So ist es, Florianklaus. Den Artikel hat Haiduk bereits hier eingestellt. Er ist sehr empfehlenswert!Florianklaus hat geschrieben:Die referieren ja auch bloß den Artikel aus der FAS.cantus planus hat geschrieben:Kreuz.net klärt erstaunlich sachlich über die Hintergründe der Pussys auf:
http://kreuz.net/article.15773.html
Pussycats und FEMEN - zum Kotzen
- Sebastian
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Re: Pussycats
"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)
Re: Pussycats
Christlich-orthodoxe Aktivisten haben das Museum der erotischen Kunst am Arbat angegriffen. In diesem SZ-Artikel von 2011 war von einem "Sex-Museum" die Rede. Der Arbat ist die Flaniermeile für Touristen im Zentrum von Moskau. Der Direktor des Museums ruft Präsident Putin dazu auf, dem Treiben der orthodoxen Militanten ein Ende zu setzen. Der Direktor hatte dieses Jahr eine Partei der Liebe ("Party of Love") gegründet, deren Mitglieder im März 2012 zur Unterstützung von P.R. nackt in einem Springbrunnen im Kaufhaus GUM gebadet hatten. Die haben anscheinend alle einen an der Waffel.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
Re: Pussycats
In der Tat.
Das gilt allerdings ebenso für die orthodoxen Aktivisten. Es steht ihnen nicht zu, mit Ziegelsteinen bewaffnet zu randalieren. Es zwingt sie keiner das Erotikmuseum zu besuchen, ergo sollten sie es schlichtweg nicht zur Kenntnis nehmen.

Das gilt allerdings ebenso für die orthodoxen Aktivisten. Es steht ihnen nicht zu, mit Ziegelsteinen bewaffnet zu randalieren. Es zwingt sie keiner das Erotikmuseum zu besuchen, ergo sollten sie es schlichtweg nicht zur Kenntnis nehmen.
Wird kaum der Gerechte gerettet, wo werde ich Sünder erscheinen? Die Last und Hitze des Tages habe ich nicht getragen. Die um die elfte Stunde kamen, denen zähle mich bei, Gott, und sei mein Erretter.
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Re: Pussycats
Es ist eine Abwägungsfrage: Wie weit bist du bereit, Verhalten anderer, das in deinen Augen unzulässig ist, hinzunehmen und wegzuschauen? Noch dazu, wenn es in deinen Augen Menschen gefährdet?Stephanie hat geschrieben:Es zwingt sie keiner das Erotikmuseum zu besuchen, ergo sollten sie es schlichtweg nicht zur Kenntnis nehmen.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
Re: Pussycats
Das würde ich als marktliberale Haltung bezeichnen. In Moskau schätzt man es nicht, wenn sich jemand mit Sachen unterhalb der Gürtellinie hervortut. Als ich 2010 für ein halbes Jahr an der Lomonossow-Universität war um ein wenig Russisch zu lernen, war da ein 25-jähriger Schwede mit im Kurs. Der hatte eine Formulierung in einem russischen Text zum Anlass genommen, um irgendeine Zote über Prostitution in Moskau von sich zu geben. Darauf hin hat die Lehrerin das Wort ergriffen und erzählt, daß es in Moskau früher gar keine Bordelle gab — nur in St. Petersburg soll es welche gegeben haben. Ich weiß nicht ob's stimmt, aber so hat sie ihm zu verstehen gegeben, daß er ganz weit weg gehen sollte, wenn er meint mit sowas auf sich aufmerksam machen zu müssenStephanie hat geschrieben:In der Tat.![]()
Das gilt allerdings ebenso für die orthodoxen Aktivisten. Es steht ihnen nicht zu, mit Ziegelsteinen bewaffnet zu randalieren. Es zwingt sie keiner das Erotikmuseum zu besuchen, ergo sollten sie es schlichtweg nicht zur Kenntnis nehmen.

Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
Re: Pussycats
Dieser Museumsdirektor hat auch Patriarch Kyrill zu einer Stellungnahme aufgefordert. Möglicherweise ist ihm entgangen, daß sich die ROK dazu schon geäußert hat:
Die Kirche wendet sich an die Menschen, deren religiöse und nationale Gefühle sowohl durch die Schmähungen, als auch durch die ihnen nachfolgende propagandistische Kampagne verletzt worden sind und ruft sie dazu auf, sich von jeglichen Racheversuchen, von jeglicher Art gesetzeswidriger, besonders aber von gewaltsamen Handlungen zu enthalten, und segnet gleichzeitig friedliche zivile Aktionen, die dazu dienen, das orthodoxe Volk und dessen Heiligtümer vor Feindseligkeiten und Schmähungen zu bewahren.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
Re: Pussycats
Russische Arbeitslager: Moore und Birkenwälder soweit das Auge reicht
In dem Lager, am Rande des Städtchen Jawas, leben 1.000 Frauen in weißgetünchten Häusern aus Stein. Die Häuser sind mit einem hohen Bretterzaun und Stacheldraht umgeben. Vielleicht werden bald auch die drei Frauen von Pussy Riot in diesen Gebäuden leben, weitab der Zivilisation, umgeben von Birkenwäldern und Mooren
Re: Pussycats
Nicht marktliberal sondern liberal. Ja. Ich glaube nicht an Zwang, schon gar nicht zur Gewissensbildung.Haiduk hat geschrieben:Das würde ich als marktliberale Haltung bezeichnen. In Moskau schätzt man es nicht, wenn sich jemand mit Sachen unterhalb der Gürtellinie hervortut. Als ich 2010 für ein halbes Jahr an der Lomonossow-Universität war um ein wenig Russisch zu lernen, war da ein 25-jähriger Schwede mit im Kurs. Der hatte eine Formulierung in einem russischen Text zum Anlass genommen, um irgendeine Zote über Prostitution in Moskau von sich zu geben. Darauf hin hat die Lehrerin das Wort ergriffen und erzählt, daß es in Moskau früher gar keine Bordelle gab — nur in St. Petersburg soll es welche gegeben haben. Ich weiß nicht ob's stimmt, aber so hat sie ihm zu verstehen gegeben, daß er ganz weit weg gehen sollte, wenn er meint mit sowas auf sich aufmerksam machen zu müssenStephanie hat geschrieben:In der Tat.![]()
Das gilt allerdings ebenso für die orthodoxen Aktivisten. Es steht ihnen nicht zu, mit Ziegelsteinen bewaffnet zu randalieren. Es zwingt sie keiner das Erotikmuseum zu besuchen, ergo sollten sie es schlichtweg nicht zur Kenntnis nehmen.
