Edi hat geschrieben:Norbert Röttgen hat auch in der FAZ geschrieben, nur nichts Rechtes aber. Sein Artikel hat weder Hand noch Fuß. Er will sogar eine Bankenunion in Europa. Dann müssten deutsche Banken z.B. auch Volksbanken und Sparkassen für die Verluste ausländischer europäischer Banken haften, ein Unding hoch zehn. Sind denn solche Politiker verrückt geworden?
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/d ... 5733.html
Man muß "Mutti's Klügsten" doch verstehen - er arbeitet an seinem come-back und möchte gern wieder vorne mitspielen und nicht nur auf der Ersatzbank sitzen. Er zeigt ja genau auf, wohin die Reise gehen soll.
Man macht den Euro "unumkehrbar" und zwar in der Weise, daß es "zu teuer" wird, auszusteigen. Dieses Argument verfängt doch schon bei GR. Natürlich weiß jeder, daß das Geld weg ist und die angeblichen Darlehn nie zurückgezahlt werden, es sich also um Schenkungen handelt. Trotzdem wird von der Politik der Anschein aufrechterhalten, daß es weiterhin um Kredite handele und GR auf einem guten Weg sei - wenn man es jetzt nicht fallen ließe... Das erinnert mich an die Verteidigungsstrategie von Angeklagten, denen man ein betrügerisches Schneeballsystem vorwirft: Wäre die Staatsanwalt nicht just in dem Augenblick gekommen und hätte den Laden dichtgemacht, hätte man alle Schulden zurückzahlen können. Schließlich sei man gerade in erfolgversprechenden Verhandlungen (alternativ für GR: Öl in der Ägais

) gewesen....
Die nächsten Schritte sind doch klar: Die Bankenunion, die ja schon besteht und demnächst um eine "vergemeinschaftete" Einlagensicherung ergänzt werden wird (auch wenn dt. Politiker das bestreiten), wird zur Rettung der maroden Südbanken gebraucht. Sind die deutschen Sicherungsgelder erst einmal dorthin transferiert worden, kann
a) D. ohne Verlust dieser Gelder nicht aus dem Euro aussteigen und
b) haben die Südländer ein weiteres Erpressungspotential in der Hand. Sie können ja mit einem Ausstieg drohen....
Nächster Punkt die bereits angedachte und vor kurzem wieder von einem ital. Politiker zu "vergemeinschaftende" Arbeitslosenversicherung. Damit würden Transferzahlungen dauerhaft eingerichtet. Es flössen weitere Gelder von Nord nach Süd. Zwar würde die Belastung bei einem angedachten EU bzw. Euro-Austritt für die Nordländer sinken (und wären damit ein Argument), aber in den Südländern sähe es anders aus. Jede Partei in IT (Grillo), F (Le Pen), GR (Syriza) oder ES (Podemos), die evtl. mit einem EU-bzw. Euro-Austritt liebäugeln würde, müßte ihren Wählern erklären, wie die (zunächst) steigende Zahl der Arbeitlosen im Falle eines Austritts finanziert werden soll. Das Austrittsargument verliert also an Gewicht.
Man wird sich damit abfinden müssen künftig mehr für den Süden zu arbeiten - aber vielleicht entscheiden sich die pragmatischen Briten doch für einen EU-Austritt. Dann würden die Karten neu gemischt.