Abtreibung

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ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Menschenverachtender geht’s kaum
Sicher. Die Frage ist nur, ob dies den Millionen von Pierre/innen überhaupt bewußt ist. Ich denke nicht. Da steht deren Oberflächlichkeit davor, die verhindert, neben dem Umlaufwissen auch gewachsenes Wissen anzuhäufen und zu verwerten.
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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

Ja, es ist Realität, aber ist es deshalb auch gleich richtig? Haben wir uns nicht zu sehr daran " gewöhnt" eine Gesellschaft zu sein," die alles entsorgt, was sie gerade mal nicht gebrauchen kann?" Denn entschuldige, aber mit der Weile sollten doch die Menschen begriffen haben, dass die Babys nicht vom Klapperstroch gebracht werden(sondern selbst gemacht sind :D ). Aber heute scheint es eher so zu laufen, man hüpft von Bett zu Bett, will seinen "Spaß"ohne Folgen und ohne Konsequenzen! Und wenn doch etwas passiert, ab zur Beratung,in den OP und in den Müll damit, weil es ja so lästig ist und man keine Spaß mehr haben kann.- Dies ist nicht an den Haaren herbei gezogen!! Sondern im Inhalt etwa dass, was mir ein 25 jährige Frau sagte, die schon 5 Abtreibungen gemacht hatte und nur auf ihren " Spaß" aus war.
Gut, dies ist nur eine Seite der Medaille. Denn ich mußte auch mit erleben, wie eine Frau innerlich daran zerbrach, weil sie abgetreiben hatte und sie danach in die Psychiatrie zur Behandlung mußte. Also ist diese Art des Mordes eines Lebens keine Lösung bzw. sollte nach meiner persönlichen Meinung keine Lösung sein. Sondern man sollte vielleicht endlich einmal greifbare Alternativen schaffen und vor allem einem Teil, der sehr abtreibungsfreudigen Frauen einen Riegel vorschieben, damit sie sich der dazu gehörigen Verantwortung stellen, anstatt nur ihren "Spaß" zu sehen. Diese Verantwortung/ Vorwurf betrifft selbstverständlich auch die "Herren der Schöpfung"[Punkt]

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Maria Magdalena hat geschrieben:Ja, es ist Realität, aber ist es deshalb auch gleich richtig? Haben wir uns nicht zu sehr daran " gewöhnt" eine Gesellschaft zu sein," die alles entsorgt, was sie gerade mal nicht gebrauchen kann?" Denn entschuldige, aber mit der Weile sollten doch die Menschen begriffen haben, dass die Babys nicht vom Klapperstroch gebracht werden(sondern selbst gemacht sind :D ). Aber heute scheint es eher so zu laufen, man hüpft von Bett zu Bett, will seinen "Spaß"ohne Folgen und ohne Konsequenzen! Und wenn doch etwas passiert, ab zur Beratung,in den OP und in den Müll damit, weil es ja so lästig ist und man keine Spaß mehr haben kann.- Dies ist nicht an den Haaren herbei gezogen!! Sondern im Inhalt etwa dass, was mir ein 25 jährige Frau sagte, die schon 5 Abtreibungen gemacht hatte und nur auf ihren " Spaß" aus war.
Gut, dies ist nur eine Seite der Medaille. Denn ich mußte auch mit erleben, wie eine Frau innerlich daran zerbrach, weil sie abgetreiben hatte und sie danach in die Psychiatrie zur Behandlung mußte. Also ist diese Art des Mordes eines Lebens keine Lösung bzw. sollte nach meiner persönlichen Meinung keine Lösung sein. Sondern man sollte vielleicht endlich einmal greifbare Alternativen schaffen und vor allem einem Teil, der sehr abtreibungsfreudigen Frauen einen Riegel vorschieben, damit sie sich der dazu gehörigen Verantwortung stellen, anstatt nur ihren "Spaß" zu sehen. Diese Verantwortung/ Vorwurf betrifft selbstverständlich auch die "Herren der Schöpfung"[Punkt]
Du hast völlig Recht. Aber warum leben wir in einer Gesellschaft, in der (vielleicht sogar die Mehrheit) nur noch auf Spass und Vergnügen aus ist und die eigentlichen Werte missachtet?