Lieber Haiduk, deine Liebe zu Russland in allen Ehren, aber bitte das reale Russland und keine verträumte Märchenwelt. In Russland boomt die Prostitution und nicht nur von armen verschleppten und misshandelten Mädchen, sondern durchaus auch im Hochpreissektor. Es mag ja sein, dass die Anstandsregeln es gebieten, dass man nicht darüber spricht (ich begrüße das durchaus, mir geht nämlich die Vorliebe zu Witzen über Fäkalien und Sex und Gewalt ziemlich ab) aber es ändert nichts an den Gegebenheiten.
Und die Aussage der Lehrerin ist Propaganda, leider. Ihre Bemerkung bzgl. Petersburg ist übrigens insofern witzig, weil Petersburg von Beginn seiner Planung an eine europäische Stadt war, sowohl architektonisch als auch gesellschaftlich und in der Eigendefinition der High Society. Klar, dass Petersburg damit das Sündenbabel ist. Wann soll "früher" eigentlich gewesen sein? Zur Zeit des Kommunismus? Da es sogar Aufzeichnungen zu den Syphillisfällen unter den Prostituierten gab, kann's das wohl nicht sein. Im zaristischen Russland? Nee...da ging es beileibe auch nicht nur fromm zu...
Ich kenne diese Märchengeschichten von "meinen" alten Babuschkis auch. Aber meine Oma glorifiziert auch ihre Jugendzeit. Das ist normal, insbesondere wenn man mit sehr viel Propaganda aufwächst.
Schau'n wir mal, was wir mal dereinst für Käse von uns geben werden...

Wird kaum der Gerechte gerettet, wo werde ich Sünder erscheinen? Die Last und Hitze des Tages habe ich nicht getragen. Die um die elfte Stunde kamen, denen zähle mich bei, Gott, und sei mein Erretter.
Re: Pussycats
Da wird mir kaum was anderes übrig bleiben. Das Verhalten der anderen kann ich nicht ändern, durch das Werfen von Backsteinen schon gar nicht. Ich kann die anderen nicht zwingen nicht zu sündigen, das vermag ich ja noch nicht mal bei mir selbst. Das einzige was bliebe, wäre Information. Aber wenn die Menschen diese nicht hören wollen, so wollen sie sie nicht hören.lifestylekatholik hat geschrieben:Es ist eine Abwägungsfrage: Wie weit bist du bereit, Verhalten anderer, das in deinen Augen unzulässig ist, hinzunehmen und wegzuschauen? Noch dazu, wenn es in deinen Augen Menschen gefährdet?Stephanie hat geschrieben:Es zwingt sie keiner das Erotikmuseum zu besuchen, ergo sollten sie es schlichtweg nicht zur Kenntnis nehmen.
Wir können lediglich durch Erziehung der eigenen Kinder, durch Information und vorallem durch gelebte Imitatio Christi überzeugen aber nicht durch die Ausübung von Zwang...das fliegt wie ein Bummerang zurück.
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Re: Pussycats
Stephanie hat geschrieben:Das Verhalten der anderen kann ich nicht ändern, […]
Deswegen muss man sich jede Art Verhaltens gefallen lassen, jeden Schmutz zulassen, gegen nichts, was noch so gefährdend ist (seelisch oder sonst wie) vorgehen, nur, weil genügend ihr Verhalten nicht ändern (wollen/werden)? Aha …
Re: Pussycats
Thomas_de_Austria hat geschrieben:Stephanie hat geschrieben:Das Verhalten der anderen kann ich nicht ändern, […]Deswegen muss man sich jede Art Verhaltens gefallen lassen, jeden Schmutz zulassen, gegen nichts, was noch so gefährdend ist (seelisch oder sonst wie) vorgehen, nur, weil genügend ihr Verhalten nicht ändern (wollen/werden)? Aha …

Aha...und du glaubst, dass du das Recht hast, mit Backsteinen zu werfen, weil dir nicht passt, dass die anderen in Sünde leben wollen?
Ich hatte ja geschrieben, dass man die Menschen informieren kann (ob du dafür jetzt ne Demo wählst, Flugblätter verteilst, Reden auf dem Platz hälst...ist ja deine Sache).
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Re: Pussycats
Stephanie hat geschrieben: Aha...und du glaubst, dass du das Recht hast, mit Backsteinen zu werfen, weil dir nicht passt, dass die anderen in Sünde leben wollen?
Tja, das Augenrollen ist überflüssig. Was ich glaube oder nicht, wozu ich ein Recht habe oder nicht, steht hier nicht zur Debatte, also lassen wir den Blödsinn lieber einmal sein, ja?
Aber natürlich hat jeder Christ gegen solcherlei Greuel vorzugehen, so, wie es ihm jeweils möglich ist. In diesem Fall werden staatliche Gesetze dem entgegenstehen, wäre das anders, sähe ich keinen Grund, dass nicht entsprechend dagegen vorgegangen werden sollte. Denn so etwas wie oben, beeinträchtigt niemand in seinen "Entscheidungsakten" irgendwelcher Art, beschützt aber womöglich einige vor diesem Schmutz, die sich noch nicht dafür entschieden haben.
