird massiv manipuliert, was vielfach dokumentiert ist. Aber nicht manipuliert im Sinne einer Entschärfung des Konflikts.

Medien im Krieg
ZDF - heute: Fortgesetzte Desinformation und Propaganda durch Roland Strumpf
https://www.youtube.com/watch?v=boDT2ioq9c
Eine Talkrunde im Ösi-TV. Man höre sich das an, was Eric Frey vom Standard.at zum "besten" gibt.

Und das waren jetzt nur mal drei Links, ein winziger Ausschnitt der sich im Internet findenden Beweise für die Arbeit, die viele tausend Menschen jeden Tag mit Beharrlichkeit und Eifer verrichten, dass es zum Krieg kommt. Und Du musst sehr aufpassen, dass du nicht dazugehörst.

Re: Lügenpresse

Verfasst: Montag 16. Februar 2015, 03:34
von Caviteño
Edi hat geschrieben: Die Atlantikbrücke darf man sich ja nicht als Kommandozentrale der gesamten deutschen Politik vorstellen, wo dann auch alle Medien mitmachen. Schließlich sollte eine deutsche Regierung auch noch Politik im deutschen Interesse machen. Nur ist der Einfluß der amerikaorientierten Vereinigungen, wozu nicht nur die Atlantikbrücke zählen, auch nicht zu unterschätzen.
Einfluß auf die dt. Politik - na ja, den haben die Griechen auch und vielleicht ist der sogar noch größer, auf jeden Fall teurer. :D

Generell ist doch festzuhalten, daß dieser Einfluß - sofern er mit der Möglichkeit der Meinungsbeeinflussung durch "Alpha-Journalisten" als Mitglieder der Atlantikbrücke definiert wird - rapide zurückgeht.
Die Auflagezahlen der überregionalen Tageszeitungen sinken ständig, der erreichbare Leserkreis vermindert sich fortlaufend. Die Auflagenstärke der Tageszeitungen ist in den letzten 25 Jahren um ein Drittel gesunken.
Entsprechendes gilt für die öffentl.-rechtl. Fernsehsender. Die haben zwar Bestandsschutz und können ihre Volksaufklärung in Form der Nachrichtensendungen zelebrieren, trotzdem wandern die Zuschauer zu den seichten Programmen der Privatsender ab und die 20:00 Uhr Tagesschau hat auch sehr viel von ihrem Nimbus verloren. Während früher die Diskussionen mit Christiansen noch für Gesprächsstoff sorgten, interessiert das heute kaum noch jemanden.
Die Menschen wenden sich ab - die Presse hat mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen und den öffentl.-rechtl. Sendern laufen bei ihren politischen Sendungen die Zuschauer weg. Informieren kann ich mich heute gezielter und schneller im Netz. Wo bleibt da der Einfluß der "Alpha-Journalisten"? :achselzuck:
Das ist auch ein Grund, warum ich das Gezeter gegen die "Lügenpresse" nicht verstehe. Wenn ich mich falsch informiert fühle oder mir die Meinung der Tageszeitung fortlaufend gegen den Strich geht, kündige ich das Abo bzw. kaufe das Produkt nicht. Warum soll ich kostbare Lebenszeit in die Lektüre falscher Informationen stecken oder Geld ausgeben und mich anschließend ärgern? :/

@ Torsten:
Die Kritik an den "zahl- und einflußreichen Journalisten der Atlantikbrücke" blendet deren Möglichkeiten der Manipulation auf die breite Masse doch vollkommen aus. Der Einfluß geht zurück - wer liest denn schon die Artikel von Frankenberger & Co?

Was die "Kriegstreiberei" angeht - frag doch mal in den baltischen Staaten oder in Polen nach, wie die das Vorgehen ihrer (slawischen) Brüder sehen. Könnte es sein, daß diese Länder die Vorgänge in der Ukraine mit Blick auf die russischen Minderheiten in ihren Ländern ein wenig anders sehen als wir in D.? :hmm: Glaubst Du wirklich, die würden die Sicherheitsgarantien der NATO (und damit der USA) gegen eine entsprechende Zusage der EU und der "Europäer" eintauschen? :nein:
Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, waren es diese Länder, die innerhalb der EU besonders auf Sanktionen gegen Russland drängten. Aber das war vielleicht auch nur dem dortigen Ableger der "Atlantikbrücke" geschuldet.... :)

Re: Lügenpresse

Verfasst: Montag 16. Februar 2015, 09:27
von Edi
Caviteño hat geschrieben: Wo bleibt da der Einfluß der "Alpha-Journalisten"? :achselzuck:
Das ist auch ein Grund, warum ich das Gezeter gegen die "Lügenpresse" nicht verstehe. Wenn ich mich falsch informiert fühle oder mir die Meinung der Tageszeitung fortlaufend gegen den Strich geht, kündige ich das Abo bzw. kaufe das Produkt nicht. Warum soll ich kostbare Lebenszeit in die Lektüre falscher Informationen stecken oder Geld ausgeben und mich anschließend ärgern? :/
Du tust ja gerade so, als ob die Medien samt Öff.Rechtlichen beinahe am Ende wären und kaum jemand mehr die zur Kenntnis nehmen würde. Letzteres mag für manche Zeitgenossen zutreffen, die sich Zeit nehmen, sich auch anderswo zu informieren. Das ist sicher aber nicht die Mehrheit. Ich habe mal eine Umfrage gelesen, ich meine es war wegen der Ukraine. Monate später eine ähnliche Umfrage und schon waren die Menschen hinsichtlich Rußland kritischer. Die Medien haben ihren Anteil dazu getan.
Was du über russlandnahe Länder schreibst ist bekannt. Die haben Ängste, sehen aber offensichtlich nicht, daß Rußland bis zur Krimgeschichte kein Land anektiert hat und die Krim war m.E. auch keine Anektion. Die langfristige Entwicklung bei dem Thema wird halt nicht beachtet. Schließlich hat Rußland auch Interessen und nicht nur der Westen, der immer so tut als ob es ihm nur um "Werte" ginge, z.B. wegen des Hafens auf der Krim.

Re: Lügenpresse

Verfasst: Montag 16. Februar 2015, 13:57
von Torsten
nds hat geschrieben:Unsere Kampfpresse lässt das Mausen nicht: Strategien zur Meinungsmache in Sachen Ukraine und Konjunkturlokomotive
Ein Erlebnisbericht von einer „Medienreise“ von Köln nach Pleisweiler. Albrecht Müller.
Mich erinnert es an das Sprichwort:"Die grösste List des Teufels war es, uns zu überzeugen, dass es ihn nicht gibt." Hier ist es eben die List, uns überzeugen zu wollen, dass jene eine Seite in dieser Sache keine oder nur geringe Interessen besitzt und sowieso keine bedeutende Rolle spielt.

Re: Lügenpresse

Verfasst: Montag 16. Februar 2015, 14:04
von Gallus
Torsten hat geschrieben:https://www.youtube.com/watch?v=boD0T2ioq9c
Eine Talkrunde im Ösi-TV. Man höre sich das an, was Eric Frey vom Standard.at zum "besten" gibt.
Frey hat völlig Recht. Erstaunlich, dass jemand noch diese Pfeife Müller in Fernsehsendungen einlädt.

Re: Lügenpresse

Verfasst: Montag 16. Februar 2015, 14:13
von Torsten
Gallus hat geschrieben:Frey hat völlig Recht.
Klar findet auch der Befürworter. Sonst hätten wir ja die Situation nicht, wie wir sie haben.