Suchen wir die Verantwortlichen, nicht etwa die Schuldigen, so sind diese schnell gefunden.

Zum Einen die Eltern, die es nicht schafften den Kindern ethische Verhaltensweisen beizubringen, aber auch die Schulen und vor allem die Kirchen, die es auch heute noch nicht erreichen, dass mehr Menschen kommen, zuhören, verinnerlichen. Denn leider haben immer weniger Menschen in unserem christlichen Bereich eine wirkliche Verbindung zu Gott, sonst könnten nicht Millionen Abtreibungen vorkommen.

Eine junge Frau meinte zu einem mir befreundeten Arzt: Früher habe ich einfach drauflos......, aber heute, mit dem Risiko von Aids muss ich ja verhüten.

Pierre, sehr nachdenklich
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ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Suchen wir die Verantwortlichen, nicht etwa die Schuldigen, so sind diese schnell gefunden.

Zum Einen die Eltern, die es nicht schafften den Kindern ethische Verhaltensweisen beizubringen, aber auch die Schulen und vor allem die Kirchen, die es auch heute noch nicht erreichen, dass mehr Menschen kommen, zuhören, verinnerlichen.
Das interessiert mich jetzt doch, ob Pierre hier seine eigene Meinung, oder eine scheinbare allgemeine Meinung geäußert hat.
Passt ja auch auf alles: Die Gesellschaft hat immer schuld.
Vielleicht haben Eltern, Erzieher, Kirche, Idole ect. ja tatsächlich die Weichen zu einer bestimmten Denkeweise oder zu einem bestimmten Verhalten gestellt. Allerdings werden die Kinder auch reifer und älter, sie werden erwachsen und können selbst denken, können selbst Informationen einholen und sich selbst eine Meinung bilden. Damit ist die Verantwortlichkeit für eigenes Verhalten in deren Bereich übergegangen. Sie sollten imstande sein, Fehler in der Entwicklung zu erkennen und zu korrigieren. Tuns sie dies nicht, übernehmen sie keine Verantwortung, sondern schieben diese der Gesellschaft zu. Die Gesellschaft ist aber nichts anderes, als die Masse der Einzelwesen. Sind die einzelnen Menschen in der Mehrzahl gut, wird auch die Gesellschaft überwiegend gut sein. Sind diese in der Mehrzahl schlecht, dann ist auch die Gesellschaft überwiegend schlecht.
Dem entkommt man aber leicht, wie die gegenwärtige Entwicklung anzeigt. Man bezeichnet das, was bisher gut war, als schlecht, und das was bisher schlecht war, als gut. Im Endergebnis nutzt diese Eigenwilligkeit gar nichts. Das Volk zerstört sich selbst, wenn es nicht zuvor von anderen Völkern zerstört wurde. Siehe hierzu die bekannte Menschheitsgeschichte.

Gruß, ad_hoc
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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

Also die Kirchen dafür verantwortlich zu machen wäre nicht gerecht. Denn nicht sie sind es die, die moralischen Grundwerte ausgehebelt haben. Sondern" diesen Schuh" müssen sich die Erwachsenen( Eltern) und die Medien anziehen. Eltern, in sofern, dass sie ihren Kindern nicht mehr bei bringen das Liebe(auch die Körperliche) etwas "wertvolles ist, was man nun mal nicht leichtfertig "gebraucht!" Dann die Medien, die sehr gezielt mit Blick auf ihre Einschaltquoten, körperliche Liebe zu etwas sehr billigen, leicht zu habenen gemacht haben. Denn es ist doch in Wahrheit ein Schlag ins Gesicht eines jeden Menschens( für den die Liebe in ihrer ganzen Weite etwas wertvolles ist), wenn sich Pornostars in einer "Diskussion" hinstellen und der Menschheit erklären:" Liebe ist nichts weiter als die Befriedigung seiner sexuellen Begierden! Und wäre dies nicht macht ist verklemmt!"