Aber natürlich hat jeder Christ gegen solcherlei Greuel vorzugehen, so, wie es ihm jeweils möglich ist. In diesem Fall werden staatliche Gesetze dem entgegenstehen, wäre das anders, sähe ich keinen Grund, dass nicht entsprechend dagegen vorgegangen werden sollte. Denn so etwas wie oben, beeinträchtigt niemand in seinen "Entscheidungsakten" irgendwelcher Art, beschützt aber womöglich einige vor diesem Schmutz, die sich noch nicht dafür entschieden haben.
Re: Pussycats
Stimmt, der Christ hat innerhalb seiner Möglichkeiten die Pflicht zumindest etwas zu tun. Diese Möglichkeiten hat Stefanie ganz treffend beschrieben.
Daraus Wegblicken zu machen ist die Worte im Mund herumdrehen.
Backsteine werfen ist definitiv der falsche Weg. Ich würde mich von solchen Leuten genauso distanzieren wie vor PR-Aktivisten.
Daraus Wegblicken zu machen ist die Worte im Mund herumdrehen.
Backsteine werfen ist definitiv der falsche Weg. Ich würde mich von solchen Leuten genauso distanzieren wie vor PR-Aktivisten.
Ich glaube; hilf meinem Unglauben
Re: Pussycats
Ich hatte das Erzählte so wiedergegeben wie ich es in Erinnerung habe. Wann dieses "früher" war kann ich nicht sagen, weil ich die Lehrerin nicht danach gefragt habe. Gleich wann es war, es wird so wohl nicht gestimmt haben. Ungeachtet dessen sagt die Geschichte etwas über das Selbstbild Moskaus, das die Überzeugungen mit prägt.Stephanie hat geschrieben:Nicht marktliberal sondern liberal. Ja. Ich glaube nicht an Zwang, schon gar nicht zur Gewissensbildung.Haiduk hat geschrieben:Das würde ich als marktliberale Haltung bezeichnen. In Moskau schätzt man es nicht, wenn sich jemand mit Sachen unterhalb der Gürtellinie hervortut. Als ich 2010 für ein halbes Jahr an der Lomonossow-Universität war um ein wenig Russisch zu lernen, war da ein 25-jähriger Schwede mit im Kurs. Der hatte eine Formulierung in einem russischen Text zum Anlass genommen, um irgendeine Zote über Prostitution in Moskau von sich zu geben. Darauf hin hat die Lehrerin das Wort ergriffen und erzählt, daß es in Moskau früher gar keine Bordelle gab — nur in St. Petersburg soll es welche gegeben haben. Ich weiß nicht ob's stimmt, aber so hat sie ihm zu verstehen gegeben, daß er ganz weit weg gehen sollte, wenn er meint mit sowas auf sich aufmerksam machen zu müssenStephanie hat geschrieben:In der Tat.![]()
Das gilt allerdings ebenso für die orthodoxen Aktivisten. Es steht ihnen nicht zu, mit Ziegelsteinen bewaffnet zu randalieren. Es zwingt sie keiner das Erotikmuseum zu besuchen, ergo sollten sie es schlichtweg nicht zur Kenntnis nehmen.
Lieber Haiduk, deine Liebe zu Russland in allen Ehren, aber bitte das reale Russland und keine verträumte Märchenwelt. In Russland boomt die Prostitution und nicht nur von armen verschleppten und misshandelten Mädchen, sondern durchaus auch im Hochpreissektor. Es mag ja sein, dass die Anstandsregeln es gebieten, dass man nicht darüber spricht (ich begrüße das durchaus, mir geht nämlich die Vorliebe zu Witzen über Fäkalien und Sex und Gewalt ziemlich ab) aber es ändert nichts an den Gegebenheiten.
Und die Aussage der Lehrerin ist Propaganda, leider. Ihre Bemerkung bzgl. Petersburg ist übrigens insofern witzig, weil Petersburg von Beginn seiner Planung an eine europäische Stadt war, sowohl architektonisch als auch gesellschaftlich und in der Eigendefinition der High Society. Klar, dass Petersburg damit das Sündenbabel ist. Wann soll "früher" eigentlich gewesen sein? Zur Zeit des Kommunismus? Da es sogar Aufzeichnungen zu den Syphillisfällen unter den Prostituierten gab, kann's das wohl nicht sein. Im zaristischen Russland? Nee...da ging es beileibe auch nicht nur fromm zu...
Ich kenne diese Märchengeschichten von "meinen" alten Babuschkis auch. Aber meine Oma glorifiziert auch ihre Jugendzeit. Das ist normal, insbesondere wenn man mit sehr viel Propaganda aufwächst.
Schau'n wir mal, was wir mal dereinst für Käse von uns geben werden...
Hinsichtlich liberal und keinen Zwang zur Gewissensbildung würde ich Dir gerne zwei Fragen zu diesen beiden Absätzen aus diesem Text (engl. Urpsrungstext hier) stellen:
(Bei den Ausführungen zur moralischen Autonomie handelt es sich um eine kurze Zusammenfassung dieser Rede des heutigen Moskauer Patriarchen von 2006.)Das Konzil lehnte besonders die Idee der “moralischen Autonomie” ab. Diese westlich-individualistische Idee, die aus dem Protestantismus hervorging und seit den 1960er Jahren vom römischen Katholizismus weitestgehend übernommen wurde, ist dem orthodoxen Glauben fremd. Sie postuliert, daß die individuelle moralische Autonomie nur von der Autonomie anderer Individuen beschränkt ist und daß es keine darüber stehende Autorität gibt, die zwischen Gut und Böse unterscheiden kann. Diese relativistische und im Grunde selbstsüchtige Lebenssicht kann von der Orthodoxen Kirche nicht akzeptiert werden.
