Seite 3 von 3

Verfasst: Sonntag 3. August 2008, 00:07
von Kurt
Gnostiker hat geschrieben:
Letzten Endes führt das Modell aber in einen grauenhaften Konsumismus.
Wie kommst Du darauf?
Indem ich mich damit beschäftigt habe.

Verfasst: Sonntag 3. August 2008, 02:01
von Gnostiker
Indem ich mich damit beschäftigt habe.
Dann hast Du dich offenbar noch nicht genug damit beschäftigt.

Der Kapitalismus ist "grauenhafter Konsumismus", da prinzipiell immer mehr für die Müllhalde produziert werden muss, sobald eine kapitalistische Volkswirtschaft in die quantitative Marktsättigung gerät (gegenwärtiger Zustand).

In der Freiwirtschaft wird dagegen nur das produziert und konsumiert, was wirklich sinnvoll ist. Es besteht kein Wachstumszwang mehr, da das Geld stetig umläuft und vollständig nachfragewirksam ist. Die bisherige quantitative Entwicklung geht in eine rein qualitative Entwicklung über.

Verfasst: Sonntag 3. August 2008, 13:50
von ad_hoc
Tagelang habe ich mir Gedanken darüber gemacht, dass zu den Ideen des Gnostikers doch noch irgend etwas Wesentliches gehört, um auf abstruse Art und Weise vollständig zu sein.
Nun hatte ich mal meine Bürcherregale überflogen - und es hat nichts gebracht.
Gestern abend, unmittelbar vorm Einschlafen, gab ich meinem Gehirn den Auftrag, sich über Nacht dahingehend Gedanken zu machen und mir am nächsten Morgen Bescheid zu geben.
Und tatsächlich. Heute morgen, fast im Vorrübergehen, fiel mein Blick auf ein Buch, dass schon mindestens zwei Jahrzehnte dort in der "Abteilung für Unwichtiges - aber trotzdem sollte man Bescheid wissen" herumsteht:

"Walden Two" Untertitel: Die Vision einer agressionsfreien Gesellschaft, B. F. Skinner

Mir scheint, genau diese utopische Vorstellung ist für die Theorie des Agnostiker unbedingte Voraussetzung.
;)

Gruß, ad_hoc

Verfasst: Sonntag 3. August 2008, 14:41
von Gnostiker
"Walden Two" Untertitel: Die Vision einer agressionsfreien Gesellschaft, B. F. Skinner
Buch und Autor sind mir (noch) unbekannt. Könntest Du mal kurz zusammenfassen, wie der Autor sich eine "agressionsfreie Gesellschaft" vorstellt und mit welchen Mitteln er sie zu verwirklichen gedenkt?

Verfasst: Sonntag 3. August 2008, 15:02
von Gnostiker
Mir scheint, genau diese utopische Vorstellung ist für die Theorie des Agnostiker unbedingte Voraussetzung.
Vergiss es. Die folgenden zwei Sätze reichen bereits aus, um "genau diese utopische Vorstellung" in die Abteilung "überflüssiger Kinderkram" einzusortieren:

"Den Gemeinde-Mitgliedern gehört alles gemeinsam. Statt Geld erhalten die Mitglieder von WALDEN TWO Arbeitspunkte, wobei schwere und unattraktive Arbeiten mehr Punkte bringen als leichte und attraktive Arbeiten."

Mr. Skinner hätte rechtzeitig die Schriften von Silvio Gesell lesen sollen. Er hätte sich viele Denkfehler erspart.

Verfasst: Sonntag 3. August 2008, 20:08
von Kurt
Gnostiker hat geschrieben:In der Freiwirtschaft wird dagegen nur das produziert und konsumiert, was wirklich sinnvoll ist. Es besteht kein Wachstumszwang mehr, da das Geld stetig umläuft und vollständig nachfragewirksam ist. Die bisherige quantitative Entwicklung geht in eine rein qualitative Entwicklung über.
Das mag Wunsch sein, aber es wurde nie über eine längere Periode getestet. M.E. kann auch die Freiwirtschaft das natürliche Verhalten (ob gut oder schlecht) der Menschen nicht verhindern. Eine künstliche Geldentwertung dürfte kaum andere Folgen haben als eine natürliche. Der einzige Unterschied ist eben, dass niemand spart, weil es nicht lohnt, und dafür konsumiert. Produziert wird aber auch hier für die Tonne, und - mit Verlaub - eine flächendeckende Einführung der utopischen Freiwirtschaft wird zu einem gut funktionierenden Schattenkapitalismus führen. War schon bei den Bolschewikis so.