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overkott
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Beitrag von overkott »

Für alle Frauen, die sich für ihr Kind entschieden haben, und für alle Kinder, die aus dieser Entscheidung geboren wurden, ist der lebensfeindliche Druck, den Pierre mit dem Titel des Threads erzeugt, eine starke Belastung. Darüber hinaus ist es weder christlich, noch menschlich, Frauen in einer Problem belasteten Schwangerschaft zur Abtreibung zu drängen. Sicherlich lässt sich der Schutz des menschlichen Lebens nicht allein im Recht verwirklichen. Natürlich leben Menschen in einem Land sicherer, das in Grenzfragen eher für das Leben entscheidet. Das bedarf eines wachsenden Wertekonsenses und der Bereitschaft Selbsterziehende auch familienpolitsch zu stärken.

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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

Nun möchte ich noch etwas zum Schmunzeln zu diesem ernsten Thema beitragen.- Also eine Bekannte( verheiratet) von mir war etwas "drüber" und meinte zu ihren Mann " Schatzi, es könnte sein, dass wir ein Kind bekommen." Nicht nur, dass er zu erst nicht wußte, was er sagen sollte und völlig blaß wurde. Nein, als er langsam begriff, was seine Frau in gerade angedeutet hatte, nahm er seinen Taschenrechner raus , um zu berechnen "was so ein Kind kosten würde", mit dem Ergebnis" man könne sich das vermeindliche Kind garnicht "leisten!" 8)

(Sorry, aber ich wußte ja garnicht, dass Liebe und Zuwendung für ein Kind Geld kostet. :D )

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overkott
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Beitrag von overkott »

Hat man sich solche "Witze" drüben erzählt?

sofaklecks
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Meine Meinung

Beitrag von sofaklecks »

Falsch Overkott, das war kein "Witz".

Das war zum Schmunzeln über die Art, wie manche Männer an die Sache rangehen.

Oder, um es zu verdeutlichen: Das Verhalten des Mannes war nicht komisch, eher seltsam. Wir sagen aber oft zu sowas, es sei komisch.

Und das mit "drüben" find ich nicht gut. Ich war damals oft "drüben" und hab da viele kluge Leute und viele weniger kluge kennengelernt. Die Verteilung indes entsprach der "hüben".

sofaklecks

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Maria Magdalena hat geschrieben:Also die Kirchen dafür verantwortlich zu machen wäre nicht gerecht. Denn nicht sie sind es die, die moralischen Grundwerte ausgehebelt haben.
Natürlich haben die Kirchen die Grundwerte nicht ausgehebelt, aber sie lehren sie nicht in einer "Art und Weise", so dass sie ankommen. Wenn bei einem Gottesdienst, einer Messe in der Kirche mit fast 800 Plätzen nur 40 Menschen anwesend sind, stimmt etwas nicht mit "dem Angebot". Jetzt werde ich wieder angegriffen, aber wie kann Mensch etwas lehren, wenn er es nicht schafft, die anderen dafür zu begeistern. Und von Begeisterung kann beim täglichen Gottesdienst wohl keine Rede sein in unseren Breiten.

Pierre
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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

overkott hat geschrieben:Für alle Frauen, die sich für ihr Kind entschieden haben, und für alle Kinder, die aus dieser Entscheidung geboren wurden, ist der lebensfeindliche Druck, den Pierre mit dem Titel des Threads erzeugt, eine starke Belastung.
Unfair zu behaupten, ich würde Druck erzeugen, so kann man jede Diskussion abwürgen.

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pierre10
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Re: Meine Meinung

Beitrag von pierre10 »

sofaklecks hat geschrieben:
Das war zum Schmunzeln über die Art, wie manche Männer an die Sache rangehen.
Wir haben auf unserem Grundstück 2 Holzhäuser stehen, die wir grundsätzlich nur an Familien mit Kindern vermieten. Gesundes Leben, riesiger Garten, abseits vom Stadtverkehr.... Du kannst Dir nicht vorstellen, wie wir, meist auch von den Männern aber nicht nur, angegriffen werden, wenn wir einem kinderlosen Menschen oder Paar absagen. Sie empfinden es als beleidigend, dass wir nur Menschen mit Kindern wollen.

Der Grund ist einfach: In vielen Fällen suchen Vermieter gerade Kinderlose, wir dagegen bieten im Grunde ein kleines Kinderparadies,

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Linus
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Beitrag von Linus »

Pierre hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Für alle Frauen, die sich für ihr Kind entschieden haben, und für alle Kinder, die aus dieser Entscheidung geboren wurden, ist der lebensfeindliche Druck, den Pierre mit dem Titel des Threads erzeugt, eine starke Belastung.
Unfair zu behaupten, ich würde Druck erzeugen, so kann man jede Diskussion abwürgen.