Die Kirche glaubt, daß die Steigerung der Autonomie und der Rechte eines Individuums ins Absolute, ohne dem Gegengewicht moralischer Verantwortung, unvermeidlich zum Suizid der Zivilisation führt, wie das nun überall in der westlichen Welt geschieht. So wie der zeitgenössische orthodoxe Heilige, Justin von Celije, vor ein paar Jahrzehnten schrieb: “Dunkle Nacht ist über Europa gefallen. Seine Abgötter stürzen in sich zusammen und der Tag ist nicht mehr weit, an dem nicht ein einziger Stein der europäischen Kultur mehr auf dem anderen sein wird, aus denen Städte erbaut und mit denen diejenigen Seelen zerstört wurden, die geschaffene Dinge angebetet und den Schöfper von sich gewiesen hatten.”
(1) Ist der Patriarch im Recht, wenn er im Namen der ROK die Idee der moralischen Autonomie als nicht akzeptabel bezeichnet?
(2) Hat der hl. Justin von Celije es begrüßt oder hat er es bedauert, daß in der Vergangenheit die "diejenigen Seelen zerstört wurden, die geschaffene Dinge angebetet und den Schöfper von sich gewiesen hatten.”?
Und verstehe mich bitte nicht falsch. Ich kann es nicht gutheißen, daß orthodoxe Laien mit Backsteinen dieses Sex-Museum angegriffen haben. Ich sehe in dieser Straftat einen gefährlichen Auswuchs.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
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Re: Pussycats
Wenn ein Vater neben dir seine Tochter vergewaltigt schaust du auch weg und bringst ihm nur an einem der nächsten Tage mal ne Infobroschüre vorbei und versuchst sonst, ihm durch dein Vorbild ein gutes Beispiel zu geben? – Nein, so würdest du wohl nicht reagieren. Es ist nicht wahr, dass dir da »kaum was anderes übrig bleiben« wird.Stephanie hat geschrieben:Da wird mir kaum was anderes übrig bleiben. Das Verhalten der anderen kann ich nicht ändern, durch das Werfen von Backsteinen schon gar nicht. Ich kann die anderen nicht zwingen nicht zu sündigen, das vermag ich ja noch nicht mal bei mir selbst. Das einzige was bliebe, wäre Information. Aber wenn die Menschen diese nicht hören wollen, so wollen sie sie nicht hören.lifestylekatholik hat geschrieben:Es ist eine Abwägungsfrage: Wie weit bist du bereit, Verhalten anderer, das in deinen Augen unzulässig ist, hinzunehmen und wegzuschauen? Noch dazu, wenn es in deinen Augen Menschen gefährdet?Stephanie hat geschrieben:Es zwingt sie keiner das Erotikmuseum zu besuchen, ergo sollten sie es schlichtweg nicht zur Kenntnis nehmen.
Wir können lediglich durch Erziehung der eigenen Kinder, durch Information und vorallem durch gelebte Imitatio Christi überzeugen aber nicht durch die Ausübung von Zwang...das fliegt wie ein Bummerang zurück.
Es ist eine Abwägungsfrage, wie weit du bereit bist, einen Schaden zu dulden, weil ein Einschreiten noch größeren Schaden herbeiführte.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
Re: Pussycats
Ja, da hast du Recht, es ist eine Abwägungsfrage - mir geht es aber nicht darum nichts zu tun, sondern um die Wahl der Mittel.lifestylekatholik hat geschrieben:Wenn ein Vater neben dir seine Tochter vergewaltigt schaust du auch weg und bringst ihm nur an einem der nächsten Tage mal ne Infobroschüre vorbei und versuchst sonst, ihm durch dein Vorbild ein gutes Beispiel zu geben? – Nein, so würdest du wohl nicht reagieren. Es ist nicht wahr, dass dir da »kaum was anderes übrig bleiben« wird.Stephanie hat geschrieben:Da wird mir kaum was anderes übrig bleiben. Das Verhalten der anderen kann ich nicht ändern, durch das Werfen von Backsteinen schon gar nicht. Ich kann die anderen nicht zwingen nicht zu sündigen, das vermag ich ja noch nicht mal bei mir selbst. Das einzige was bliebe, wäre Information. Aber wenn die Menschen diese nicht hören wollen, so wollen sie sie nicht hören.lifestylekatholik hat geschrieben:Es ist eine Abwägungsfrage: Wie weit bist du bereit, Verhalten anderer, das in deinen Augen unzulässig ist, hinzunehmen und wegzuschauen? Noch dazu, wenn es in deinen Augen Menschen gefährdet?Stephanie hat geschrieben:Es zwingt sie keiner das Erotikmuseum zu besuchen, ergo sollten sie es schlichtweg nicht zur Kenntnis nehmen.
Wir können lediglich durch Erziehung der eigenen Kinder, durch Information und vorallem durch gelebte Imitatio Christi überzeugen aber nicht durch die Ausübung von Zwang...das fliegt wie ein Bummerang zurück.
Es ist eine Abwägungsfrage, wie weit du bereit bist, einen Schaden zu dulden, weil ein Einschreiten noch größeren Schaden herbeiführte.
Zuletzt geändert von Stephanie am Mittwoch 29. August 2012, 21:55, insgesamt 1-mal geändert.
Wird kaum der Gerechte gerettet, wo werde ich Sünder erscheinen? Die Last und Hitze des Tages habe ich nicht getragen. Die um die elfte Stunde kamen, denen zähle mich bei, Gott, und sei mein Erretter.