Verfasst: Montag 18. August 2008, 22:12
von Ewald Mrnka

Verfasst: Montag 18. August 2008, 22:15
von Peregrin
Kurt hat geschrieben: Eine künstliche Geldentwertung dürfte kaum andere Folgen haben als eine natürliche.
Wir haben eh künstliche Geldentwertung. Der Anbruch der paradiesischen Zustände scheint sich aber noch zu verzögern.

Verfasst: Montag 18. August 2008, 22:17
von Peregrin
Ewald Mrnka hat geschrieben:Berufsdemokraten:

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,572742,00.html
Der Steuerzahler kann beruhigt schlafen, denn das Parlament wacht über ihn.

Verfasst: Montag 18. August 2008, 22:18
von Ewald Mrnka
Die Korruption (nicht im strafrechtlichen [Punkt]) hat Gesichter:

http://www.n-tv.de/26500_Euro_fuer_200_ ... 10240.html

Verfasst: Montag 18. August 2008, 22:21
von Peregrin
Aber Ewald, hast Du nicht fertiggelesen?
Eine Flugbereitschaft muss ja auch fliegen.
Ergo: kein Problem. :mrgreen:

Verfasst: Montag 18. August 2008, 22:22
von Ewald Mrnka
Peregrin hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Berufsdemokraten:

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,572742,00.html
Der Steuerzahler kann beruhigt schlafen, denn das Parlament wacht über ihn.
".......an der Quelle sitzt der Knabe" :mrgreen:

Verfasst: Montag 18. August 2008, 22:30
von Ewald Mrnka
Peregrin hat geschrieben:Aber Ewald, hast Du nicht fertiggelesen?
Eine Flugbereitschaft muss ja auch fliegen.
Ergo: kein Problem. :mrgreen:
Ach, das tut mir aber leid, da habe ich der eloquenten Katholikin Schavan richtig Unrecht getan.....und da wir u.a. in einer Entschuldigungskultur leben, entschuldige ich mich hiermit an Ort und Stelle für meine ungerechtfertigte, lieblose und vorschnelle Verurteilung der hochanständigen Frau Schavan:

Ich stelle ausdrücklich-korrigierend fest:

Frau Schavan hat sich natürlich völlig systemkonform verhalten.

Verfasst: Mittwoch 3. September 2008, 18:15
von Ewald Mrnka
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 69,00.html

Das könnte auch ein Neuanfang sein; die saturierten, amorphen "Volksparteien" werden von stärker akzentuierten Kräften abgelöst.

Verfasst: Mittwoch 3. September 2008, 19:59
von overkott
Huber möchte gerne teilen und regieren. Das Kalkül scheint aufzugehen. An der Saar jedenfalls hat sich das linke Lager bereits gespalten. Doch Vorsicht. Wenn sich beide Parteien zusammenraufen, haben sie plötzlich genau die Punkte mehr, die bisher der Fünf-Prozent-Hürde zum Opfer fielen. Frau Ypsilanti hat ja bereits gezeigt, dass sie keinen Wortbruch scheut, wenn sie dadurch im Land die Nummer eins werden kann.

Verfasst: Donnerstag 4. September 2008, 05:27
von Ewald Mrnka
overkott hat geschrieben:Huber möchte gerne teilen und regieren. Das Kalkül scheint aufzugehen. An der Saar jedenfalls hat sich das linke Lager bereits gespalten. Doch Vorsicht. Wenn sich beide Parteien zusammenraufen, haben sie plötzlich genau die Punkte mehr, die bisher der Fünf-Prozent-Hürde zum Opfer fielen. Frau Ypsilanti hat ja bereits gezeigt, dass sie keinen Wortbruch scheut, wenn sie dadurch im Land die Nummer eins werden kann.
Die Linken werden sich bei Bedarf (zur Machtgewinnung oder zur Machterhaltung) schon zusammenfinden; sicher "scheut" Frau Asylanti keinen Wortbruch. Aber das ist nicht überraschend; das tun schließlich alle.