Pierre
ich gestehe, ich hatte da auch ein Flaues magengefühl: "Abtreibung, ja aber...", versetz mal den Beistrich äh das Komma.(nach dem "ja") Dann klingt das so, als wärst du aus prinzip für Abtreibung....
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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

Verzeih, aber die Grundwerte des Glaubens und die damit verbundenen Moralvorstellungen werden Kindern nicht im Gottesdienst nahe gebracht, weil dies das Recht und die Pflicht der Eltern ist! Aber die Kirche vertieft sie später. So ist es in Grunde unmöglich für den jetzigen Zustand der Gesellschaft der Kirche eine Mitverantwortung zu geben. Denn, dann würde man doch von der Kirche erwarten, dass sie für uns "denkt". Aber genau dies kann sie nicht machen, weil sie sich nach dem Wort des Allmächtigen richtet.- Somit bringt es wirklich nichts ihr den" Schwarzen Peter" zu schieben zu wollen, weil wir auf Seine Worte und Vorschriften nicht hören wollen. Und so töricht sind ,unser " nicht hören wollen","unser" wir machen was wir wollen" als Freiheit zu betrachten. Dabei liegt es nun einmal in unserer Natur, dass wir Grenzen brauchen um frei zu sein.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Eine junge Frau meinte zu einem mir befreundeten Arzt: Früher habe ich einfach drauflos......, aber heute, mit dem Risiko von Aids muss ich ja verhüten.
Also ob man herum...:ikb_censored: ..., soll dem Gewissen des einzelnen überlassen bleiben. Was aber symptomatisch ist ist die Verantwortungslosigkeit. Und die Abtreibung ist nur eine Perversion der Veratnwortungslosigkeit des einzelnen gepaart mit einer überdimensionalen "Papa wirds schon richten" Mentalität.
Man muß schon die Konsequenzen für sien Handeln (herum...:ikb_censored: ) tragen zumindest soweit, das man das Kind zur Welt bringt und ihm einen guten Platz im Leben verschaft. Es gibt genügend Einrichtungen seitens der Gesellschaft von der Babyklappe bis zur Adoption die die Verantwortung eh schon auf ein Mindestmaß beschränken.
Aber "Papa wirds schon richten", wieso neun Monate unpässlichkeit wenns den Arzt um die Ecke gibt der das "Problem" in ner viertelstunde aus der Welt schafft.
Immer wieder werden die Extremfälle für die Abtreibung vorangetragen, aber wieviele Fälle sind tatsächlich medizinisch inditziert, oder wieviele Abtreibungen finden wegen einer Straftat statt und wieviele Mütter können wirklich von sich behaupten das die Lebensexistenz bei unserem Sozialsystem wirklich massiv bedroht wäre? Wohl nur die kleine Minderheit.
Die Mehrheit sieht im werdenden Kind nur ein Problem das aus der Welt geschafft gehört, schlieslich ist dann das herum...:ikb_censored: nimmer so einfach und der olle Typ von letzter Nacht erhebt womöglich auch noch ansprüche und will gar noch heiraten.

LG
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Einer ist Gesetzgeber und Richter, er, der die Macht hat, zu retten oder zu verderben. Wer aber bist du, daß du den Nächsten richtest? (Jak4,12)
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Raphael

Re: Meine Meinung

Beitrag von Raphael »

Pierre hat geschrieben:Wir haben auf unserem Grundstück 2 Holzhäuser stehen, die wir grundsätzlich nur an Familien mit Kindern vermieten. Gesundes Leben, riesiger Garten, abseits vom Stadtverkehr.... Du kannst Dir nicht vorstellen, wie wir, meist auch von den Männern aber nicht nur, angegriffen werden, wenn wir einem kinderlosen Menschen oder Paar absagen. Sie empfinden es als beleidigend, dass wir nur Menschen mit Kindern wollen.