Re: Pussycats
Wo spreche ich denn von moralischer Autonomie??Haiduk hat geschrieben:Ich hatte das Erzählte so wiedergegeben wie ich es in Erinnerung habe. Wann dieses "früher" war kann ich nicht sagen, weil ich die Lehrerin nicht danach gefragt habe. Gleich wann es war, es wird so wohl nicht gestimmt haben. Ungeachtet dessen sagt die Geschichte etwas über das Selbstbild Moskaus, das die Überzeugungen mit prägt.Stephanie hat geschrieben:Nicht marktliberal sondern liberal. Ja. Ich glaube nicht an Zwang, schon gar nicht zur Gewissensbildung.Haiduk hat geschrieben:Das würde ich als marktliberale Haltung bezeichnen. In Moskau schätzt man es nicht, wenn sich jemand mit Sachen unterhalb der Gürtellinie hervortut. Als ich 2010 für ein halbes Jahr an der Lomonossow-Universität war um ein wenig Russisch zu lernen, war da ein 25-jähriger Schwede mit im Kurs. Der hatte eine Formulierung in einem russischen Text zum Anlass genommen, um irgendeine Zote über Prostitution in Moskau von sich zu geben. Darauf hin hat die Lehrerin das Wort ergriffen und erzählt, daß es in Moskau früher gar keine Bordelle gab — nur in St. Petersburg soll es welche gegeben haben. Ich weiß nicht ob's stimmt, aber so hat sie ihm zu verstehen gegeben, daß er ganz weit weg gehen sollte, wenn er meint mit sowas auf sich aufmerksam machen zu müssenStephanie hat geschrieben:In der Tat.![]()
Das gilt allerdings ebenso für die orthodoxen Aktivisten. Es steht ihnen nicht zu, mit Ziegelsteinen bewaffnet zu randalieren. Es zwingt sie keiner das Erotikmuseum zu besuchen, ergo sollten sie es schlichtweg nicht zur Kenntnis nehmen.
Lieber Haiduk, deine Liebe zu Russland in allen Ehren, aber bitte das reale Russland und keine verträumte Märchenwelt. In Russland boomt die Prostitution und nicht nur von armen verschleppten und misshandelten Mädchen, sondern durchaus auch im Hochpreissektor. Es mag ja sein, dass die Anstandsregeln es gebieten, dass man nicht darüber spricht (ich begrüße das durchaus, mir geht nämlich die Vorliebe zu Witzen über Fäkalien und Sex und Gewalt ziemlich ab) aber es ändert nichts an den Gegebenheiten.
Und die Aussage der Lehrerin ist Propaganda, leider. Ihre Bemerkung bzgl. Petersburg ist übrigens insofern witzig, weil Petersburg von Beginn seiner Planung an eine europäische Stadt war, sowohl architektonisch als auch gesellschaftlich und in der Eigendefinition der High Society. Klar, dass Petersburg damit das Sündenbabel ist. Wann soll "früher" eigentlich gewesen sein? Zur Zeit des Kommunismus? Da es sogar Aufzeichnungen zu den Syphillisfällen unter den Prostituierten gab, kann's das wohl nicht sein. Im zaristischen Russland? Nee...da ging es beileibe auch nicht nur fromm zu...
Ich kenne diese Märchengeschichten von "meinen" alten Babuschkis auch. Aber meine Oma glorifiziert auch ihre Jugendzeit. Das ist normal, insbesondere wenn man mit sehr viel Propaganda aufwächst.
Schau'n wir mal, was wir mal dereinst für Käse von uns geben werden...
Hinsichtlich liberal und keinen Zwang zur Gewissensbildung würde ich Dir gerne zwei Fragen zu diesen beiden Absätzen aus diesem Text (engl. Urpsrungstext hier) stellen:
(Bei den Ausführungen zur moralischen Autonomie handelt es sich um eine kurze Zusammenfassung dieser Rede des heutigen Moskauer Patriarchen von 2006.)Das Konzil lehnte besonders die Idee der “moralischen Autonomie” ab. Diese westlich-individualistische Idee, die aus dem Protestantismus hervorging und seit den 1960er Jahren vom römischen Katholizismus weitestgehend übernommen wurde, ist dem orthodoxen Glauben fremd. Sie postuliert, daß die individuelle moralische Autonomie nur von der Autonomie anderer Individuen beschränkt ist und daß es keine darüber stehende Autorität gibt, die zwischen Gut und Böse unterscheiden kann. Diese relativistische und im Grunde selbstsüchtige Lebenssicht kann von der Orthodoxen Kirche nicht akzeptiert werden.
Die Kirche glaubt, daß die Steigerung der Autonomie und der Rechte eines Individuums ins Absolute, ohne dem Gegengewicht moralischer Verantwortung, unvermeidlich zum Suizid der Zivilisation führt, wie das nun überall in der westlichen Welt geschieht. So wie der zeitgenössische orthodoxe Heilige, Justin von Celije, vor ein paar Jahrzehnten schrieb: “Dunkle Nacht ist über Europa gefallen. Seine Abgötter stürzen in sich zusammen und der Tag ist nicht mehr weit, an dem nicht ein einziger Stein der europäischen Kultur mehr auf dem anderen sein wird, aus denen Städte erbaut und mit denen diejenigen Seelen zerstört wurden, die geschaffene Dinge angebetet und den Schöfper von sich gewiesen hatten.”
(1) Ist der Patriarch im Recht, wenn er im Namen der ROK die Idee der moralischen Autonomie als nicht akzeptabel bezeichnet?
(2) Hat der hl. Justin von Celije es begrüßt oder hat er es bedauert, daß in der Vergangenheit die "diejenigen Seelen zerstört wurden, die geschaffene Dinge angebetet und den Schöfper von sich gewiesen hatten.”?
Und verstehe mich bitte nicht falsch. Ich kann es nicht gutheißen, daß orthodoxe Laien mit Backsteinen dieses Sex-Museum angegriffen haben. Ich sehe in dieser Straftat einen gefährlichen Auswuchs.