Politiker lügen. Das ist ein Axiom. Jedenfalls in unserer gegenwärtigen historisch-politischen Situation.

Re: Das Ende der (Volks-)parteien ?

Verfasst: Freitag 2. März 2012, 11:45
von Melody
Ich hab seit Jahren den Newsletter der CDU in NRW abonniert und bin gerade über eine Meldung gestolpert: http://www.cdu-nrw.de/politik/archiv/me ... berei.html

Anscheinend hatten sie in der zweiten Jahreshälfte 211 eine Kampagne zur Mitgliederwerbung, wodurch sie 1621 Neumitglieder gewonnen haben.

Was mich dabei erstaunt, sind die Werbezahlen, da sind zwei Mitglieder namentlich genannt, die jeweils 26(!) Mitglieder geworben haben. Wie haben die das wohl gemacht? Die Leute bedroht??? Oder sie bestochen??? :achselzuck: :hmm:

Ich hab ja 29 auch nochmal ernsthaft darüber nachgedacht und hatte Informationsmaterial erhalten, aber letztlich kann ich mich mit der Partei einfach nicht identifizieren. Es gibt überhaupt keine Partei, mit der ich mich derart identifizieren könnte, dass ich einen Eintritt ernsthaft in Erwägung ziehen könnte.

Re: Das Ende der (Volks-)parteien ?

Verfasst: Freitag 2. März 2012, 11:50
von lutherbeck
...
Es gibt überhaupt keine Partei, mit der ich mich derart identifizieren könnte, dass ich einen Eintritt ernsthaft in Erwägung ziehen könnte.
Leider sehe ich das genauso!

Re: Das Ende der (Volks-)parteien ?

Verfasst: Freitag 2. März 2012, 11:54
von HeGe
Ohne einen Beitritt wird sich daran aber auch nie etwas ändern. Statt von Außen zu jammern, wie schlimm die Parteien alle sind, ist der einzig richtige Weg, beizutreten und daran etwas zu ändern.

Re: Das Ende der (Volks-)parteien ?

Verfasst: Freitag 2. März 2012, 12:10
von lutherbeck
HeGe hat geschrieben:Ohne einen Beitritt wird sich daran aber auch nie etwas ändern. Statt von Außen zu jammern, wie schlimm die Parteien alle sind, ist der einzig richtige Weg, beizutreten und daran etwas zu ändern.
Dein Idealismus in allen Ehren!

Aber wo den Anfang machen?

Es gäbe ja so viel zu ändern - Parteien, Gewerkschaften usf.

Re: Das Ende der (Volks-)parteien ?

Verfasst: Freitag 2. März 2012, 13:01
von Raimund J.

Re: Das Ende der (Volks-)parteien ?

Verfasst: Freitag 2. März 2012, 21:15
von Marcus
HeGe hat geschrieben:Ohne einen Beitritt wird sich daran aber auch nie etwas ändern. Statt von Außen zu jammern, wie schlimm die Parteien alle sind, ist der einzig richtige Weg, beizutreten und daran etwas zu ändern.
Seit wann sind die etablierten (Volks)parteien groß basisdemokratisch gesinnt? Da gibt der Vorsitzende dem Präsidium, das Präsidium dem Vorstand und der Vorstand der Delegiertenversammlung die Richtung vor. Und die Delegierten werden m. W. auch nicht direkt von der Basis, sondern von den Delegierten der Bezirks- oder Unterbezirksverbänden gewählt. Und letztlich sind diese Parteien bzw. deren Führungen alle derart pro-EU-mäßig orientiert, dass sie der Institution faktisch hörig sind und diese Hörigkeit sogar noch über ihre Abgeordneten und Bundesratsmitglieder rechtlich ins GG verankert haben. Da ist nichts mehr zu retten. Diese vaterlandslosen Gesellen haben schließlich unser Land bzw. das Interesse der Bürger nach einem souveränen Staat verraten, in dem der Wille vom Volke ausgeht.

Man braucht darum auch nicht mehr zur Wahl zu gehen. Denn es geht doch eigentlich nur noch darum, welche EU-Vasallen sich hierzulande als führende Systemparteienoligarchen für die nächsten 4 Jahre aufspielen dürfen.

Re: Das Ende der (Volks-)parteien ?

Verfasst: Donnerstag 9. September 2021, 19:23
von Robert Ketelhohn