Der Grund ist einfach: In vielen Fällen suchen Vermieter gerade Kinderlose, wir dagegen bieten im Grunde ein kleines Kinderparadies,

Pierre
So eine Absage darfst Du Dir in Deutschland nicht erlauben, schließlich haben wir hier ein Antidiskriminierungsgesetz! :roll:

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

So eine Absage darfst Du Dir in Deutschland nicht erlauben, schließlich haben wir hier ein Antidiskriminierungsgesetz!
Das gilt aber auch für die andere Seite kein Vermieter darf mehr wegen Kinder ablehnen.
Ist immer der selbe Trara, selbst wenn der Ausgleich da ist, passt es niemanden.

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Chiara
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Beitrag von Chiara »

Zitat von einer jungen Bekannten, die vor zwei Jahren abgetrieben hat und dies bis heute bitterlichst bereut (sie wäre fast in der Magersucht geendet): "Ich hatte ja eigentlich nichts gegen das Kind, aber was sollte ich tun? Niemand hätte uns geholfen.."

OK, viele werden jetzt sagen: Hilfe gibt es mehr als genug. Das ist auch richtig. Aber wenn die Familie sagt "Dein Problem" und sie und der Freund beide noch Schüler sind, kann man vielleicht verstehen, warum sie eingeknickt ist (was die Tat natürlich nicht weniger schrecklich macht).
Dieser Ausspruch hat mich sehr nachdenklich gemacht: Wie viele Babys könnten noch leben, wenn der werdenden Mutter nur ein einziger Mensch sagen würde: Dein Kind ist etwas Wunderschönes und Einzigartiges. Du wirst es schaffen, und ich halte zu dir... ?

Und der zweite Ansatzpunkt ist, die Wahrheit über die Abtreibung zu sagen - keine Panikmache, nur die medizinischen und psychologischen Fakten. Wenn die eine oder andere Abtreibungswillige ein Foto dessen sehen würde, was von ihrem Kind nach der Abtreibung übrig bleibt, würde manche sicher den Termin canceln... Aber nein, wir reden ja nur vom "Abbruch", und wer mit jungen Menschen zu tun hat und die Wahrheit sagt und zeigt, wird angefeindet als "Hardliner".
Man kann ein Programm abbrechen, aber keinen Menschen. Das sollte man auch mancher Beratungsstelle sagen. z.B. Donum Vitae
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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Wie auch kreuz.net schon gemeldet hat:
www.babycaust.de hat geschrieben: Pressemitteilung

Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM)

indiziert www. Babycaust.de

(Weinheim,15.05.2007) Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien mit Sitz in Bonn beschloß auf Antrag der Kommission für Jugendschutz der Landesmedienanstalten in München, unsere Internetseite, www.Babycaust.de, zu indizieren, das heißt: in die Liste jugendgefährdender Medien aufzunehmen.

Begründung: Die durch die Homepage behandelten Themen, insbesondere die Bilder über die Abtreibung, seien jugendgefährdend und sollen daher in Zukunft nicht mehr gezeigt werden dürfen.
mehr
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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

@ Chiara
Du hast recht mit dem, was Du geschrieben hast, aber auch damit "kann man sich hübsch häßlch in die Nesseln setzen".
Vor Jahren kam ein weitläufiger Bekannter mitten in der Nacht zu uns und hatte eine 17 Jährige mit " Sack und Pack" an der Hand, die schon auf dem ersten Bilck recht verstört. Nachdem sie sich bei uns etwas beruhigt hatten; erzählt mir dies junge Mädchen, dass sie ihren Eltern heute gesagt habe, dass sie schwanger sei. Die Reaktion der Eltern war, dass sie Kurzerhand ihre Tochter vor die Tür gesetzt haben und ihr ihre Sachen aus dem Fenster auf die Strasse unter wüsten Beschimpfungen nachwarfen.
Danach sei sie einige Stunden ziellos durch den Regen gelaufen, bis sie unseren Bekannten getroffen habe und nun sei sie hier und hoffe etwas bleiben zu dürfen.So redeten wir(nur die Frauen) die ganze Nacht und am ende war mir klar, dass sie auf jeden Falldie 6 Wochen bleiben durfte bis sie 18 Jahre alt ist und ich ihr(wenn sie es möchte) auch bis nach der Geburt ihres Kindes zur Seite stehe. nur hatte ich hier " die Rechnung ohne die Eltern " gemacht! Denn nach zwei Tagen standen zwei freundliche Polizisten vor der Tür, um mir mitzuteilen ihre Eltern haben mich angezeigt" wegen Entziehung ihrer minderjährigen Tochter".- Gut, nachdem sie mit ihr gesprochen hatten, verlief sich diese Anzeige zwar im Sande und ich habe mich auch auf gemacht mit ihren Eltern einige ernste Worte zu sprechen, mit dem Erfolg, dass ihre Eltern ihr beistanden, aber dennoch war ich damals recht geschockt.