Ich sage nur, dass es nicht möglich ist durch Zwang Glaube hervorzubringen (und schon gar nicht theosis). Einzig und allein die äußere Ordnung wäre davon betroffen aber nicht einmal das Sündigen wird dadurch unterbunden.
Menschen mit Backsteinen zu bedrohen führt wohl kaum dazu, dass diese über den moralischen Hintergrund dieses Museums nachdenken werden. Ich sag ja nicht, dass Christen diesbezüglich zu schweigen hätten, sondern nur, dass dieser Weg völlig daneben ist.
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Re: Pussycats
Seltsames Beispiel! Welcher Vater vergwaltigt seine Tochter in Gegenwart eines unbeteiligten Dritten?lifestylekatholik hat geschrieben:Wenn ein Vater neben dir seine Tochter vergewaltigt...
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Re: Pussycats
http://www.youtube.com/v/ykUzeir3M8?version=3&hl=de_DE
http://www.zarubezhom.com/Images4/Tolokonnikova2.jpg
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Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Re: Pussycats
Wenn man ein Faß Gülle in eine Kirche kippt, kommt auch niemand zu Schaden, denn die Gülle kann abgesaugt und aufgewischt werden.cantus planus hat geschrieben:Das wünsche ich dem ehrwürdigen Trierer Dom nicht. Er trägt schon schwer genug an diesem Bischof, der nach einer Kirchenschändung öffentlich posaut, es sei ja niemand dabei zu Schaden gekommen...civilisation hat geschrieben:Am besten nach Trier.Ewald Mrnka hat geschrieben:Korrekt. Sie passen in dieses Land.Seraphina hat geschrieben:Hab heute in den Nachrichten gehört, irgendein Politiker (hab gerade nicht mehr auf dem Schirm welcher) fordere, dass man ihnen die Möglichkeit gebe, nach Deutschland zu kommen...news.ORF.at hat geschrieben:Zwei Mitglieder der regierungskritischen Punkband Pussy Riot sind aus Russland geflohen. Die beiden Musikerinnen wollten einer strafrechtlichen Verfolgung entgehen![]()
Kann man noch naiver sein?
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.
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Re: Pussycats
Warum wackelt die die ganze Zeit so mit der Birne?Robert Ketelhohn hat geschrieben:http://www.youtube.com/v/ykUzeir3M8?version=3&hl=de_DE
http://www.zarubezhom.com/Images4/Tolokonnikova2.jpg




"Selig sind die, die nicht gesehen und doch geglaubt haben" (Joh. 20,31)
Re: Pussycats
1. Ich war mir halt nicht sicher wie Du dazu stehst.Stephanie hat geschrieben:Wo spreche ich denn von moralischer Autonomie??Haiduk hat geschrieben:Ich hatte das Erzählte so wiedergegeben wie ich es in Erinnerung habe. Wann dieses "früher" war kann ich nicht sagen, weil ich die Lehrerin nicht danach gefragt habe. Gleich wann es war, es wird so wohl nicht gestimmt haben. Ungeachtet dessen sagt die Geschichte etwas über das Selbstbild Moskaus, das die Überzeugungen mit prägt.Stephanie hat geschrieben:Nicht marktliberal sondern liberal. Ja. Ich glaube nicht an Zwang, schon gar nicht zur Gewissensbildung.Haiduk hat geschrieben:Das würde ich als marktliberale Haltung bezeichnen. In Moskau schätzt man es nicht, wenn sich jemand mit Sachen unterhalb der Gürtellinie hervortut. Als ich 2010 für ein halbes Jahr an der Lomonossow-Universität war um ein wenig Russisch zu lernen, war da ein 25-jähriger Schwede mit im Kurs. Der hatte eine Formulierung in einem russischen Text zum Anlass genommen, um irgendeine Zote über Prostitution in Moskau von sich zu geben. Darauf hin hat die Lehrerin das Wort ergriffen und erzählt, daß es in Moskau früher gar keine Bordelle gab — nur in St. Petersburg soll es welche gegeben haben. Ich weiß nicht ob's stimmt, aber so hat sie ihm zu verstehen gegeben, daß er ganz weit weg gehen sollte, wenn er meint mit sowas auf sich aufmerksam machen zu müssenStephanie hat geschrieben:In der Tat.![]()
Das gilt allerdings ebenso für die orthodoxen Aktivisten. Es steht ihnen nicht zu, mit Ziegelsteinen bewaffnet zu randalieren. Es zwingt sie keiner das Erotikmuseum zu besuchen, ergo sollten sie es schlichtweg nicht zur Kenntnis nehmen.
Lieber Haiduk, deine Liebe zu Russland in allen Ehren, aber bitte das reale Russland und keine verträumte Märchenwelt. In Russland boomt die Prostitution und nicht nur von armen verschleppten und misshandelten Mädchen, sondern durchaus auch im Hochpreissektor. Es mag ja sein, dass die Anstandsregeln es gebieten, dass man nicht darüber spricht (ich begrüße das durchaus, mir geht nämlich die Vorliebe zu Witzen über Fäkalien und Sex und Gewalt ziemlich ab) aber es ändert nichts an den Gegebenheiten.
Und die Aussage der Lehrerin ist Propaganda, leider. Ihre Bemerkung bzgl. Petersburg ist übrigens insofern witzig, weil Petersburg von Beginn seiner Planung an eine europäische Stadt war, sowohl architektonisch als auch gesellschaftlich und in der Eigendefinition der High Society. Klar, dass Petersburg damit das Sündenbabel ist. Wann soll "früher" eigentlich gewesen sein? Zur Zeit des Kommunismus? Da es sogar Aufzeichnungen zu den Syphillisfällen unter den Prostituierten gab, kann's das wohl nicht sein. Im zaristischen Russland? Nee...da ging es beileibe auch nicht nur fromm zu...