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

@Maria Magdalene,

logisch Deine Geschichte, Eltern die sich so verhalten haben in vielen Fällen auch vorher nicht genügend "Aufklärungsarbeit" geleistet.

Pierre
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ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Pierre hat geschrieben:
Eltern die sich so verhalten haben in vielen Fällen auch vorher nicht genügend "Aufklärungsarbeit" geleistet.
Aufklärung? Welcher Art und mit welchem Ergebnis?
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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

Lieber Pierre,

Ob sie nun ihre Tochter aufgeklärt haben oder nicht ist im Grunde ,aus meiner Sicht, erst einmal zweitrangig. Was ich viel erschreckender fand, war dass sie ihre Tochter " bei Nacht und Nebel" vor die Tür gesetzt haben. Denn selbst wen man mit dem, was sein Kind gemacht hat nicht einverstanden ist, so war in dieser Situation Hilfe angebracht und nicht "wie konntest du nur" gefolgt von anderen Vorwürfen. Denn eigendlich sollten Eltern nicht im bildlichem Sinne" zu sehen wie ihr Kind ertrinkt, sondern ihm zur Hilfe eilen und es retten!"- Denn wir sind mit ihrer Zeugung, ihrer Geburt freiwillig eine lebenslange Verpflichtung eingegangen, die nicht endet, nur weil unser Kind vielleicht nicht macht was wir uns vorstellen bzw. wollen! Und ich denke so manches mal, dass wir (ach) so modernen Menschen tatsächlich meinen, dass wir dieses Generationenband nicht mehr brauchen oder es leichtfertig durch schneiden möchten, weil wir vergessen haben was Familie/ leben dürfen wirklich bedeutet.

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diakonus
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Beitrag von diakonus »

Sehr gute Antwort - klasse!
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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

über die lebenslange Verpflichtung läßt sich streiten.

Pierre
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Linus
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Beitrag von Linus »

Pierre hat geschrieben:über die lebenslange Verpflichtung läßt sich streiten.

Pierre
zumindest bis zur Volljährigkeit.
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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

Wirklich? :hmm: Also würde dies doch bedeuten, wenn euer Kind z.B. durch die Nachfolgen eines Unfalles oder sonstigen Unwegkeiten des Leben Hilfe benötigt, würdet ihr lieber einen Pflegedienst oder sonstige Leute heranziehen, anstatt selber ihm zur Seite zu stehen,vielleicht nur weil es die Volljährigkeit überschritten hat.
Sorry, aber dies glaube ich nicht! Denn welche Eltern kennen es nicht, dass ihr Kind sich mit seinen Sorgen an sie wendet und sei es nur um in einem längeren Gesprächvielleicht mit den Eltern eine Lösung zu finden.

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

Maria Magdalena hat geschrieben:Wirklich? :hmm: Also würde dies doch bedeuten, wenn euer Kind z.B. durch die Nachfolgen eines Unfalles oder sonstigen Unwegkeiten des Leben Hilfe benötigt, würdet ihr lieber einen Pflegedienst oder sonstige Leute heranziehen, anstatt selber ihm zur Seite zu stehen,vielleicht nur weil es die Volljährigkeit überschritten hat.
Sorry, aber dies glaube ich nicht! Denn welche Eltern kennen es nicht, dass ihr Kind sich mit seinen Sorgen an sie wendet und sei es nur um in einem längeren Gesprächvielleicht mit den Eltern eine Lösung zu finden.
Stand sicher schon mal im Forum....

Die Frage wird oft gestellt, welche Funktion die Eltern bei ihrem Kind eigentlich haben.

Zum leichteren Verstehen habe ich einfache Funktions- Symbole genommen.