Ich kenne diese Märchengeschichten von "meinen" alten Babuschkis auch. Aber meine Oma glorifiziert auch ihre Jugendzeit. Das ist normal, insbesondere wenn man mit sehr viel Propaganda aufwächst.
Schau'n wir mal, was wir mal dereinst für Käse von uns geben werden...
Hinsichtlich liberal und keinen Zwang zur Gewissensbildung würde ich Dir gerne zwei Fragen zu diesen beiden Absätzen aus diesem Text (engl. Urpsrungstext hier) stellen:
(Bei den Ausführungen zur moralischen Autonomie handelt es sich um eine kurze Zusammenfassung dieser Rede des heutigen Moskauer Patriarchen von 2006.)Das Konzil lehnte besonders die Idee der “moralischen Autonomie” ab. Diese westlich-individualistische Idee, die aus dem Protestantismus hervorging und seit den 1960er Jahren vom römischen Katholizismus weitestgehend übernommen wurde, ist dem orthodoxen Glauben fremd. Sie postuliert, daß die individuelle moralische Autonomie nur von der Autonomie anderer Individuen beschränkt ist und daß es keine darüber stehende Autorität gibt, die zwischen Gut und Böse unterscheiden kann. Diese relativistische und im Grunde selbstsüchtige Lebenssicht kann von der Orthodoxen Kirche nicht akzeptiert werden.
Die Kirche glaubt, daß die Steigerung der Autonomie und der Rechte eines Individuums ins Absolute, ohne dem Gegengewicht moralischer Verantwortung, unvermeidlich zum Suizid der Zivilisation führt, wie das nun überall in der westlichen Welt geschieht. So wie der zeitgenössische orthodoxe Heilige, Justin von Celije, vor ein paar Jahrzehnten schrieb: “Dunkle Nacht ist über Europa gefallen. Seine Abgötter stürzen in sich zusammen und der Tag ist nicht mehr weit, an dem nicht ein einziger Stein der europäischen Kultur mehr auf dem anderen sein wird, aus denen Städte erbaut und mit denen diejenigen Seelen zerstört wurden, die geschaffene Dinge angebetet und den Schöfper von sich gewiesen hatten.”
(1) Ist der Patriarch im Recht, wenn er im Namen der ROK die Idee der moralischen Autonomie als nicht akzeptabel bezeichnet?
(2) Hat der hl. Justin von Celije es begrüßt oder hat er es bedauert, daß in der Vergangenheit die "diejenigen Seelen zerstört wurden, die geschaffene Dinge angebetet und den Schöfper von sich gewiesen hatten.”?
Und verstehe mich bitte nicht falsch. Ich kann es nicht gutheißen, daß orthodoxe Laien mit Backsteinen dieses Sex-Museum angegriffen haben. Ich sehe in dieser Straftat einen gefährlichen Auswuchs.Wenn du das so aufgefasst hast, dann habe ich mich schlecht ausgedrückt.
Ich sage nur, dass es nicht möglich ist durch Zwang Glaube hervorzubringen (und schon gar nicht theosis). Einzig und allein die äußere Ordnung wäre davon betroffen aber nicht einmal das Sündigen wird dadurch unterbunden.
Menschen mit Backsteinen zu bedrohen führt wohl kaum dazu, dass diese über den moralischen Hintergrund dieses Museums nachdenken werden. Ich sag ja nicht, dass Christen diesbezüglich zu schweigen hätten, sondern nur, dass dieser Weg völlig daneben ist.
2. Niemand wird auf die Idee kommen, daß Glauben sich so erzwingen lassen könnte. Ich finde es nicht richtig was sie da gemacht haben. Was sie erreichen wollten war aber wohl, daß die Propaganda für die Sünde in diesem Sex-Museum aufhört. Das ist bereits von der Zielstellung her repressiv. Es ist nur eben eine Illusion zu glauben daß man die Beachtung von Gesetzen ganz ohne Repression einfordern und durchsetzen könnte. Das funktioniert nicht. Man kann auch nicht alle Menschen mit guten Argumenten überzeugen. Selbst wenn die Argumente zwingend sind, es gibt immer welche, die sich nicht davon beeindrucken lassen und dagegen aufbegehren. Das Vorbild ist wichtig, aber es wird nie alle überzeugen.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
Re: Pussycats
Pussy Riot, die unglückseligen Betrogenen der amerikanischen Hegemonie
Paul Craig Roberts: Mein Herz schlägt für die drei russischen Frauen der russischen Rockband Pussy Riot. Sie wurden brutal hinters Licht geführt und benutzt von den von Washington finanzierten NGOs, die Russland unterwandert haben.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
Re: Pussycats
Natürlich Haiduk, Gesetze werden ohne Verweis auf Bestrafung selten eingehalten.
Aber das Erotikmuseum verstößt gegen kein geltendes russisches Gesetz. Wenn man es unerträglich findet, so mag man dagegen protestieren aber eben nicht Gewalt ausüben.
Da niemand gezwungen und verpflichtet wird es zu besuchen, verstehe ich persönlich die Aufregung um dieses Sexmuseum ohnehin nicht. Aber das ist ja mein Bier.
P.S.: Ich bin jetzt für ein paar Tage off - hab(t) ne gute Zeit!
Aber das Erotikmuseum verstößt gegen kein geltendes russisches Gesetz. Wenn man es unerträglich findet, so mag man dagegen protestieren aber eben nicht Gewalt ausüben.
Da niemand gezwungen und verpflichtet wird es zu besuchen, verstehe ich persönlich die Aufregung um dieses Sexmuseum ohnehin nicht. Aber das ist ja mein Bier.
P.S.: Ich bin jetzt für ein paar Tage off - hab(t) ne gute Zeit!
Wird kaum der Gerechte gerettet, wo werde ich Sünder erscheinen? Die Last und Hitze des Tages habe ich nicht getragen. Die um die elfte Stunde kamen, denen zähle mich bei, Gott, und sei mein Erretter.