Von der Geburt bis etwa dem 5. Lebensjahr haben die Eltern so etwas wie eine Schachtelfunktion. Das Kind ist drin, kann nicht heraus, die Eltern geben alles, was das Kind braucht hinein und holen alles, was das Kind nicht mehr braucht (Windeln z.B.) heraus. Alles wird von den Eltern bestimmt.

vom 6. bis etwa 11, Lebensjahr haben die Eltern eine Rahmenfunktion. Das Kind ist in dem Rahmen, kann aber heraus, die Eltern stecken den "Rahmen" ab, in dem das Kind sich bewegen kann.

Vom 12. bis etwa 17. Lebensjahr haben die Eltern nur noch eine Schienenfunktion. Sie können Vorschläge machen, in Grenzen die Richtung bestimmen, antreiben oder bremsen, mehr Möglichkeiten haben sie kaum.

vom 18. bis zum 21. Lebensjahr haben die Eltern noch eine Netzfunktion sie sind da um ihr "Kind" aufzufangen, wenn etwas schief geht.

Doch welche Rolle haben die Eltern ab dem 21 Lebensjahr?
Hier kommt der Knackpunkt, den viele nicht annehmen können, aber er scheint mir wichtig.

Denn ab etwa dem 21. Geburtstag haben die Eltern keine Funktion mehr, als Eltern versteht sich. Nun müssen die jungen Menschen selbst zurecht kommen, die Eltern haben aber die Möglichkeit, die bisherige Elternfunktion in eine "special relationship", also eine privilegierte Beziehung umzustellen, die das ganze Leben anhalten kann. Es könnte so etwas wie eine ganz besondere Art der Freundschaft sein, die eine alten Hierarchie, oben die Eltern und unten die Kinder, ersetzt.

Denn unendlich viele Probleme in den Familien entstehen durch das Festhalten der Eltern an längst überholten "Funktionen". Und dann gibt es Kinder, die sich diesem anpassen und noch mit 40 im "Hotel Mama" wohnen.

Na da bin ich aber mal auf Eure Reaktionen gespannt

Pierre
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Linus
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Beitrag von Linus »

Wenn dus schon so funktioalistisch siehst, dann meine ich, daß die Netzfunktion bestehen bleibt, wenn auch die Fäden des Netzes mit zunehmendem Alter des Kindes (aber auch der Eltern) dünner werden.
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Beitrag von Maria Magdalena »

Natürlich verändert sich das Verhältnis zwischen Eltern und Kinder im laufe der Jahre, was wohl auf im Sinne " des Erfinders"ist, aber wie traurig ist es im Grunde zwischenmenschliche, lebenslange Beziehung als bloße Funktionen herab zustufen? Die jeweils nur noch nach dem Nutzen " bewertet" werden. Nur kann man tatsächlich Liebe, das Gefühl des Zusammengehörens in einer Familie messen oder bewerten? Wer setzt die Meßlatte an? Wer bestimmt die Meßeinheiten? Etwa die Wissenschaft, die sich schon oft genug geirrt hat( siehe Freud & Co.)?

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pierre10
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Beitrag von pierre10 »

@Maria Magdalena,

Im Grunde geht es mir um das Verständnis, um die ewige Frage: was mache ich als Vater, als Mutter richtig und was nicht?

Und genau so stellen sich manche, bei weitem nicht alle jungen Menschen Fragen ob der Beziehung zu den Eltern. Schade, dass Du nur die Funktionalität in meinen Zeilen siehst und nicht den eigentlichen Sinn.

Mehr als 20 Jahre später wurde ich auf der Strasse von Menschen angesprochen, die damals bei meinen Kursen waren und mir sagten, dass sie sich gut daran erinnerten.

Pierre
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Beitrag von Maria Magdalena »

Lieber Pierre,

Dies ist mir wohl bewußt! Aber ich denke Du weißt selbst, dass es darauf eigendlich keine Antwort gibt. Denn die meisten Eltern "versuchen" ihr Bestes zu geben in der Erziehung ihrer Kinder.
Gut, ich persönlich finde man darf sich als Vater/Mutter auch bei seinem Kind entschuldigen, wenn beide feststellen, dass in der Erziehung etwas schief gelaufen ist. Denn wir machen nun einmal auch aus Liebe bzw. weil wir es nicht besser wissen auch Fehler.

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