- Nietenolaf
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Re: Pussycats

2 women stabbed, 'Free Pussy Riot' scrawled in blood at murder scene
Sind bestimmt nur Trittbrettfahrer... in Kasan, wo neben islamistischem Terror auch die "Oppositionsbewegung" immer verheerender um sich greift. Beide richten sich gegen die Kirche bzw. gegen den traditionellen Islam und gegen den Staat. Und nun haben sie einen passenden Slogan für ihre Farbrevolutionsversuche.
ἐὰν γὰρ ἀποϑάνῃ ἄνϑρωπος, ζήσεται συντελέσας ἡμέρας τοῦ βίου αὐτοῦ· ὑπομενῶ, ἕως ἂν πάλιν γένωμαι.
Re: Pussycats
Es war offenbar ein gewöhlicher Mord. Wir hätten nie davon erfahren, wenn der Mörder mit diesem Schriftzug nicht die Russen hätte verwirren wollen:Nietenolaf hat geschrieben:
2 women stabbed, 'Free Pussy Riot' scrawled in blood at murder scene
Sind bestimmt nur Trittbrettfahrer... in Kasan, wo neben islamistischem Terror auch die "Oppositionsbewegung" immer verheerender um sich greift. Beide richten sich gegen die Kirche bzw. gegen den traditionellen Islam und gegen den Staat. Und nun haben sie einen passenden Slogan für ihre Farbrevolutionsversuche.
Professor confesses to killing two women, bloody pro-Pussy Riot message meant to confuse cops
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
Re: Pussycats
Da hätte er ja auch "Coca Cola" schreiben können mit so einem Schwung drunter.Haiduk hat geschrieben: Es war offenbar ein gewöhlicher Mord. Wir hätten nie davon erfahren, wenn der Mörder mit diesem Schriftzug nicht die Russen hätte verwirren wollen:
Professor confesses to killing two women, bloody pro-Pussy Riot message meant to confuse cops
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.
Re: Pussycats
Du meinst zum Russen verwirren wäre das besser gewesen?Peregrin hat geschrieben:Da hätte er ja auch "Coca Cola" schreiben können mit so einem Schwung drunter.Haiduk hat geschrieben: Es war offenbar ein gewöhlicher Mord. Wir hätten nie davon erfahren, wenn der Mörder mit diesem Schriftzug nicht die Russen hätte verwirren wollen:
Professor confesses to killing two women, bloody pro-Pussy Riot message meant to confuse cops

Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
Re: Pussycats
Ich weiß nicht, was das mit dem "Russen verwirren" überhaupt heißen soll. Bestehen bleibt das offenbare Faktum, daß die ersten Gedanken des Mörders nach der Tat diesen Fotzenkrawallern gehörten und nicht etwa amerikanischen Getränkekonzernen oder sonstwem.Haiduk hat geschrieben:Du meinst zum Russen verwirren wäre das besser gewesen?Peregrin hat geschrieben:Da hätte er ja auch "Coca Cola" schreiben können mit so einem Schwung drunter.Haiduk hat geschrieben: Es war offenbar ein gewöhlicher Mord. Wir hätten nie davon erfahren, wenn der Mörder mit diesem Schriftzug nicht die Russen hätte verwirren wollen:
Professor confesses to killing two women, bloody pro-Pussy Riot message meant to confuse cops
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.
Re: Pussycats
Verteidiger von P.R. lehnen Vorschlag zu Reuebekundung im Fernsehen ab
Die Idee erinnert ein wenig an die legendäre Sendung mit Eva Hermann bei Johannes B. Kerner.
Der Vorschlag war, daß sie sich bei den Gläubigen entschuldigen und dafür eine Gelegenheit bekommen öffentlich zu sagen, was ihnen in politischer Hinsicht am Herzen liegt.
Die Idee erinnert ein wenig an die legendäre Sendung mit Eva Hermann bei Johannes B. Kerner.
Der Vorschlag war, daß sie sich bei den Gläubigen entschuldigen und dafür eine Gelegenheit bekommen öffentlich zu sagen, was ihnen in politischer Hinsicht am Herzen liegt.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
Re: Pussycats
"Um die Russen zu verwirren" ist eine ironische Redewendung unter Ingenieuren. Man gebraucht sie, wenn eine technische Lösung unnötig komplex ist. Mit "den Russen" hat das insofern zu tun, als sowjetische Spione während des Kalten Krieges Technologie ausgekundschaftet haben. Unnötig komplexe Lösungen sind nicht so einfach nachzubauen, weil sie schon kaum zu verstehen sind. Man unterstellt also, daß die abstruse Lösung absichtlich zur Spionageabwehr gewählt wurdePeregrin hat geschrieben:Ich weiß nicht, was das mit dem "Russen verwirren" überhaupt heißen soll. Bestehen bleibt das offenbare Faktum, daß die ersten Gedanken des Mörders nach der Tat diesen Fotzenkrawallern gehörten und nicht etwa amerikanischen Getränkekonzernen oder sonstwem.Haiduk hat geschrieben:Du meinst zum Russen verwirren wäre das besser gewesen?Peregrin hat geschrieben:Da hätte er ja auch "Coca Cola" schreiben können mit so einem Schwung drunter.Haiduk hat geschrieben: Es war offenbar ein gewöhlicher Mord. Wir hätten nie davon erfahren, wenn der Mörder mit diesem Schriftzug nicht die Russen hätte verwirren wollen:
Professor confesses to killing two women, bloody pro-Pussy Riot message meant to confuse cops

Im vorliegenden Fall hat die Redewendung gepaßt, weil die Ermittler mit dem P.R.-Schriftzug offenbar in die falsche Richtung gelenkt werden sollten. Mit "Trink Coca Cola" hätte es vielleicht funktionieren können

Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)